das Eingangsposting lautete :



Seufzend fahre ich mir durch meine braunen Locken. °Chiron brummt uns bestimmt ´ne Mission auf, da verwette ich meinen Hintern...° Ich werfe einen lockeren Blick zur Seite auf Matt, den Hüttenältesten. Er schaut ein wenig zerknirscht drein und hat gewiss nicht damit gerechnet, gerufen zu werden. °Ob ich... mit ihm darüber sprechen kann? Bestimmt. Nur nicht jetzt.° Der Weg zu Chiron ist nicht weit und schon bald stehen wir beiden Sonnenkinder vor seiner Hütte. Nochmal tief Luft holend klopfe ich an die hölzerne Tür und aus dem Inneren klingt ein dumpfes "Herein."

Zum Glück war ich mit essen fertig bevor wir am Schalter dran waren. Sam verschluckte sich an seiner Pizza und ich klopfte ihm auf den Rücken. "Du solltest langsamer essen" grinste ich. Dann kauften wir unsere Tickets und gerade noch rechtzeitig erreichten wir den Zug. Wir fanden eine Abteil für uns allein - es war ziemlich wenig lo - und ließen uns dort nieder. Wenige Sekunden später fuhr der Zug an. Amarok zog sich unter eine der Sitzbänke zurück und legte den Kopf auf die Vorderpfoten. Ich verstaute meinen Rucksack oben auf der Ablage, während Sam aus dem Fenster blickte.

Man kann während der Zugfahrt nicht sonderlich viel draußen erkennen, da es stockfinster ist. Wieder einmal gähne ich ausgiebig und schließe ein wenig die Augen um etwas zu dösen. Schließlich dauert es eine Weile bis wir ankommen. Mit den Armen vor der Brust verschränkt suche ich mir eine bequeme Position zum schlafen und döse bald darauf recht schnell ein. Meine Träume sind sehr chaotisch und ich kann keine Zusammenhänge zu irgendwas herstellen, dafür wechseln die Träume zu schnell.

Während Sam ein Nickerchen hielt, holte ich meinen Rucksack hervor und kramte darin. Es dauerte eine Weile bis ich gefunden hatte was ich suchte - mein Komponierheft. Ich hatte es eingesteckt, für den Fall der Langeweile. Und jetzt passte es gerade. Eine Weile starrte ich auf das Papier und dachte angestrengt nach. Ich versuchte auf meine Umgebung zuhören um etwas Inspiration zu finden......allerdings war außer den Zuggeräuschen und Sam's leichtem Schnarchen nicht viel zu hören. Amarok gähnte beherzt auf.....und plötzlich hatte ich eine Idee. "Ha....gut das ich dich mit genommen hab großer" meinte ich und kraulte seinen Kopf. Amarok sah mich schief an. Ich grinste und schrieb schnell die Noten auf. Ich überlegte wie es weiter gehen könnte, doch kam ich nicht weit..... ich sah auf und bemerkte dass sich Sam unruhig hin und her wälzte. Sofort legte ich Heft und Stift bei Seite und lehnte mich zu Sam vor "Hey...hey sam - wach auf. Du träumst nur"

Angestrengt blinzele ich mit den Augen und versuche mir darüber im Klaren zu werden, wo ich eigentlich bin und zu wem diese Stimme gehört... bis mir einfällt, dass ich ja mit Matthew auf Mission bin. Knurrend strecke ich mich und reibe mir die Augen um etwas wacher zu werden - jetzt bin ich noch fertiger als vorher. "Hm... was ist denn? Warum hast du mich geweckt?" , frage ich fast trotzig. Jetzt fiel mir ein, dass mein Traumtagebuch noch in meinem Nachtschränkchen lag. Normalerweise schreibe ich mir meine Träume nämlich auf, doch nun... Ich seufze. "Ach egal...", murmele ich zu mir und ziehe die Flöte aus dem Rucksack, der auf dem Sitz neben mir geparkt ist. "Stört es dich, wenn ich spiele?" , frage ich leise. Generell sind Apollokinder flott wach, doch das gilt nur für morgens. Ich gehöre zu der Sorte Halbgott, die eher einem Computer ähnelt - braucht seine Zeit zum hochfahren.

Sam schien nicht gerade glücklich zu sein, das ich ihn geweckt hatte. "Sry...ich dachte du hättest einen Albtraum" murmelte ich und lehnte mich wieder zurück. Als Sam die Flöte aus seinem Rucksack holte und nachfragte ob es mich stören würde, schüttelte ich den Kopf. "Spiel ruhig" meinte ich und widmete mich wieder meinem Hefter. Ich hatte erst zwei Seiten.....ich brauchte allerdings mehr.

Bevor ich ansetze zum spiele, schaue ich Matt nochmal kurz an. "Ich weiß nicht mehr genau, was ich geträumt habe, aber es war nichts gutes. Kennst du das Gefühl, dass deine Nerven irgendwie blank liegen? Wie beim schauen eines Horrorfilmes? So geht es mir gerade. Weiche Knie mit inbegriffen... Keine Ahnung, was los ist" , unwirsch fahre ich mir durch die Haare und fange an, eine Melodie anzustimmen auf der Flöte. Eine, die ich von einem Musikbegeisterten Satyrn habe, weil ich fast drum gebettelt habe. Es war eine eher semi-fröhliche Melodie, sie sprach von Fernweh und Sehnsucht, von warmen Sommerabenden und guten Zeiten.

Ich schaute auf als Sam sprach. Ja...ich wusste was er meinte. Die Träume der Apollo-Kinder sind immer etwas.....schwierig. Manchmal sind es Bruchstücke einer möglichen Zukunft - ein einzelner Faden auf dem rießigen Teppich des Schicksals. Ich hatte es schon einige Male selbst erlebt. Jedesmal war ich schweigebadet aufgewacht und wusste nicht wo oben und unten war. Und jedesmal wusste ich nichts mit diesen Bruchstücken anzufangen. ehe ich weiter darüber nachdenken konnte, begann Sam zuspielen. Es war eine sehr schöne melodie und ich verstand sofort ihre Botschaft. Lächelnd legte ich die Füße auf die Sitzbank, lehnte mich an die Wand an und kritzelte weiter auf meinem Papier herum.

Es ist zwar nicht meine Gitarre, die ich spiele, dennoch ist es Musik. Und es tut so unglaublich gut, die Flöte zu spielen. Die Melodie passt gerade perfekt zur Situation, meinen Gedanken und meinen Gefühlen - und ich sehe, dass Matthew versteht. Ohne Worte, nur durch die Musik. °Ich weiß gar nicht, was ich ohne Musik tun würde° schießt ein kleiner Gedanke durch den Kopf, verschwindet aber gleich wieder. Lieber genießt er das, was er hat und am Besten noch mit jemandem, der es ebenso genießt.
Nach einiger Zeit muss ich aufhören und krame im Rucksack nach meiner Trinkflasche. Darin befindet sich leicht abgestandenes Mineralwasser, doch das tut meinem trockenen Hals gut. Dann verstaue ich die Flasche und die Flöte wieder und schaue Matt beim schreiben zu - wieder dämmere ich ein wenig weg. Diesmal allerdings in einen festen Schlaf.

Ich hörte Sam einige Zeit bei seinem Spiel zu. Es war wirklich wunderschön. Er legte so viel Gefühl in das Lied, dass man diese Gefühle selbst spürte. Ich schloss genüsslich die Augen und wippte leicht mit der Melodie mit. Als Sam dann schlagartig aufhörte, war ich ein klein bisschen enttäuscht. Es war gerade so schön. Aber er schien ziemlich müde zu sein.....was ich verstehe konnte. Er schaute mir noch einige Zeit beim Schreiben zu, bevor er einschlief. Amarok hüpfte neben ihn auf die bank, kuschelte sie an ihn und legte den Kopf auf seinen Schoß. Ich lächelte.....die beiden sahen echt niedlich aus.
Ich blieb noch eine Weile wach - zwischendurch kam ein Schaffner vorbei und kontrollierte unsere Tickets. Er warf einen fragenden Blick auf Amarok, schüttelte dann den Kopf und verließ das Abteil ohne ein weiteres Wort. Ich grinste leicht schloss die Tür hinter ihm und legte mich dann auf die Sitzbank. Es dauerte nicht lange, bis ich auch eingeschlafen war.

Kaum, dass die Sonne mich wachkitzelt, wache ich auf. "Danke, Dad...", murmele ich und schaue mich im Abteil um. Amarok hat seinen Kopf auf meinem Schoß liegen und Matt hat es sich auf der Sitzbank gegenüber gemütlich gemacht. °Ob das wohl bequem ist?°, frage ich mich etwas amüsiert. Bestimmt wacht er auch gleich auf und so kraule ich Amarok wieder hinter den Ohren und schaue nach draußen, wo die Landschaft weiterhin an uns vorbeifliegt.

Irgendwie kam mir die Nacht ziemlich kurz vor - was aber auch daran liegen könnte das ich mindestens dreimal aufgewacht war. Eine Zugreise ist nicht immer so ruhig wie manche denken. Als die Sonne mich schließlich weckte, grummelte ich etwas vor mich hin - setzte mich dann aber schließlich auf. "Morgen" gähnte ich, als ich sah das Sam schon wach war. Amarok sprang sofort auf und kam zu mir, legte die Pfoten auf meine Beine und leckte mir übers gesicht. "Ist ja gut - schluss jetzt" Ich schob den Wolf von mir herunter und sah zu Sam. "Gut geschlafen??"

Langsam drehe ich meinen Kopf zu Matt, der gerade von Amarok geputzt wird. "Ich glaube, dass kann Matthew ganz gut alleine - oder zweifelst du da etwa dran, Großer?" , spreche ich amüsiert und grinsend den Wolf an. Wir werden noch eine Weile unterwegs sein, deswegen stehe ich auf und strecke mich ausgiebig. "Soll ich mich wieder ums Essen kümmern?" , frage ich unbeschwert und wie zur Unterstützung knurrt mein Magen.

"Naa...ich glaub Amarok ist da andere meinung" meinte ich und wischte mir übers Gesicht. Duschen brauchte ich definitiv nicht mehr heute. Als Sam aufsteht und von Essen redet, knurrt auch meine Magen wie aufs Stichwort. "Super Idee" meinte ich grinsend. "Ich glaub hier gabs sogar einen Speisewagen" Ich stand ebenfalls auf und streckte mich. "Ich komm mit - ein bisschen Bewegung schadet nicht" Ich drehte mich Amarok zu "Du bliebst hier und passt auf unsere Sachen auf, ok?" Amarok ließ die Ohren hängen und fiepte traurig. Ich ging in die Hocke und kraulte seinen Kopf "Wenn du brav bist bringen wir dir auch was mit - versprochen" Mein Versprechen ließ Amarok wieder vor freude bellen. "Braver junge" Ich erhob mich wieder und folgte Sam schließlich aus dem Abteil.

Auf dem Weg zum Speisewagen frage ich Matt: "Denkst du, es ist wirklich eine gute Idee, wenn er auf unsere Sachen aufpasst? Also nicht, dass ich ihm da nicht vertraue, nur... hab ich da einfach kein gutes Gefühl bei." Seufzend kratze ich mich kurz im Nacken. "Kann auch sein, dass ich da einfach etwas paranoid bin, da ich mit den Hermeskindern aufgewachsen bin." Unsicher lache ich und schiebe die Tür zum besagten Speisewagen auf. Jetzt trafen uns die Gerüche von frischem Essen erst Recht. "Matt... nun habe ich erst Recht Hunger", spreche ich leise und schaue mich ein wenig um. Der Wagen ist relativ modern gehalten, wie der Rest des Zuges, doch statt normalen Abteilen sieht man hier Vierertische mit festen Stühlen. An der linken Seite ist eine Bar aufgebaut, von der aus das Essen ausgegeben wird - mitsamt Auslage. Nun knurrt mein Magen noch mehr und ich begebe mich zur besagten Auslage.

"Keine Sorge" meinte ich und grinste. "Amarok wird dir schon kein Juckpulver in die Boxershorts kippen, wenn du dass meinst" Bei dem Gedanken daran, fing plötzlich mein Oberkörper mächtig an zu jucken. Die Hermeskinder machten sich immer einen Spaß daraus....
Wir erreichten den Speisewagen. Mir war aufgefallen das der Teil des Zuges in dem wir saßen relativ leer gewesen ist - anscheinend waren die anderen Passiere alle weiter vorne. "Ich auch" stöhnte ich und hielt mir den knurrenden Magen. Ich folgte Sam zur Auslage......es gab ne ganze Menge an Leckerreien, die mir das Wasser im Mund zusammenlaufen ließen.

Eine Weile stehen wir beide vor der Auslage und betrachten, was dort drin liegt - von normalen belegten Brötchen und Sandwiches hin zu Kuchen- und Tortenstücken. Bis wir angesprochen werden, von einer Dame in ihren Mittvierzigern. "Na, was darf es denn sein, die Herren?" Sie spricht mit einer normal-durchschnittlichen Stimme - nicht zu schrill und nicht zu leise. Wie ertappt zucke ich zusammen und räuspere mich kurz. Ich haue leicht meinen Ellbogen in Matt's Seite, denn der scheint es wohl mitbekommen zu haben, aber beschließt, es geflissentlich zu ignorieren.

>Hunger....essen....jetzt!< Mir knurrte so sehr der Magen, dass ich die Bedienung garnicht bemerkte. Erst als Sam mich in die Seite stieß, blickte ich auf. "Bei so viel Auswahl kann man sich nur schwer entscheiden" meinte ich und drückte meine Nase gegen das Glas der Auslage. Irgendwie schon komisch - normalerweise bin ich der Morgens-einen-Apfel-und-ich-bin-zufrieden-Typ.....aber das hier - wow. "Das sieht alles echt lecker aus" Was nehm ich nur, was nehm ich nur?

Vorsichtig spreche ich ihn an. "Matthew? Hast du dich schon entschieden? Ist ziemlich viel Auswahl, was?" Daraufhin muss ich lachen. Sobald wir beide wieder im Camp sind, muss ich ihm was leckeres backen. Der Gedanke macht mich stutzig - wie Essen zwei Menschen, korrigiere: Halbgötter, doch zusammenschweißen kann. In diesem Moment geht ein Ruck durch den Zug. Da ich in meinem Leben noch nie viel Bahn gefahren bin, außer damals mit meiner Mutter, woran ich mich kaum entsinnen kann, fällt mir das deuten des Ursprungs schwer. Zudem haben wir beide nicht damit gerechnet, ich falle bei dem Ruck auf Matt und wir landen auf dem Boden. Irgendwoher kommt ein ohrenbetäubendes quietschen und ich halte mir instinktiv die Ohren zu. °Dass das nicht gut geht, wussten wir beide schon, als wir davon erfuhren!° Schießt es mir durch den Kopf und ich rolle mich von meinem Halbbruder runter, damit er sich aufrappeln kann.

Ich hatte gerade einen Kirschkuchen ins Vesier genommen, als ein Ruck durch den Zug ging und Sam gegen mich stieß, worauf wir beide zu boden fielen. "Was war das denn?" fragte die Bedienung überracht. Sie konnte sich glücklicherweise an der Theke festhalten. "Keine Ahnung - vielleicht ne Panne oder sowas?" meinte ich und rappelte mich auf. Mein Gefühl allerdings sagte etwas ganz anderes. "Vielleicht sollten wir zurück zum Abteil gehen....." Ich nahm Sam am Arm und schob ihn vorran. "Amarok hat sich bestimmt erschreckt"

Ich verdränge immer wieder, dass andere nicht so empfindlich sind wie ich und ich schlucke meine Verlegenheit runter. Nervös nicke ich und lächle schon wieder, als ich aufstehe und prompt von Matt mitgezogen werde. "Denkst du, das war normal gerade?" Meine Stimme schlägt eine Oktave höher an und ich räuspere mich, bevor wir in unserem Abteil ankommen. Amarok bellt sich fast die Seele aus dem Leib - obwohl ich Katzen lieber mag, liegen mir Wölfe irgendwie ebenfalls am Herzen. Ich befreie mich von Matt's Hand, die eigentlich angenehm kühl ist und reiße die Tür auf. Amarok stürmt direkt zu meinem blonden Mitstreiter und ich sehe zu, dass unsere Sachen alle beisammen sind. "Eigentlich habe ich immer noch Hunger..." rede ich leise und mein Magen gibt zur Bestätigung ein leises knurren von sich. °Immerhin ist noch alles da. Aber wer begibt sich schon freiwillig an Amarok vorbei?° "Matt...? Irgendwie habe ich ein ganz mieses Gefühl bei der Sache." mit den Worten drehe ich mich langsam zu ihm um.

Amarok macht mich beinah platt als Sam die Tür zu unserem Abteil öffnet. "Ist ja gut, Großer" beruhige ich ihn und kraulte seinen Kopf. Dann sehe ich zu meinem Bruder auf. "Da kann ich dir nur zustimmen - irgendetwas stimmt hier nicht" Wie um meine Vermutung zu bestätigen, ertönt plötzlich in der Ferne ein spitzer Schrei. Dann ging ein weiter Ruck durch den Zug. Ich lief zur Tür, welche unseren Waggon von dem nächsten trennte und blickte entsetzt drein "Wir sollten ganz schnell verschwinden...."

Der Unterton in seiner Stimme gefällt mir gar nicht und ich nicke einfach nur stumm. "Wie kommen wir denn nun hier weg?", frage ich, doch eigentlich weiß ich die Antwort schon. Das behagt mir zwar gar nicht, aber immerhin stand der Zug. Das heißt, wenn wir springen würden, hätten wir nur minimale Verletzungen, die nicht sofort geheilt werden müssten. Wir könnten sofort weiter. Mit einem besorgten aber entschlossenem Blick schaue ich zu Matt, lege ihm meine Hand auf die Schulter und sage einfach nur drei Worte. "Wir müssen springen! Jetzt oder nie!"

Ich nickte und zusammen liefne wir zurück zu unserem Abteil. So schnell es ging packten wir unsere Sachen zusammen und liefen richtung ende des Zugs. Allerdings kamen wir nicht weit.....den die Tür zum anderen Waggon flog mit einem lauten krachen auf. Drei massige Gestalten straten über die Trümmer hinweg auf uns zu. "Ich hasse diese Teile" rief ich, während ich an meiner Halskette herumhantierte. Sie war ein Geschenk von Apollo zu meinem 14. Geburtstag gewesen und stellte sein Zeichen, die Lyra da. Sie konnte sich in einen Bogen verwandeln - was echt praktisch war. "Los lauft....ich werde sie aufhalten" rief ich und spannte einen magischen Pfeil an. Als das erste der drei Ungeheuer näher trat, ließ ich sie Sehne los. Der Pfeil flog durch die Luft und explodierte genau vor den Füßen des Monsters. Ein heller Lichtschein erfüllte den ganzen Gang. Ich hörte wie der Erdgeborene zu Boden ging und stöhnte. Als das Licht verschwunden war, war nichts außer ein Häufchen Staub von dem Monster übrig geblieben. >Einer erledigt - fehlen noch zwei< Doch die anderen zwei waren nicht so dumm, wie sie aussahen. Sie hatten sich rechtzeitig außer Reichweite gebracht und stapften nun auf mich zu.

"Da denke ich gar nicht dran!", entgegne ich ihm entschlossen und spanne auch meinen Bogen. Da ich Linkshandschütze bin, stehen wir beide mit den Rucksäcken aneinander nebeneinander und können uns so am besten verteidigen. Auch ich treffe den nächsten, der ebenfalls leicht zu Boden geht, doch bevor ich einen neuen Pfeil anlegen kann, ist der Erdgeborene bei uns und schmettert mich zur Seite. Benommen liege ich am Boden und sehe alles nur verschwommen. Mir brummt der Schädel und meine linke Seite schmerzt - fühlt sich an wie eine üble Prellung. Außerdem habe ich mir auf die Lippe gebissen und ich schmecke den Eisengeschmack im Mund. °Verdammt, das ist schlecht... Ich... muss aufstehen.° Vorsichtig versuche ich mich aufzurichten, doch ein stechender Schmerz lässt mich wieder zusammenfahren und ich lasse es.

FUCK! Als ich sehe wie Sam gegen die Wand krachte und zu Boden sank, vermutete ich das schlimmste. Allerdings hatte ich keine Zeit mir darüber Gedanken zu machen - denn jetzt ging der Erdgeborene auf mich los. Ich schoss einen weiteren Pfeil von meinem Bogen ab, doch der prallte einfach ab. Irgendwas schien mit diesem Vieh anders zu sein als mit den anderen. Der Erdgeborene versuchte mich mit seinen vier massigen Armen zu packen und ich versuchte mit einem Hechtsprung auszuweichen. Allerdings war der Erdklotz schneller als ich. Einer seine Arme erwischte mich und schleuderte mich durch den Gang. Ich prallte etwa 10 m weiter hart auf dem Boden auf und ich hatte das Gefühl das alle Luft aus meinen Lungen rausgepresst wurde. Amarok versuchte mir zu helfen und sprang das Ungeheuer an - doch wurde er ebenfalls zu Boden geschleudert. Schwer atmend versuchte ich aufzustehen, doch da stand schon der Erdgeborene über mir. "Endlich habe ich euch. Meine Herrin wird stolz auf mich sein" gurgelte er. Ich versuchte nach meinem Bogen zu greifen, aber das Monster trat heftig auf meinen Arm. Schmerz durchzuckte ihn und ich heulte auf. "Ihr entkommt mir nicht mehr"