das Eingangsposting lautete :

Lysander und Munin werden zusammen auf einen Auftrag geschickt. Sie sollen den Leviathan, eine Monstermischung aus Drache, Schlange und Wal bekämpfen und töten.
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Ich saß auf dem Boden neben dem Campeingang und wartete auf meinen Begleiter für diesen Auftrag, Lysander Irgendwas. Hoffentlich kommt der bald, denn sonst würde ich morgen immernoch hier sitzen!

Ich ließ meinen Speer erscheinen und begann Lysander mit der Seite ohne Klinge zu nerven.
"Ich nerv dich solange, bis du da hingehst!"

"Und wenn schon", murrte ich und verschränkte die Arme mit einer weiteren Grimasse. "Ich gehe da nicht rein!"
Chiron kam zu uns und sah stirnrunzelnd auf mich herab.

"Doch, du gehst!", meinte ich und gab ihm einem Klaps gegen den Hinterkopf.
"Um was für eine Verletzung handelt es sich?", wollte Chiron wissen.

Ich sah Chiron an.
"Es ist nur ein Kratzer."
Finster sah ich Munin an. "Lass das endlich!"

"Nur ein Kratzer?", meinte ich skeptisch. "Erstens hast du bei unserem Sturz mehr abbekommen als ich, zweitens steckte dir eine ganze Schuppe im Rücken!"
Ich schlug ihm noch einmal sanft gegen den Hinterkopf. "Und nein, ich höre NICHT auf!"

"Sturz? Schuppe?"
Chiron wendete sich Munin zu.
"Erzähl mir davon."
Wenigstens kapierte er es, wenn ich nicht reden wollte.

"Beim Sturz hat er mich halbwegs angefangen und verletzt", begann ich. "Irgendwann hat er sich dann auch noch eine Schuppe im Rücken zugezogen, die ich heraus gezogen habe. Und jetzt geh doch endlich zu den Apollonkindern!"

"Wie gesagt", wiederholte ich langsam, "Ich gehe nicht in das Krankenzimmer!"
Chiron sah Munin an.
"Ich hole ein Apollon-Kind her. Lysander geht nie ins Krankenzimmer, außer er ist bewusstlos", erklärte der Zentaur dem Mädchen.

Ich verschränkte seufzend die Arme. "Eines Tages, Lys, wird das dein Tod sein!", prophezeite ich ihm.

"Und wenn schon", erwiderte ich schlicht. "Wenn meine Zeit kommt, dann ist es halt so."
Chiron ging ins Krankenzimmer und schloss hinter sich die Tür.

"Besonders optimistisch klingst du nicht", seufzte ich und ließ mich neben ihn auf den Boden sinken. "Was war das vorhin, im Magen des Leviathans, als du kurz abwesend warst?"

Ich dachte an den Moment, den sie meinte und schüttelte den Kopf.
"Nichts weiter."
Mir war nicht wirklich nach Reden, aber ich wusste, dass Munin sowieso nicht locker lassen würde, bis ich es ihr gesagt hatte.
"Bloß meine Mutter."
Ich sah zur Seite.
Chirons Stimme drang durch die Tür. Anscheinend musste er die Apollon-Leute auch erst davon überzeugen, mir zu helfen.

"Du magst sie nicht besonders", stellte ich fest und legte den Kopf schief.
Chiron schlug inzwischen einen Befehlston an, um die Apollonkinder zu überzeugen.
"Was hast du eigentlich angestellt, dass fast alle dich hassen?"

Ich zog eine Grimasse.
"Es ist nicht so, dass mich alle hassen. Die Apollon-Kinder haben bloß Angst, dass ich ihnen wieder alles zerschlage. Außerdem vertragen sich Sonne und Nacht nicht so gut."
Ich lauschte Chirons Stimme und einer zweiten. Offensichrlich erklärte sich ein Kerl dazu bereit, mich zu versorgen.
Das Wort 'Gegenleistung' fiel und ich seufzte.

"Du bist manchmal wirklich unmöglich", seufzte ich und hörte, wie Chiron über die Gegenleistung mit dem Apollonsohn redete. "Warum zum Hades zerschlägst du Sachen? Eu machst dir so mur Feinde!"

"Besser als den Apollon-Leuten die Arme zu brechen, oder?", stellte ich eine Gegenfrage. "Ich kann es nun mal nicht leiden, wenn man mich berührt."
Die Tür ging auf und Chiron kam aus dem Zimmer gefolgt von einem Sohn des Apollon.

Der Apollosohn war tatsächlich alles andere als gut gelaunt.
"Da freut sich jemand auf dich", wisperte ich Lysander grinsend zu und erhob mich, damit der Apollosohn besser zu ihm konnte.

"Grim, wie schön, dass du uns mal wieder beehrst",
knurrte der Apollonsohn. "Wie du schon weißt, tu ich
dir nichts, wenn du mir nichts tust. Also rühr dich nicht
und schlag mir keine rein, nur weil ich dich untersuche
und heile."
Ich grummelte irgendwas von 'Tag und Nacht', 'gutem Benehmen'
und 'nicht freiwillig hier'.
Der andere Typ schnaubte nur und schob mein Shirt beiseite.
"Wo genau, Kleine?", richtete er sich an Munin.

"Nenn mich nicht Kleine!", zischte ich. Warum zum Hades konnte ich nicht wenigstens 10 cm größer sein? "Auf dem Rücken, direkt unter einem der Schulterblätter."

"Alles klar!"
Der Apollonkerl drehte mich mit dem Rücken zu sich
und schob das Shirt soweit hoch, wie er konnte.
"Tut das hier weh?", fragte er und drückte mit der
Hand gegen meine Schulter.
"FUCK! JETZT SCHON!", fuhr ich ihn an und schlug
gegen die Wand.
"Lysander!", ermahnte mich
Chiron. "Reiß dich zusammen!"

Ich gab ihm mit dem Speer einen Klaps gegen den Hinterkopf. "Nicht die Wand einschlagen", sagte ich in gespielt strengen Ton. "Und du", ich wandte mich zum Apollosohn. "Bringst ihn bitte nicht um."

"Okay, okay, schon gut!", meinte der Kerl abwehrend und
untersuchte die Wunde. "Götter, was hast du gemacht?"
"Keine Ahnung!", murmelte ich und zwang mich dazu, ruhig zu
bleiben.

"Da steckte eine Schuppe vom Leviathan drin", informierte ich den Apollotyp und beobachtete die beiden. Sie schienen sich tatsächlich nicht besonders gut leiden zu können, so wie sie miteinander umgingen.

"Ja, ganz offensichtlich war das eine Schuppe. Und sie hat gesplittert."
Der Apollonsohn seufzte und nahm einen feuchten Lappen, mit dem er sanft und vorsichtig alles auswusch, während ich die Fäuste ballte und gar nichts sagte.
Dann endlich legte er die Hände zum Heilen über die Stelle und berührte mich nicht mehr.

Ich beobachtete den Apollonsohn beim heilen.
So etwas zu können, musste ganz schön praktisch sein.