Ich rieb mir die Arme, während ich darauf wartete, dass ich endlich in die Disko rein gelassen wurde. Diese Wartezeiten waren echt doof, allerdings gab es drinnen wenigstens gute Musik. Hoffentlich.

Fünf Minuten später konnte ich endlich reingehen. Wenigstens hatte der Wachtyp nicht bemerkt, dass ich erst 14 war.

Ein Lächeln breitete sich auf meinen Gesicht aus, als ich begann zu tanzen.

Ich grinste. Gleich würde ich live in einer Disco singen! Ist das nicht fantastisch?
Locker schlendernd ging ich auf die Bühne und alle jubelten.

Ein Sänger wurde angekündigt und ich warf einen Blick zur Bühne. Hoffentlich konnte der junge Mann singen, sonst gehe ich wieder.

Ich lächelte das Publikum an und nickte meiner Band zu. Sie begannen zu spielen und ich begann zu singen.

Überrascht zog ich eine Augenbraue hoch. Der Typ konnte ja sogar singen!
Ich betrat wieder die Tanzfläche und begann zu tanzen und mich so zu entspannen.

Mein Blick fiel auf ein junges Mädchen. Die konnte vielleicht tanzen! Also grinste ich nur und sang meinen nächsten Song.

Während dem Singen sprang ich mit dem Mikrofon von der Bühne und tanzte zu dem Mädchen.

Ach du Schande! Jetzt kommt der singende Typ auch noch auf mich zu!
Hektisch blickte ich mich nach einer Fluchtmöglichkeit um. Ich wollte keiner neuen Nervensäge begegnen, nicht, wenn ich mich entspannen will!

Ich lächle sie so an, wie ich bis jetzt nur meine Schwester angelächelt habe; nicht, wie mein Publikum-Lächeln. Sondern mein Privates-Lächeln. Die Menge kreischt, doch ich singe einfach weiter und strahle sie an.

Er lächelte freundlich und ich musste mich zusammenreißen, um ihn nicht anzufahren. Manchmal solmte ich auch freundlich sein und nicht immer nur abweisend! Dämliche Instinkte!
Ich lächelte zurück. Hoffentlich sah es nicht zu verkrampft aus.

Sie lächelte!
Mein Herz hüpfte. War ich verliebt?
Ich sang meinen nächsten Song, in dem die Antwort wartete. Ja.

So langsam, aber sicher verkrampften meine Gesichtsmuskeln. Auch der Sänger ging mir auf die Nerven. Noch ein Lied, beschloss ich. Ein Lied, dann gehe ich wieder!

das Mädchen wurde blass...Ich wich erschrocken zurück und landete in einer Schar Mädchen-Fans. Super. Gerade das hat mir noch gefehlt. Also stolperte ich weiter Richtung hinten zu, drehte mich um und knallte in eine riesige Torte. Zur selben Zeit sah ich zwei Höllenhunde. Mist!

Ein, zugegeben leicht schadenfrohes, Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus, als der Sänger in die Torte krachte.
Ein Knurren drang an mein Ohr und ich fuhr herum. Zwei Höllenhunde standen nahe der Musikanlage.
Na klasse. Ich zog eine meiner Haarnadeln aus meinem Zopf, drehte sie zwischen den Fingern und ließ sie so zu einem bronzenem Speer werden.

Ich zog mein Ersatzmikrofon heraus und flüsterte:,,magicae", was soviel wie "Magie" heisst. Es wird zu einem Sack Wurfsterne. Ich ziehe einen heraus, ziele und lasse ihn los. Er trifft einen Höllenhund, der in Staub aufgeht.

Den Schwung einer kurzen Drehung nutzend, stieß ich den einem Höllenhund den Speer in den Kopf, nur um mich dann suchend nach dem zweiten Monster umzusehen. Es war keines mehr da. Stattdessen stand da dieser Sänger, der mich vorhin noch angelächelt hat.
Die Sterblichen um uns herum begannen zu realisieren, dass wir Waffdn in den Händen hielten (oder als was der Nebel diese für sie erscheinen ließ) und einige begannen zu kreischen. Na klasse!

Ich starrte sie an. Eine Halbgöttin! Ich rannte los, packte ihre Hand und lief, so schnell ich konnte.

Der Typ schleifte mich aus der Disko und hinein in die Kälte. Er rannte und zog mich immer noch hinterher, bis ich keine Lust mehr hatte. Ich knallte ihm den Griff meines Speeres gegen den Hinterkopf, stemmte die Sohlen meiner Chucks in den feuchten Asphalt und fauchte: Hey! Lass das! Wer bist du überhaupt? Dass du ein Halbgott bist, habe ich auch kapiert, aber sonst?"

,,Ich glaube, ich habe dich gerade gerettet, also wäre ein Dankeschön anbegracht und nicht ein Speerhieb, alles klar?", gifte ich sie an. Was wollte sie? Leben, sterben oder im Knast landen?

Ich zog eine Augenbraue hoch. "Du mich gerettet?", fragte ich und lachte kurz auf. "Das glaubst du wohl selbst nicht!"
Ich drehte den Speer, genau wie ich vorhin die Haarklammer gedreht hatte, und die Waffe verwandelte sich in eben diese zurück. Während ich sie zurück in meine Haare schob, fragte ich: "Und? Wer bist du und wessen Sohn?"

,,Ich glaube es. Und es ist wahr." Ich sehe sie herausfordernd an und füge hinzu:,,Livio moralez, Sohn der Ceres. Du?"

Meine andere Augenbraue hob sich auch. Ein Römer, dazu noch ein Sohn der Ceres, Aha.
"Ich bin Munin West, Tochter der Persephone", seufzte ich. Wahrscheinlich kommt gleich irgendein blöder Kommentar wegen meinem dämlichen Namen. Na toll.
"Außerdem", setzte ich hinzu. "Kann ich, wie du gerade sicher festgestellt hast, gut mit meinen Waffen umgehen. Deine Hilfe hätte ich definitiv nicht benötigt!"
Ich schob meine Hände in die Jackentaschen und marschierte davon.

,,Hübscher Name", sage ich zu ihr, drehe mich ebenfalls um und verlasse die einsame Strasse. Was denkt sie? Dass sie besser kämpft als ich? Die wäre doch draufgegangen!

Überrascht drehte ich mich um. Hatte er gerade schöner Name gesagt? Garantiert nicht. Es wäre das erste Mal gewesen.
Ich versuchte meine Überraschung zu verbergen, infem ich sagte: "Gleichfalls. Guter Wurf vorhin übrigens. Auch wenn ich es alleine geschafft hätte."

,,Davon bin ich überzeugt", lächle ich.,,Und danke." Ich grinse.

Ich legte den Kopf in den Nacken um ihn anzusehen. "Wie kommst du dazu, in einer Disko zu singen?", fragte ich neugierig.