das Eingangsposting lautete :

Amy und Cassie lernten sich vor einer Weile im Camp Jupiter kennen.
Doch zufällig treffen sich beide wieder.
Amy ist allein unterwegs, Cassie führt die Jägerinnen an.
Wie geht die Geschichte zwischen den beiden weiter?

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Ich streiche mir eine Strähne aus dem Gesicht. Sie hat sich aus dem Pferdeschwanz gelöst.
Ich untersuche die Spuren zu meinen Füßen.
"Wir sind ganz in der Nähe", teile ich den anderen mit.
"Diesmal kriegen wir das Biest."
Chloe sieht mich an. "Frontalangriff?"
Ich schüttele den Kopf und rücke das Diadem zurecht.
"Aufspüren. Dann lenken wir die Hydra mit Pfeilen ab, schlagen ihr die Köpfe ab und verbrennen sie. Wartet auf mein Kommando. Dieses Biest hat schon genug angerichtet, diesmal ist es fällig."
Ich gebe ihnen ein Zeichen und wir laufen schnell weiter.

Ich schmunzele.
"Es gibt immer einen Weg."
Aber die meisten Wege scheiden schon früh aus.
Jetzt, da sie begreift, scheint sie das ernsthaft in Erwägung zu ziehen.

"Natürlich."
Ich lege den Kopf schief.
"Dieser hier nicht."
Aber kann ich das wirklich?

"Was meinst du mit 'dieser hier nicht'?"
Ich sehe sie fragend an.
Dieser Weg kommt nicht in Frage?

Fuck, ich hab deine Gedanken als wörtliche Rede gelesen.
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Dieser Weg ist nicht einer, den man nicht gehen kann.
Ich lächele.
Langsam lehne ich mich an einen Baum.
Den Bogen auf dem Rücken und die Waffen an der Seite.

Das dachte ich mir schon
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Ich wiege den Kopf hin und her.
Sie weiß, worauf ich hinauswill.
Das Ganze hängt nur von der Auslegung des Wortes 'können' ab.
Was kann man zurücklassen?
Was kann man für so etwas in Kauf nehmen?

Ich meine, ich hab viel geschafft, ich hab in meinem Leben einiges erreicht und...
Ich lege den Kopf schief.
Der Fluss rauscht.

Ich höre ihr mit einem Ohr zu. Mit dem anderen lausche ich den Geräuschen der Ungebung.
Natürlich hat sie viel erreicht.
Welcher Prätor hat das nicht?

... viel verloren.
Dann fasse ich einen Entschluss.
Ich gehe zurück ins Camp, und dann komme ich wieder.

Jetzt hebe ich den Kopf.
Ungläubig.
Meint sie es ernst?
Sie will alles aufgeben... Wegen uns?

Ja blabla, aufgeben, verzweifeln und so.
Ich zucke die Schultern.
Ich weiß, was du sagen willst.

Ich schüttele den Kopf.
"Nein, das weißt du nicht."
Das ist keine Entscheidung, die man rückgängig machen kann.
"Versteh mich nicht falsch: es wäre eine Ehre, wenn du bei uns bleibst. Aber ich will nicht, dass du eine voreilige Entscheidung triffst, die du im Nachhinein bereust. Daa Camp war immer deine Familie. Dein Zuhause. All deine Freunde sind dort."
Das kann sie nicht alles aus einer Laune heraus hinschmeißen.
Und ich will dem Camp nicht seine Prätorin nehmen. Das wäre unfair.
Das Camp braucht sie.

Das stimmt.
Sie hat Recht.
Diese Leute da sind die Familie, die ich nie hatte.
Ich denke an Theo.
Meinen großen Bruder, er ist da, alleine.
Ohne mich.

Die sieht es ein.
Eine Entscheidung zwischen Verantwortung und Freiheit.
So mehr oder weniger halt.
Ich will nicht, dass es ihr weiterhin schlecht geht.
Ich will aber ebenfalls nicht, dass sie alles zurücklässt, was ihr etwas bedeutet.

Ich werde erstmal zurück gehen.
Die Jägerinnen habe ich nur zufällig getroffen.
Ich hatte nicht vor, so lange zu bleiben.

Und so schnell ändert sie ihre Meinung.
Einerseits ist es traurig. Wer weiß, wann ich sie wiedersehen werde?
Andererseits: ich könnte es nicht ertragen, wenn sie ihre Entscheidung bereut.
Deswegen nicke ich nur.
Wie sagen die Römer: Alea iacta est?
Ich lächele milde.
"Machs gut, Amy. Und pass auf dich auf."
Damit drehe ich mich um und mache mich auf den Weg zu den Zelten.

Ich pfeife und mein Pegasus kommt.
Silver findet mich über die Grenzen des Camps hinaus.
Ich flüstere ein paar Worte in ihr Ohr und wir machen uns auf.
So wechselhaft bin ich also.
Peinlich.

Es ist gut, dass sie ihren Platz kennt.
Im Gegensatz zu mir.
Obwohl: ich weiß, dass hier mein Zuhause ist. Auch wenn ich oft darüber nachdenke, was wäre, wenn ich mich anders entschieden hätte.
Finny sieht mich an, als ich neben ihr auftauche.
Ich erkläre ihr alles und sie schenkt mir ein aufmunterndes Lächeln.

Es dauert nur ein paar Minuten, dann sind wir im Camp.
Silver verschwindet im Wald und ich gehe auf das Forum zu.
Die vorwurfsvollen Blicke der Leute.

Ich lächele zurück.
Amy wird mir fehlen.
Aber es ist ihr Leben.
Und ich habe hier meins.

Egal, was Cassie sagt und was sie denkt, dies hier ist nicht mehr mein Zuhause.
Egal, ob Theo hier ist und meine anderen Freunde.
Ich habe so viele verloren.
Mein Amt werde ich abgeben, und dann werde ich verschwinden.
Amy!
Es ist Theo.

Finny sieht mich noch immer an.
F: "Werden wir gleich abreisen?"
Ich schüttele den Kopf.
"Ich habe euch einen Tag Erholung versprochen."
F: "Wir haben uns genug erholt."
Sie hat Recht. Alle sehen fit und gestärkt aus. Dennoch...
"Morgen in aller früh brechen wir auf."
Ricky kommt näher.
R: "Wohin?"

Ich wirbele herum.
Dann werfe ich mich in seine Arme.
Er hat mich immer gehalten.
Immer.
Wo warst du?
Ich würde es ihm gerne sagen.
Aber irgendwie kann ich nicht.

Ich denke nach.
"Nach Süden. Nicht weit von hier gibt es einen Tempel unserer Herrin, dort werden wir auf weitere Befehle warten."
Die anderen nicken und wenden sich dem Training zu.
Ich pfeife einmal und ein Wolf kommt angerannt.
Es ist Moon, mein Liebling.
Ich gehe eine kleine Runde mit ihm spazieren.
Es dämmert bereits.

Ich kann es dir nicht sagen.
Du kannst mir immer alles sagen.
Ich nicke.
Na dann, er wollte es so.

Moon ist nicht der älteste und auch nicht der mutigste Wolf.
Aber er ist klug und wachsam und treu.
Deswegen habe ich ihn so gerne.
Eine Weile summe ich eine Melodie vor mich hin.
Manchmal rede ich mit ihm, weil er einerseits nichts davon weitersagen kann und andererseits weil ich dann nicht so allein bin.
Es ist schon lange dunkel, als ich wieder umdrehe.