das Eingangsposting lautete :

Es ist noch recht früh am Morgen und doch schon ziemlich warm für die Verhältnisse während dieser Urzeit. Doch irgendwie ist es wohl angenehm.
Ich verlasse meine Hütte und sehe mich kurz um. Der Himmel ist noch rötlich und vermutlich schlafen die meisten noch. Gerade als ich mich richtig Wald umdrehen möchte um dort wie jeden Morgen hinzugehen, höre ich ein wenig entfernen Hufen. Sofort sehe ich rüber, obwohl ich noch nichts erkennen kann, denn anscheinend ist Chiron noch weiter weg als ich vermutet habe. Doch nach ein paar Sekunden erkenne ich den Zentaur auch schon.
Er kommt auf mich zu, bis er vor mir steht.
"Chiron" Grüße ich ihn freundlich. Er nickt mir kurz zu.
"Du solltest mitkommen" sagt er nur. Besorgt sehe ich ihn an und als er dies merkt, spricht er weiter. "Unterwegs müssen wir noch jemanden holen" sagt er, bevor er los geht und ich gehe ihm hinterher.

Nachdem ich meinen Bogen weggepackt hatte, nickte ich. "Ja, mir geht's gut.", antwortete ich schnell. Wieso sollte es mir auch nicht gut gehen? Wirklich in Gefahr, war ja nur er gewesen. "Was ist mit dir, du siehst gar nicht gut aus?!", fragte ich dann unsicher, denn es stimmte. Sonst hatte Ethan immer komplette Kontrolle über seinen Gesichtsausdruck, aber im Moment konnte ich Sorge darin wahrnehmen. "Bist du verletzt?"

"Gut" erwidere ich als sie meint, dass es ihr gut geht. Trotzdem mustere ich sie kurz um wirklich sicher zu gehen, doch sie scheint recht gehabt zu haben. Erst da bemerke ich, dass ich nicht sofort erkenne ob es gelogen oder die Wahrheit war. Meine Augenbrauen ziehen sich leicht zusammen. Kann ich ihr Herz hören?
Doch da stellt sie auch schon die nächste Frage, die ich fast überhört hätte.
Ich nicke. "Ja, ich meine nein, ich bin nicht verletzt" sage ich leicht verwirrt. Denn Verletzungen waren keine wahrzunehmen.
Erst jetzt lasse ich mein Schwert seine kleine Form annehmen und stecke es wieder weg. "Die Gefahr scheint weg zu sein" sage ich und sehe mich um, wobei ich immer noch das Adrenalin in meinem Körper deutlich spüre. Immer noch bin ich auf Hochtour.
"Wir sollten uns überlegen wie wir das Monster anlocken können" greife ich ihren vorherigen Vorschlag auf.

ich nicke verwirrt und werfe ihm einen fragenden Seitenblick zu, welchen er aber entweder nicht mitbekommt, oder einfach ignoriert. "ja, genau.", antwortete ich schnell und versuchte, den Kopf von all meinen verworrenen Gedankengängen frei zu bekommen. "Es gibt ja nur 2 Möglichkeiten, oder? Schatten werden entweder von Licht oder von Dunkelheit angezogen. Ob uns das jetzt hilft, weiß ich nicht, es war nur so ein Gedanke.", teilte ich ihm mit. Es konnten eigentlich nur Schatten der Nyx sein und Nyx hasste das Licht, egal wie stark es war. Fragend sah ich ihn an, Ethan kannte sich mit Schatten doch eigentlich besser aus, nicht?

Ich folge ihren Gedanken, wenn auch etwas abwesend. Doch das ließ ich mir nicht anmerken.
Ich nicke. "Ja, obwohl es Ausnahmen gibt" stimme ich ihr zu. "Ich denke aber nicht, dass diese vom Licht angezogen wurden" vermute ich, doch vermutlich ist ihr das auch schon bewusst.
"Es ist aber so, dass nicht viele Schatten unter Kontrolle haben und diese scheinen unter Kontrolle gewesen zu sein, findest du nicht?" Fragend sehe ich Nayine an.

Ich legte langsam den Kopf schief und sah ihn eine Weile nachdenklich an, ich war mir nämlich nicht ganz sicher, ob ich dem so richtig folgen konnte. "Du meinst...irgendwer hat die Schatten unter Kontrolle gehabt und sie auf uns gehetzt, um das Kästchen zu bekommen?", hakte ich daher unsicher nach. Der Gedanke behagte mir nicht, denn es würde bedeuten, dass wir uns auf noch mehr Schwierigkeiten vorbereiten durften.

"Genau das denke ich, weil normalerweise viel mehr Schatten angreifen, wenn sie angreifen" antworte ich nun wieder ernst. "Und so einfach geben sie eigentlich auch nicht auf, zumindest wie ich darüber gehört habe. Persönlich hatte ich noch nie mit ihnen zu tun" erwidere ich noch. "Hattest du schon mal mit Schatten zu tun?"

Ich hob abwehrend eine Hand, um zu verdeutlichen, dass ich das erstmal kurz ausklamüsern musste. Als ich dann endlich meine Gedanken geordnet hatte, schüttelte ich den Kopf. "Also mit Schatten dieser Art hatte ich noch nie zu tun, aber ich habe das Gefühl, dass da noch etwas nicht besonders gutes auf uns zu kommt.", murmelte ich dann unsicher. Ich war inzwischen echt neugierig, was in diesem mysteriösen Fläschchen war, denn es machte meiner Meinung nach viel zu viel Ärger.

"Ja, wir Halbgötter haben meistens nicht unbedingt das Glück, das alles gut und einfach läuft" stimme ich ihr zu. Das ist leider ein Fakt der wohl jeder Halbgott sofort mitvererbt bekommt und schon ab der Geburt präsent ist. Die Götter müssen ja auch ihren Spaß haben, da sie unsterblich sind und es sonst doch langweilig wäre. Aber uns fragt da niemand, egal ob wir sterben oder nicht.
"Wir sollten uns vielleicht erst ein Hotel suchen" schlage ich vor. Vermutlich könnten wir beide etwas Ruhe gebrauchen.

Da konnte ich ihm absolut zustimmen. Es war erst früher Nachmittag und sooo viel war heute ja noch gar nicht passiert, aber ich war trotzdem ziemlich K.O. Ich sah nach oben, es wäre aber auch wirklich viel zu einfach gewesen, einfach nach Philadelphia zu fahren, den Laden zu suchen, das Fläschchen mitzunehmen und es im Camp oder bei Olymp oder was-weiß-ich-wo abzuliefern. Wie konnte ich überhaupt auf sowas hoffen? "Ja, ich glaube, vorerst erreichen wir hier nichts mehr.", seufzte ich.

Irgendwie scheinen wir nicht sehr weit gekommen zu sein. "Immerhin wissen wir jetzt, wie das Fläschchen aussieht" meine ich und versuche damit positiv zu bleiben. Hoffentlich würde uns das noch helfen.
Ich nicke. "Okay, ich glaube dort vorne sind ein paar Motels, wir könnten uns dort mal umsehen" schlage ich vor.
Dabei versuche ich das dumpfe Gefühl in meinen Ohren zu ignorieren, welches stärker wird. Anscheinend brauche ich wirklich etwas Ruhe.

Ich stimmte zu, wenigstens eine positive Kleinigkeit. Dennoch ließen mich meine Gedanken nicht in Ruhe. Wer konnte denn bitte Schatten kontrollieren? Wenn es um die Schatten der Nyx ging, fiel mir tatsächlich nur Nyx ein, aber sie verließ ihren Palast im Tartarus eigentlich nie.
Jedenfalls mieteten wir uns eine halbe Stunde später in einem kleinen Motel ein, um etwas Ruhe zu bekommen. Müde ließ ich mich auf mein Bett fallen und vergrub mein Gesicht im Kissen. In diesem Moment vermisste ich meinen Hund wirklich.

Als wir schließen im Motel sind und ich schon Mal bezahlt habe, lasse ich mich auf einen Stuhl sinken. Ich schließe nicht die Augen, doch versuche erst einmal etwas zu Ruhe zu kommen. Immer noch habe ich das Gefühl als würde etwas ganz und gar nicht stimmen.
Normalerweise würde ich den Gefühl sofort nachgehen und rausfinden wollen was dahinter steckt, doch im Moment probiere ich es einfach nur zu unterdrücken.
Dabei frage ich mich, ob Nayine ebenfalls das Gefühl hat.
Solle ich sie einfach danach fragen?

In der Tat war ich eingeschlafen. Ungefähr eine Stunde später wachte ich auf und fühlte mich wesentlich fitter, mir kam auch der Gedanke, dass man die Schatten der Nyx vielleicht nachts besser finden könnte, - was aber eigentlich ein Wiederspruch an sich war - aber ich nahm an, dass Ethan momentan schlief, also konnte ich ihm meine Gedanken nicht mitteilen.
Stattdessen verwüstete ich das kleine Badezimmer, brachte es aber schlussendlich fertig, eine Iris Botschaft zu erzeugen. Im Camp erreichte ich meinen Halbbruder Matthew, welcher mir versicherte, dass es Zwetschge gut ging und ihn mir sogar kurz zeigte. Allerdings versuchte dieser in die Botschaft zu springen und hätte sie fast unterbrochen, was mich zum Lachen brachte. Dann musste ich noch kurz Chiron Bericht erstatten, dieser konnte mir allerdings auch nicht weiterhelfen. Seine einzige Anweisung war, dass ich mich an Ethan halten sollte. Ich nahm das einfach so hin und verabschiedete mich schließlich, um mich wieder gedankenverloren auf's Bett zu legen.

Nach einer Weile stehe ich auf und gehe durch das Zimmer hin und her. Die Gedanken in meinem Kopf lassen mir keine Ruhe und schlussendlich bleibe ich vor der Wand stehen und schaue auf den Schatten am Boden, welcher von dem Bett stammt.
Ich setze mich vor den Schatten hin und lege vorsichtig meine Hand drauf und fange an mich zu konzentrieren.
Doch es ist anders als sonst. Ich spüre ihn kaum und es kostet mir sehr viel Mühe den Schatten zu bewegen.
Ich starre den Schatten an und ziehe meine Hand schnell zurück. Ich muss mich besser ausruhen, dann würde es bestimmt wieder gehen.
So beschließe ich ein paar Stunden zu schlafen.
Es ist ein traumloser Schlaf, was sehr ungewöhnlich ist. Seit wann träumen Halbgötter nicht?
Als ich aufstehe und mich frisch gemacht habe beschließe ich zu Nayine rüber zu gehen.
Die Zimmer werden wir noch bis zum nächsten Tag haben, aber wir könnten uns vorher nochmal treffen und versuchen weiter zu kommen. Vorausgesetzt sie ist wach.
So gehe ich rübe und klopfe an, aber nicht zu laut falls ich sie sonst aufwecken würde.

Da ich nichts anderes zu tun hatte und auch kein Stück müde war, beschäftigte ich mich eine Weile mit einem Medizinbuch und machte einen kleinen Rundgang in und um das Motel. Eigentlich war mir ziemlich langweilig, aber ich konnte ja schlecht Ethan aufwecken. Nicht so müde, wie er vorhin ausgesehen hatte.
Gegen Abend lag ich wieder auf meinem Bett und quälte mich durch die Theorie einen Nasenbeinbeinbruchs. Götter, es war kein Wunder, dass ich mich fast nur mit Heilmagie auskannte!
Kurz bevor ich an Langeweile gestorben wäre, klopfte es leise. Ich war mir erst unsicher, ob ich mich nicht verhört hatte, aber ich stand dennoch schnell auf und öffnete die Tür. "Oh, hi, Ethan.", begrüßte ich ihn überrascht.

Es dauert kurz, doch gerade als ich mich umdrehen möchte und gehen will, öffnet Nayine die Tür. "hallo" erwidere ich schlicht und einfach. "Bist du ausgeruht?" frage ich zuerst, da ich sie nicht stören möchte und Ruhe wohl für uns beide wichtig ist, vor allem nach dem, was heute schon alles passiert ist.

Auf seine Frage hin nickte ich hastig. "Ja, ich hab vorhin etwas geschlafen, ich bin fit." Ok, geschlafen hatte ich nur ca. eine Stunde, aber auf dem Bett rumliegen uns Spazieren gehen ist nicht besonders anstrengend gewesen.

"Das ist gut" antworte ich schnell, doch ehrlich. Sowieso weil ich jetzt sicher sein kann, dass ich sie nicht störe, obwohl ich nicht hören kann ob sie lügt oder die Wahrheit sagt. Doch da vertraue ich nun mal auf meinen Instinkt und meiner Menschenkenntnis.
"Wir sollten vielleicht schon versuchen uns einen Plan zu überlegen" schlage ich vor.
"Und...kommt dir auch irgendwas anders vor? Also einfach anders?"
Abwartend sehe ich sie an, denn ich muss mich ziemlich verrückt anhören.

Ich nickte zustimmend. "Das ist eine gute Idee.", murmelte ich und lasse ihn dann schnell ins Zimmer, wo ich mich im Schneidersitz auf's Bett setzte. Dann überdenke ich seine zweite Frage. Was meint er mit anders? Hab ich irgendetwas nicht mitbekommen? Da die Frage sehr ernst klang, schließe ich die Augen und konzentriere mich, doch ich konnte nichts entdecken. Daher schüttle ich nach ein paar Sekunden ratlos den Kopf. "Also für mich fühlt sich alles normal an... für dich nicht?"

Ich trete ein und setze mich wieder auf einen Stuhl, der im Zimmer steht, schiebe ihn allerdings etwas näher ans Bett ran. Natürlich nicht zu Nahe, darauf achte ich gut.
Ich nicke kurz. Ihr ist also nichts aufgefallen. Vermutlich bilde ich mir das also alles nur ein. "Nein, ich dachte erst schon, aber ich brauche vermutlich einfach nur eine kleine Pause" sage ich und belüge dabei mich selber, was ich natürlich merke, da ich nie Pausen brauche. Doch ich versuche meinen neutralen Blick zu bewahren und lehne mich etwas nach vorne.
"Nun gut, wir wissen, dass etwas Wichtiges in dem Fläschen ist, aber wir wissen nicht was". Leider, denn sonst wären wir hier vermutlich nicht mehr. "Und ein Monster, oder was auch immer, hat uns überrascht und es ist mächtiger als angenommen" zähle ich die Fakten auf.
Vielleicht würden wir ja doch noch etwas erkennen.

Ich nickte langsam. Mehr fiel mir dazu jetzt irgendwie auch nicht ein, bloß ein was stach mir ins Auge. "Warum hat der Dieb das Kästchen nicht früher geholt? Wusste er nicht wo es war, oder musste es von uns erst abgeholt werden, weil die Verkäuferin es zu gut versteckt hatte?", fiel mir ein. Der Gedanke kam mir ziemlich spontan und ich musste mich zwingen weiterzusprechen, denn für mich klang es jetzt wie ziemlicher Quatsch.
"Versteh mich nicht falsch, es ist nur so ein Gedankengang.", entschuldigte ich mich hastig und unsicher im Vorraus.
"Also. Was, wenn das Kästchen und/oder das Fläschchen mit einem Schutzzauber belegt wurde, den nur der Empfänger, also Chiron oder Zeus, lösen können, dann hat derjenige, der die Schatten kontrolliert jetzt das Problem, dass er den Zauber lösen muss. Weil ich nicht glaube, dass ein so wichtiger Inhalt nicht irgendwie magisch geschützt wurde, verstehst du?", fragte ich schließlich Ethan und sah ihn ein wenig irritiert an. Nicht wegen ihm, nein, ich hatte es bloß gerade geschafft, mich selbst zu verwirren.

Ich höre ihr aufmerksam zu. Ihre Gedankengänge sich sehr rational und auch ich kann mir keine anderen Gedanken vorstellen. "Vermutlich wusste der Dieb wirklich nicht, wo es ist" murmele ich. Doch das würde heißen, wir wären beobachtet worden. Doch das hätte ich bemerkt, oder?
Oder lag es wirklich an etwas anderem? Ich schaue Nayine nachdenklich an. "Wenn der Dieb vor dem Problem steht es zu öffnen, wird es alles dafür tun es zu öffnen" sage ich schließlich ziemlich klar. "Damit können wir bestimmt etwas anfangen". Wenn wir nur wüssten... "Wir müssen Chiron fragen, wie man das Fläschchen öffnet, oder eher wer es öffnen kann".

Ach ja, da war ja was... "Ja das sollten wir. Du solltest noch wissen, dass ich vorhin schon mal eine Iris-Botschaft ins Camp geschickt habe. Dabei habe ich auch Chiron Bericht erstattet, er konnte uns aber nicht weiterhelfen. Was den Schutz des Fläschchens angeht habe ich ihn aber natürlich auch nicht gefragt.", teilte ich ihm noch mit. Das hätte ich ihm vielleicht direkt sagen sollen, aber ich hatte nicht mehr so sehr daran gedacht.

"Das ist gut" meine ich ernst. So kann Chiron im Camp auch schon versuchen weiter darüber nachzudenken und wenn er etwas rausfindet würde er uns bestimmt bescheid geben.
"Dann rufen wir ihn nochmal an und fragen, würde ich sagen" meine ich und warte darauf, wie sie das sieht.

Ich nickte hastig, immerhin hatte Chiron den Auftrag ja von den Göttern an uns weitergeleitet, kannte sich mit Magie recht gut aus und war Jahrtausende alt.
"Ja, natürlich. Falls er da nicht weiterweiß, können wir ja vielleicht noch kurz mit jemandem aus der Hekatehütte sprechen...?", antwortete ich, stand auf und ging wieder ins Bad, wo es immer noch ziemlich chaotisch aussah. Na mal schauen, ob wir einen Regenbogen ohne Sonnenlicht hinbekommen, denn inzwischen war es schon recht dunkel geworden.