das Eingangsposting lautete :

Gehen wir mal ein paar Jahre zurück in die Vergangenheit.
Lysander ist 12 Jahre jung und Alice 8 Jahre alt.
Nun gibt es in Allentown ein Gründungsfest.
Alice soll auf einem der Festwagen stehen und Lysander...
Ja er ist einfach so da.
Doch was ist wenn einige Monster schon die Spur der beiden auf genommen haben?
Können die beiden Kinder sich gegen Monster verteidigen?
Und wie geht ihr Leben danach weiter?
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Aufgeregt zappelte ich umher. Ich trug ein wunderschönes Prinzessenkleid.
Es war blau und ging bis zu meinen kleinen Schienbeinen.
Mein Dad machte mir gerade die Haare. Ich wurde dafür ausgewählt wurden auf einem Festwagen mit zufahren und Blumen zu werfen.
Schon seit Wochen freute ich mich hierauf.

Zielstrebig steuerte ich auf den hinteren Bereich des Geschäfts zu. Ich wollte in den privaten Bereich hinter der Theke.
"Wir verstecken uns dahinten im Lager, in Ordnung? Wenn wir im Verkaufsraum bleiben, sind wir nicht geschützt genug."
Interessiert ließ ich den Blick über das Warenangebot schweifen und war froh darüber, dass es nicht so dunkel war, dass man nichts mehr erkennen konnte.
Dunkelheit hatte mir noch nie wirklich Probleme bereitet.
"Wo ist eigentlich deine Mutter?", fragte ich vorsichtig und mein Blick blieb für einen Moment an preiswerten Wasserflaschen hängen.

Ich nickte und folgte Lysander langsam zum hinteren Bereich im Laden. Vorsichtig tastete ich mich dabei weiter durch den Laden.
Als ich mich nach meiner Mom fragte, sah ich ihn an und versuchte in der Dunkelheit sein Gesicht zu erkennen.
"Auf einer Teeparty, meint mein Dad. Aber ich weis die Wahrheit", meine Stimme klang nicht traurig, sie war eher neutral.
"Sie wollte mich nicht und ist deshalb von Hause verschwunden."

Hinter der Theke war eine Tür, die ins Lager führte. Ich stellte erfreut fest, dass sie unverschlossen war und drückte die Klinke lautlos herunter.
"Eine Teeparty? Solche Geschichten erzählt man keinen mutigen, starken Mädchen wie dir", meinte ich und lächelte kurz zu Alice herunter.
"Vielleicht hatte sie Angst, dass sie keine gute Mutter für dich sein würde."
Meine Gedanken schweiften zu meiner Vergangenheit. Meine Eltern hatten mich offensichtlich nicht gewollt. Ich war vom Tag meiner Geburt an in einem Kinderheim gewesen.
Das Lager war vollgestopft mit Kisten, Kartons und Regalen. Ich blickte mich kurz um und entdeckte eine auf die Seite gekippte Holzkiste in einer dunklen Ecke. Sie war gerade groß genug, dass Alice und ich darin sitzen konnten.
"Lass uns uns da rein setzen", sagte ich und deutete in der Dunkelheit zur Kiste.

Ich musste kurz verlegen lächeln dann folge ich Lysander in den Lagerraum um setze mich vorsichtig auf eine der Kisten.
"Ich glaube meine Mom ist jemand sehr wichtiges, die sich für Kinder keine Zeit nehmen kann. ", erklärte ich Lysander.
"Dass ist aber nicht schlimm, sie hat mir ja Dad da gelassen."
Ich sah mich im Dunkeln um und versuchte etwas zu erkennen. Meine Augen gewöhnten sich nur sehr langsam an die Dunkelheit um mich.
Kerzengerade saß ich auf der Kiste mit meinen Händen in den Schoss. Niemand hatte es mir beigebracht mich so zu verhalten, aber ich selber fand es Angenehmer.

"Ja, vielleicht ist sie zu beschäftigt..."
Wer war wohl meine Mutter? Wie war sie so und warum hatte sie mich weggegeben? Ob ich ihr ähnlich sah? Und mein Dad... Wo war der und welche Züge hatte ich von ihm geerbt? Und was hatte ihn dazu bewegt, mich einfach in einer Babyklappe mich selbst zu überlassen?
Glühende Wut brodelte in meinem Bauch und ich bohrte meine Finger tief in meinen Oberschenkel. Ich durfte nicht ausrasten. Ich musste ruhig bleiben. Für Alice.
Sie saß auf der Kiste und starrte in den Raum. Es schien, als würde sie träumen und ich wollte sie nicht stören. Also hielt ich den Mund und konzentrierte mich darauf, meine Vergangenheit wegzuschließen. Vielleicht konnte ich sie eines Tages ja vergessen.

Ich dachte an meinen Vater. Hoffentlich machte er sich nicht zu viele Sorgen.
Dann sah ich zu Lysander, er schien über etwas Nachzudenken und ich störte ihn nicht.
Müde rollte ich mich auf der Kiste zusammen und legte meinen Kopf auf den Ärmel vom Pullover.
Er kratze etwas, aber es störte mich nicht.
"Wie lange müssen wir hier bleiben?", fragte ich während ich gähnte.

Alice' Stimme riss mich aus meinen düsteren Gedanken und ich sah zu ihr. Sie war müde und schon im Begriff einzuschlafen.
"Ich weiß nicht...", antwortete ich wahrheitsgemäß, "Wahrscheinlich, bis wir deinen Vater erreichen können."
Ich stand auf und hob Alice vorsichtig von der Kiste herunter. Dann setzte ich mich zurück in die umgekippte Kiste und bettete ihren Kopf auf meinem Oberschenkel.
"Schlaf etwas. Ich denke, wir sind in Sicherheit. Fürs Erste."

Lysander sah überrascht auf und er selber schien nicht sicher zu sein wann es vorbei war.
Dann stand er auf und bette meinen Kopf in seinen Schoß.
Ich entspannte mich und schloss meine Augen. Mein Puls verlangsamte sich und ich entspannte mich.
Langsam döste ich ein.
Meine Gedanken scheiften zwischen alle den Sachen die heute passiert waren hin und her.
Ich dachte an meinen Vater, an Lysander, an meine Betreuerin, höhe Sprünge und lange Fahrten.

Alice atmete ganz ruhig ein und aus. Sanft strich ich ihr über die runden Bäckchen und sah mich im Lagerraum um.
Auf manchen Kisten standen irgendwelche Wörter, aber ich war zu nervös, um sie zu lesen.
Was sollte ich machen, wenn die Monster uns hier fänden? Konnte ich mich irgendwie verteidigen? Und schlimmer noch: Konnte ich Alice beschützen?
Horrorszenarien kamen mir in den Sinn und alle endeten damit, dass Alice starb.
Ich biss mir auf die Zunge und versuchte zu vergessen, dass wir in Lebensgefahr schwebten.

Nach einiger Zeit schlief ich ein. Ich träumte von Monstern und drehte mich unruhig hin und her.
In meinem Traum rannte ich so schnell es ging vor meiner Betreuerin weg, welche auf einmal Verstärkung bekommen hatte. Dann aber plötzlich erschien ein helles Licht von Himmel und eine Frau in einem weißen Eleganten Kleid tauchte vor mir auf und ließ die Monster verschwinden.
"Alice, meine kleine", sie lächelte und nahm mich in den Arm.
Verwirrt sah ich sie an. "Wer sind sie?" Die Frau lachte, es war ein Glocken helles schönes lachen. "Das wirst du in ein paar Jahren heraus finden, aber erstmal ist deine Sicherheit am wichtigsten. " Sie sah mich ernst an und hielt mich an den Schultern fest. "Wenn du gleich auf wachst, sag Lysander, dass ihr weg müsst. Die Frauen von vorhin folgen euch, sie sind schon auf dem Weg. Und jetzt meine kleine musst du auf wachen. Okay?" Ich nickte und im nächsten Moment riss ich meine Augen auf und sah Lysander.

Alice schreckte hoch und ich versuchte zuversichtlich zu lächeln, was mir aber ziemlich misslang.
"Ist alles in Ordnung, Alice?", fragte ich und strich ihr die Haare aus dem Gesicht.
Noch bevor Alice etwas sagen konnte, wusste ich, dass sie schlechte Nachrichten hatte.
"Sag schnell."

"Wir müssen weg, die Frauen kommen.", sagte ich und stand auf.
Ich sah mich um und ergriff schnell meine Jacke, welche neben der Kiste gelegen hatte.
Dann sah ich mich nach der Tür um, aber es war so dunkel.
Ich sah zu Lysander.

"Nehmen wir besser den Lieferantenzugang. Ich hoffe, dass das Schild dort hinten nicht einfach Deko ist."
Ich griff nach Alice' Hand und führte sie durch den Raum zu einer weiteren Tür, als ich merkte, dass sie die Tür nicht hatte sehen können.
"Bleib immer bei mir, ja? Ich möchte nicht, dass dir was passiert."
Eine höhnische Stimme in meinem Kopf teilte mir mit, dass ich erst 12 war und es nicht mit drei Monstern aufnehmen konnte. Ich konnte nur versagen.

Ich sah dorthin wo auch Lysander hin sah, konnte aber nichts erkennen. Trotzdem folgte ich ihm und blieb brav hinter ihm. Wieder bekam ich Angst. Was würde passieren wenn die Monster und einholten?
Meine Schritte beschleunigten sich und ich geriet kurz ins straucheln. Gerade noch rechtzeitig konnte ich mein Gleichgewicht wieder finden.

Alice folgte mir auf dem Fuß, strauchelte einmal, fing sich aber und rannte weiter. Bei der Tür angekommen, sank meine Hoffnung. Sie war verschlossen.
"Das gibts doch nicht!", entfuhr es mir und ich schlug frustriert gegen die Tür. Hastig blickte ich mich um, ob irgendwo ein Schlüssel hing.
"Alice, wir brauchen einen Schlüssel. Hast du irgendwo einen gesehen?"
Ich wusste, dass es unwahrscheinlich war, aber dennoch hoffte ich darauf, dass sie eine Ahnung hatte, wo der Schlüssel steckte.

Als wir bei der Tür ankamen schlug Lysander dagegen und ein lautes Donnern ertönte durch den Raum.
Erschrocken zuckte ich zusammen. Als Lysander fragte ob ich einen Schlüssel gesehen hätte schüttelte ich den Kopf.
Im dunklen konnte ich nichts sehen und selbst dann war ich immer noch sehr klein. 8 jährigen Mädchen Entging das meiste einfach.
"Was machen wir jetzt?", flüsterte ich ängstlich.

Reumütig hockte ich mich vor Alice und nahm sie fest in den Arm.
"Tut mir leid, dass ich gerade so böse war. Ich mache mir nur solche Sorgen um dich."
Die Worte, die ich sprach, erstaunten mich und ich sprang überrascht auf.
Ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf die aktuelle Situation und dachte nach.
"Wir müssen aus der Vordertür raus. Dann rennen wir ganz schnell nach links und bleiben erst stehen, wenn wir ein gutes Versteck gefunden haben. Willst du, dass ich dich trage?"

Lysander hockte sich vor mich, sagte kurz einige Worte und sprang dann plötzlich auf.
Dann erzählte er mir was.
"Ich kann laufen", versicherte ich ihm und nahm dann vorsichtig seine Hand.
Dann blickte ich ihn aufmunternd an.
"Dann los", murrmelte ich, viel mehr zu mir als zu ihm.

Problemlos fand ich den Weg zur Eingangstür zurück und riss sie auf.
"Renn so schnell du kannst. Und lass meine Hand nicht los!", wiederholte ich nochmal und sah Alice fest an.
Ich warf einen Blick hinter mich in die Straße, aus der wir herkamen. Niemand zu sehen.
Der Regen prasselte und Blitze zuckten über den Himmel.
Wir konnten es schaffen.

Ich setzte noch im gehen die Kaputze vom Pullover auf und nickte dann Lysander zu.
Kräftig drückte ich seine Hand während wir durch den Regen liefen.
Mein Atem ging von anfang an schnell und ich versuchte so schnell zu laufen wie ich konnte.
Regen fiel auf mein Gesicht und trängte schon fast meinen Pullover.
Meine Socken und Füße waren schon nach wenigen Metern total nass.

"Ich weiß, es ist kalt und ungemütlich, aber wir können das schaffen. Du machst das super, Alice", ermutigte ich das Mädchen.
Ich passte mein Tempo an Alice an und sah mich um.
"Da! Eine Lagerhalle!"
Wir waren in einem Industriegebiet angekommen, die Stadt fiel zurück.

Ich nickte nur während ich lief.
Meine Konzentration war ganz beim laufen.
Ich folgte Lysander ohne wirklich zu wissen wohin wir liefen.

Die Lagerhalle hatte einen separaten kleinen Eingang, der glücklicherweise nicht verschlossen war.
Ich öffnete schnell die Tür und schob Alice eilig in die Dunkelheit der Lagerräume. Dann folgte ich. Hinter mir schloss ich die Tür und verbarrikadierte sie hastig mit einem Holzbalken.
Obwohl es absolut finster sein musste, sah ich so gut, als würde der Vollmond die Szenerie bescheinen.
"Ganz leise jetzt." Ich legte den Finger an die Lippen.

Lysander schob mich in eine riesige Lager Halle. Drinnen war es stockfinster und ich konnte nichts erkennen.
Nachdem Lysander die Tür verschlossen hatte griff ich seine Hand und nickte.
Ich versuchte kein Geräusch zu machen.
Kurz sah ich mich um und da ich immer noch nichts sehen solle klammerte ich mich an Lysander.

Langsam und auf leisen Sohlen führte ich Alice durch das Lagerhaus und achtete darauf, dass sie nirgendwo anstieß. Zwischen zwei großen Kisten fand ich einen Zwischenraum und stupste Alice sanft hinein.
"Warte hier. Ich suche etwas, um uns zu verdecken."
Mit unruhigem Blick und gespitzten Ohren schlich ich durch das Lager, bis ich eine Decke fand, die ich über beide Kisten legen konnte.
Ich huschte zurück zu Alice und warf die Decke auf die Kisten, dann kletterte ich hinterher.
Mit ein paar Handgriffen hatte ich den Stoff zurecht gezogen und ließ mich wieder von den Kisten gleiten.
Vorsichtig schlüpfte ich hinter den Vorhang zu Alice in die Nische.
"Keine Angst, ich bin wieder da", flüsterte ich und setzte mich im Schneidersitz auf den Boden. "Komm her."
Ich zog Alice sachte an der Hand zu mir.