das Eingangsposting lautete :

Lysander und Munin werden zusammen auf einen Auftrag geschickt. Sie sollen den Leviathan, eine Monstermischung aus Drache, Schlange und Wal bekämpfen und töten.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Ich saß auf dem Boden neben dem Campeingang und wartete auf meinen Begleiter für diesen Auftrag, Lysander Irgendwas. Hoffentlich kommt der bald, denn sonst würde ich morgen immernoch hier sitzen!

"So. Fertig."
Der Apollonsohn erhob sich.
"Ich hol dir ein bisschen Nektar. Ambrosia wäre zu viel."
Er verschwand im Krankenzimmer.
Ich starrte den Boden an.

"Und? Wie geht es dir jetzt?", wollte ich wissen und starrte auf die Spitzen meiner ruinierten Schuhe.

"Ja, halbwegs."
Ich fühlte mich zwar irgendwie so, als hätte jemand jetzt eine glühende Splitterbombe in meinem Rücken versenkt, aber naja.
Der Apollon-Sohn kam mit einem Becher Nektar wieder und drückte ihn mir in die Hand.
"Austrinken! Und danach Ruhe. Für ein oder zwei Tage solltest du dich zurückhalten. Haben wir ja oft genug schon zusammen durchgesprochen. Halt dich diesmal wirklich dran. Also auch kein Schwimmen!"
Ich nickte ergeben und trank das Glas in einem Zug leer.

Der Apollonsohn ging wieder fort.
"So wie ich dich einschätze, wirst du dich nicht an die Anweisungen halten, kann das sein?", fragte ich, grinste aber frech.

"Vielleicht, vielleicht aber auch lieber nicht...", sagte ich unbestimmt. "Das Leben ist einfach zu kurz für Regeln."
Ich stand auf und streckte mich.
"Naja, was auch immer. Ich geh in meine Hütte. Du kommst ja bestimmt klar."
Es war keine Frage.

"Klar kommen werde ich, aber du wirst dich ausruhen!", bestimmte ich. "Das Leben ist wirklich zu kurz für Regeln, aber noch schneller ins Grab wirst du jetzt nicht kommen. Also wirst du dich ein weni ausruhen. geh schlafen, lies ein gutes Buch, höre Musik, aber ruhe. dich. aus!"

"Na wenn es denn sein muss...", murmelte ich genervt.
Ich verließ das Haupthaus ohne ein weiteres Wort und ging Richtung Wald. Meditation war angesagt.

Ich wartete kurz, dann folgte ich Lysander. Ich glaubte ihm irgendwie nicht, dass er sich ausruhen würde. Aber er ging tatsächlich in Richtung Wald.
Ich zog meine ruinierten Schuhe und warf sie weg, dann folgte ich ihm in den Wald hinein.

Ich wusste, dass Munin mir folgte, hatte aber gerade keine Lust, sie zu bitten, mich alleine zu lassen.
Ich huschte durch die Schatten auf Zeus' Faust und setzte mich im Schneidersitz hin. Meine Konzentration galt nur noch meiner Atmung und der Wahrehmung meines Körpers.

Ich blieb hinter einem Baum stehen und beobachtete, wie er sich tatsächlich ausruhte. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht, als ich mich umdrehte und den Weg zurück ging, den ich gekommen war.

Ich fühlte mich tatsächlich entspannt.
Irgendwann kippte ich nach hinten um und öffnete die Augen.
Blauer Himmel und grünes Blätterdach über mir.
Die Farben hatten was. Auch wenn ich das niemals zugegeben hätte.
Ich verschränkte die Arme hinterm Kopf und starrte nach oben.

Ich ging zurück zu meiner Hütte, wo ich erstmal frische Klamotten suchte. Eine Dusche hatte ich dringend nötig.

"Nimm ein Bad! Du müffelst!", sagte eine Stimme direkt neben mir.
Ich sah auf. Eine Nymphe.
"Ehrlich jetzt. Willst du, dass unsere Blätter welk werden?"
Sie packte mich beim Kragen, sprang mit mir den Felsen hinunter und schleppte mich zu einem See. Ich ließ es geschehen. Schwingvoll stieß sie mich ins Wasser und ich tauchte komplett unter.

Nach einer langen Dusche und frischen Klamotten, beschloss ich Lysander zu suchen. Mir war langweilig und ich benötigte dringend jemand, mit dem ich mich unterhalten konnte. Na ja, die beste Wahl war er zwar nicht, aber egal.

Ich kletterte aus dem Wasser ans Ufer und Nymphen kamen und gossen irgendwelche Öle über mich.
"Zurück ins Wasser!", befahlen sie. Mir war nicht nach Diskussionen und ich glitt zurück ins Wasser.
"Ist er nicht einfach göttlich?", hörte ich eine fragen.
Die anderen hielten ihr den Mund zu.
"Er ist ein Sohn der Nyx. Der muss so sein!", zischte eine andere und schielte zu mir. Ich tat unbeteiligt und zog meine Hose und mein Shirt unter Wasser aus.
Mein Rucksack lag am Ufer. Ich warf meine triefendnassen Sachen drüber und tauchte unter.

Es kam, wi es kommen musste: Ich verlief mich mal wieder im Wald.
Warum konnte mein Orientierungssinn manchmal nicht ein klein wenig besser sein?

Ich genoss das Wasser an meiner Haut und ließ mich auf dem Rücken treiben, während ich die Wolken betrachtete.
Nymphen liefen wirklich allem nach, was auch nur annähernd gut aussah. Da konnte man auch ein Stein sein. Von daher machte ich mir gerade nicht viel aus ihrem Gerede.

"Na toll", murmelte ich. Inzwischen hatte ich mich so richtig verirrt.
Warum zum Hades war ich nochmal in den WAld gegangen?
Ich kam beim Fluss an. Okay, zumindest theoretisch hätte ich jetzt einen Anhaltspunkt, praktisch war ich aber immernoch verloren.

Eine kleine Nymphe winkte mir vom Ufer her zu.
Ich schwamm zu ihr und sah sie stumm an.
"Da ist so ein Mädchen am Fluss. Ich glaube, die sucht irgendwen. Vielleicht ja dich? Soll ich sie herbringen?", fragte sie mich und ich seufzte und hob gleichgültig die Schultern.
"Bring den kleinen Quälgeist her, bevor sie sich restlos verirrt."

Ich lief einfach am Fluss entlang, darauf hoffend, dass dieser Weg aus dem Wald führte.
"Hey du!", rief mir jemand zu und ich wirbelte herum. Eine kleine Nymphe stand mir gegenüber.
"Hi! Weißt du, wie ich zu...""Zu dem Gutaussehenden geht es da lang", unterbrach sie mich und ging voraus. Ich folgte ihr.

Ich trieb an der Wasseroberfläche.
Die kleine Nymphe kam wieder und hatte Munin im Schlepptau.
"Hi", sagte ich und trieb weiter.

"Hi", grüßte ich zurück. "Betrachte mich übrigens mal als beeindruckt. Ich habe nicht wirklich geglaubt, dass du dich ausruhst."
Ich lehnte mich gegen einen Baum und ließ mich an der Rinde heruntergleiten.

"Wie schön, das freut mich aber", murmelte ich halb sarkastisch.
Der Himmel war strahlend blau. Ich überlegte, ob mich das störte,
aber es war irgendwie okay. Auch wenn Vollmond besser gewesen
wäre.

Ich seufzte nur als Antwort.
"Was denkst du, wohin der Leviathan wohl gehen wird, jetzt da er tot ist?", wollte ich wissen. "Kommt es jetzt in den Tartarus oder nicht, immerhin ist es ja nicht direkt Griechisch."

"Es kommt in seine Art der Unterwelt."
Ich zog mich mit einem Arm aus dem Wasser und schüttelte die Haare aus.
Mit den Beinen im Wasser blicke ich über den See.
"Es ist bei ihm, wie es auch mit den Menschen funktioniert. Sie kommen dort hin,
woran sie glauben. Aber irgendwie ist es trotzdem die griechsch-römische Unterwelt."