das Eingangsposting lautete :

Ich stapfte den Half-Blood-Hill hinauf. Seit der Krieg mit Gaia begonnen hatte war ich nicht mehr hiergewesen. Jetzt waren fünf Monate vergangen, seit dem Percy Jackson und die anderen die Erdenmutter besiegt und Frieden mit den Römern geschlossen hatten. Die Natur bekam ihre alte Kraft zurück und ich ebenfalls. Nun war ich hier und blickte freudestrahlend auf das Camp hinunter. Wie ich all das hier vermisst habe.

@Neal Taylor

"Vater, es tut mir leid." sagte ich.
Er dreht sich um und schaute mir tief in die Augen,
dann lächelte er.
"Das muss es dir nicht." antwortete er, dann war er weg
und mir war wieder schwarz vor den Augen.

Nachdem der letzte Funke verschwunden war, lag Neal ganz ruhig da und atmete gleichmäßig. Ich entfernte meine Kontruktion und lagte die Bodenplatte zurück, dann setzt ich mich zu Neal auf's Bett. "Hey....." Vorsichtig tätschelte ich seine Wange. "Hey, Neal.....wach auf" Er verzog das Gesicht und murrte leise. "Komm schon...." sagte ich und rüttelte leicht an ihm. Langsam öffnete er seine Augen.

Ich blickte in Kians Augen.
Er saß auf meinem Bett und blickte mich besorgt an.
Beschämt blickte ich nach unten, ich hatte mich immer noch
richtig im Griff!

"Apollo sei dank" seufzte ich und lehnte mich erleichternd zurück. "Tut mir leid.....schon wieder." Ich rieb mir beschämt den Nacken und lächelte verlegen. "Ich hab da überhaupt nicht dran gedacht" Neal sah mich ebenso beschämt an........er hasste es wenn das passierte. Wenn er die Kontrolle über seine Fähigkeiten verlor "Gehts dir gut?" fragte ich besorgt.

"Mhhh" brummte ich abwesend.
Warum musste das passieren?
"Können wir wo anders hingehen hier ist es..... so..." Ich wollte hier weg. Zumindest für den Moment.
Das war immer so.

"Natürlich..." Ich erhob mich vom Bett und Neal folgte mir. Nach seinen Schocks fühlte er sich überall wohl - nur nicht in seiner Hütte. "Lass uns zu mir rüber gehen......und dann lass uns reden." Neal stützte sich auf mich....er war immer noch etwas wackelig auf den Beinen. "Du musst mir alles erzählen, was passiert ist" sagte ich und zusammen gingen wir hinaus.

Während wir durch den Schnee stampfen sagte keiner von uns ein Wort.
Ich war so in meine Gedanken verloren, dass ich nicht bemerkte, wie ich auf meiner Unterlippe kaute.
Das war eine meiner lästigen Angewohnheiten.

Ich bemerkte das Neal auf seiner Unterlippe kaute - das tat er immer wenn er nachdachte. Ich machte mir ziemlich sorgen. Irgendwie war er anders drauf >Reichte ein Jahr aus um seinen besten Freund nicht wiederzuerkennen?< Nach wenigen Minuten betraten wir die Demeterhütte. Drinnen erwartete mich ein Ansturm von Umarmungen durch meine Geschwister. Sie waren alle heil froh mich wiederzusehen - und genauso sauer wie Neal weil ich mich nicht gemeldet habe. Ich musste ihnen versprechen nie wieder einfach abzuhauen und ihnen alles zu erzählen......doch im Moment war Neal wichtiger.

Ich schaute mich im Raum um. Im Raum saßen ein paar Demeter Kinder, die meisten in Kians Alter.
Wir setzten uns auf sein Bett und er begann zu reden.

Wir gingen in mein Zimmer....nichts hatte sich hier verändert - alles war so geblieben wie ich es zurück gelassen hatte. Mein Schreibtisch war immer noch ein heilloses durcheinander. Die Blumen am Fenster standen trotz der Jahreszeit in voller Blüte. Während Neal sich immer noch schweigend auf meine Bett setzte, begann ich damit meinen Rucksack auszupacken, Kleidung im Schrank zu verstauen und etwas aufzuräumen. Doch irgendwann hielt ich die Stille nicht mehr aus. "Was ist los?" fragte ich schließlich und drehte mich zu Neal um. "So still wie heute hab ich dich noch nie erlebt"

"Ich weiß es nicht." antwortete ich wahrheitsgemäß.
Ich schaue ihn erwartend an und kaue dabei auf meiner Lippe.
Ich kann es einfach nicht lassen.

Ich seufzte "Ist es wegen mir?" fragte ich. Ich konnte neal verstehen wenn es so wäre. Ein Jahr war ich weg, ohne das jemand wusste wo ich war. Nicht mal meinem besten Freund hatte ich bescheid gesagt.......aber wie auch. Ich lag im sterben. Ich ließ das T-Shirt sinken und sah Neal entschuldigen an. "Hör zu......es tut mir leid das ich mich nicht gemeldet habe, aber......." Irgendwie konnte ich es nicht sagen.....ich wusste nicht wieso. "Es tut mir leid"

Ich blieb still und schaute auf die leere Wand hinter ihm.
Ich weiß ja, dass es ihm leid tut, aber machte es das besser?

Ich ließ die Schultern hängen. Warum konnte ich es ihm nicht sagen.......ihm den Grund nennen warum ich nicht hier war? >Weil ich Angst habe das es wieder passiert!< Schuldbewusst setzte ich mich neben Neal auf die Matratze und seufzte. >Ich muss es ihm sagen....er ist mein bester Freund!< "Neal ich......" Meine Stimme begann zu zittend - der Gedanken nochmal alles zu durchleben war einfach.....

Er fing an etwas zu sagen, doch er war sich nicht sicher ob er es mir sagen kann.
Erwartungsvoll blickte ich ihn an.
"Na mach sag schon." sagte ich nach einer langen Pause.

Ich wollte ihn nicht beunruhigen. Ich wollte ihm diese Last nicht auch noch aufbinden. Schlimm genung das meine Familie darunter gelitten hat, doch auch noch meine bester Freund............aber Neal hat ein Recht es zu erfahren. Er hat mir bisher immer alles anvertraut.........selbst die Verluste über seine Fähigkeiten - und ich hatte damals keinen Moment gezögert ihm zu helfen. Er würde das selbe für mich tun. Ich rutschte an die Wand, nahm eines der Kissen und legte es hinter mich. Neal tat es mir gleich. "Also schön........der Grund warum ich nicht hier war, ist das ich......ich lag im sterben!"

Ich blickte ihn verdutzt an.
Was redete er da?
"Du lagst im......WAS?" fragte ich ihn.

"Im STERBEN....." wiederholte ich. Sofort stiegen mir Tränen in die Augen. "Das war wegen diesen dummen Krieg" Ich ballte meine Hände zu Fäusten und versuchte sie dadurch ruhig zu halten. "Ich wäre deshalb beinah gestorben....dabei war ich nicht mal hier" knurrte ich. Es machte mich so wütend......ich war so hilflos "Ich hätte hier sein sollen, kämpfen und auf dich aufpassen...stattdessen lag ich zuhause rum, wäre fast kräpiert und hab dich hier allein gelassen"

Ich verstand warum er so wütend war.
Ich kannte das Gefühl nutzlos zu sein und ich hasste es.
"Hey." sagte ich. "Ich weiß nicht wer dafür verantwortlich ist das du 1 Jahr im Bett liegen musstest, aber..." Das war malwieder Typisch, ich war mitten im Satz und dann vergaß ich das Ende des Satzes.

"Gaia......sie war daran Schuld" antwortete ich mit zitternder Stimme. "Als sie ihre Macht sammelte hat sie die Natur geschwächt....und gleichzeitig mich." Das hatte ich herausgefunden, als ihr urplötzlich wieder gesund wurde. Es kann nur sie gewesen sein......Gaia hatte die absolute macht über die Erde und die Natur. "Es ist ein Erbe meiner Mutter. Die Kinder der Demeter haben ein überaus starkes Gespür für die Natur.....ähnlich wie die Satyrn und Nymphen. Wir wissen sofort wenn etwas nicht stimmt." Ich sah Neal traurig an und schniefte. "Deshalb war ich so krank und deshalb war ich nicht hier.......es tut mir leid Neal"

"Es muss dir nicht leidtun." sagte ich und drückte ihn fest.
Warum sollte es jemanden leidtun, dass er fast starb?

"Aber ich war nicht für dich da" sagte ich leise. "Ich weiß nicht was ich getan hätte, wenn dir was passiert wäre - du bist doch mein bester Freund, Neal" Obwohl ich wusste das ich keine Schuld an dem ganzen trug, machte ich mir dennoch Vorwürfe. Neal war zwar jünger als ich, dennoch besaß er einen ganzen Haufen Mut....aber der Kleine ist mir über die Jahre ans Herz gewachsen - wie ein Bruder. Ich mache mir manchmal einfach viel zu viel Sorgen um ihn.

Ich kannte Kian sehr gut.
Er machte sich einfach zu viel Gedanken.
"Lass uns über etwas anderes reden." sagte ich.

Ich schniefte und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. "Ich bin eine Heulsuse ich weiß....." lachte ich leise. Dann legte ich Neal einen Arm um die Schulter, zog ihn an mich und durchstrubbelte seine Haare. "Einer muss ja auch die aufpassen, Kleiner - damit du nicht so viel Unsinn anstellst!" Ich lachte......da war meine altes Ich wieder zurück. "Also erzähl.....was hab ich verpasst"

"Pfff..." sagte ich und dachte dabei nach. "Nicht sonderlich viel." fuhr ich fort. Dennoch lieferte ich ihm ein schnellen Überblick darüber was im letzten Jahr alles passiert war.