Irgendwie herrscht eine merkwürdige Athmosphäre hier im Camp heute. Das macht mich ganz kirre! Wieso das allerdings so ist weiß ich nicht genau. Vielleicht liegt es an der leicht schwülen Luft (Zeus, könntest du das nicht mal ändern?) oder an ein paar Areskinder die heute das Vergnügen hatten und beim Training jeden fertig gemacht haben.
Seufzend stehe ich auf und gehe aus dem Haupthaus. Snow -meine kleine Fledermaus- setzt sich dabei auf meine Schulter. Sachte strechele ich ihn über seinen Kopf, aber passe gut auf, dass ich ihn auch ja nicht verletze.
Ich gehe einfach etwas rum und spüre die Blicke auf mich gerichtet, auch wenn ich die Camper nicht sehe. Ich versuche es jedoch einfach so gut wie möglich auszublenden...was nicht so einfach ist.

„Genug für heute“, beschließe ich bevor ich die Hütte der Apollokinder verlasse. Normalerweise bin ich häufiger und vor allem länger bei ihnen. Doch heute hatten sie irgendwas geplant. Und sie hatten mich die letzten 10 Minuten lang versucht aus dem Haus zu bekommen. Wenn man mich am Hals hat wird man mich nicht so leicht los. Und das bewieß ich ihnen, bis ich gemerkt hatte sie waren nicht wirklich zum Scherzen aufgelegt. Also verlasse ich eben jetzt das Haus. Was werde ich denn gleich anstellen?, denke ich und lasse meinen Blick schweifen. Dafür drehe ich meinen Kopf langsam von links nach rechts. Der Tunnelblick stört mich nicht, auch wenn es für andere doch immer seltsam wirkt, aber ich hab mich damit abgefunden. Immerhin kann ich scharf sehen, in dem Radius, den meine Augen mir gestatten. Ich entscheide mich zum Pavillon zu gehen. Vorbei an ein paar Hütten. Ich laufe normalerweise mit einem Stock umher um sicher zu gehen, dass ich nirgendswo gegenlaufe, doch ich kenne mich mittlerweile gut genug aus um nicht einfach gegen irgendwas zu stoßen. Dessen bin ich mir ziemlich sicher, als genau das passiert. „Entschuldigung!“ Sage ich laut und mein Kopf schnellt schon in die Richtung wo die Person war in die ich reingerannt bin.

Ich habe mir ein Brötchen mitgenommen, denn irgendwie habe ich einfach Hunger. Vielleicht wachse ich ja doch noch? Wer weiß?
Langsam binde ich meine Haare zusammen, denn auch wenn ich normalerweise nie einen Zopf habe (mit offenen Haaren fühle ich mich einfach wohler), lässt die schwüle Luft das heute nicht zu. Ich habe das Gefühl als wären wir hier im Regenwald gelandet!
Gerade als ich Zeus anschnauzen will, spüre ich einen heftig Stoß und falle fast nach vorne. Noch gerade eben kann ich mich so halten. Als dann eine ganz laute Entschuldigung folgt, zucke ich merklich zusammen und halte mir die Ohren zu.
Ich drehe mich um und stehe nun vor dieser Person -zumindest glaube ich das, denn seine Stimme kam von dort.
"Schon gut" sage ich ruhig, obwohl mein Rücken nun ziemlich schmerzt. Es kommt nicht häufig vor, dass jemand gegen mir an läuft, zumindest nicht hier im Camp. Das ganze macht mich vermutlich noch schreckhafter als ich es sonst schon bin.
So, da ich vor ihn stehe, würde ich eigntlich gerne etwas sagen. Dabei fällt mir aber nichts ein. Es ist eine etwas...merkwürdige Situation.
"Hoffe du hast noch einen schönen Tag..." sage ich deswegen, mit dem Kopf etwas zu Boden gesunken und bleibe trotzdem stehen.

Ich beiße mir leicht auf die Lippe. Sie schaut zwar in meine Richtung, aber nicht direkt mich an. Sie hat wahrscheinlich ein ähnliches Problem wie ich. Als sie spricht senkt sie aber ihren Blick. Also vielleicht weiß sie, dass ich klein bin? „Das… hoffe ich auch für dich…“ murmele ich und stecke meine Hände in die Taschen. „Normalerweise passiert mir das nicht… mehr. Oder nur mit Straßenlaternen… du bist keine… Straßenlaterne… aber vielleicht hätte ich dich bemerkt, wenn du mehr geleuchtet hättest? Ich rede dummes Zeug eh… Wie heißt du?“

Ich spüre, dass es ihm unangenehm ist. Irgendwie ist es mir das auch, obwohl ich ihn nicht hätte sehen können. Mir passiert das allerdings auch oft genug, dass ich einfach ausversehen gegen jemanden laufe oder auch gegen etwas. Da kann man nicht so viel dran machen, leider.
Doch als er zu reden anfängt, muss ich leicht lächeln. Seine Worte die er benutzt sind eher...süß.
"Schon gut" sage ich erneut. "Es ist nichts passiert"
Denn das stimmt immerhin.
Ich ziehe eine Augenbraue hoch. "Kannst du nicht gut sehen?" möchte ich wissen und sage das ausversehen mit ein wenig Hoffnung. Nicht, dass ich es jemanden wünsche, doch so jemanden kennenzulernen wäre doch irgendwie toll. Natürlich kenne ich schon genug von meiner Schule, aber hier im Camp wäre das was ganz anderes. Irgendwie...spannend. Bis her hatte ich nur mit jemanden zu tun der wenig redet...und damit kann ich nicht wesentlich viel anfangen. Obwohl es später definitiv besser wurde. Okay, jetzt schweifen meine Gedanken ab...Hatt er schon was gesagt?
Ich hoffe einfach, dass er mir noch keine Antwort gegeben hat und kontentriere mich wieder.
"Oh.." murmele ich, denn ich hatte ganz vergessen auf seine Frage zu antworten.
"Ich bin Grace. Und du?" frage ich nach. "Okay, nächstes Mal werde ich eine kleine Lampe tragen" sage ich lächelnd, damit er sich nicht albern vor kommt, denn irgendwie kann ich es verstehen.
"Mich würde es freuen, wenn Leute mit Kuhglocken rumlaufen würden"

„Ich bin echt erleichterzt, es hätte echt viel passieren können!“, sage ich und atme merklich auf. Ich lache etwas. „Japp, ich kann kaum sehen. Tunnelblick. Und was hast du?“, frage ich. Es ist vielleicht taktlos, für einige Menschen einfach drauf los zu fragen. Aber ich finde es wichtig damit offen umgehen zu können, weshalb ich bei solchen Fragen nie lange drüber nachdenke und sie einfach stelle. „Ich heiße Matt. Wenn dir ein kreativerer Spitzname sls Mattie einfällt darfst du ihn benutzen.“ Ich grinse sie an. Selbst wenn sie es vielleicht nicht sieht, der Schalk ist gut rauszuhören, denke ich. „Ich hab ein kleines Glöckchen in der Tasche… Wenn du magst kann ich es tragen. So laufen wir uns sicher nicht mehr um.“, sage ich, weiterhin grinsend.

"Oh..." Sage ich, denn eigentlich weiß ich gar nicht was ich darauf antworten soll. Doch ich finde es mutig, dass er mir das sagt. "Das erscheint mir echt doof" sage ich. Blind sein ist ja das eine, aber nur einen Anteil zu sehen erscheint mir...ätzend. Ich weiß immerhin nicht wie etwas aussieht, aber er sieht es und zur gleichen Zeit nicht.
"Ich bin komplett blind" antworte ich auf seine Frage hin. Ich finde seine direkte Art gut. Das ist viel besser, als wenn man immer um alles herum redet. Auch wenn ich öfter Mal jemand bin, die sowas macht.
Matt also. Das würde ich mir merken. Ich muss etwas lachen.
"Ich bin nicht sonderlich gut in Spitznamen ausdenken" gestehe ich. Ich ziehe eine Augenbraue hoch. "Du hast wirklich eine Glocke?" Frage ich überrascht. Das hatte ich nicht erwartet. "Schon gut, meistens laufe ich auch nicht gehen jemanden, dabei hilft mir Snow" sage ich und deute auf die kleine Fledermaus, welche an meiner Schulter klämmt. Vielleicht sieht er sie ja. "meine Fledermaus" sage ich aber vorsichtshalber nochmal hinterher.

Sie scheint überrascht, dass ich in dem Ausmaß schlecht sehe. Jedenfalls verstehe ich ihren Kommentar etwa so. „Naja, immerhin kann ich noch etwas sehen. Ich glaube, wenn ich ganz blind wäre, so wie du…“ Ich zucke mit den Schultern, was sie natürlich nicht sieht. „Ich wäre total aufgeschmissen.“
Ich lache etwas: „dDann musst du mir keinen geben. Matt ist kurz genug.“ Ich blicke zu ihrer Schulter. „Natürlich hab ich eine Glocke bei mir… ich weiß zwar nicht mehr genau wo ich sie her habe, aber…“ Ich werde immer leiser und verstumme am Ende ganz. Ich hatte noch nie eine Fledermaus so nahe gesehen. Ich bin fasziniert.

Ich lächele leicht. "So schlimm ist es gar nicht, wenn man weiß wie man damit umgehen kann" sage ich verständnisvoll. Doch wenn man selber schon etwas hat, ist es schwieriger vorzustellen, wie andere das nicht haben und sich dann Gedanken drüber machen.
Ich nicke nur kurz. Da ich sowieso nicht so gut bin in Namen merken, sollte Matt auch reichen und ich finde den Namen so auch gut genug.
Ich ziehe eine Augenbraue hoch. "Wolltest du noch was sagen?" frage ich, da er immer leiser wird. Vielleicht weiß er aber auch einfach nicht weiter.

„Oh, nein… Also, doch, ich wollte schon etwas sagen, aber ich war abgelenkt. Ich habe mir gerade Snow etwas genauer angesehen, die ist ja cool. Ich habe noch nie Fledermäuse aus solcher nähe betrachtet!“, sage ich überschwänglich und strecke meinen Finger aus um sie leicht am Kopf zu streicheln. „Seit wann bist du im Camp?“, fragte ich während dessen.

Ich muss etwas lachen, als ich Snow von meiner Schulter hebe und ihm rüber reiche. "Snow ist ein Junge" sage ich noch hinterher. Irgendwie finde ich das sehr wichtig. Wieso das so ist, weiß ich allerdings nicht.
"Seit meinem 14. Lebensjahr. Aber ich bin hier nicht die ganze Zeit, nur immer wieder Mal" erkläre ich. "Und du?" frage ich dann neugierig nach.

(Die Mail beantworte ich wenn ich am PC bin Am Handy geht das leider nicht...Aber ja )

Grinsend nehme ich Snow auf meinen Finger und streichele ihn nun mit dem anderen. Ich bin vorsichtig. Manchmal kann ich durch meine Sehbehinderung etwas unumsichtig sein weshalb ich bei Tieren und Kleinen Menschen (vor allem Babys) vorsichtig bin.
Ich denke kurz nach. "Ich bin seit ein paar Tagen hier, ein Neuling so zu sagen." Ich lächle verlegen. "Und ich plane nicht all zu früh wieder hier weg zu gehen. Vielleicht bleib ich ganzjährig hier. Meine Eltern haben genug mit meinem Bruder zu tun."

Ich lächele leicht als ich höre, dass es Snow gefällt. Er scheint Matt zu vertrauen, was bedeutet, dass ich ihn auch vertrauen kann. Ich vertraue Snow meistens mehr als dass ich Menschen vertraue.
"Oh" erwidere ich etwas verwundert. "Wieso mit deinem Bruder? Aber es wird dir hier bestimmt gefallen" meine ich noch hinterher.

Ich lasse Snow wieder zu seiner Besitzerin zurückkommen. "Mein Bruder ist älter, aber er ist ... fast noch ein größerer Troublemaker als ich. Nun.. und ich bin das Kind eines Gottes." Ich lache leicht. "Und meine kleine Schwester ist auch noch sehr jung, also... ist es ganz gut, dass ich weg bin. Und die Sache ob es mir hier gefallen wird - oh ja. Ich bin mir sicher, dass es toll hier wird. Diejenigen, die ich bisher kennen gelernt habe machen mir den Tag schonmal süßer."

"Ah okay naja du kannst ja immer wieder dein Zuhause besuchen" erwidere ich, als er zuende erzählt hat.
Ich muss etwas lächeln. "Leider gibt es hier nicht nur nette Leuten...Aber schon genug, zum Glück" antworte ich freudig. Snow setzt sich wieder auf meine Schulter und kuschelt sich an meinen Hals. Kurz lege ich meine Hand auf ihn, bevor ich kurz seufze.
"Macht du hier mit beim Training?" Frage ich dann neugierig. Er hat immerhin auch eine Sehbehinderung...Würde er dann trainieren?

"Wer ist hier denn nicht nett? Ich meine... wir sind doch alle Halbgötter. Es ist nicht fair, wenn wir nicht nett zu einander sind - ärgern ist ja in Ordnung... aber wirklich gemein sein? Das kann ich mir gar nicht vorstellen - es sei denn es gibt hier solche Zickenansammelungen wie an meiner alten Schule in... in ... ach, in all meinen Schulen gab es mindestens eine." Rede ich darauf los und sehe mich um. Das sie eine Frage stellt realisiere ich nur etwas zu spät. "Äh... Trainieren... Ja, das ist eine gute Frage. Noch konnte ich Daddy nicht fragen ob das in Ordnung geht. Wahrscheinlich werde ich aber trainieren. Sonst wäre ich ja nutzlos, nicht wahr? Soweit ich weiß waren diejenigen die nicht kämpfen konnten nie wirklich angesehen bei Griechen..."

Ich zucke mit den Schultern. "Stimmt, es gibt immer welche und hier ist das nicht anders. Hier haben sie aber noch den Vorteil, auch richtig kämpfen zu können" erinnere ich ihn. "Aber ich hoffe, dass du nicht an denen gerätst. Aber davon gehe ich auch nicht aus" sage ich dann lächelnd. Meistens muss man sich dann schon irgdndwie mit denen anlegen.
"Du kannst selber wählen, ob du wirklich kämpfen willst, oder nicht" erinnere ich ihn. Sein Vater msus da nichts zu sagen, das ist ihm überlassen. "Ich trainiere nicht, Chiron versucht es mir beizubringen...aber das ist doch nicht gerade einfach"

Schon hatte ich ein etwas schlechres Gefühl. Ich habe das Camp zu sehe verherrlicht..." denke ich mir und grübel los. Überall gibt es sie... "kann ich verstehen. Bei mir wird es denk ich auch nicht viel bringen...'

Ich lächele ihn ermutigend an. "Ein Versuch ist es immer wert" erinnere ich ihn. "Und sonst helfe ich dir, gegen mir hast du eine Chance" lächele ich, man sollte immerhin versuchen es etwas positiv zu sehen und das mache ich nun Mal meistens mit ein bisschen Humor.

Ich lächele sie an. Auch wenn sie es nicht sieht, so hört sie es zumindest. "Wir können es ja versuchen. Und ich bin mir sicher du kannst es besser als ich. Wenn wir gemeinsam trainieren könnten... würden wir beide uns an einander verbessern."

Ich lächele leicht. "Na gut" erwidere ich. Vielleicht würde es ganz gut werden und vielleicht könnten wir sogar beide davon lernen.
"Sollen wir hingehen?"

"Ich bin mir sicher, dass wir beide, davon lernen werden. Schließlich haben wir ganz sicher ein unbändiges Talent dazu! Und trotz unseres handicaps voll den Durchblick!", ich zwinkere ihr zu, was sie sicher, auch wenn sie es nicht sieht, erahnen muss. Schließlich lasse ich oft, gerne und vor allem ausdrucksvoll meine Stimme spielen. Ich schaue mich etwas unsicher um. "Eine Frage, wo ging es noch einmal hin?" Mein Orientierungssinn - der sonst IMMER einwandfrei funktionierte - war heute ein wenig eingerostet.

Ich ziehe die Augenbrauen lächeln hoch. "Na dann sollten wir das unbedingt ausprobieren" erwidere ich spielerisch, auf seine Antwort hin.
Erst nach ein paar Sekunden stelle ich mich wieder etwas gerader hin und auch Snow setzt sich auf meine andere Schulter und scheint schon abzuwarten, dass Matt und ich endlich weiter gehen.
"Ehm..." murmele ich, da ich ganz vergessen habe, wo ich gerade her komme.
Es dauert kurz, bis es mir wieder einfällt. Manchmal ist es doch wirklich merkwürdig, wie solche kleine Gespräche das Gedächtnis beeinflussen können.
"Dort entlang" sage ich schließlich und weise nach Vorne. "Zumindest ungefähr wird es stimmen" wenn ich mich recht erinnere. Denn so oft bin ich nicht beim Trainingsplatz, doch schon vor einiger Zeit habe ich mir hier einiges auswendig gelernt und hoffe, das jetzt nützen zu können.