das Eingangsposting lautete :

Eingangspost:

Lysander und Ethan bekommen einen Auftrag in der Unterwelt den Türknauf zum Schloss des Erebos zu hohlen.
Dabei müssen sie den gefährlichen Weg in die Unterwelt betreten

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Ich mache mich auf den Weg zu Chiron.
Er hat mich rufen lassen.
Was er wohl will?

Irgendwie schwankt der Raum und dass der Knauf unter uns
seine Gestalt verändert und schrumpft, macht das Gefühl nicht
besser. Am liebsten würde ich mich übergeben, denn es zerrt an
meinen Nerven, an meinen Innereien.
*Lecker...*, denke ich mir und schüttele mich kurz.

Ich versuche rüber zu Lysander zu schauen, doch es ist fast unmöglich.
Dieses Gefühl, es ist unbeschreibbar und das eher in einem negativen Sinne.
Ich möche das alles einfach so schnell wie Möglich hinter mir haben.
Das ist besser für uns alle...
Ich konzentriere mich weiter, meine Gedanken schreien mich an, die Schatten
schreien mich an, alles scheint mich anzuschreien und wie wild in meinem Kopf
zu pochen.
Wenn das alles vorbei ist, ich weiß nicht mehr wie es ist ausgeruht zu sein.

Um mich herum ist drückende Stille. Kein Laut, kein Mucks.
Nichts.
Das Dröhnen der absoluten Stille erfüllt meinen Kopf, macht
mich fast verrückt. Ein Konzert á la Chaos.
Ich versuche mit aller Kraft, die Stille zu vertreiben, schüttele
meinen Kopf wie ein Irrer und fange sogar leise an zu singen.
Aber mir kommt doch kein Ton über die Lippen. Absolut nichts.

Ich spüre wie meine Kraft schwindet und mir langsam Schwarz
vor den Augen wird.
Ich habe das Gefühl zu sterben, obwohl ich doch gar nicht wissen kann,
wie es sich anfühlt wenn man wirklich stirbt.
Doch ich spüre es und ich weiß, dass es irgendwie so ist.
Was wenn wir wirklich sterben auf einer verdammten Suche nach einem noch verdammteren Knauf?

"Kon... zen... tra... tion...!", würge ich heraus.
Glaube ich.
Ich weiß nicht einmal, ob ich spreche oder schreie,
ob Ethan mich hört oder nicht. Ich habe das Gefühl
im absoluten Nichts zu stehen.
Vielleicht war der Dieb ja Chaos selbst.
Vielleicht wird er uns jetzt umbringen, weil wir ihm
sein tolles neues Spielzeug wegnehmen wollen.
Vielleicht.
Oder nicht.
Keine Ahnung. Oben ist unten, unten ist links.
Alles ist verdreht.

Ich bringe irgendwie ein Nicken hervor, doch die Schwärze herrscht über meine Augen.
Ich kann nur noch fühlen, spüren.
Der Knauf...Wenn ich Erebos das nächste Mal sehe, mache ich seine verdammte Tür kaputt.
Ich sinke auf den Boden, oder was auch immer das ist, spüre nur noch Schmerzen, doch
ich versuche mich zu konzentrieren.
Der Knauf wird almähig kleiner, aber nur sehr langsam.

Das Gefühl, dass uns eine entscheidende Zutat
zum Erfolg fehlt, beschleicht mich. Ich verliere
für eine Sekunde den Faden und brülle auf, als
es meine Brust zu sprengen droht.
Aber ich höre meine Stimme nicht, spüre nicht,
wo ich bin, wer ich bin, wann ich bin. Wann...
Welcher Tag ist heute? Welches Jahr?
Ich habe keine Ahnung mehr, was ich überhaupt
tue. Bin ich allein, ist jemand bei mir? Werde ich
Cassandra jemals wiedersehen?
Cassandra...
Ich singe ihren Namen, fülle mein Herz damit aus
und überstrahle die Schmerzen.
Ethan... Ethan!
Hektisch versuche ich ihn zu finden, aber ich bewege
mich nicht, sehe nicht, höre nicht.

ich spüre plötzlich einen unendlichen Druck. Einen anderen als vorher,
einer der nun noch dazu gekommen ist.
Plötzlich höre ich einen Schrei, Lysander.
ich sehe mich um, doch kann ihn nicht erkennen. Es ist schwarz vor meinen Augen,
pure Dunkelheit.
Doch ich spüre ihn, irgendwie.
"Lysander!" schreie ich um deutlich zu machen, dass ich da bin, dass er da ist.
Das wir da sind.
Irgendwie müssen wir diesen verdammten Auftrag doch hinbekommen. Es muss einen Weg geben.
Einen, den wir noch nicht gehen. Wir sind an der falschen Stelle abgebogen.

Ich spüre seine Anwesenheit. Spüre sie und 
halte mich daran fest, wie ein Ertrinkender an einem Holzbrett.
Es fühlt sich so sinnlos an, so hoffnungslos. Aber das Gefühl
darf uns nicht einnehmen, es darf uns nicht übermannen.
"Wir schaffen das!", brülle ich gegen die Dunkelheit und
meine Stimme verschwindet im Nichts.
Wie ein glühendes Eisen bohrt sich der Druck durch meine
Brust und ich kann nur mühsam ein Keuchen unterdrücken.
Keine Schwäche zeigen!
Dann können wir es schaffen.
Wir müssen.

Der Knauf wird immer kleiner, ich spüre es. Obwohl ich gerade so vieles
zur gleichen Zeit spüre. Er ist da, wir werden es schaffen.
"Lysander! Er wird kleiner, der Knauf!" versuche ich zu schreien, damit
er es auch weiß. Damit er weiß, dass es Hoffnung gibt.
Die Dunkelheit bahnt sich in mich, gefriert mein Herz und meine Adern.
Das Blut hört auf zu strömen, zumindest fühlt es sich so an. Pure Kälte
in der Dunkelheit.
Und plötzlich halte ich den Knauf in meiner Hand. Ich spüre ihn, ich sehe
ihn aber nicht.
Verdutzt sehe ich mich um, dann weicht die Dunkelheit und ich erkenne irgendwo
Lysander.
"Geschafft.." murmele ich, bevor ich umkippe.

Auf einmal ist alles gleißend hell. Ich reiße die Arme
instinktiv vor das Gesicht, was meinem Körper gar nicht
passt. Ich taumele.
Dann erkenne ich Ethan, der ungläubig vor sich hinstarrt.
Sein verirrter Blick trifft meinen, bevor er umkippt.
Ein Pfeifen füllt meine Ohren, lässt die Welt schwanken,
wie ein Tinnitus. Schmerzhaft und kreischend.
Aber ich schwanke wie ein Betrunkener zu Ethan, in dessen
verkrampfter Hand ein schwarzes Etwas liegt.
"Geschafft", sagt mein Mund, ohne dass ich es hören kann,
so als wäre ich taub geworden. "Wirklich."
Unsanft krache ich auf meine Knie und ziehe Ethans Arm über
meine Schultern, obwohl ich nicht glaube, dass ich ihn weit
tragen kann, wenn mein Kopf weiterhin Achterbahn fährt.
Aber ich muss es versuchen.
Schnaufend schleife ich ihn in Schlangenlinien vorwärts.

Es ist alles dunkel um mich herum. Ich kann nichts erkennen und
doch spüre ich Lysanders Nähe, obwohl ich nicht mehr bei Bewusstsein bin.
Es ist kalt und warm zur gleichen Zeit und plötzlich steht dort ein Mann.
Er ist groß und Dunkelheit umhüllt ihn.
Mein Sohn, ihr habt es geschafft sagt er, mit einer lächelnden und schattenhafte Stimme.
Es ist Erebos.
Ich nicke leicht. Ja...das haben wir. antworte ich nun immer noch benommen.
Plötzlich hällt Erebos den Knauf in seiner Hand und mustert ihn leicht.
Natürlich werden Lysander und du eure Belohnung bekommen sagt er und verschwindet dann.
Ich öffne die Augen und spüre Lysander an meiner Seite.
"Erbos hat nun seinen verdammten Knauf" murmele ich leise und dann versuche ich Lysander,
der mich die ganze Zeit stützt, ebenfalls zu stützen, damit wir schneller voran kommen.

Für einen Moment fühlt es sich so an,
als würde alles an Wärme aus Ethans
Körpers´verschwinden, auch wenn ich
mir nicht sicher bin, ob ich überhaupt noch
Temperaturunterschiede wahrnehmen kann.
Ich fühle mich erdrosselt, als wäre mein
Nervenzentrum auseinandergenommen worden.
Wäre Cassy da... Sie könnte es reparieren.
Unter ihren Händen wächst alles zusammen.
Sogar mein Herz.
Plötzlich kommt wieder Leben in Ethan und
ich spüre mehr, als dass ich es hören kann,
wie er einen halb erleichterten Ausruf murmelt und
sich soweit aufrichtet, dass er mich ebenfalls etwas stützt.
Wankend und wie zwei betrunkene Saufkumpanen schleppen
wir uns weiter. Nicht dass ich wüsste, wo wir sind. Aber
wir kommen schon irgendwo an. Irgendwann.
"Wir müssen ins Camp", stelle ich irgendwann leise fest.
Ich würde ja Schattenreisen, aber das ist gerade nicht möglich.
Vermutlich würde ich vorher verbrennen, bevor wir irgendwo ankommen.

Es scheint ihm soweit gut zu gehen, wenn ich es richtig wahrnehmen kann. Denn im Moment bin ich mir bei gar nichts sicher. Das einzige wo ich mir wirklich sicher bin ist, dass wir hier raus müssen. So schnell wie möglich. Zwar ist der Ort von meinem Vater, doch so viel Macht wird hier ausgestrahlt und das ist auch für mich nicht gut und für Lysander ebenfalls nicht.
Ich nicke. "Camp ist gut" murmelte ich. So schleifen wir uns weiter den langen und kalten Weg entlang. Erst eine Weile später entdecke ich, dass in der Ferne ein wenig Licht ist. Licht ist nicht typisch für die Finsternis.
"Siehst du das?" frage ich deshalb, da ich mir nicht sicher bin ob ich mir das womöglich nur einbilde. "Vielleicht kommen wir dort raus"

Wie es sich wohl anfühlt, wenn die eigenen Gaben einen von innen auffressen, wenn einen diese Flammen von innen verbrennen und einen einfach in die ewigen Tiefen der Unterwelt reißen? Fühlt man sich dann immer noch so beschissen? Fühlt man sich dann wie neugeboren?
Vermutlich eher Ersteres.
Ethans Stimme lässt mich aufschauen. Ich habe nciht einmal gemerkt, dass ich den Kopf gesenkt habe, aber das spielt in absoluter Finsternis auch keine große Rolle. Wenn man irgendwo gegenläuft, dann kann man das hier nicht verhindern. Nicht einmal die Kinder der Götter der Dunkelheit, die teilweise Nachtsicht haben, können das in der göttlichen Welt.
"Licht?", frage ich irritiert und blinzele einmal.
Licht passt hier nicht her.
Andererseits passen wir auch nicht hierher. Da ist das gar nicht mal mehr so abwegig.
"Wir sollten es versuchen", murmele ich und raffe mich noch einmal auf, um unser Tempo zu beschleunigen.

Er scheint auch etwas verwirrt zu sein, was ich ihm natürlich keinesfalls verübeln kann. Ich bin mir in diesem Moment nicht mal sicher, was genau ich hier mache oder denke. Aber irgendwie schaffen wir das schon, davon bin ich überzeugt. Wir haben es nun schon so weit geschafft, also schaffen wir es hier auch raus.
Wir steuern auf das Licht zu und gerade als ich denke, dass es nur noch ein paar Metern sind, werden wir von dem Licht umhüllt.
Sofort muss ich meine Augen schließen und doch bringt es etwas Warmes mit sich.
So plötzlich wie es kam, ist es auch wieder weg. Als ich meine Augen erneut öffne erkenne ich Gras und Bäume. Ich sehe mich um, als ich schließlich Lysander erkenne.
"geht es dir gut?"

Ins Licht gehen wird für gewöhnlich ja mit dem Sterben assoziiert. Dementsprechend sträubt sich für einen Moment alles in mir, dem verlockenden Licht zu folgen. Doch dann erinnere ich mich daran, was alles auf der anderen Seite warten kann. Das Camp, meine Hütte, eine Zukunft. Und das wird nicht so blöd sein und uns ins Dunkle entgegenspringen.
Und dann ist es auch schon so weit und ich spüre, wie uns schlagartig eine Wärme umfasst, von der ich nicht einmal geahnt habe, dass sie mir so fehlen könnte. Instinktiv schließe ich die Augen, ziehe den Kopf ein. Doch gleichzeitig wende ich mein Gesicht der Sonne zu, die uns in Empfang genommen hat.
Erst nach einer Weile nehme ich Ethans Stimme wahr.
"Ja, ich glaube, ich bin noch in einem Stück... Und du?"

Vorsichtig gehe ich zu ihm rüber und betrachte ihn besorgt. "Bist du dir sicher?" frage ich und setze mich neben ihn, bevor ich mich nochmal schnell umsehe. Jetzt sind wir immerhin wieder oben auf der Erde und jetzt würde alles gut werden, ganz bestimmt. Da bin ich mir eigentlich sicher. Sofern den Göttern nicht noch mehr Blödsinn einfallen würde.
Dann schaue ich wieder zu Lysander und ziehe die Augenbrauen zusammen. "Du kannst ruhig die Wahrheit sagen"