Gehen wir mal ein paar Jahre zurück in die Vergangenheit.
Lysander ist 12 Jahre jung und Alice 8 Jahre alt.
Nun gibt es in Allentown ein Gründungsfest.
Alice soll auf einem der Festwagen stehen und Lysander...
Ja er ist einfach so da.
Doch was ist wenn einige Monster schon die Spur der beiden auf genommen haben?
Können die beiden Kinder sich gegen Monster verteidigen?
Und wie geht ihr Leben danach weiter?
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Aufgeregt zappelte ich umher. Ich trug ein wunderschönes Prinzessenkleid.
Es war blau und ging bis zu meinen kleinen Schienbeinen.
Mein Dad machte mir gerade die Haare. Ich wurde dafür ausgewählt wurden auf einem Festwagen mit zufahren und Blumen zu werfen.
Schon seit Wochen freute ich mich hierauf.

Ich schlich zwischen den Menschen herum und machte mir ein Bild vom Angebot des Festes. Ich war erst gestern in Allentown angekommen, nachdem ich den Polizisten in Philadelphia weggelaufen war.
Ich wusste, dass ich irgendwann wieder eingefangen werden würden, um auf eine Schule geschickt zu werden, aber damit kam ich klar. Zur Schule wollte ich gehen, ich wollte nur nicht unter irgendjemandes Fuchtel stehen und mich nicht frei bewegen können.
Lautlos huschte ich unter eine Holzbank und sah mich um. Etwa zwanzig Meter entfernt stauchte gerade eine Frau in einem viel zu korrekten Hosenanzug einen Jungen zusammen, der wohl um Geld gebettelt hatte.
Ich sah deutlich, dass er nur ein Auge hatte, dachte mir aber nichts dabei. Von solchen Leuten gab es in ganz Amerika jede Menge.
Ich beobachtete die beiden und entschloss mich dazu, die Situation zu nutzen und nebenbei der Frau eins auszuwischen. Unbemerkt stahl ich mich hinter sie und zog ihr vorsichtig den Geldbeutel aus der offenen Handtasche. Dann rannte ich leise davon und verkroch mich hinter einer Hausecke. Mit flinken Fingern durchsuchte ich das Portmonaiee und nahm 70 Dollar an mich. Die restlichen 230 Dollar nahm ich nur in die Hand, statt sie in meine Tasche zu packen. Danach schlich wieder zu der Frau, schob ihr das geplünderte Brieftäschchen wieder zu und verschwand.

"Du bist die Schönste von allen", sagte mein Vater und ich errötete.
Dann gab ich ihn einen Kuss auf die Wange und kicherte. Auch er lachte, nur war sein lachen nicht hoch und kicherich sondern dunkel und tief. "Ach Alice, du bist mein ein und alles"
Dann hob er mich, obwohl ich nicht mehr das kleinste Kind war hoch und trug mich umher. Zuerst mussten wir jedoch aus dem Gebäude heraus kommen und dann sah ich mit meinen Kindlichen Augen zu ersten man den Festwagen auf den ich nachher sollte. Er war riesig und hatte mehrer Stufen. Ich sollte irgendwo in der Mitte stehen, damit man mich nicht übersah.
Auf dem restlichen Wagen sollten andere schöne Frauen stehen in alten Kleidern. Auch mein Kleid war alt und dem Thema angepasst. Mein Dad hatte mir sogar eine Umhängetasche dazu gekauft damit ich meine Kette, die leider nicht zum Thema passte, dort auf bewahren konnte.

Die 230 Dollar in meiner Hand - es waren zum Glück kleine Scheine - verteilte ich unter den am mitleidenswertesten Pennern der Stadt, aber ich hob 15 Dollar für den einäugigen Junge auf, der hoffentlich noch dort war, wo ich ihn gesehen hatte.
Ich entdeckte ihn etwa 10 Meter von der Stelle entfernt in einer kleinen, schmutzigen Gasse. Er lag weinend in einem großen Pappkarton und bemerkte mich nicht.
Langsam näherte ich mich ihm und tippte ihm vorsichtig auf den Kopf.
"Ey, du!" Nett sein, war nicht wirklich meine Stärke und so redete ich auch. "Hier, nimm das und kauf dir was zu essen." Ich drückte ihm die 15 Dollar in die Hand und wollte gehen, aber er hielt mich fest.
"Du bist ein netter Junge", staunte er und seine Tränen versiegten.
"Nein, ich kann es nur nicht ab, dass du zusammengestaucht wurdest."
Ich nickte ihm nochmal zu und rannte aus der Gasse.

"So meine Prinzesin, du wartest jetzt genau hier", mein Vater ob mich auf den Festwagen.
"Und ich bin gleich wieder da" Mit diesen Worten verschwand er. Aber nicht ohne mir vorher einen Kuss aufs Haar zudrücken.
Schon nach einer Minute fing ich mich an zu langweilen. Ich sprang vom Festwagen und ging neugirig in eine kleine dunkle Gasse rein. Niemand war zu sehen.
"Alice?", ich hörte eine Stimme, aber sie gehörte nicht meinem Vater. Nein es war diese schreckliche Aufpasserin, welche versucht hatte mich von eine Brücke zu werfen, natürlich glaubte es mir niemand, aber es war wahr. Sie hatte böse gelacht und mich über das Gelände der Brücke gehoben.
Nun als ich ihre Stimme hörte, versteckte ich mich sofort hinter einer Mülltonne. Dann schloss ich meine Augen.

Von Weitem sah ich schon einen großen Festwagen, der für die Parade fertiggemacht wurde. Ein kleines Mädchen von vielleicht 7 Jahren hüpfte gerade vom Wagen auf den Bürgersteig und lief in eine dunkle Gasse hinein.
Ich zuckte die Schultern. Sollte mir das doch egal sein. Tagtäglich hauen Kinder ab, ohne dass ihnen etwas passiert. Außerdem kam da schon eine hochgewachsene Frau, die das kleine Mädchen zu suchen schien. Ich starrte sie grimmig an. Das war doch diese blöde Kuh gewesen, die den komischen Jungen zusammengeschrien hatte.
Das kleine Mädchen verschwand sofort hinter einer Mülltonne, bevor die Frau sie entdecken konnte. Dennoch ging sie nicht weg, um woanders zu suchen, sondern hob die Nase in die Luft.

"Alice, komm raus. Ich will mit dir spielen.", meine Betreuerin klang freundlich und süß, aber ich wusste es war nur Fassade.
Ich drückte mich enger an die Mülltonnen und hielt den Atem an. Da ich nur ein Kleid anhatte, fing ich an zu frieren.
"Alice, komm raus. Ich habe ein Geschenk für dich." Ich lauschte auf. Ein Geschenk?
"Du lügst auch nicht?", frage ich vorsichtig und lugte hinter der Mülltonne ganz vorsichtig hervor. Auf der anderen Seite sah ich einen Jungen und starrte ihn kurz mit meinen großen Augen an, bis ich mich wieder gegen die Mülltonne presse.
Meine Betreuerin hat nun eine Ahnung wo ich war und kam näher. "Nein Alice, süße. Natürlich nicht. Warum sollte ich?" Zwar konnte ich sie nicht sehen, aber ich sah ihr fieses grinsen, welches sie auch jetzt trug bildlich vor mir.

Stumm verfolgte ich das Szenario, das sich mir bot.
Hier stimmte irgendwas ganz und gar nicht.
°Das geht mich nichts an!°, schoss es mir durch den Kopf, aber ich konnte einfach nicht wegschauen.
Das kleine Mädchen lugte aus seinem Versteck hervor, als die Frau ein Geschenk erwähnte und ich ballte die Hände zu Fäusten. Kinder waren so furchtbar naiv. Jetzt hatte sie sich verraten.
Die Frau lächelte grausam und näherte sich der Mülltonne, hinter der die Kleine saß.
Ich schlich mich näher heran und duckte mich in die Schatten der Häuser, um nicht bemerkt zu werden. Das funktionierte fast immer. So war ich auch der Polizei bisher immer wieder entkommen.
Angespannt beobachtete ich die Frau und erhaschte einen Blick auf ein zitterndes Kinderbein.
Und dann passierte es.
Als die Frau vor dem kleinen Mädchen stand und zu ihr runtergrinste, verwandelte sie sich in ein widerliches Biest. Erstaunt stellte ich fest, dass ich dieses Monster schon einmal getroffen hatte. Damals war ich 7 Jahre alt gewesen. Das Monster hatte sich damals als meine neue Erzieherin ins Kinderheim eingeschleust und versucht, mich nachts mit einem Kissen zu ersticken. Ich hatte sie mit einem dicken Buch K.O. geschlagen und war noch in dieser Nacht aus dem Kinderheim abgehauen.
Unentschlossen starrte ich die Bestie an und überlegte, ob ich es mit meinem kleinen Springmesser, das ich bei einem Penner gegen eine Tüte Brötchen und eine Flasche Cola eingetauscht hatte, erledigen konnte.
°Dumme Idee, Lysander...°, dachte ich und verharrte in den Schatten.

"Alice, ich komme", die Stimme meiner Betreuerin klang plötzlich anders. Nicht mehr Menschlich.
Tränen sammelten sich in meinen Augen und ich spähte hinter der Mülltonne hervor.
Dann als ich die grausige Gestalt sah löste sich ein stummer Schrei aus meinem Mund.
Ich konnte vor Angst nichts sagen und stand da wie angewurzelt. Dann einige grausigen Sekunden später, rannte ich los so schnell sich meine kleinen Beine trugen.
Zusätzlich wehte mein Kleid im Wind hin und her, was es nicht leichter machte. Die Tränen strömten nur so über mein Gesicht. "Daddy!?" Meine Stimme war kaum mehr als ein flüstern und voller Tränen.
Hinter mir waren die Schritte, oder was auch immer dieses Biest machte, meiner Betreuerin zu hören.
"Alice, meine kleine Schönes Alice. Komm und lass dich fressen!"

Wenn ich jetzt zurückblicke, kommt es mir manchmal wirklich wahnsinnig vor, was ich tat, als die Kleine namens Alice verängstigt vor dem Monster floh und das Biest hiner ihr herkam.
Kurzentschlossen zog ich mein Messer und stürzte mich mit gezückter Klinge dem widerlichen Ungetüm entgegen.
Plötzlich schien um mich herum alles dunkler zu werden und ich hatte das Gefühl, dass das Monster langsamer wurde. Es war, als würde sich alles um mich herum plötzlich durch Wackelpudding bewegen.
Mit erstaunlicher Zielsicherheit zerschnitt ich das Monster mehrmals. Dann löste es sich in einer Staubwolke auf und ich stand schweratmend alleine da.

Als ich einen Schrei hinter mir hörte drehte ich mich langsam um und blieb sofort stehen.
Der Junge, denn ich vorhin gesehen hatte, stach auf meine Ehemaligen Betreuerin ein. Ich sah stumm dabei zu bis sie zur Asche zerfiel.
Meine Kinder Augen begriffen nicht was sie sahen und ängstlich sah in den Jungen an. Trotzdem war mir klar das er mir soeben das Leben gerettet hatte.
Mein kleiner Mund bildete die Worte "Danke" und dann langsam ging ich zu ihm und umarmte ihn. Mein kleiner Kinderkörper zitterte wie verrückt.

Alice starrte mich mit großen Augen an, als ich ungläubig das Messer in meiner Hand betrachtete. Was genau war passiert? Wie hatte ich das geschafft?
Das kleine Mädchen kam auf mich zu und umarmte meinen Bauch. Ich war zu überrumpelt, um irgendwas zu tun und ließ es einfach über mich ergehen.
Erstaunt stellte ich fest, dass es mir zum ersten Mal in meinem jungen Leben nichts ausmachte, dass mich jemand berührte.
Ungeübt tätschelte ich dem kleinen Mädchen den blonden Wuschelkopf und steckte vorsichtig das Messer weg.

Nach einigen Sekunden ließ ich den großen Junge los und trat zurück
Nun sah ich auf dem Staub der auf dem Boden lag.
Mein Kopf verstand immernoch nicht was passiert war.
"Du konntest sie sehen", stellte ich überrascht fest.
Meine Stimme war ruhig und mädchenhaft.

Als sie mich losließ und feststellte, dass ich das Monster auch gesehen hatte, hob ratlos die Schultern und vergrub meine Hände in meinen Hosentaschen.
"Die hat mal versucht mich umzubringen", teilte ich der Kleinen mit. Dann sah ich mich um.
"Wenn du willst, bringe ich dich zu deinem Vater."
Ich war erstaunt über mein Verhalten. Es war nicht gerade alltäglich, dass ich einem fremden Menschen irgendetwas Nettes angedeihen ließ.

Wie der Junge sah auch ich mich um.
Bei seinem Vorschlag nickte ich.
"Sehr gerne"

Keine Ahnung, was mich dazu bewegte, aber ich ergriff ihre kleine Hand und lächelte kurz zu ihr herunter.
Dann runzelte ich verwirrt die Stirn, verfinsterte meinen Blick wieder etwas und murmelte: "Wo wollte dein Dad denn hin?"

Der Junge lächelte mich mit einem Lächeln an was sonst nur mein Vater zeigte.
Doch dann verschwand es von seinem Gesicht.
"Das hat er nicht gesagt"

Ich nickte kurz und drückte ihre kleine Hand vorsichtig.
"Dann komm. Ich stelle dich wieder auf den Wagen und warte da mit dir. Die Parade fängt ja bald an, dann sollte er wieder da sein."
Sanft zog ich sie mit mir.
"Du heißt Alice, richtig?"

Ich nickte und folgte Lysander.
Er behandelte mich ganz vorsichtig und gemeinsam gingen wir zum Wagen.
Bei seiner Frage nickte ich.
"Ja und wie heißt du?"

( Huch, mein Name taucht auf, obwohl du ihn nicht kennen solltest :O )

"Lysander Tamino", antwortete ich und blieb beim Festwagen stehen.
Ich hob das kleine Mädchen hoch und schaffte es, es auf den Wagen zu hieven. Zu meinem Bedauern musste ich zugeben, nicht Superman zu sein und ein Federgewicht war das Mädchen für einen Zwölfjährigen nun auch nicht gerade.
Ungeduldig durchstreifte ich die immer größer werdenden Menschenmassen mit den Blicken und hielt Ausschau nach jemandem, der der Vater von Alice sein konnte.
Mein unscheinbarer Rucksack drückte und ich wollte endlich weg, um ihn abzusetzen und mir was zu essen zu gönnen.
Als ich an Essen dachte, knurrte mein Magen.
"Wie aufs Stichwort...", murmelte ich und verdrehte die Augen.

(Ups, sorry)

Der Junge, anscheinend Lysander ob mich auf den Wagen und sah sich um.
Ich merkte mit meinen unschuldigen Augen, dass er gehen wollte. Er wollte nicht auf mich auf passen.
Der Gedanke machte mich traurig. Dann knurrte sein Magen.
Sofort wühlte ich in meiner kleinen Tasche herum und reichte ihm einen kleinen Schokoriegel.
"Hier, für dich."

Alice hielt mir einen Schokoriegel hin, aber ich schüttelte den Kopf: "Danke, ich überlebe das schon."
Ein Lächeln stahl sich wieder auf mein Gesicht.
Dieses Mädchen war die Unschuld in Person, wie konnte ich nur so gemein sein und nicht mit ihr reden?
Ich sprang hoch und stützte mich mit den Armen auf dem Festwagen ab, um hochzuklettern. Dann setzte ich mich neben Alice und bedachte sie mit einem kurzen Lächeln.
"Erzähl mal, was machst du hier auf der Parade?", versuchte ich freundlich ein Gespräch in Gang zu bringen.

Ich legte den Schokoriegel neben Lysander falls er es sich anders überlegen sollte.
Neugierig sah ich zu Lysander und beobachtete sie Änderung.
"Ich soll da stehen und Blumen streuen."
Meine Stimme war voller Stolz und ich lächelte.

Alice strahlte, als sie mir erklärte, dass sie Blumen streuen würde, während sie auf dem Wagen stand.
In meiner Brust wurde es ganz warm und verdutzt stellte ich fest, dass es mich freute, wie überglücklich Alice war.
"Bist du die wichtigste Person hier auf dem Wagen?", fragte ich weiter und ließ den Blick schweifen. Vom Vater keine Spur, aber dafür waren auch keine Monster zu entdecken.

Ich schwenkte meine Beine über der Kante und sah auf meine blauen Schuhe.
"Nein, auf den Wagen werden noch viele weitere stehen. Noch schönere Frauen. Aber weißt du wer die schönste ist?"
Ich sah mich verstohlen an und sah den zu Lysander. Ich wollte das er nach fragte.