das Eingangsposting lautete :

Gehen wir mal ein paar Jahre zurück in die Vergangenheit.
Lysander ist 12 Jahre jung und Alice 8 Jahre alt.
Nun gibt es in Allentown ein Gründungsfest.
Alice soll auf einem der Festwagen stehen und Lysander...
Ja er ist einfach so da.
Doch was ist wenn einige Monster schon die Spur der beiden auf genommen haben?
Können die beiden Kinder sich gegen Monster verteidigen?
Und wie geht ihr Leben danach weiter?
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Aufgeregt zappelte ich umher. Ich trug ein wunderschönes Prinzessenkleid.
Es war blau und ging bis zu meinen kleinen Schienbeinen.
Mein Dad machte mir gerade die Haare. Ich wurde dafür ausgewählt wurden auf einem Festwagen mit zufahren und Blumen zu werfen.
Schon seit Wochen freute ich mich hierauf.

Lysander zog mich in eine Nische rein und befahl mir zu warten.
Still setzte ich mich auf dem Boden und versuchte etwas um mich herum zu erkennen.
Als ich schließlich den Boden richtig erkennen konnte, merkte ich das dort eine dicke Staubschicht lag. Mit meinem Finger malte ich stumm Bilder von einer Sonne oder einer Figur in den Staub. Dann kam schon Lysander wieder und legte eine Decke über die Kisten. Nach dem er alles zurecht gezogen hatte kam er zurück zu mir und zog mich an sich. Ich lehnte ruhig meinen Kopf an seine Schulter.
Durch die Decke konnte ich fast nichts mehr sehen, weshalb ich mich sehr an Lysander festhielt.

"Hast du Angst?", fragte ich leise und streichelte Alice' Oberarm.
Ich betrachtete die Bilder, die sie in den Staub gemalt hatte und schrieb auf Griechisch Gefahr auf den Boden.
Es war zwar komisch, dass ich problemlos die Schrift und die Sprache beherrschte, aber ich versuchte nicht weiter drüber nachzudenken.

Ich nickte und kuschelte mich näher an Lysander ran.
Dann schloss ich meine Augen, was durch die Dunkelheit keinen Unterschied machte.
Meine Gedanken schiffen hin und her.
Da es schon spät wurde, wurde es kälter und trotz dem Pullover wurde mir wieder etwas kalt.
Doch ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen.

Ich hob Alice schweigend auf meinen Schoss und legte meine Jacke um uns.
Es war kalt und ihr Kleid war nicht gerade wetterfest.
Still hielt ich das Mädchen im Arm und starrte in die Leere.
Es war nichts zu hören. Absolut nichts.
Nervös blickte ich mich in der Nische um. Nichts als Staub und Dunkelheit.
Hoffnungsvoll warf ich einen Blick auf meine Armbanduhr.
Es war schon spät. Vielleicht hatten die Monster unsere Fährte ja verloren.

Ich saß auf Lysanders Schoss und seine Jacke wärmte mich.
Ruhig lehnte ich meinen Kopf an seine Brust und schloss meine Augen.
"Wann kann ich nach Hause?", flüsterte ich.
Ich vermisste meinen Dad.

"Ich weiß es wirklich nicht, Alice", antwortete ich bekümmert und seufzte.
Allmählich wurde ich unruhig, aber ich wusste nicht, ob ich ahnte, dass jemand kam oder ob ich spürte, dass wir unser Versteck verlassen konnten.
"Lass uns noch 10 Minuten hier warten, okay? Dann schauen wir draußen mal, ob jemand da ist und suchen dann ein Telefon. Die Parade sollte gleich enden. Dann wird dein Vater bestimmt mit der Polizei zu uns kommen."
°Aber vorher werde ich gehen...°, dachte ich und wurde traurig.
Da gab es mal einen Menschen, der mir ein Gefühl von Zufriedenheit gab und dann musste ich ihn schon so bald wieder verlassen.

Ich lauschter Lysanders Stimme. Er wirkte traurig und das wollte ich nicht.
Ich sah ihn an und nickte brav. Bald war ich wieder bei meinem Vater. Bei ihm konnte mir nichts passieren.
Ich dachte nicht an Lysander und überlegte nicht wo er dann sein würde, für mich war er jetzt schon ein fester Bestandteil meines Lebend und ich wollte ihn nicht verlassen.
Ales er zu Ende gesprochen hatte, lehnte ich mich wieder mit meinem Kopf gegen seine Brust und machte mich noch kleiner als was ich jetzt schon war.
Ich blickte in die Dunkelheit vor mir und fragte mich wie es wohl im Licht hier aussah.

Eine dicke Spinne kletterte durch die Staubschicht neben meinem linken Bein und ich war froh, dass Alice im Dunkeln anscheinend nicht so gut sehen konnte. Die meisten Mädchen fürchten sich vor Spinnen, also war es wahrscheinlich, dass Alice beim Anblick der Spinne geschrien hätte.
Ich dachte daran, wo ich hingehen konnte, wenn ich hier wegkam.
Philadelphia kam nicht in Frage... Vielleicht sollte ich einfach mal nach Norden weiterreisen. Dort würde ich sicherlich eine neue Schule finden. Dann würde ich mich für eine Weile vom Jugendamt einsammeln lassen und wieder ein Jahr Schule durchstehen. Vielleicht. Und danach? Keine Ahnung.
Mein Blick fiel auf das Ziffernblatt meiner Uhr. Noch 5 Minuten.

Nach einer Weile schloss ich die Augen und kugelte mich wieder zusammen.
Ich dachte an die Parade, welche ohne mich über die Straßen zog und über die Frau in meinem Traum.
Die Frau war die schönste gewesen, die ich jeh gesehen hatte. Sie hatte sich anmutigend und ohne Probleme fortbewegt.
Ich wusste, dass wenn ich wie jemand sein wollte, dann wie sie.
Weitere Sorgen über die Monster oder warum es sie überhaupt gab, machte ich mir nicht. Es war für mich einfach so, eine Sache die man nicht ändern konnte. Zudem verstand ich auch noch nicht das ganze Ausmaß der Sache, ich sah nur mich in meiner kleinen fast heilen Welt.

Ich beobachtete stumm den Sekundenzeiger bei seinen Runden über das Ziffernblatt.
Alice lag zusammengerollt auf meinem Schoss und schien ihren eigenen Gedanken nachzuhängen.
Die Minuten verstrichen quälend langsam und ich hatte das Gefühl, dass der Zeiger beinahe stillstand.
Dann endlich war die letzte Minute vorbei und ich strich Alice sanft über den Kopf.
"Es ist soweit. Wir können jetzt hier raus und ein Münztelefon suchen. Bist du bereit?"


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Ich gehe mal schlafen Gute Nacht

Still lag ich da und dachte nach.
Schließlich nach einer Gefühlten Ewigkeit, stupste Lysander mich an.
Ich stand auf und nickte.
"Ja"
Ich krabbelte aus unseren Versteck vorsichtig raus und sah mich an.
Niemand schien da zu sein, aber ich konnte auch nicht viel sehen.

Wir krochen hinter der Decke hervor und ich griff rasch nach Alice' Hand und schaute mich misstrauisch um. Ich sah keine Anzeichen von Monstern.
"Komm!", meinte ich eilig und zog Alice an der Hand hinter mir her zur Tür.
Aber als ich eine Hand an die Tür legte, um den Balken zur Seite zu räumen, um uns den Ausgang zu öffnen, hatte ich plötzlich ein ganz schlechtes Gefühl.
Doch es war zu spät, ich hatte uns bereits verraten, denn der Balken schrammte hörbar über die Tür.

Lysander griff nach meiner Hand und ging mit mir zur Tür.
Dort angekommen versuchte er den Balken von der Tür zu nehmen.
Geräuschvoll rückte er ihn langsam von der Tür weg.
Ich stand da und mein kleines Herz raste wie verrückt.
Im Moment würde ich am liebsten in mein Versteck zurück laufen.

Ich konnte Alice gerade noch zurückreißen, als die Tür aufgestoßen wurde und stürmte mit ihr auf dem Arm wieder ins Dunkel zwischen den Kisten.
Irgendjemand hatte sich Zugang zur Halle verschafft und ich hatte das fast sichere Gefühl, dass es die Frauen waren.
"Ganz leise jetzt", hauchte ich dem Mädchen im Lauf zu und drückte mich mit ihr in die Dunkelheit.

Bevor ich reagieren konnte, hatte Lysander mich gepackt und in die Dunkelheit gezogen.
Wie er es mir befahl, hielt ich den Mund und war ganz leise.
Selbst meinen Atem versuchte ich möglichst leise zu halten.
Ich starrte in die Dunkelheit vor uns.

"Ihr süßen, lieben Kindchen", erklang eine schrille, durchdringende Stimme, "Wo steckt ihr denn? Wir wollen euch nach Hause bringen!"
"Ganz genau", ertönte eine heisere, kratzige Stimme direkt danach.
Eine dritte laute Stimme ergänzte: "Eure Eltern machen sich große Sorgen. Kommt doch her, ihr lieben, guten Kinder!"
Ich hielt Alice mit einer Hand den Mund zu und hoffte, dass die Dunkelheit uns verschlang, damit die drei Frauen, denen die Stimmen gehörten, uns nicht entdecken konnten.

Ich hörte Stimmen und plötzlich hielt mir Lysander den Mund zu.
Empört sah ich ihn an. Auch wenn ich erst 8 war, so würde ich keinen Fehler am selben Tag machen.
Auf jeden Fall nicht wenn mich das umbringen konnte.
Leicht zitternd dachte ich an die Frauen die nun uns suchten.

Was dann geschah, war... eigenartig.
Ich hatte das Gefühl, dass mein Körper mit der Dunkelheit verschmolz und ein bohrender Schmerz schoss ganz kurz durch meinen Bauch. Überrascht keuchte ich auf, was unsere Verfolger auf uns aufmerksam machte.
"Oh, dahinten steckt ihr beiden also", rief die mit der schrillen Stimme verzückt. "Megaira, Tisiphone, habt ihr gehört?"
"Ja, Alekto", quiekte die Laute und die Heisere lachte röchelnd: "Schnappen wir uns die süßen Kindchen. Du da lang, Tisiphone und du von oben, Alekto."
Ich spürte, wo sie waren und zog Alice in die Wand. Ja, wir befanden uns IN der Wand.
°Was zur Hölle geht hier ab!?°, schoss es mir durch den Kopf.

Lysander keuchte auf und ich sah ihn überrascht an.
Dann kamen die Frauen näher an und ran und Lysander packte mich und...
Ich kann es immer noch nicht beschreiben, es war als wären wir nicht mehr zwei Menschen sondern eher Schatten an oder in der Wand.
Ich war zu überfordert mit der ganzen Situation als das ich irgendetwas hätte machen können.

"Gut, mein Junge", lobte mich eine Stimme in meinem Kopf und ich presste eine Hand an meine Schläfe.
Was ging hier bitte vor?
Die drei Frauen tauchten direkt vor uns auf und fast hätte ich wieder gekeucht, weil sie noch hässlicher als zuvor waren.
Der bohrende Schmerz durchfuhr mich wieder, als ich Alice sanft an der oder viel mehr IN der Wand von den Frauen wegzog. Fasziniert betastete ich Alice' Kopf und meine Brust und sah hinter uns. Dort war einfach ein großes, schwarzes Nichts.

Lysander zog mich von den hässlichen Frauen weg.
Er berührte sanft meinen Kopf und ich nahm wie schon sooft an diesen Tag seine Hand und drückte sie.
Alles wirkte so unreal. Fast erwartet ich auf zu wachen.
Ich mochte das Gefühl nicht in der Wand sein. Ich wäre gerne zurück gegangen doch die Fraun standen immer noch da.

Ich war nervös. Wie lange konnten wir diesen Zustand in der Wand halten?
Eilig zog ich Alice mit zur Tür und huschte mit ihr aus der Lagerhalle. Wir befanden uns immer noch in der Wand und rannten an der Außenwand entlang, bis ein Schrottplatz in Sicht kam.
Der Schmerz in meinem Bauch verschwand komplett und wir waren wieder richige Menschen.
"Schnell!", flüsterte ich.
Hinter uns erklang das Geheul der drei Frauen.

Lysander zog mich raus und wir gingen im Schatten.
Dann lösten wir uns von der Wand und liefen durch die Nacht.
Ich hörte das heulen der Frauen und lief schneller.
"Wo gehen wir hin?", flüsterte ich leise.

Ich zeigte auf den Schrottplatt.
"Da finden wir sicherlich ein gutes Versteck."
Die Sonne war bereits untergegangen und es war kälter geworden. Ob mein Pullover Alice warmhalten konnte?
"Sieh dich nicht um! Komm!"

Wir liefen auf dem Schrottplatz zu und wie versprochen sah ich mich nicht um.
Der Schrottplatz war ziemlich groß und im Dunkeln auch nicht gerade ungefährlich.
Auf dem Boden lagen viele Metallplatten und Nägel.
Zudem machte mir das ganze Angst. Einige Umrisse sahen im Licht -der Laternen, welche am Rand des Schrottplatz ab und zu mal standen- sehr unheimlich aus.