Hab' nicht viel Zeit, wäre cool von euch, wenn ihr die geflügelten Schuhe in no time wieder back bringt, intensi? Merci beaucoup~
P.S.: Achja, ich weiß, ich hab dutzende davon, aber don't tell the other gods und erledigt diesen Job einfach für mich, ja? Hermes

Warmes Sonnenlicht kitzelt mich wach und ich gähne. Leichter Wind streicht über meine Haut und ich öffne meine Augen. Ich habe nichts geträumt, was nötig wäre, es sich zu notieren. Dann wandert mein Blick über das offene Feld. Das ist nicht das Camp. Und bis auf Nay, meine Halbschwester und... Wer bei Poseidon's Dreizack ist das? Gibt es niemanden. Und Rucksäcke. °Wir liegen unter freiem Himmel! Was haben wir jetzt wieder verbrochen?° Knurrend stehe ich aus einem überaus bequemen Bett auf - wer auch immer Betten mitten auf einem Feld mitten im Nirgendwo platziert hat - und lese mir die flatternde Notiz durch, welche an einem dunkelgrauen Rucksack befestigt ist.
"Gut, dass ich einige Fremdsprachen kann, sonst würde ich das jetzt als Kauderwelsch abstempeln und ihn lediglich zerknüllen...", murre ich und schaue auf meine beiden Mitleidenden. °Was haben die Götter uns nur wieder eingebrockt? Beziehungsweise ein Gott°, berichtige ich mich in Gedanken und seufze. Viele Worte habe ich mit Hermes noch nicht gewechselt, da er immer so beschäftigt ist, aber er ist ein sehr interessanter Kerl. Und er kann viele Sprachen. Vielleicht können wir uns mal bei der Missionsabgabe etwas unterhalten. Dann fange ich an die beiden zu wecken und mache mich bereit, Rede und Antwort zu stehen. Schließlich bin ich nun der Meistinformierteste über unsere Mission.

Ich wurde von meinem Halbbruder Samuel geweckt. Das machte mich ziemlich stutzig, denn normalerweise war ich vor allen anderen wach. "Was ist denn los...?", murrte ich leise und setzte mich auf. Ok...wir waren nicht mehr in Hütte 7. Wir waren nicht mehr im Camp. Wo bei Helios und Selene waren wir? Mit einem mal war ich hellwach und sprang aus dem Bett, um mich umzuschauen. Ok...ich war mir zu 99% sicher, dass ich nicht in Jeans, T Shirt und Wanderschuhen geschlafen hatte.
Unruhig blickte ich mich um. Was hatte das zu bedeuten? Wer war der dritte Halbgott, den Samuel gerade weckte? Wo bei Hades Unterwäsche waren wir und WO.WAR.MEIN.HUND? Es gab Grenzen! Und wer auch immer auf diese blödsinnige Idee gekommen war, hatte eine letzte Grenze eindeutig überschritten! Niemand. ich wiederhole: NIEMAND hat das Recht, mich von meinem Hund zu trennen! Wo war er? Wer kümmerte sich denn nun um ihn? War er wohlauf? Kurz bevor ich eine ernsthafte Panickattacke bekam, schaffte ich es, mich zu beruhige und wandte mich an Samuel. "Sam...weißt du, was hier los ist?", fragte ich, fast unhörbar flüsternd.

Ich hatte zur Abwechslung einmal eine Traumlose Nacht gehabt.
Das war selten genug. Dennoch war mein Erwachen am Morgen alles andere als als angenehm.
Viel zu früh, so kam es mir vor, wurde ich geweckt, was meinem Wecker ein missmutiges brummen einbrachte.
Ich drehte mich in meinem verdammt bequemen Bett auf die andere Seite und atmete tief durch. Die frische Luft drang in meine Lunge und... Moment!  Frische Luft? Und seit wann war mein Bett so verdammt bequem?
Mit einem ruck setzte ich mich auf und sah, dass ich irgendwo im nirgendwo war, was sich auch gerne als am Arsch der Welt betiteln ließe.
Und mitten in diesem Nichts, einem üppig grünem Feld, standen drei Betten mit dazu gehörigen Personen.
Die eine Person, welche mich zudem geweckt hatte, besaß einen braunen Lockenkopf und wenn mich mein müdes Hirn nicht täuschte, war er ein Sohn von Apollo.
Die zweite Person war weiblich, an sie konnte ich mich jedoch nicht erinnern. Sie war bereits bereits hoch und wirkte, im Gegensatz zu mir, ziemlich wach.

"Was zum Hades ist denn hier los? Wo sind wir?"

Ohne wirklich auf Antworten abzuwarten, standt ich auf.
Das ich völlig neu bekleidet war, überraschte mich nur noch gering.
Das alles kam mir seltsam vor und roch praktisch nach Göttlichen Strapazen.
Oder Hütte 11 hatte sich einfach wieder einen Spaß erlaubt.

Ich grinste breit. Fragende Gesichtern und ich weiß, was los ist! Selten genug ist es schon, aber das wischt mir nicht mein breites Lächeln aus dem Gesicht. Gerade setze ich an, um beide aufzuklären, als ein Gedanke mir einen Strich durch die Rechnung macht. °Vielleicht sollten wir uns erstmal einander vorstellen!° Gute Idee, pflichte ich mir bei und hole nochmal Luft. "Wir kennen uns noch nicht. Mein Name ist Samuel Vargas, Sohn des Apollo. Was wohl sehr offensichtlich ist. Und wer bist du?" Als er aufsteht, ziehe ich überraschend die Augenbrauen hoch. Von schlechten Eltern ist der Kerl nicht, was genauso offensichtlich ist. Aus den Augenwinkeln sehe ich Nay leicht in Panik verfallen. Sie hat wohl nicht bemerkt, dass auch Zwetschge hier ist - nur, dass er bei mir unterm Kopfende liegt. Was ebenfalls nicht normal ist.

Ich nickte seufzend und schaffte es nach ein paar Sekunden, mich wieder komplett zu beruhigen. "Nayine, Tochter von Apollo.", stellte ich mich knapp vor. Meinen Nachnamen nannte ich nicht, ich benutzte ihn nie. Der andere Junge kam mir bekannt vor. Wenn ich es richtig im Kopf hatte, war es ein Sohn von Ares. ich hatte ihm glaube ich vor ein paar Wochen mal eine böse Wunde am Oberarm verbunden. Dennoch kannte ich ihn nicht und das machte mich nervös. In diesem Moment war ich ziemlich froh, dass Samuel hier war, das machte es für mich einfacher.
Plötzlich hörte ich ein - mir ungeheuer ´vertrautes - Bellen und Zwetschge kam unter einem der Betten hervor, um mir im vollen Tempo auf den Arm zu springen. Dafür war er zwar viel zu schwer und ich landete mit einem leisen Lachen auf den Boden, aber das war mir ziemlich egal, Hauptsache ich wusste, wo er war und dass es ihm gut ging.

Ich hatte also recht gehabt. Der Lockenkopf war in der tat ein Sohn von Apollo und das Mädchen war also seine Schwester.
Alleine unter Apollokindern... das könnte heiter werden. Aber es gab schlimmeres.
Gerade als ich Antworten wollte, unterbrach mich das gebelle eines Hundes, welcher das Mädchen, Nayine, wenn ich mich recht entsanm, ansprang.
Instinktiv wollte ich zur Waffe greifen,  doch als sie anfing zu lachen, entspannte ich mich.
Scheinbar kannte sie das Tier.

"Dean McThomas. Hütte 5 und damit ein Aressohn."

Stellte ich mich dann auch endlich vor.

"Nun wo die formalen Sachen geklärt sind. . Kann mir jemand erklären, was hier los ist? "

"Oh, du siehst nicht aus wie ein Areskind", erwidere ich auf seine Antwort mit einem amüsierten Unterton. Schnell füge ich noch hinzu:" Was ich nicht schlecht finde. Die meisten Areskinder kommen sehr nach ihrem Vater und sehen halt auch so aus und...", ich ließ die Schultern etwas sinken, "...tut mir leid. Ich mache es glaub ich nur noch schlimmer, je mehr ich rede", atme tief ein und aus, straffe meine Schultern erneut und setze wieder an: "A-also. Wo waren wir? Ach ja. Dank Hermes sind wir hier mitten im Nirgendwo gelandet", ich mache eine ausschweifende Handbewegung, "und dürfen jetzt folgende Mission ausführen..." In wenigen Worten erkläre ich Dean und Nay was wir zu tun haben und verschränke nach getanem Werk nachdenklich meine Arme vor der Brust. Der Golden Retriever von Nay legt fragend den Kopf schief und schaut uns nacheinander an. Er wird da wohl auch nicht weiterhelfen können.

Ich meine, es würde ja Sinn machen, wenn Hermes sich drei seiner Kinder ausgepickt hätte, aber 2 Apollo- und ein Areskind? Das machte - beim besten Willen - keinen Sinn. Inzwischen hatte ich mich neben meinen Hund gehockt und kraulte ihn nachdenklich hinter den Ohren, er liebte das.
"Und Hermes hat uns keinen einzigen Hinweis hinterlassen?", hakte leise ich nach und bat Samuel, mir den Brief zu zeigen.
Dann sah ich zu Dean, er wirkte nicht so unfreundlich, wie ich es von Hütte 5 gewöhnt war, hoffentlich kamen wir miteinander aus.

Und das Fettnäpfchen wurde erfolgreich getroffen.
Samuel seine Worte trafen genau den Wundenpunkt, den viele mit vorhielten. Mein Vater.
Ja ich war ein Aressohn. Nein darum musste ich nicht dumm wie Stroh und hässlich wie die Nacht sein.
Ich war ich und mein Dad war mein Dad!

"Ja ist besser wenn du nichts mehr sagst dazu!"

Ich konnte es mir nicht ganz verkneifen,  dass meine recht dunkle und raue Stimme etwas knurrte.
Ich hasste es, wenn mich jemand mit ihm verglich.

Nach der Erläuterung was passiert war, musste ich schnauben.
Das konnte ja heiter werden. Warum diese Geheimnistuerei?

"Wir reden von Hermes. . Der hat bestimmt ausgelost, wen er schickt. Würde mich nicht wundern."

Besorgt sag ich mich um, doch mit wurden nicht auf wundersame Weise die Kleidung gestohlen oder ähnliches.
Nun mussten wir nur wissen wohin..

Auf Nay's Frage hin schüttele ich den Kopf, reiche ihr den Zettel und muss lachen. "Ja, Dean, das kann ich mir bei ihm auch sehr gut vorstellen. Ob es ihm wohl peinlich ist, dass er als Schutzpatron der Diebe bestohlen wurde? Dann würde ich es auch niemanden wissen lassen wollen." Schwer atme ich aus. °Wo sollen wir nur anfangen?° Erneut wandert mein Blick erst zu Nay, die die Stirn runzelt und den Brief umdreht, um ihn dann wieder zusammenzufalten. Dann zu Dean, der leicht angepiekst guckt. Es war kein gutes Thema, was ich da angeschnitten habe und versuche, das Thema zu wechseln. "Dean? Was hast du so für Hobbies? Und wann hast du Geburtstag?", spreche ich mit ruhiger und sanfter Stimme zu ihm. Wenn wir gemeinsam auf Mission gehen müssen, sollten wir uns vielleicht besser kennen lernen.

Da stand wirklich nichts ansonsten. Kein Hinweis, kein Tipp, kein nix. Wie sollen wir diese Schuhe denn dann bitte finden? Götter waren echt furchtbar! Und dann auch noch ohne zu fragen!
Innerlich stampfte ich gerade wütend mit dem fuß auf, was ich nach außen hin natürlich nicht tat. Stattdessen steckte ich den Zettel zurück in den Umschlag und gab ihn Sam zurück. Dann beobachtete ich die beiden gespannt. Dean wirkte ein wenig verärgert und Sam etwas verlegen, hoffentlich fingen sie nicht an zu streiten, das konnten wir jetzt nämlich echt nicht gebrauchen.
Dann wandte ich mich den Rucksäcken zu, welche jeweils an den Kopfenden der betten standen. Meiner sah etwas schwerer aus, als die anderen beiden, was mich neugierig machte. Als ich ihn öffnete, entdeckte ich, dass obenauf einige Dosen Hundefutter lagen. Na wenigstens dachte Hermes mit.

Die Fragen von Samuel irritierten mich zwar etwas, doch ich verstand den Zweck dahinter.

" Ich habe am 25 August Geburtstag. Was Hobbies betrifft. . Ich trainiere gerne und viel.... und... ich höre gerne Musik. ."

Etwas eher untypisch. Das klang so gar nicht nach Ares, aber er war ja nicht ich.
Nayine untersuchte unterdessen ihren Rucksack, was ich für recht sinnvoll hielt.

"Haben wir eine Karte? Dann können wir gucken, wo wir sind. Vielleicht hilft uns das ja etwas weiter! "

Ich legte überlegend die Finger ans Kinn. Den Standort zu ermitteln.. das war gerade das einzige, was wir zum konnten .

Meine Augen leuchten auf und die Worte sprudeln nur aus meinem Mund: "Und was für eine Musikrichtung? Auch akustisch? Hast du was dagegen, wenn ich dir was vorsinge? Sag' mir einfach das Lied und ich singe es dir, kein Problem!" Voller Enthusiasmus schnappe ich mir meinen Rucksack, Bogen und den Köcher. Und mit einem breiten Grinsen auf meinem Gesicht drehe ich mich zu den beiden um. "Wollen wir dann einfach los? Eine Karte habe ich in meinem Rucksack. Normalerweise." Schnell krame ich diese raus und breite sie aus. Hermes hat an alles gedacht und uns eine gute Route eingezeichnet. Oder einzeichnen lassen, je nachdem wie er drauf war. "Laut der Karte sind wir in Kansas. Das ist immerhin schonmal was." Die Karte halte ich so, dass Nay und Dean reinschauen können.

Ich schüttelte leicht den Kopf und grinste, als ich Sam zuhörte. Er war einfach viel zu aufgeregt und zu enthusiastisch, das typische Apollokind halt.
Dann zog er jedoch eine Karte hervor und ich stellte mich schnell an seine Seite. Da war tatsächlich eine Route eingezeichnet...wie konnte das sein? Dann fiel mir jedoch auf, dass der Zielpunk - was ja vermutlich Hermes' doofe Schuhe waren - sich minimal bewegte. Das machte mich neugierig und ich fuhr mit der Handfläche knapp über die Oberfläche der Jarte. Ich war zwar kein Hekatekind, aber dafür unser bester magischer Heiler und Heilmagie ist auch Magie.
"Die Route führt uns direkt zu den Schuhen.", erklärte ich begeistert.
Was mich nicht begeisterte, war die Tatsache, dass wir uns irgendwo im Nirgendwo in Kansas befinden und unser Ziel nicht nur 250km von uns entfernt war umd sich auch noch von uns wegbewegte.

Der enthusiastische Ausbruch von Samuel verstörte mich etwas, was ich mir jedoch versuchte nicht anmerken zu lassen. Da hatte ich wohl ein Thema getroffen, dass ihm sehr nahe standt. Etwas, in den er seinen Vater alle Ehre machte. Dennoch vermied ich es dir beiden zu vergleichen.

"Äh.. Danke? Ich passe aber."

Wies ich sein Angebot zurück. Nichts gegen die beiden, aber ixh hatte auch so schön zu viel gesagt.
Als Samuel die Karte hervor holte sag ich zum einen verwundert, dann aber auch anerkennend hinunter.
Es war eine Route eingezeichnet und das Ende, vermutlich unser Ziel, bewegte sich. Leider nicht in unsere Richtung sondern.

"Der Punkt begibt sich Richtung Topeca.. Der Hauptstadt von Kansas.."

Ich legte die Stirn in Falte und überlegte etwas.
Es gab dort einige Punkte, die in der Vergangenheit nicht ganz unwichtig waren.. wie das Indianareservoir.. wo jetzt einige Casinos...
Moment... Casinos?

°Vielleicht ist es einfach nur der falsche Zeitpunkt, ihn gefragt zu haben°, denke ich hoffnungsvoll. Auf Nayines Bemerkung nicke ich: "Klar, es ist ja auch eine Karte von Hermes. Nach Topeka müssten wir dann... theoretisch hin. Man, das schaffen wir zu Fuß nicht so schnell! Wie viele Kilometer haben wir vor uns? 300 Kilometer über den Daumen gebrochen."


(Hier mal zur Orientierung die Karte plus eingezeichnetes. Im gelben Quadrat befinden wir uns gerade und müssen erstmal wieder zur Straße.)






Das kann ja noch heiter werden... denn das ist einiges an Strecke, was wir bewältigen müssen. Ich atme nochmal tief durch und schreite mit den beiden an meiner Seite los, nachdem wir abgesprochen haben, wie der genaue Weg ist.

Ich hatte überhaupt keine Lust auf eine Wanderung, aber wir hatten ja nicht wirklich eine Wahl. Also schnappte sich jeder seinen Rucksack und marschierten in die ungefähre Richtung zur nächsten Straße. Meine Hoffnung war, dass wir dort irgendwo eine Mitfahrgelegenheit oder einen Parkplatz, wo man ein Auto borgen könnte, finden würden.
Es war wenigstens schönes Wetter, was meine Laune deutlich hob und schon nach kurzer Zeit fing ich unbewusst an, leise ein Lied zu summen.
Zwetschge genoss den ausgedehnten Spaziergang sichtlich und rannte uns immer mal wieder durch die Beine, wenn er die Richtung wechseln wollte, blieb aber brav in meiner Nähe.

Wir gingen nach kurzer Zeit bereits los und es dauerte nicht lange, bis Nayine anfing zu summen.
Die Stimmung war trotz des uns bevor stehenden Weges ausgelassen und locker.
Ich konnte mir Schlimmeres vorstellen.
Mit meinen Geschwistern wäre es definitiv nicht so gewesen.

" Moment.. warum laufen wir? Gab es nicht dieses Taxi mit den alten die sich ein auge teilen? Klar.. die sind schräg und so, aber es geht doch wesentlich schneller! "

Ich blieb stehen und sag meine Mitreisenden an.
Warum war keiner von uns früher darauf gekommen?

Ich stimme in das Summen von meiner Halbschwester mit ein und genoss die Sonne auf meiner Haut. Gut, dass Dean dabei ist, ich lerne gerne andere Halbgötter kennen - und das typische Areskind ist er gar nicht. In dem Moment, wo ich mich zu ihm umdrehe, fängt er an zu reden. Und bei der Aussage stimme ich ihm zu. °Warum hatten wir nicht früher dran gedacht?°
"Soll ich das Taxi rufen?", biete ich mich an.

Am liebsten hätte ich laut 'NEIN, lasst uns lieber laufen.', geschrien, aber ich riss mich zusammen. In diesem Falle hatte ich mehr als nur einen Grund, nein zu sagen. Ich kam mit Auto fahren inzwischen klar - wenn es ein vernünftiger Fahrer war - aber das Taxi der grauen Schwestern? Na ob ich das durchstehen würde...
Dennoch nickte ich zustimmend und rang mir ein kleines Lächeln ab. Ich war hier nicht allein auf dieser Mission und noch dazu die jüngste, ich hatte mich nach den beiden zu richten. In diesem Moment fand ich meine Panikgedanken ziemlich selbstsüchtig.
"ok."
Dann beobachtete ich, wie Samuel die grauen Schwestern rief.

Im ersten Moment wirkte Nayine geschockt und nicht sehr begeistert von der Idee das Taxi mit den alten zu rufen.
Klar wenn wir Pech hatten, würde der Fahrstyle unser Untergang. . Aber da wir uns auf Reisen befanden, müsste Hermes da doch etwas machen können. Zumindest das wir alle drei heile ankommen..
Mein Blick fiel auf Zwetschge. Wohl eher vier. Wobei. .. ging das überhaupt? Wir konnten den Hund schlecht auf den Schoß oder Gruppenraum legen. . Außerdem würde die Fahrt für ihn ein Horror sein..

"Aber wir schaut das mit Zwetschge aus. .? Geht das überhaupt? "

Ich sollte das lieber einmal anmerken. . Denn die beiden schienen das ebenfalls nicht bedacht zu haben. .

"Das habe ich nicht bedacht... Aber ich rufe die auch noch nicht an, bevor nicht jeder damit einverstanden ist." Mein Blick fällt auf Zwetschge. "Auch du musst damit einverstanden sein, Kleiner." Dieser legt nur den Kopf fragend schief und schaut mich aus seinen großen Augen an. "Da wir in Hermes Auftrag unterwegs sind, denke ich, dass wir heil damit reisen können. Aber ich bezweifle, dass dein Hund", mein Blick fällt auf Nay, "das gut verträgt. Also was machen wir?" Die Arme verschränke ich vor der Brust und schaue abwechselnd zu meinen Mitstreitenden.

Ich seufzte, für Zwetschge war Autofahren kein Problem, egal wie wild. Er war seit er ein Welpe war, viel Auto gefahren und sogar regelmäßig im Flugzeug mitgeflogen. Andererseits könnte ich jetzt sagen, dass es ihm nicht gut bekommt und dann musste ich nicht Auto fahren...
Andererseits waren wir auf einem Auftrag, den wir alle schnell hinter uns bringen wollten und es wäre unfair, wenn ich das jetzt verzögern würde.
Ich seufzte nochmal. "Nein...Zwetschge hat kein Problem mit Auto fahren, egal wie schlimm. Wir können also das Taxi rufen", lenkte ich schließlich ein und kraulte Zwetschge hinter den Ohren.

Nun gut. Wenn Nayine das sagte, würde es wohl stimmen.
Ich wollte gerade ansetzen, zu fragen, ob Samuel die alten und ihre Klapperkiste rufen würde, als ein seltsames Geräusch ertönte und mich mit offenem Mund verstummen ließ.
Was zum Hades, war das für ein Geräusch?
Es klang ziemlich blecherne und dröhnend und obwohl es immer lauter wurde, schmerzte es nicht in den Ohren, wie man es oft bei lauten Geräusche hatte.

"Ihr hört das auch. .. richtig? "

Fragte ich meine Begleitungen, ehe meine Frage wie ein dummer Witz klang.
Denn nur eine Sekunde später, war der vermeindliche Ursprung auch zusehen.
Ein großer Metalhaufen, der eine Handbreit über den Boden schwebte und goldig im Sonnenlicht schimmerte kam auf und zu.
Noch konnte ich die Form des Gerätes nicht genau erkennen.
Nur die großen schwarzen Buchstaben, die vorne drauf prangerten:

" Hephaistos-Mobil "

Noch bevor Dean irgendwas sagen konnte, halte ich mir bereits die Ohren zu. "HAST DU GERADE WAS GESAGT? ", schreie ich Dean an, doch ich bezweifle, dass er mich gut hört. Plötzlich war das Geräusch weg und es befindet sich ein undefinierbares Gerät vor uns. "H-e-p-h-a-i-s-tos Mobil. Sitzt der da etwa auch drin?", und meine Stirn glättet sich, war sie eben noch gerunzelt. Aus diesem klappernden Gefährt, was erstaunlicherweise extrem gut zusammenhält, steigt ein humpelnder und bärtiger Mann aus, gekleidet in einen alten Mechanikeranzug, übersät mit diversen Verbrennungen, Narben und Schmiere. Außerdem trägt er einen breiten Werkzeuggürtel mit sich herum und sieht aus, als braucht er dringend Kaffee, bevor er jemandem den Hals umdreht. Ich schlucke schwer und gehe einen Schritt auf ihm zu, als er die Stimme erhebt - tief und donnernd wie der Schlag auf einem Amboss, doch überraschenderweise so sanft und warm wie die abendlichen Sonnenstrahlen an einem heißen Sommerabend. "Hab' gehört, ihr braucht 'ne Mitfahrgelegenheit? Steigt ein, bevor ich es mir anders überlege.", brummt er. Was ich mir gewiss nicht zweimal sagen lasse.