das Eingangsposting lautete :

Es war wieder einmal ein ziemlich stressiger Morgen. Nach dem Flagge-Erobern, waren wieder viele Halbgötter in der Krankenstube gelandet - natürlich größtenteils dank der Ares-Hütte. "Markus, kümmer du dich bitte um Jack. Mason aus der Ares-Hütte hat wieder seinen elektrischen Speer benutzt" sagte ich während ich die Wunde eines Halbgottes verband. Dann wandte ich mich an eine andere Heilerin "Jay, geh bitte und hol die Kräuter von der Hekate-Hütte ab. Jana weiß bereits Bescheid" Sie lief zur Tür hinaus. "Matt, wir brauchen hier mal Hilfe" rief Cassandra von der anderen Seite des Zeltes. Ich seufzte "Ja, komme sofort" Ich holte tief Luft um wieder klar im Kopf zu werden. >Warum müssen die es auch immer so übertreiben< Ich war noch nie ein Freund von diesen Spielen gewesen. Dann bemerkte ich aus dem Augenwinkel einen Jungen, welcher gerade in die Krankenstube gebracht wurde.

Ich fühlte mich etwas unwohl in der Situation. Lag wohl daran, dass ich einfach nicht gerne im Mittelpunkt stand und sowas nicht gewohnt war.
Zögernd reiche ich Charlotte die Hand.
"Hi, freut mich."
Mit Athene konnte ich nichts anfangen, aber irgendeine Göttin musste es ja sein.
Charlotte lächelte freundlich. "Das sind größtenteils meine Geschwister und die Kinder des Ares. Du wirst sicher noch alle kennenlernen."

Man merkte sofort, wie unwohl sich Jonathan fühlte. Ich wandte mich an Charlotte um die Aufmerksamkeit von Jonathan abzulenken "Was war denn schon wieder los?" Charlotte setzte einen genervten Blick auf. "Ach hör mich auf. Pierce hatte bloß wieder einmal seine fünf Minuten. Er wollte nicht das wir hier trainieren" Auch ich verdrehte die Augen "Das alte Thema schon wieder - Ares und Athene können auch überhaupt nicht miteinander, oder?" Die Geschwister von Charlotte zuckten mit den Schultern. "Hey unsere beider Eltern sind Götter des Krieges - da ist sowas vorprogrammiert" sagte Charlotte und lachte. "Stimmt - euch sollte man nie alleine lassen" Auch ich lachte. "Naja, hoffentlich wird heute Abend alles gut ausgehen bei den Spielen. Ich hab seit Tagen endlich mal wieder frei und möchte nicht euch wieder alle bei mir liegen sehen" Charlotte grinste "Das kann ich dir leider nicht versprechen"

Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass alle hier wie eine große Familie funktionierten. Nur eben im olympischen Stil. Irgendwie waren sie ja auch eine Familie, da die Götter ja alle miteinander verwandt waren.
"Welche Spiele?" fragte ich Matt.

"Die Kriegsspiele. Ein Wettkampf, alle Hütten gegeneinander Antreten" antwortete Charlotte. "Es gibt verschiedene Disziplinen: Bogenschießen, Wagenrennen, Arenakampf usw. Und die Hütte, welche die meisten Siege erringt muss ein Jahr lang keine Pflichten erledigen" Die anderen jubelten. "Das ist schon lange Tradition hier im Camp. Und in diesem Jahr werden wir wieder siegen" Charlotte sah mich herausfordernd an. "Das glaubst auch nur du" antwortete ich. "Wir werden siegen, darauf kannst du dich verlassen" Charlotte lächelte und hielt mir die Hand hin "Dann mal viel Glück" Ich ergriff sie "Gleichfalls" Dann drehte sie sich um und verließ zusammen mit ihren Geschwistern die Arena.

Na das klang ja einladend.
"Bitte sag mir, dass ich da nicht mitmachen muss." meinte ich zu Matt, nachdem Charlotte und die anderen verschwunden waren.

"Naja..................." Ich sah Jonathan verlegen an "Chiron erwartet das du mitmachst - und es ist besser ihn nicht zu enttäuschen" Ich grinste schief. "Aber da du alleine bist, wird das eh schwierig. Ich würde dir vorschlagen, das du in mein Team kommst - nur erstmal als Reserve. Dann kannst du immer noch sehen, ob du mitmachen willst"

"Okay. Das klingt gut." ist meine Meinung zu seinem Vorschlag.
"Wie viele seid ihr denn in der Apollohütte?" fragte ich noch neugierig.

"Zur Zeit sind wir 15. Die meisten kamen in den letzten drei Jahren hierher, nachdem der Krieg vorbei war" Wir schlenderten durch das Camp, während ich erzählte. "Die meisten von uns Halbgöttern haben Jahre lang nicht gewusst wer wir waren. Die meisten von uns sind auf besonderen Schulen gewesen oder haben irgendwie immer Mist gebaut. Wir wussten einfach nicht das wir anderes waren" Ich sah Jonathan an "Aber irgendwann kommt es bei allen soweit, das irgendein Monster uns findet. Manchmal werden wir dann von Satyren oder anderen Halbgöttern gerettet und hierher gebracht, so wie du. Oder wir werden direkt von unseren göttlichen Eltern hierher geschickt - das war zumindest bei mir so"

Mit Monstern kannte ich mich ja schon ein bissche aus.
In der Schule war ich immer etwas aufsässig, aber bisher wurde ich noch nie rausgeworfen.
"Klingt ja interessant. Haben alle so viele Geschwister?"
Dann wäre ich ziemlich einsam.

"Die meisten schon - aber es gibt auch wenige ausnahmen wie Zeus, Poseidon und Hades. Die großen Drei - so wie wir sie nennen - haben sehr wenig Kinder. Es gibt auch Götter die keine Kinder haben, wie Hera zum Beispiel. Als Göttin der Ehe ist sie immer Treu zu ihrem Mann Zeus." Ich bemerkte Jonathan's traurigen Blick. "Mach dir keine Sorgen - auch wenn du das einzige Kind von Persephone sein solltest. Wir sind alle eine große Familie" Ich legte eine Hand auf seine Schulter "Du gehörst jetzt zu uns"

"Danke Matt."
Damit bestätigte sich meine Vermutung von vorhin.
Familie...irgendwie vermisste ich Caroline und Charlie schon.
Dann fiel mir wieder ein, was Markus mir erzählt hatte.
"Kann ich dir eine persönliche Frage stellen?"

"Hey kein Problem - wie gesagt wir sind alle für dich da" sagte ich und grinste. Plötzlich schien Jonathan etwas in den Sinn zu kommen. Ich war zwar etwas überrascht von seiner Bitte, aber ich dachte mir da er schon mal hier ist - okay. "Klar schieß los"

"Also Markus meinte, dass du Liebeskummer hättest und deshalb so mies drauf warst." sage ich einfach gerade heraus.
Hoffentlich würde er jetzt nicht sauer werden. Schließlich wollte ich ihm damit nur helfen und keinen Schaden anrichten.

>Markus ich bring dich um< Einen Moment lang sagte ich nichts sondern blickte zum See hinüber. "Es ist nicht nur deswegen - im Moment ist einfach ziemlich viel Stress in meinem Leben und deshalb reagier ich einfach manchmal etwas gereizt" sagte ich schließlich.

"Ich will dir echt nicht zu nah treten, aber wenn du mal Gesprächsbedarf hast kannst du gerne mit mir reden."
biete ich ihm an. Jeder hatte mal eine schwere Zeit, oder Probleme.
Da sollte man nicht alleine durch müssen, auch wenn ich von Matts Problemen keine Ahnung hatte.

"Danke Kleiner" Ich lächelte leicht. "Vielleicht komm ich mal drauf zurück" Er war schon ein komischer Kerl - aber wirklich nett und hilfsbereit. Auch auch ein wenig süß. Diese braun-grauen Augen >Matt - konzentriere dich< Ich fasste mich wieder, doch ich merkte das ich rot anlief. "Ähm........wollen wir dann weiter?"

"Hör auf mich Kleiner zu nennen. Du bist nur ein paar Zentimeter größer als ich." meinte ich grinsend.
Dann nickte ich.
"Wo gehen wir als nächstes hin?" fragte ich enthusiastisch.

Ich überlegte einen Moment. Aber dann kam mir die Idee. "Ich glaube das könnte dir gefallen" sagte ich und führte Jonathan in den Wald.

"Ok wir sind fast da" Ich hatte Jonathan gebeten die Augen zuzumachen und zog ihn nun am Arm hinter mir her. "So......warte hier einen Moment. Und nicht linsen, klar"

"Solange du kein verrückter Stalker bist der mich jetzt umlegen will, gerne." meine ich, die Augen wie befohlen geschlossen.
Ich fragte mich was Matt mir zeigen wollte.

"Nicht gleich so misstrauisch Kleiner" Er stellt mir fragen über mein Leben und will mir bei meinem Kummer helfen. Und ich soll der Stalker sein. Ich hatte Jonathan zu einem meiner Lieblingsplätze geführt - der Lichtung der Baumnymphen und Heimat meiner lieben Freundin Floana. "Floana....Floana wo bist du?" "Wieso flüsterst du denn?" fragte eine Stimme hinter mir. Beinah hätte ich laut auf geschrien. "Mensch erschreck mich doch nicht so" flüsterte ich. Floana grinste.

Ich hatte ein komisches Gefühl an diesem Ort. Aber es war kein schlechtes, ich fühlte mich irgendwie sehr wohl, auch wenn ich mit geschlossenen Augen an einem unbekannten Punkt stand.

"Aha ich verstehe - lass mich nur machen" sagte Floana und verschwand wieder. Ich hatte sie gebeten, Jonathan auf traditionelle Nymphenart im Camp willkommen zu heißen - was hieß eine kleine Show mit den anderen Nymphen vorzuführen. Während sie alles vorbereiteten, ging ich zurück zu Jonathan um ihn auf seinen Platz zu führen. "Ok - setzt dich und wenn ich drei sage kannst du die Augen wieder aufmachen" Die Nymphen waren in Position und wartete auf ihren Einsatz. "Also eins-zwei-drei!!!"

Ich ging vorsichtig, als Matt mich führte.
Natürlich vertraute ich ihm, aber trotzdem hasste ich es nichts zu sehen, außer dem nichts vor meinen Augen.
wie befohlen setzte ich mich und öffnete endlich die Augen als Matt bis drei gezählt hatte.

Die Show begann. "Exklusiv und nur für dich, präsentieren die Nymphen von Camp-Halfblood ihren Frühlingstanz" rief Floana und lächelte dabei Jonathan an. Sie und ihre Schwestern waren wie immer einsame Spitze. Sie tanzten über die Lichtung und bewegten sich graziös hin und her. Überall wo ihre Füße den Boden berührten, sprießten Blumen aus der Erde. Zwei Quellnymphen positionierten sich am Rande der Lichtung. Das war mein Stichwort. Ich formte eine kleinen Lichtkugel in meinen Händen und warf sie hoch in die Luft. Die Quellnymphen ließen es gleichzeitig leicht regnen und so entstanden mehrere Regenbögen über den Tänzerinnen. Als Floana zum Finale aufrief, bewegten sich alle Nymphen in die Mitte der Lichtung zu. Alle fasten sich an den Händen, drehten sich einmal im Kreis und in einer Explosion von Blütenblättern verschwanden sie alle.

Mit wachsender Begeisterung beobachtete ich das Spektakel vor meinen Augen.
"Wow." meinte ich nur als sie verschwunden waren.
"Das war ja mal cool." grinse ich und sehe die vielen Blumen an, die nun auf der Wiese blühten.