Die Macht der Musik kennen doch alle. Die Melodie, der Text, die Gefühle die in einzelnen Lieder stecken. Denn jeder wird von der Musik beeinflusst.
Und manchmal gibt es Menschen, die mehr mit der Musik zu tun haben als andere. Und vielleicht sogar damit etwas großen erreichen können.
Was passiert, wenn ein Unheil bevor steht? Was passiert mit der Musik?
Zwei Töchter der Musik die sich finden. Ein Kind des Apollon und ein Kind der Kalliope.
Wie die Zukunft wohl wird?

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Ich gehe durch die engen Gassen. Es gehen hier nicht viele Menschen, doch ich höre deren Sehnsüchte, wie sie in meinem Kopf von einzelnen Pusselteilen zu einem Gesamtbild sich vereinen. Manche Sehnsüchte sind lauter, andere leiser. Doch alle versammeln sich in meinem Kopf. Ich versuche sie bei Seite zu drängen, doch an manchen Tagen ist es schwieriger als an anderen Tagen. Meine Stimme möchte nach Außen dringen, die Menschen mit ihren Gedanken um mich herum zum schweigen bringen. Ich muss mich beherrschen, damit der Druck nicht zu groß wird und ich nicht etwas tue, dass ich überhaupt nicht machen möchte. Ich habe nämlich große Angst davor. Jemanden zu verletzen. Denn mit einzelnen Worte, mit der Stimme und den Gedanken, damit kann man so vieles tun. Nicht nur gutes, nein. Man kann zerstören. Ganze Leben und Welten zerstören.
Die Sonne steht hoch am Himmel und es ist ziemlich heiß. Ich habe meine Jacke noch an, deshalb ziehe ich sie aus und lege sie über meinen Arm, sodass ich sie besser transportieren kann. In einem Shirt ist es schon sofort viel angenehmer hier zu laufen. Trotzdem versuche ich die Menschen zu meiden, versuche ihnen aus dem Weg zu gehen. Doch immer wieder stoßen Einzelne gegen mich und lassen mich aggressiv werden.
Ich darf nicht ausrasten. Nicht in der Öffentlichkeit. Deshalb beschließe ich mich auf eine kleine Bank zu setzen und schließe kurz meine Augen um mich zu beruhigen.

Dieser Tag war ein etwas einsamer für mich, Lysander war nicht da und dann fühlte ich mich immer einsam. Doch da der Tag so schön war hatte ich beschlossen durchbebe Stadt zu schlendern, ich konnte nicht immer im Camp sein. Ich brauchte einfach Abwechslung. Mein Weg führte mich in den Park ich liebte es hier her zu kommen wenn die Sonne schien. Ich hatte diese Shin etwas vermisst. Mit Lysander mied ich die Sonne da es ihm so besser tat. Jetzt wo die Sonne meine Haut streichelte spürte ich wie gut es tat und wie unwohl ich mich ohne sie fühlte, doch lenkte mich mein geliebter immer bestens davon ab. Ich Machte es mir im Gras vor dem See gemütlich. Was soviel hieß das ich mich hinlegte. Ich kramte meinen mp3 Player aus meiner kleinen Tasche und lauschte der Musik während ich die Augen schloss und die Sonnenstrahlen genoss welche meine Haut sanft streichelten. Es fühlte sich an als würde sich mein Körper aufladen. Noch nie war mir aufgefallen wie sehr mir die Sonne fehlen konnte. Ich fühlte mich mit meinem Vater verbunden obwohl ich dies gar nicht wollte. Ich lenkte meien Gedanken wieder schnell zu Lysander und lauschte der Musik welche immer zu meiner Stimmung passte.

Ich versuche die Gedanken bei Seite zu schieben, versuche nicht in die innersten Gedanke der Leute zu blicken. Doch das ist schwerer als gesagt. Ich hatte nie wirklich Übung in meiner Fähigkeit, vor allem weil ich es nie wollte. Denn ich habe Angst vor mir. Angst vor meiner Fähigkeit. Angst vor meiner Herkunft. Das hört sich wahrscheinlich bescheuert an, sehr sogar, aber ich habe gelernt was ich alles anstellen kann. Ich habe es von meiner Mutter. Leider nicht nur die guten Eigenschaften.
Ich öffne meine Augen wieder und stehe dann auf. Ich lasse mich einfach von meinem Gefühl leiten, achte nicht darauf wo ich hingehe, sondern gehe einfach den Weg entlang. Langsam wird es etwas ruhiger in meinem Kopf. Oft ist es wie Chaos und dann fühlt sich mein Kopf an, als würde er jeden Moment explodieren. Doch heute ist es anders. Obwohl hier so viele Menschen sind und es mich müde macht, hat der Tag eine gute Atmosphäre. Die Sonne lässt alles in einem anderen Licht stehen und erhellt die Schatten, die sich in der Menge ergeben.
Ich lächele leicht zum Himmel, um Apollo zu danken. Vielleicht hört er mein kleines Dankeschön ja, wer weiß.
Nach einer Weile erreiche ich den Park und gehe einfach etwas planlos durch ihn hindurch, bleibe manchmal an einen Baum stehen, gehe dann wieder weiter, schnuppere an einer Blume, gehe wieder weiter.
Heute sind nicht so viele Menschen hier, obwohl es wirklich ein wunderschöner Ort ist. Ich sehe zu dem kleinen See hinüber, wo ein Mädchen sitzt mit geschlossenen Augen. Irgendwie ist sie anders, das kann ich spüren. Doch noch weiß ich nicht wie. Die Neugierde lässt mich etwas Näher kommen und ich betrachte sie leicht. Sie Sehnt sich nach jemanden und zur gleichen Zeit tut es ihr gut, hier zu sein. Interessant.
Ich setze mich etwas weiter entfernt ebenfalls ins Gras und mustere die leichten, schwingenden Wellen der Wasseroberfläche. Wie sie vom Winde geleitet werden. Wellen, wie die der Stimme und der Musik.

Ich liege hie ein Gras und genieße es wie die Sonnenstrahlen mein Gesicht berühren, ja fast streicheln, während die Musik, welcher ich lausche, durch meinen ganzen Körper fließt und mir eine gewissen Kraft aber auch Entspannung gibt. Wenn ich mit Lysander zusammen bin merke ich gar nicht wie sehr mir die Sonne fehlt, bei ihm fühle ich mich auch in den Schatten wohl. Es ist wirklich eigenartig das gerade wir beide füreinander bestimmt sein sollen. Doch zweifle ich nicht daran. Auch wenn wir noch so verschieden sind, ergänzen wir uns perfekt. Wir wissen was der andere braucht und was ihm gut tut aber auch was schlechte Laune verbreitet. Wir gehen durch dick und dünn und halten immer zusammen. Ich könnte. Mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen, unmöglich. •hoffentlich gibt er auf sich acht, wo auch immer er gerade steckt• denke ich bei mir und werde von einer plötzlich anwesenden Person aus meinen Gedanken gerissen. Ich bin normalerweise immer alleine und eigentlich sucht sich niemand meine Nähe, ausgenommen natürlich meine mum und Lysander. War schon immer so. Doch nun spürte ich das sich jemand in meine Nähe gesetzt hatte. Eigenartig. Ich hatte langsam ein recht gutes Gespür dafür entwickelt zu erkennen ob jemand ein halbgott sein könnte und da diese einander anscheinend irgendwie anzogen könnt euch mir vorstellen das sie auch einer war. Warum ich wusste das es sich um ein weibliches wesenhandelte? Weil die Wahrscheinlichkeit größer war, vor allem waren ihre Schritte zu sanft gewesen und ich wurde noch nicht irgendwie blöd angemacht. Ich setzte meine Kopfhörer halb ab und lausche den Umgebungsgeräuschen. "Was führt dich den hier her?", frage ich ohne jedoch meine Augen zu öffnen, in die Richtung in welcher ich die mir fremde Person spüre.

Die leichten Sonnenstrahlen, die auf meiner Haut nieder kommen, wärmen meine Haut langsam auf und geben mir ein gutes Gefühl. Am Liebsten würde ich mich einfach in das Wasser begeben und mich treiben lassen, rüber in die Unendlichkeit. Doch mir ist nur all zu gut bewusst, wie sich das Wasser ebenfalls verhalten kann. Es ist nicht nur schön und sanft, es kann auch hart und wild sein. Das Leben nehmen, so wie es mir kurz das Leben genommen hat. Damals. Auch wenn es meine eigene Schuld war...
Schnell schüttele ich die Erinnerung weg und verstaue den Gedanken irgendwo hinten in einer Kammer meines Unterbewusstseins. Manchmal ist es nicht gut so zu denken. Da müssen die Gedanken sich verstecken oder mit Gewalt verstaucht werden. So gerne sie auch raus wollen, es geht nicht.
Plötzlich fängt das Mädchen vor mir an zu reden. Wieso ich hier bin? Hat sie denn überhaupt gesehen, dass ich gekommen bin? Denn ich habe nicht bemerkt, dass sie ihre Augen geöffnet hat. Vielleicht hat sie auch einfach gehört, dass ich mich hier hin gesetzt habe. Ich weiß es nicht. Alles ist möglich, das weiß ich nun seid ein paar Jahren. Vielleicht gehört sie auch zu den Wissenden? Den Wissenden über was alles vorgeht, in dieser unglaublich kleinen Welt.
Ich mustere sie kurz. Sie kommt mir nicht bekannt vor. Überhaupt nicht. Und doch strahlt sie etwas aus...etwas helles und warmes. Ich will ihr aber nicht in die Gedanken gehen und genauer hinsehen, genauer hinhören was ihre Wünsche sind. Es würde mich womöglich verleiten und das kann ich nicht zulassen.
Eigentlich will ich nicht reden, denn meine Stimme hat dieses gewisse etwas...aber da ihre Augen nicht offen sind und es so scheint, als würde sie sie auch nicht öffnen, habe ich wohl nicht wirklich eine andere Wahl. "Es ist schön hier." meine ich dann und beobachte ihre Reaktion. "Ich nehme an, deshalb bist auch du hier." sage ich, wenn es auch mehr eine Frage als eine Antwort ist.

Ihre Worte lassen mich schmunzeln und so drehe ich meinen Kopf zu ihr und öffne die Augen. Mein Blick schweift über ihren Körper. "Du weißt das ich das so nicht gemeint habe. Immerhin hättest du hier genug Platz gehabt um die Schönheit zu genießen.", antworte ich ihr nicht wirklich auf ihre Frage. Den war ich wohl sehr wohl bewusst das oh es hier genoss. Ich musste wohl abweisend auf sie wirken, doch war dies nur zu meinem Schutz, wobei ich diese Abwehrhaltung immer mehr ausgeprägt habe seit ich mit Lysander zusammen war. Er hatte großen Einfluss auf mich auch wenn ich das nie zugeben würde. Doch war mir sehr wohl aufgefallen das ich alle noch mehr auf abstand hielt, zumindest bis ich sie besser kannte. Zu tief saßen die vergangene Ereignisse als das ich jemanden blind vertraute, nicht mal meinen Halbgeschwistern. Nur Lysander und meiner mum. "Also, Demi...?", fragte ich nun und ließ das Gott weg, den war ich mir ziemlich sicher das sie nicht ganz menschlich war, aber man musste ja nicht gleich riskieren abgeführt zu werden, weil man für verrückt erklärt wurde.

Ich muss leicht lächeln. Da hat sie nämlich recht und ich schätze, dass ihr das ebenfalls bewusst ist. Sonst würde sie nicht so reagieren. Ich nicke leicht und seufze kurz. Hier ist wirklich viel Platz und ich hätte mich überall hinsetzen können, doch ich habe mich zu ihr gesetzt, denn sie wirkte auf mich sofort anders, so wie ich anscheinend auf ihr ebenfalls.
Trotz ihrer Worte, die anscheinend zurückhaltend sind und irgendwie ebenfalls ein wenig verlassen, muss ich leicht schmunzeln. Demi...meint sie etwa das was ich denke, das sie meint? Wenn ich nun das falsche denke, könnte es nicht sehr gut ausgehen. Dann würde sie wahrscheinlich lachen, oder sie würde mich direkt in die Klapse einweisen lassen. Demigott. Vielleicht.
Ich warte kurz, bevor ich antworte. "Demigott?" frage ich dann nach einer kurzen Weile, immer noch etwas zurückhaltend. Ich nicke nochmal. "Ja, Kalliope ist meine Mutter." meine ich nun lächelnd und warte ihre Antwort ab. Hoffentlich habe ich es richtig verstanden.

Ich sehe sie mir genauer an, nach ihrer. Worten. Kalliope. Ich überlege etwa sind warte kurz ab mit einer Antwort. "Die älteste der neun Musen, wenn ich das Recht in Erinnerung hab.", begann ich, ich war nicht sonderlich gut mir alle götter, ferne Kinder, Musen etc zu merken. Also hoffte ich das ich nicht all zu falsch lag. "Cassandra, Tochter des Apollon.", stellte ich mich dann mit einem leichten Lächeln vor und reichte ihr die Hand. Nun kam meine freundlicherer Seite zum Vorschein, nicht das ich ihr vertraute aber unhöflich musste ich ja auch nicht sein. Doch musste ich gestehen ob sie die Ironie erkannte bzw die Geschichte von Apollon und meiner Vorfahrin kannte. Nicht das sie es wissen musste doch wäre das ja mal eine nette Abwechslung.

Ich nicke leicht. "Stimmt" meine ich dann, ohne zur erwähnen, dass dies auch für die Sirenen zählt. Sie soll nicht sofort wissen, dass ich ebenfalls ein Monster bin. Ich will kein Monster sein, doch seine Herkunft kann man sich nun mal nicht aussuchen, so ist das Leben. So ist das Schicksal.
Apollon also. Ich muss leicht lächeln. Es passt zu ihr, es zeigt ihre leichte Ausstrahlung, die etwas erwärmt und zur gleichen Zeit erhellt. Es ist schon merkwürdig, wie unsere Herkunft auf uns abfärbt, wie wir durch sie auf andere wirken können und dies auch oftmals tuen.
Ob sie ihren Vater schon mal kennen gelernt hat? ich würde es gerne fragen, doch ich lasse es lieber. Für viele Halbgötter ist es nicht gerade ein angenehmes Thema und meistens eher privat, da  viele nicht gut mit ihrem Elternteil klar kommen. So auch ich nicht, aber gut. Mich stört das Thema meistens dann doch nicht, wenn man denn auf Verständnis gelangt und es nicht auf einer endlosen Diskussion ausläuft.
Ich sehe Cassandra noch kurz an, bevor ich mich dann der Sonne zuwende. "Ich mag die Sonne" meine ich dann wie ein kleines Mädchen. Doch ich mochte die Sonne wirklich, schon immer. Sie schimmert ein bisschen Hoffnung, auch manchmal an regnerischen Tagen.

Das sie nichts fragt bezüglich mir oder meines Vaters erleichtert mich mehr als erwartet. Doch es ist nun mal so das mein Vater ein heikler und schmerzhafter Punkt in meinem Leben ist. Und doch antworte ich wenn mich den jemand fragt. Immerhin hat jeder sein Päckchen mit seinem Elternteil zu tragen, der eine besser als der andere. So war es nun mal, bei uns Halbgöttern. Ich fragte mich manchmal ob es besser wäre wenn Sie Kontakt zu ihren Kindern haben dürften, doch weiß ich das es bei mir deshalb nicht besser gewesen wäre, es wäre genauso verlaufen. Schnell schiebe ich diese Gedanken beiseite und lenke meine Gedanken wieder schöneren Dingen, wobei ich es mir verkneifen muss über meinen Bauch zu streichen. Ihre Worte bringen mich zum Lächeln. "Ob du es glaubst oder nicht aber ich mag die Sonne auch, aber der Mond, die Nacht und ihre Schatten stören mich auch nicht.", gebe ich preis. Aber wir sollte ich diese Gegensätze auch nicht mögen, immerhin verband mich all dies mit der Liebe meines Lebens.

Sie sieht leicht nachdenklich aus, was ich ihr auch nicht verübeln kann und auch gar nicht möchte oder vorhabe. Vermutlich denkt sie gerade auch an ihrem Vater, er spiegelt sich leicht in ihren Augen, in ihrer Sehnsucht und zur gleichen Zeit auch nicht.
Manchmal ist es schwierig genau zu verstehen, was in Anderen vor geht. Doch das ist okay, so kann man immer wieder aufs neue lernen und begegnet man neue Möglichkeiten, neue Erfahrungen und Anregungen. So war es bei mir schon immer, obwohl ich erst seid Kurzem wirklich anfange, mich auf meine Fähigkeit zu konzentrieren, um sie unter Kontrolle zu bringen.
Denn so wie es jetzt ist, war es nicht immer. Lange war es nicht so und ich musste vor mir selber flüchten.
Ich lächele leicht, als sie so über den Mond redet. "Ich mag die Dunkelheit ebenfalls, doch im hellen leuchtet alles so schön und ist irgendwie...positiver" meine ich dann meinen Gedankengang. Die Dunkelheit würde mich zwar mehr beschreiben, doch wenn man das Licht sucht, muss man versuchen es auch anzunehmen und zu akzeptieren, versuchen die Schönheit in dem Licht zu finden und in sich auf zu nehmen.
Trotzdem wundert es mich leicht, wieso sie so über die Nacht redet und auch wenn sich tiefe Sehnsucht in ihrer Stimme liegt, sehe ich sie fragend an. "Du magst die Nacht?" frage ich immer noch lächelnd. Ich sollte aufhören die göttliche Elternteile komplett mit ihren Kindern zu verbinden, doch gelegentlich geht es einfach automatisch.

Ihren Worten lauschend drehe ich nun meinen MP3 Player ab und verstaue ihn in meiner Tasche. "Positiver...?", wiederhole leise und nachdenklich. Für mich war es das nicht positiv war bei mir alles was mit Lydander zusammen hing, also die Nacht, der Mond, die Dunkelheit. Auch wenn ich die Sonne brauchte, ich genoss es trotzdem mehr bei Lysander zu sein und was ihm gut tat. Das war nun mal die dunklere Seite. Die Sonne ließ mich nur daran erinnern das nicht mein Vater verstieß und mich nicht wirklich anerkannte oder gar akzeptierte, respektierte oder was auch immer.
Ihre Frage lässt mich schmunzeln, wobei meine Gedanken wieder bei Lydander sind und meine Augen zum strahlen bringen. "Mein Freund ist der Sohn der Nyx.", antworte ich ihr mit einem glücklichen Lächeln. Natürlich hätte ich versuchen können es auf Artemis, Vaters Zwillingsschwester zu schieben, doch hätte sie es mir wohl kaum abgenommen und abgesehen davon gab ich gerne mit Lysander an. Vor allem waren alle immer sehr verwundert das gerade wir beide zueinander gefunden hatten, da wir ja doch so verschieden waren. Und das nicht nur durch unsere Eltern sondern auch charakterlich. Und doch waren wir so gleich. Es ist so schwer zu beschreiben.
Vertrauen musste ich ihr ja nicht um ihr anzuvertrauen das ich vergeben war. Denn Details über meine schlimme Vergangenheit würde ich ihr nicht anvertrauen. Zumindest noch nicht. Wer wusste schon wir sehr man sich mit jemanden anfreundet und bei halbgöttern war ich wenigstens kein freak, hier war ich unter Gleichgesinnten. Was nicht hieß das man jedem blind vertrauen konnte.

Ich hatte noch nie ein Kind des Apollo getroffen, dass die Nacht ebenfalls mochte. Doch die Begründung ist noch interessanter, als ich gedacht hätte.
Ein Kind der Nyx, das ist doch schon mal was. Die sanfte Sehnsucht ist für mich nicht zu übersehen, was mich leicht lächeln lässt. Ihr Freund also ist der Grund. Liebe. Immer diese Liebe, die so viel anstellen kann. Manchmal finde ich es merkwürdig und manchmal freue ich mich darüber.
Ich würde wohl nie richtige Liebe erfahren. Nur ein einziges Mal könnte ich Liebe erfahren, andernfalls würde ich sterben. Das hat mit meiner Herkunft zu tun, es macht mich oft traurig. Ich könnte jeden bekommen, ich muss nur manipulieren. Doch das ist nicht das Selbe. Es wäre keine richtige Liebe, weder für mich noch für einer meiner Opfer. Egal ob männlich oder weiblich.
"Du kommst aus dem Camp Half Blood, oder?" will ich wissen und beobachte sie noch kurz, bevor ich wieder rüber zum Wasser sehe und meinen Blick über die kleinen Wellen gleiten lasse.
"ja, positiver. Wenn man die Sonne nach langer Zeit wieder sehen kann, beginnt man wieder die leichte Wärme zu spüren" meine ich immer noch leicht lächelnd. Es ist eigentlich nicht gerade eine schöne Erklärung, doch es reicht. Für mich, irgendwie. Auch wenn ich immer noch nicht das Licht ganz wieder gefunden habe, zumindest habe ich nun einen kleinen Teil.

Mein Blick schweift etwas ab, doch findet er bei ihrer Frage wieder zu ihr zurück. "Ja genau, und du?", fragte ich sie da ich mir nicht sicher war, den nur weil ich sie noch nicht bei uns gesehen hatte, hatte das nichts zu bedeuten. Ich war ja auch nicht ständig im Camp, ich genoss es mit Lysander in seiner Hütte zu sein und alles um uns zu vergessen.
Ihre weiteren Worte lassen mich nachdenklich werden. "Hm... Mag sein.", kommt es etwas nachdenklich von mir, denn stimmten schon das man die Wärme wieder spürte und döse tat auch mir gut aber verband ich damit nicht die besten Dinge. Auch wenn ich das früher mit der Nacht und der Dunkelheit auch nicht tat so fühlte ich mich jetzt dort viel wohler, vor allem wenn ich in Lysanders armen lag. "Es ist wohl für jeden irgendwie anders. Kommt immer auf die Erfahrungen und Erinnerungen an, würd ich mal behaupten. Einfach was man damit verbindet, und das jeder für sich selbst.", fügte ich in Gedanken hinzu und blickte auf den See und beobachtete die leichten Welle, welche von den Enten ausgelöst wurden die auf diesem schwammen. Ehe ich wieder zu der dunkelhaarigen.

Ich nicke leicht. "Ja, ich komme auch aus dem Camp half Blood", erwidere ich und sehe kurz hoch zum Himmel dabei, während ich danach wieder zum Wasser sehe. Das Wasser war schon immer wie eine Heimat für mich, auch wenn an ihr schreckliche Geschichten verbunden sind, fühle ich mich immer noch wohl im Wasser und auch nah am Wasser.
Sie scheint mit ihren Gedanken auch ab zu schweifen und ich kann es einfach nicht lassen und stöbere wieder ein wenig in ihren Gedanken herum, als ich meine Stirn in Falten lege und sie direkt ansehe. "Hey hör mall", sage ich dann. "Dir ist aber schon klar, dass du nicht nur auf seine Wünsche eingehen sollst...oder?" Durchdringlich erblicke ich sie und versuche ihren Blick zu finden. "Ich meine nur...Liebe ist gegenseitig. Auf beide bedacht." ergänze ich. Ich möchte ihr nicht zu Nahe treten, doch sowas ist mir sehr wichtig. Da ich viele kenne die für die Liebe alles opfern, doch darum geht es in der Liebe nun mal nicht. Das ist keine richtige Liebe, auch wenn das oft gesagt wird. So sollte es jedoch nicht sein. Es sollte Einstimmig sein, ja, aber es sollte gemeinsam sein und einen Ausgleich beider Seiten haben.
Ich nicke dann. "Erinnerungen sind immer mit etwas verbunden...aber es kommt darauf an, was du selber daraus machst. Erinnerungen sind sich leicht zu unterwerfen, doch lass dich dadurch nicht bestimmen", murmele ich nun etwas gedankenverloren, denn nun schweife auch ich wieder etwas in meiner Vergangenheit ab, wobei ich das eigentlich nicht vor hatte. Nicht schon wieder. Meine Vergangenheit lasse ich lieber hinter einer angelehnten Tür in meinem Kopf. Den die Türen im Kopf kann man nie komplett schließen.

Sehe den Wasserbewegungen, welche leicht und sanft sind weiter zu, als mich ein merkwürdiges gefühl überkommt, ich kann es nicht richtig zuornden, aber es fühlt sich an als würde sich jemand zugang verschaffen, in meinen Geist. Ihre Worte lassen mich sich nur verwirrt ansehen, wie kam sie den nun auf so ein thema. "Was soll der mist?", frage ich etwas sauer. Ich verbinde dieses merkwürdige gefühl das ich vorhin gerade berspürt hatte mit ihren Worten und funkel sie an. "Halt dich gefälligst aus meinem Kopf raus und sprich nicht über dinge von denen du keine ahnung hast.", kommt es abwährend von mir. Sie wusste nichts über mich oder Lysander, nichts über unsere Vergangenheit und wie sich unser leben verändert hatte seit wir einander kenne. Sie weiss nicht das wir gegenseitig soviel halt und wärme geben. Einen Grund weiter zu machen. Einen Grund zu leben. Was wir miteinander durchgemacht haben, das er den schmerz erfahren musste den ich durch gemacht habe. Wenn bin eher ich die, die nicht für ein gleichgewicht in unserer beziehung sorgt, da ich nicht annähernd weiss wie es ist das durch zu machen, was er durch gemacht hat.
Zu ihren weiteren worten sage ich nichts, erst möchte ich eine erklärung von ihr. Dazu lasse ich sie nicht aus den Augen und mustere sie eingehend.

(Oh hey Freut mich von dir zu lesen!
Allerdings weiß ich gerade wirklich nicht mehr, worum unser Play geht...weißt du es noch?)

Ich weiß nicht mehr recht wohin es führen sollte, wir hatten einander im Park getroffen aber ja ^^"

Ja genau, ich weiß auch nicht mehr wie die Idee weiter war.
Sollen wir uns mal noch ne Idee ausdenken?
Mit dem Park können wir ja weiter machen, nur dass wir dann auch in eine Idee rein kommen^^

Ja das wäre wohl gut

(hmm...wie wäre es denn, wenn vielleicht etwas mit Apollo passiert ist?)


Mit ihrer plötzlichen Wut habe ich dann doch nicht gerechnet. Ich weiche leicht zurück und doch bleibe ich ruhig und sehe sie an, auch wenn ich lieber wegsehen möchte. Das wäre allerdings unhöflich und so lasse ich es. Ihre Wut kann ich nämlich gut verstehen. Ich hätte mich zurück halten müssen, doch leider ist das nicht immer so einfach.
"Entschuldigung, das war keine Absicht" sage ich mit klarer Stimme und hoffe, dass sie die Entschuldigung annimmt. Natürlich möchte ich nicht über ihr Leben urteilen, auch wenn ich es in ihrem Kopf bestimmt etwas schöner richten könnte, wenn sie das wollen würde. Doch das es nicht mehr die Realität wäre, denke ich, dass sie eher dagegen wäre. Obwohl ich schon vielen begegnet bin, die nichts anderes gewollt haben.
Dabei mag ich meine Kräfte nicht besonders und versuche sie dementsprechend zu kontrollieren und im Zaum zu halten, was ebenfalls nicht gerade einfach ist. Doch ich werde immer besser und so kann ich mich auch jetzt wieder aus ihrem Kopf ausklinken.
Weiter sage ich allerdings nichts zu der Sache, da ich auch nicht gerade möchte, dass sie erfährt wer ich denn wirklich bin. Dass Kalliope meine Mutter ist weiß sie nun ja, doch dass ich leider als ein Monster hervorgekommen bin muss sie nicht wissen. Das wissen auch nur sehr, sehr wenige. Im Camp natürlich Mr. D, welcher mich schon allein deswegen hasst. Und Chiron weiß es natürlich auch.
Es ist schon eine enorme Ausnahme, dass ich überhaupt im Camp sein darf.
Ich schaue nun wieder rüber zum Wasser und warte ab, was sie noch sagen wird und ob sie überhaupt noch etwas sagen wird.