das Eingangsposting lautete :


Es war wieder einmal Frühstückszeit und Loyal saß bereits an ihrem -sehr einsamen- Tisch und kaute auf einem trockenen Brötchen herum. Sie mochte das Frühstück nicht, es war so laut, dass sie dank ihres einem tauben Ohres, nichts verstehen konnte. Zudem hatte sie in der Nacht wieder einmal nicht gut geschlafen. Das gläserne Dach ihrer Hütte, machte sie nervös. Sie fühlte sich ständig beobachtet und dann war sie auch noch alleine in der Hütte, so dass sie bei jedem Geräusch was sie wahrnahm, zusammen zuckte, obwohl sie eigentlich allein sein gewöhnt war.

Das Bild wandelte sich recht schnell, ohne das Loyal sich bewusst dazu entschloss. Es kamen immer mehr Blitze dazu und auf einmal schien Neal nicht mehr in einer Arena zu stehen, sondern mitten in einem Unwetter.
Loyal betrachtete die Skizze als sie fertig war und beschloss sie nicht weiter zuführen. Es fühlte sich nicht richtig an.
Sorgsam verstaute sie die Zeichnung in ihrer Schreibtischschublade und zog sich dann einen Mantel über. Es war mittlerweile Zeit zum Frühstück.

Ich lag noch lange auf dem Bett, bis ich mein Buch weg legte, aufstand, mir eine dünne Jacke anzog und Richtung Frühstück ging.
Ich war zu früh, doch das störte mich nicht.
Ich nahm an meinem Tisch platz und beobachtete die Harpyien beim Decken der Tische.

Der Tisch war bereits gedeckt als Loyal ankam und sich an ihren kleinen Tisch setzte. Sie entdeckte Neal, der auch ziemlich einsam an seinem eigenen Tisch saß und Trübsal zu blasen schien.
Nachdem die meisten anderen da waren, fingen die Nymphen an Essen zu verteilen und Loyal ließ sich einen kleinen Salat bringen.
Sie stand auf und ging zur bronzenen Schale in der Mitte des Pavillons, in der ein großes Feuer brannte. Loyal fand es zwar albernd etwas zu opfern, aber da es alle machten, wagte sie es nicht es zu lassen.
Bisher hatte sie jedoch nicht das Gefühl gehabt, wirklich von ihrer Mutter beachtet zu werden.
Vorsichtig ließ sie einige Salatblätter ins Feuer fallen und setzte sich dann zurück an ihren Tisch, um zu essen.

Das gesamte Frühstück flog an mir vorbei und es endete genau so schnell wie es anfing.
Ich blieb jedoch sitzten.
Normalerweise würde ich mich jetzt zu den Hermes Kindern setzten und mit ihnen gemeinsam über Witze lachen,
aber danach war mir nicht zumute. Außerdem würden sie sowieso nur Witze über das, was gestern geschehen ist reißen und das wollte ich nicht.

Nachdem Loyal fertig war ging sie recht schnell und sah nach was auf ihrem Plan stand. Klettern mit den Zeus, Aphrodite und Morpheus Kindern. Loyal hatte bereits einige Male die Lavawand in betrieb gesehen und sie war wirklich nicht scharf drauf, daran teilzunehmen.
Sie beschloss also einen kleinen Ausflug in den Wald zu machen, zusammen mit ihren Zeichensachen.

Mir fiel ein, dass ich jetzt mit dem Leitenden des Kletterkurses dran war und merkwürdigerweise hatte ich sogar Lust drauf. So tauchte ich also 20 Minuten verspätet und unvorbereitet ein.
Ein arroganter Morpheus Junge blickte mich wütend an.
"Ein wenig spät Taylor." sagte er.
"Ja, ja." antwortete ich schnell.
Ich blickte in die Runde, nicht viele Leute waren heute gekommen, aber das war mir relativ egal.
Alle Leute mit den ich den Kurs leitete waren nett, außer halt der Morpheus Junge.
Lance, ein Aphrodite Junge der ganz nett war, zeigte den Kursteilnehmer, wie sie die Kletterwand zu besteigen hatten.

Heute beschloss Loyal etwas Neues auszuprobieren. Sie wusste nicht warum, aber als sie die niedrigen Äste einer Tanne sah, kam ihr ein -für sie- verrückter Gedanke. Ohne lange zu überlegen lief sie zum Stamm und kletterte -mit den Zeichensachen unterm Arm- auf den ersten Ast. Sie hielt kurz inne, als er aber nicht unter ihr zusammenbrach traute sie sich auf den nächsten hoch.
Warum sie dies tat -vor allem, da sie in diesem Moment eigentlich Klettern schwänzte- wusste sie selber nicht so genau. Schließlich nach einigen weiteren Ästen, war sie auf einer Höhe angekommen, die ihren Magen flau werden ließ.
"Tolle Idee...", murmelte sie und setzte sich vorsichtig auf den breiten Ast. Nicht mal die Aussicht war so gut, dass es sich gelohnt hätte. Mehr als die Blätter der anderen Bäume konnte sie nicht sehen, außer dem Boden natürlich.

Nach und nach probierten es alle aus ND ich stellte mich beiseite.
Lance, der Aphrodite Junge, stellte sich zu mir und beobachtete alle beim klettern.
"Die da ist nicht schlecht." sagte er, mit dem Finger auf ein kletterndes Mädchen zeigend.
Ich nickte nur.
Er sah mich an.
"Pablo weiß, dass es nicht mit Absicht war." sagte er und wand sich dann wieder den Trainierenden zu.

Da sie erstmal nicht scharf darauf war hinunter zu klettern, beschloss Loyal hier zu zeichnen. Hier war zumindest klar, dass sie niemand stören würde.
Wirklich konzentrieren konnte sich Loyal jedoch nicht.
Was für eine saudumme Idee. Warum bin ich nur so dumm?
Immer wieder blickte Loyal hinunter und jedes Mal schien der Grund weiter unten zu sein.

Ich war dankbar für diese Worte, Lance war einfach nett.
Nach einer Weile verkündete Lance, dass das Training beendet war und ich beschloss etwas zu lesen.
Mit meinem Buch in der Hand schlenderte ich Richtung Wald.
Ich wollte mich dort an den Fluss setzten und meine Füße ins kalte Wasser hängen.
Das entspannte mich jedes mal.

Der Höhepunkt Loyals Tages war eindeutig, als ihr ein Tannenzapfen auf den Kopf fiel. Erschrocken zuckte sie zusammen und verlor dabei fast den Halt. Der Zapfen hingegen prallte einfach an ihrem Kopf ab und fiel zielsicher Richtung Erdboden, wo er sanft auf einigen Tannennadeln landete. Etwas sagte Loyal, dass ihr Fall nicht so sanft gewesen wäre.
Nun doch ziemlich zitterig, beschloss Loyal ihre Sachen zusammen zu packen und die Nähe des Bodens zu suchen.
Vorsichtig tasten ihre Füße nach dem niedrig hängenden Ast, während sie sich am Stamm festhielt.

Ich konnte mittlerweile schon das Rauschen des Flusses hören, was ein gutes Zeichen war.
Ich ging noch einige Minuten bis ich ihn sah.
Das Rauschen beruhigte mich und ich suchte mir ein Sitzplatz.
Ich schlug mein Buch auf und las.
Eigentlich war es merkwürdig, dass ich mich am Wasser wohlfühlt, Ich konnte es mir auch nicht erklären, denn Meer mochte ich nicht.

Den nächsten Ast zu erwischen war deutlich schwerer. Er hing so tief, dass Loyal sich an den oberen Ast klammern musste, während ihre Füße nachdem unteren tasteten.
Nicht nur kam sie sich dabei vollkommen bescheuert vor, sie fragte sich auch, warum das Hochklettern so viel einfach gewesen war.
Schließlich erwischte sie ihn und schaffte es sich auf ihn zu setzen.
Recht mühelos schaffte Loyal es schließlich nach unten, bis nur noch ungefähr zwei Meter sie vom Boden trennten. Sie griff nach ihren Zeichenblock, den sie immer von dem höher liegenden Ast nehmen musste. Das verräterische Knacken des Astes, auf dem sie stand hörte sie nicht.
Wenige Augenblicke später brach dieser aber in zwei Hälften und Loyal wurde in einen freien Fall befördert.
Sie schrie laut auf, während sie an zwei Ästen vorbei schrammte und schließlich auf dem weichen und mit Tannennadeln gesäumten Boden landete. Weich war die Ladung trotzdem nicht.
Instinktiv rollte sich Loyal zu einer Kugel zusammen und schnappte nach Luft. Ihr rechtes Bein und ihr rechter Arm taten höllische weh.

Ich saß erst fünf Minuten am Fluss, da hörte ich ein lautes knacken, einen Schrei und danach ein Aufprall.
Hektisch zog ich mir meine Schuhe an und rannte in die Richtung des Schreies.
Wer war jetzt im Wald unterwegs und kletterte auf einen Baum.
Vielleicht ein Teilnehmer des Kletterkurses, der sein erlerntes können anwenden wollte. Ich lachte, ganz bestimmt nicht.
Ich trat auf eine kleine Lichtung und dort lag der Verursacher des ganzen Lärms.
Es war Loyal.

Es war schon eine Weile her, dass Loyal solche Schmerzen gefühlt hatte.
Vielleicht damals als sie von den Vögeln angegriffen wurden, die ihr Ohr verletzt hatten, aber im Nachhinein wirkte Schmerz immer so nebensächlich. In diesem Augenblick war der Schmerz jedoch das einzige woran Loyal denken konnte. Am liebsten hätte sie sich gekrümmt oder wäre vor dem Schmerz weggelaufen, doch jede Bewegung tat weh.
Nur ein leises Stöhnen und wimmern kam über ihre Lippen.
Vom Schock noch ganz durch einander dachte sie gar nicht dran um Hilfe zu rufen.

Schnellen schrittes ging ich auf sie zu.
"Hey, alles okay?" fragte ich sie.
Was War passiert?
Jetzt wo ich sie genauer ansah merkte ich, dass gar nicht okay war, sie krümmte sich vor Schmerz.
"Ich bring dich zur Krankenstation." fügte ich dann hinzu.

Neal sprach sie an und sie drehte vorsichtig ihren Kopf zu ihr.
Er redete irgendwas von einer Krankenstation.
"Nicht... bewegen", brachte Loyal gebrochen zu stande.
Wenn es bereits jetzt wehtat, so würde es nicht besser werden, wenn er sie bewegte.

Ich verstand sie zwar, doch sie konnte hier nicht liegen bleiben.
"Ich hol Hilfe." sagte ich entschlossen.
Ich war ein mieser Sanitäter und wahrscheinlich lich würde ich es nur schlimmer sein.
"Ich bin in 5 Minuten wieder da." fügte ich hinzu.
Rasch drehte ich mich um und rannte Richtung Camp.
Im Camp angekommen lief ich schnell in die Krankenstation.
Leider war dort nur Peter, einer der schlimmsten Apolljungen (und das will was heißen).
Ich musste ihn wohl oder übel um Hilfe bitten.
"Peter, im Wald liegt jemand verletzt am Boden." schnaufte ich
Der Sprint war nicht unanstrengend gewesen.
"Warum sollte ich dir helfen?" näherte er.
"Komm einfach mit."
"Komm einfach mit." äffte er mich nach,dann schnappte er sich seine Sachen und lief Richtung Wald.
Ich war erst verdutzt, dann setzte ich ihm nach.

"Was?", murmelte sie, doch da war Neal bereits los gelaufen.
Die nächsten Minuten fühlten sich wie Stunden an und trotzdem irgendwie kurz.
Loyal versuchte sich nicht zu bewegen und einfach nur ruhig zu atmen, aber schon bald rollten Tränen ihre Wange hinab.
Dann endlich, sah sie zwei Gestalten auf sich zu laufen.
Neal und ein Junge.

Peter bückte sich zu Loyal runter und redete einige unverständliche Sätze.
Ich kniete mich auch auf den Boden und schaute Peters Handeln zu.
Mir fiel auf, dass Loyals Wangen gerötet waren. Sie hatte geweint.
"Hey, alles wird gut." sagte ich während d ich ihr meinen Arm um die Schulter legte.
Ich weiß nicht wieso, doch ich hatte das Gefühl, dass sie das brauchte.

Der Fremde kniete sich neben Loyal und fing gleich an in der Tasche herum zu wühlen, die er mitgebracht hatte.
"Einige gebrochene Knochen... autsch.", murmelte er, nachdem er sich die Wunden kurz angesehen hatte.
Währenddessen hörte Loyal Neal etwas sagen und es sollte wohl aufmunternd sein, sie war aber bereits zu weit weg, als dass es sie gekümmert hatte, denn der Apollo Junge hatte ihr etwas gegen die Schmerzen verabreicht, was sie nun ganz schläfrig machte.
"Beruhigungsmittel. So können wir sie gleich auf eine Liege betten und in die Krankenstation tragen, ohne ihr weh zu tun.", erklärte er, doch für Loyal klang seine Stimme plötzlich in weiter Ferne und schließlich fielen ihre Augen zu und sie versank in einem Traumlosen Schlaf.

Wir hieften Loyal auf die Trage und trugen sie ins Camp.
Peter und ich wechselten kein Wort, als wir sie in die Krankenstation brachten sprach Peter das erste Wort: "Du kannst jetzt gehen, ich kümmere mich um sie."
Da ich wusste, dass Einwände nichts bringen würden, speziell nicht bei Peter.
Das Muschelhorn erklang und ich fing in Richtung Essenssaal zu gehen.

Loyal kam erst einige Stunden später zu Bewusstsein, auf jeden Fall nahm sie das an.
Ihr Bein kribbelte merkwürdig. Es tat nicht weh, aber es war merkwürdig.
"Nicht bewegen. Ich heile dich gerade.", ertönte eine Stimme.
Natürlich musste Loyal sich dadrauf erstmal bewegen. Sie setzte sich auf und erblickte... nichts.
Beziehungsweise sah sie wie der Junge sein Hand von ihrem nackten Bein wegzog.
"Nicht bewegen.", brummte er und drückte sie zurück.
"Was...ich..." Loyals Gedanken waren noch nicht wirklich wieder da.
"Vom Baum gefallen, Krankenstation, ich heile dich. Das ist die Zusammenfassung."

Zum Abend gab es Wraps. Es hatten sich im Camp inzwischen rum gesprochen, was mit Loyal passiert war.
Einige bekräftigten ihr Mitgefühl und wieder andere, zum Beispiel Peter, fragten sich wie man so dumm sein kann.
"Idioten." fluchte Neal leise. Wie konnte man so ignorant sein.
Die Wraps waren gut und deshalb beschloss ich Loyal einen mitzunehmen.
Das Abendessen wurde wie immer von Musik von Apoll-Kindern begleiten, doch da diese nicht sonderlich gut war löste sich die Menge rasch auf.
Ich ging in Richtung Krankenzimmer, um Loyal ihr essen zubringen.
Ob es ihr besser ging?

Loyal ließ den Jungen ihr weiterhin helfen und blieb erstmal still.
Ihr Arm fühlte sich wieder gut an -auch wenn er in einer Schiene war- und nach der Behandlung fühlte sich auch ihr Bein wieder fast wie neu an.
"Bis morgen bleibst du noch hier, aber nach dem Frühstück kannst du wieder gehen. Zu sehr belasten solltest du dich die nächste Woche nicht, sonst ist aber alles in Ordnung.", ratterte der Junge herunter und wirkte ein wenig genervt dabei.
Loyal nickte und beobachtete wie er weg ging. Dann setzte sie sich auf und blickte sich um. Sie war in der Krankenstation und nur ein Sichtschutz hinderte sie daran, die anderen Patienten zu sehen.
Wirklich gemütlich war es hier aber nicht.