Es war wieder einmal ein ziemlich stressiger Morgen. Nach dem Flagge-Erobern, waren wieder viele Halbgötter in der Krankenstube gelandet - natürlich größtenteils dank der Ares-Hütte. "Markus, kümmer du dich bitte um Jack. Mason aus der Ares-Hütte hat wieder seinen elektrischen Speer benutzt" sagte ich während ich die Wunde eines Halbgottes verband. Dann wandte ich mich an eine andere Heilerin "Jay, geh bitte und hol die Kräuter von der Hekate-Hütte ab. Jana weiß bereits Bescheid" Sie lief zur Tür hinaus. "Matt, wir brauchen hier mal Hilfe" rief Cassandra von der anderen Seite des Zeltes. Ich seufzte "Ja, komme sofort" Ich holte tief Luft um wieder klar im Kopf zu werden. >Warum müssen die es auch immer so übertreiben< Ich war noch nie ein Freund von diesen Spielen gewesen. Dann bemerkte ich aus dem Augenwinkel einen Jungen, welcher gerade in die Krankenstube gebracht wurde.

Noch nie hatte ich solche Schmerzen gehabt.
Selbst das Dehnen meiner Ohrlöcher war weniger schmerzhaft gewesen.
Die zwei Halbgötter die mich hergbracht hatten verfrachteten mich auf ein Bett, wo ich krampfhaft die Augen schloss. Die Wunde konnte ich mir nicht ansehen.
Es war ja schon ein Wunder das ich nicht in Ohnmacht gefallen war, aber das Mädchen von vorhin hatte mir auch irgendwas zu trinken zu geben, dass geholfen hatte. Leider hatte die Wirkung davon wohl bereits nachgelassen.

"Markus......Markus schnell hilf mir" Ich stürzt zu den Jungen, welcher eine riesig klaffende Wunde am linken Unterarm und der Hand hatte. Überall war Blut. Der junge schien ziemlich starke Schmerzen zu haben. Hinter mir hörte ich Eve in Ohnmacht fallen >Eine Heilerin sein und dann kein Blut sehen können, naja< "Markus, hol mir Wasser, Reinigungslösung, Tupfer, Nadel und Faden, Verbände. Ach und vergiss den Nektar nicht" Markus lief los um alle Sachen zu besorgen. Ich sah den Jungen an. Er war mir noch nie aufgefallen im Camp. "Wie heißt du? Und wie ist das passiert?"

Vorsichtig öffnete ich die Augen. Wer auch immer der Blondschopf war, der die Befehle gab, schinbar kannte er sich mit Medizin aus.
Ich biss die Zähne zusammen. Der Junge der mich mit hier her gebracht hatte übernahm dankenswerterweise das Antworten für mich:"Er heißt Jonathan, ist der Sohn von Persephone, wir haben ihn eben erst aufgespürt. Ne Furie hat ihn übel erwischt."

"Bei den Göttern" seufzte ich. Inzwischen war Markus mit allem Nötigen wieder aufgetaucht. "Okay Neuling" sagte ich und wandte mich an Joanathan. "Ich werde jetzt die Wunde säubern, damit sie sich nicht entzündet. Und dann werden wir das ganze nähen müssen, verstanden." Er nickte. Ich begann die Wunde zu versorgen. In Windeseile war alles erledigt. Als ich die Wunde nähte, verlor Jonanthan kurz das Bewusstsein. Zum Glück war es nur kurz. Als er wieder zu sich kam, verband ich gerade seinen Arm "Na da biste ja wieder. Es ist alles gut verlaufen - allerdings wird wohl eine Narbe zurück bleiben" Ich packte die Sachen zusammen und wandte mich an Markus "Hab ein Auge auf ihn und ihm jede halbe Stunde einen Löffel Nektar" Dann sah ich wieder zu Jonathan "Du bleibst erst mal hier, klar. Morgen sehen wir dann weiter"

Als ich wieder zu mir kam, war ein Verband an meinem Arm angebracht.
Gehorsam nickte ich.
Als er weg war wandte ich mich an Markus.
"Er ist auch nicht gerade der netteste oder?"
Markus lachte auf.
"Der hat nur nen schlechten Tag. Eigentlich ist er voll in Ordnung."

Während ich meine Hände wusch, war mein Kopf absolut leer. Ich konnte einfach nicht mehr. In letzter Zeit war soviel in meinem leben schief gelaufen. Meine Mutter war immer noch verschwunden, mein Freund hat mich verlassen. Und dann jeden Tag diese deprimierende Stimmung auf der Krankenstube. Es war einfach zu viel. Ich trocknete mir die Hände und setzte mich an meinen Schreibtisch. Als stellv. Campheiler musste ich natürlich jeden Patienten in meine Liste eintragen - sonst verlor ich irgendwann den überblickt - was hieß, ein Haufen Papierkram. Ich stütze das Gesicht in meine Hände und atmete tief durch.

Ich hasste es wenn Menschen schlecht gelaunt waren.
"Geht's ihm denn gut?" fragte ich besorgt und Markus schüttelte den Kopf. "Nein. Er hat gerade ziemlich viel Stress und Herzschmerz. Den kann man nicht mit Nektar heilen." meinte er und schob mir einen Löffel der Flüssigkeit in den Mund. Schmeckte echt mega.
"Kannst du mjr eigentlich mal erklären was das hier alles ist? Vor ein paar Stunden war nämlich alles wie immer und dann kommen zwei Leute zu mir und faseln was von Göttern. Außerdem muss dein Kumpel wieder happy werden, also streng dich mal an. Und wenn ich wieder stehen kann rede ich mit ihm."
Markus sah mich schief an.
"Du denkst echt er redet mit einem völlig fremden über seine Probleme?"
Ich nickte. "Ja. Weil ich eben völlig fremd bin und es ihm daher egal sein kann was ich denke."
"Du bist komsich." "Hab nur was gegen unglückliche Leute."meinte ich und lehnte mich zurück aufs Bett.

"Matt?" Ich blickte auf. Vor mir stand Jay "Ja, bitte Jay was gibt's?" fragte ich leicht genervt. Jay spürte wohl meine Angespanntheit. "Ähm....ich hab die Kräuter besorgt. Hab sie auch gleich wegsortiert. Kann ich sonst noch was tun?" sie wirkte leicht nervös. Jay war erst seit einer Woche bei mir in der Krankenstube, und lernte noch. "Nein....nein schon gut. Du kannst gehen. Danke dir." Sie drehte sich um, sah dann aber wieder zu mir und sagte "Achso, ich soll dir ausrichten. Deneria ist wieder im Camp und sie bräuchte umbedingt deinen Rat" "JA!!! Okay, danke dir. Lass mich jetzt bitte allein" schrie ich fast. Schnell verließ sie den Raum. Es war nicht fair von mir, auf sie sauer zu sein. Ich war auf mich sauer und einfach aaarrrggg... fertig mit den Nerven. Ich merkte, dass es keinen Sinn machte, weiter über den Papieren zu sitzen. Außerdem war es Zeit fürs Abendessen. Ich stand auf und ging meine letzte Runde durch die Krankenstube. Alles schien soweit erledigt. Die meisten Verletzungen waren versorgt und viele Patienten waren auch schon wieder entlassen. Nur Jack, der immer noch ohnmächtig von dem Elektroangriff war und Jonathan waren noch da. Gerade als ich an Johnathan's Bett vorbei ging, bemerkte ich seinen Blick.

Mit Markus konnte man sich gut unterhalten.
Er erzählte ziemlich viel vom Camp und was er alles erlebt hatte. Das war irgendwie abschreckend und bewundernd zu gleich.
Zwischendrin wurde ich immer mal wieder mkt diesem Nektar gefüttert und dachte an Matthew. Ich wusste wie sich Liebeskummer anfühlte und das wünschte ich niemandem.
Die meisten durften schon gehen.
"Wann darf ich eigentlich gehen?" fragge ich Markus und er sah mich mitleidig an. "Sorry Kumpel, vorerst wahrscheinlich nicht."
Mist. Ich musste Caroline doch mal anrufen oder so.
Matthew kam gerade zurück und ich sah ihn an.
"Hey Matt, wenn du mal reden willst, bin ich gern für dich da."

Fragend sah ich Jonathan an. "Ähm, danke dir. Aber ich weiß nicht ob das so gut ist. Ich meine wir kennen uns ja kaum". >Ein seltsamer Typ ist das< Ich wandte mich zum gehen. "Du musst auf jeden Fall über Nacht hier bleiben, ich will nicht riskieren das sich alles verschlimmert" Ich sah zu Markus der sich davon zu stehlen versuchte "Verstanden, Markus!" Unschuldig sah er mich an "Denk dran, was letztes Mal passiert ist und wer dich nachher aus der Klemme geholt hat" Er grinste unsicher, hatte aber offenbar verstanden. "Gut" Ich wandte mich wieder Jonathan zu "Ruh dich aus und Morgen sehen wir weiter" Damit verließ ich die Krankenstube.

Alles klar.
Als er weg war setzte Markus sich wieder zu mir ans Bett.
"Ich will ja nicht sagen, ich habs dir ja gesagt, aber ich habs dir gesagt."
Ich zuckte mit den Schultern.
"Jeder empfindet Dinge eben anders."
Mal schauen wie es am nächsten Tag um mich stehen würde.

Als ich nach dem Abendessen die Hütte 7 trat, dröhnte mir der Kopf. Ich war einfach fertig mit den Nerven. Erschöpf ließ ich mich auf meine Bett fallen und schlief sofort ein. Zehn Sekunden später - so kam es mir jedenfalls vor - blendete mich die Sonne. Verschlafen setzte ich mich in meinem Bett auf und sah mich um. Meine Halbgeschwister schliefen noch alle. Ich schaute auf meine Uhr. 6.30 Uhr - es war noch viel zu früh. Ich legte mich wieder auf meine kissen zurück und verschränke die Arme in der Kopf. >Ein Neuer Tag - eine neues Chaos< 

"So Leute, jetzt beeilt euch mal ein bisschen. Wir kommen zu spät" Als Hüttenältester hatte man es nicht leicht. Man musste auf alles achten, was der Rest der Familie so trieb. Ich scheuchte die anderen hinaus und zum Pavilion. Während die anderen ihr Frühstück genossen, nahm ich mir einen Apfel und machte mich auf den Weg zur Krankenstube.

Markus war tatsächlich die ganze Nacht sa gewesen, falls was wäre.
"Morgen." gähnte er müde und ich sah ihn verschlafen an.
"Hallo." gab ich verpennt von mir und fuhr mir durch die Haare um sie halbwegs nicht nach einem Vogelnest aussehen zu lassen.
"Wie spät ist es?" fragte ich und inspirierte meinen Arm
"Ungefähr 7." Sofort ließ ich mich wieder auf die Matratze fallen und vergrub den Kopf im Kissen.
"Das ist wohl zu früh. " schmunzelte Markus und ich gab nur ein bestätigendes Geräusch von mir.

Als ich die Krankenstube betrat, war außer Markus, Jack und Joanathan niemand da. "Morgen" grüßte ich die beiden. "Und alles gut gelaufen die Nacht über, Markus" Er nickte. "Jack, hat zwar einen kurzen Zitteranfall bekommen - vermutlich durch den Rest der Elektrizität - aber sonst war nichts" Ich sah zu Jonathan "Und wir geht's dir heute?"

Gezwungenermaßen setzte ich mich auf, als Matthew wieder herein kam.
"Geht so. Es tut nicht weh, aber ich fühle irgendwie auch nichts." versuchte ich zu erklären.
Markus und Matthew tauschten einen Blick.
Das würde doch wieder weg gehen oder?

>Kein Gefühl im Arm - sieht nicht gut aus< "Ich schau mir das mal an" sagte ich und setzte mich. Vorsichtig wickelte ich den Verband ab. Die Wunde war gut verheilt. Die magischen Fäden waren über Nacht verschwunden. Alles was blieb war eine weiße Narbe, aber damit musste Jonathan leben. "Versuch mal bitte deinen Arm zu bewegen" sagte ich und wartete auf seine Reaktion.

Erstaunt betrachtete ich meinen Arm. Echt krass wie schnell das verheilt war. Mit der Narbe würde ich leben müssen.
Vorsichtig drehte und streckte ich meinen Arm, was ganz gut funktionierte, aber ich konnte meine Finger nicht richtig bewegen.

Ich bemerkte schnell sein Problem. "Deine Finger sind taub, richtig" Jonathan nickte. "Das hatte ich mir fast gedacht. Die Furie hat wohl mehr Schaden angerichtet als ich zu nächst dachte" Ich bewegte vorsichtig einen nach dem anderen Jonathan's Finger. "Daumen und Zeigefinger scheinen in Ordnung zu sein, aber der Rest........" Ich sah Jonathan "Ich werde jetzt etwas ausprobieren, also erschreck bitte nicht" Ich nahm seine linke Hand in meine linke und legte meine rechte Hand darüber. Dann konzentrierte ich mich. Eine kleine, helle Lichtkugel tauchte über meiner Hand auf und legte sich langsam darüber - wie ein Handschuh. "Das könnte jetzt etwas warm werden" warnte ich. Ich konzentrierte mich weiter auf das Licht. Ein warmes Gefühlt durchdrang meine Hände und schloss Jonathan's mit ein. Die heilende Kraft Apollo's floss durch uns hindurch.

Diese Heilmethode war mir bisher unbekannt aber ich ließ ihn sein Gefunkel machen.
Markus hatte mir gestern noch mehr von dieser Welt erzählt.
Es war wirklich warm, fast sogar schon heiß. Mein Arm wurde von der Wärme umhüllt und es fühlte sich ziemlich seltsam an. Nicht schlecht oder schmerzhaft.
Nervös warf ich kurz einen Blick zu Matthew, der konzentrierte sich aber auf meinen Arm.

Ich legte meine ganze Konzentration in die Heilmagie. Meine Hände brannte. Das Licht wurde immer heller, bis ich kaum noch was sehen konnte. Dann war das Licht mit einem mal verschwunden. Erschöpft sackte ich auf meinem Stuhl zusammen. Schweiß stand mir auf der Stirn und mein Atme ging schwer. "Alles klar bei dir?" fragt Markus besorgt. Ich nickte nur. Dann sah ich zu Jonathan auf. "Und? Wie fühlt es sich an?"

Das Funkeln war ja anscheinend doch nicht so einfach.
Wie fühlte man sich nach so einer Behandlung?
"Seltsam. Aber irgendwie...", ich bewegte vorsichtig meine Hand, doch in den einzelnen Fingern blieb ein Gefühl aus. Jetzt hatte ich echt Angst. Apollo schien es entweder nicht erlaubt zu sein mir zu helfen, oder manche Verletzungen waren beständig.
"Fühlt es sich an als würde etwas fehlen."beendete ich meinen Satz beunruhigt.

Enttäuscht sah ich Jonathan's Hand an. "Anscheinend kann nicht einmal die Kraft von Apollo da was tun." Ich wollte aufstehen, doch schon im nächsten Moment knickten meine Beine unter mir zusammen. Markus fing mich gerade noch auf. "Matt, du musst dich ausruhen. Du hast zuviel deiner Energie verbraucht" Er half mir auf eine Liege. Dann holte er Nektar und flösste ihn mir ein. Ich merkte wie ein wenig Kraft in meinen Körper zurückkam. Ich drehte den Kopf zur Seite und sah lächelnd zu Jonathan "Es....tut mir leid" Dann verlor ich das Bewusstsein.

Erschrocken sah ich zu, wie Matthew zusammen klappte.
"Mir tuts leid!" meinte ich, als er auf der Liege lag.
Ich sah zu Markus. "Er wird doch wieder oder? Er hätte das auf keinen Fall machen sollen, jetzt ist er wegen mir verletzt! " jammerte ich. Markus gab ein belustigtes Schnauben von sich.
"Du machst dir viel zu viele Gedanken. Manchmal passiert sowas eben, bei zu großem Energieverlust. Der brauch jetzt erst mal Ruhe und ein bisschen Nektar, mach dir keine Sorgen."
Ich sollte mir keine Sorgen um einen Typ machen, der wegen mir K.O neben mir lag? Tolle Idee.

Das Licht blendete mich. Eine Stimme rief nach mir "Matthew" Ich sah mich um, doch konnte niemanden erkennen >War das ein Traum?< "Matthew" "Ja, hier bin ich. Wer bist du?" rief ich. Dann erschien mit einem Mal eine Gestalt. Ein junger Mann, der fast so aussah wie ich. Er trug weiße Short und ein weißes T-Shirt. Seine blonden Locken hingen lässig von seinem Kopf herab und in seiner hand hielt er eine Lyra. "Dad?" Der Mann lächelte. "Mein Sohn" sagte Apollo. "Was machst du hier und wo bin ich?" fragte ich "Du hast mich hergerufen" antwortete Apollo. Ich sah ihn verwirrt an "Als du dem Jungen geholfen hast" "Du meinst Jonathan?" "Genau" Beschämt sah ich zu Boden "Aber ich konnte ihn nicht heilen" Apollo legte eine Hand auf meine Schulter. "Nicht jede Wunde kann man heilen, mein Sohn" sagte er ruhig. Ich sah ihn an. "Merke dir das und lass das Leben nicht an dir vorbei ziehen" Er verschwand. "Dad? Dad!!!" Ich schreckte aus meinem Traum auf "Dad!!!"