Ich stapfte den Half-Blood-Hill hinauf. Seit der Krieg mit Gaia begonnen hatte war ich nicht mehr hiergewesen. Jetzt waren fünf Monate vergangen, seit dem Percy Jackson und die anderen die Erdenmutter besiegt und Frieden mit den Römern geschlossen hatten. Die Natur bekam ihre alte Kraft zurück und ich ebenfalls. Nun war ich hier und blickte freudestrahlend auf das Camp hinunter. Wie ich all das hier vermisst habe.

@Neal Taylor

Ich saß in meiner stickigen Bude und blickte auf ein leeres Blatt Papier.
Jimmy hatte mir, als Hausaufgabe aufgegeben, einen ein seitenlangen Aufsatzt über die Philosophen des antiken Griechenlands zu schreiben.

Es hatte sich viel verändert im Camp. Einige neue Hütten waren dazu gekommen, viele neue Gesichter begegneten mir - doch den eigentlichen Charme hatte das Camp nicht verloren. Auf dem Hügel wuchsen die Erdbeeren, in der Arena trainierten die Halbgötter. Von weitem sah ich die Schmiede und die Ställe - ein Ort den ich später aufjedenfall besuchen musste. Ich hatte Navaron seit einem Jahr nicht mehr gesehen und er würde sich bestimmt freuen eine Runde über den See zu reiten. Doch zuerst musste ich zum Haupthaus und mich bei Chiron melden. Der alte Zentauer würde sich ebenfalls freuen das ich wieder da war und außerdem hatte ich ihm einiges zu berichten.

Ich beschloß die Hausaufgaben später zu machen und stand auf,
ich brauchte etwas Bewegung. Ich trat vor die Tür und bereute es sofort.
Es war bitterkalt. Schnell nahm ich meinen warmen Wintermantel von meinem Kleiderhaken.
Ich liebte ihn. Er war einfach himmlisch warm und kuschelig.

>Uuuhhhhh......ich hätte mir dochmal dicke Sachen anziehen sollen. Ganz schön kalt hier< In Texas war es noch deutlich wärmer als hier......und ich hatte überhaupt nicht daran gedacht. Der Winter stand vor der Tür......was auch hieß das meine Haare langsam aber sicher wieder schwarz/weiß wurden. Ein besonderes Erbe meiner Mutter. Nun lief ich in dünner Jacke und Leinenschuhen über das Gelände und steuerte das Haupthaus an. Ich sah den weißen Rauch aus dem Schornstein steigen und dankte für die mollige Wärme welche mich gleich empfangen würde.

Keine Menschensseele war hier draußen. Moment eine Person sah ich.
Sie hatte komischerweise Sommersachen an.
Stop! das was, doch Kian.

Bibbernt vor Kälte erreichte ich endlich die Veranda. Keine Menschenseele zu sehen - Chiron war wohl drinne. Ein kalter Windzug erfasst mich und so schnell es ging huschte ich ins Innere. >Diese Kälte bringt mich noch um< Der Winter war die Jahreszeit, die ich am wenigsten mochte.
Im Haupthaus war es warm. Der Saloon wurde vom Schein des Feuers erhellt, welches im Kamin prasselte. Die dicken Vorhänge vor dem Fenster waren zugezogen. Ich sah mich um, doch auch hier war niemand. Doch aus dem angrezenden Büro vernahm ich Stimme - Stimmen die ich nur zugut kannte.

Ich eilte zum Haupthaus. Inzwischen war Kian schon
in das Haus gegangen. Er hatte mich offenbar nicht bemerkt.
Eilig öffnete ich die Eingangstür. In dem Haus war es mollig warm. Komischer weiße war hier niemand. Wo war Khan hin?

Chiron saß hinter dem Schreibtisch. in seinem alten Rollstuhl und der braunen Tweetjacke hätte man nie vermutet das es sich bei ihm um einen Zentauer handeln würde. Ein Geschöpf halb Mensch, halb Pferd. Er hatte die Stirn kraus gezogen und studierte einige Unterlagen. "Siebzehn Neuzugängen allein in den letzten vier Wochen" sagte er. "Und alle wurden bereits anerkannt" Er wandte den Blick von der Mappe und sah auf. "Es ist ungewöhnlich - in der Tat." Ein weiter Mann erschien in meinem Blickfeld. Er war groß, muskolös und hatte eine Glatze. Mit seinem schwarzen Anzug und der dunklen Haut konnte man ihn kaum erkennen. "Aber seit dem Krieg hat sich viel verändert Chiron" Argus, der hundertäugige Sicherheitschef des Campf lehnte sich gegen den Tisch. Seine unzähligen Augen Blickten in alle Richtungen und sahen sich um. Es war seltsam seine Stimme zu hören, denn normalerweise redete er nicht viel. "Übrigens - wir haben Besuch" sagte er plötzlich und seine Augen fixierten mich. Auch Chiron sah jetzt zu mir "Kian.....bei den Göttern"

"Kian." rief ich, doch erhielt keine Antwort,
da ich keine Lust hatte ihn zu suchen setzte ich mich
in einen der Sessel die um den Ofen standen.
Er war weich und bequem.

"Kian...." wiederholte Chiron und kam um den Schreibtisch herum. Er lächelte und war wohl ziemlich froh mich zu sehen. "Bei Zeus.....wir haben uns Sorgen um dich gemacht - was ist passiert?" Argus stand immer noch am Tisch und lächelte ebenfalls. "Tut mir leid" sagte ich. Das war das erste was mir einfiel. Ich hatte damals keine Nachricht an Camp geschickt. "Tut mir leid, das ich mich nicht gemeldet habe, aber......" Ich erzählte Chiron die geschihcte im schnelldurchgang. Wie ich aufbrechen wollte, nach dem ich die Nachricht erhalten hatte dass das Camp angegriffen wird. Wie ich vor der Haustür zusammengeklappt war und wie mein Vater mich zuhause behalten hat. Das ich immer schwächer und schwächer wurde und wir erfuhren das Gaia daran schuld war - einfach alles halt. Chiron hörte mir die ganze Zeitaufmerksam zu. Nachdem ich geendete hatte sah er mich ernst an. "Das sind natürlich erschreckende Neuigkeiten.......aber es schön das es dir wieder besser geht, Junge"

Ich saß noch einige Minuten im Sessel, doch irgendwann wurde es mir zu blöd. Ich rappelte mich auf und ging den Gang hinab. Vor der letzten Tür im Gang blieb ich stehen. Das war, doch kians Stimme. Ich öffnete die Tür und wollte Kian gerade begrüßen, als ich Chiron und Argus sah. "Ups." sagte ich kleinlaut.

Plötzlich öffnete sich die Tür und alle wandten den Blickt. Ein Typ, mit blonden Haaren steckte den Kopf durch den Spalt. Er sah sich kurz um, dann entwich ihm ein kurzes "Ups" und er war wieder verschwunden. "Neal!" rief ich und sprang auf. Bevor ich aus der Tür stürmte, drehte ich mich nochmal zu Chiron um. "Ähm....ich...." Der Zentauer lächelte. "Schon okay....wir reden später weiter" Mit einem Lächeln verabschiedete ich mich von ihm und Argus und hetzte Neal hinterher. Beinah hätte ich doch tatsächlich meinen besten Freund vergessen.

Ich ging wieder den Gang hinab. Anscheinend würde ich, doch warten müssen. "Neal." hörte ich eine Stimme rufen. Es war Kian.
Als er vor mir stand schloß ich ihn fest in meine Arme.
"Wo warst du die ganze Zeit?" fragte ich ihn.

Ich umarmte meinen besten Freund "Tut mir leid, Kleiner" Ich hatte ihn vermisst....mehr noch - ich hatte Angst ihn nie wieder zusehen. Nach einer gefühlten Ewigkeit, lösten wir uns und ich hielt ihn auf eine Armlänge von mir um ihn anzusehen. Er war größer geworden - jetzt überragte ich ihn nur noch um einen halben Kopf. Seine Haaren waren dunkler und seine blaugrünen Augen hatte immer noch diesen stechenden Crazy-Blick drauf. "Sry, das ich mich nicht gemeldet hab.......es war einiges los"

"Geht schon klar." antwortete ich, obwohl das nicht stimmte.
Nichts ging klar. Fast 1 Jahr war er weg und dann einfach nur: Sorry, hatte zu tun. Ich versuchte diese Gedanken zu unterdrücken, da ich mich eigentlich darüber freute, dass er da war, doch es funktionierte nicht.

Ich kannte Neal zu gut. Immerhin hingen wir in jeder freien Minute aufeinander. "Bist du sicher? Ich hab das Gefühl das du ganz schön sauer auf mich bist" fragt ich und wuschelte ihm durch die Haare. Er hasste es wenn ich das machte. "Und ich kann dich absolut verstehen wenn es so ist - ich würd mich tierisch ärgern wenn du einfach zu verschwunden wärst"

Ich zog meinen Kopf weg, ich hasste es wenn er das tat!
"Ja, ok ich gebs zu ich bin wütend."
Was viel ihm ein einfach abzuhauen, dann nach einem Jahr wieder
zu kommen und zu sagen:"Sorry hatte das letzte Jahr besseres zu tun, als dir zu sagen was mit mir los ist."

Ich grinste. "Hab ich mir gedacht" sagte ich. "Aber glaub mir....ich wäre nie weggeblieben wenn ich keinen trifftigen Grund gehabt hätte" Ich legte Neal lässig einen Arm um die Schulter und ging mit ihm den Gang hinunter. "Immerhin.....wer soll sonst auf dich aufpassen und dir auf die nerven gehen, wenn ich nicht da bin mmh?" Ich packte Neal, nahm ihn in den Schwitzkasten und rubbelte ihm mit der Faust über den Kopf. "Du kannst dich ja immer noch nicht wehren" lachte ich, während er versuchte sich zu befreien.

Da kam es einfach. Elektrische Ladung durchfuhr mich
und sprang, auch auf Kian über.
Der Schmerz war unfassbar doll und intensiv. Gegen ihn waren meine früheren Kontrollverluste nichts.
Kian taumelte zurück und ließ mich los,
sofort sackte ich auf den Boden.

Ich stolperte und prallte gegen die Wand. Blaue Lichter tanzten vor meinen Augen.........ich hatte ganz vergessen dass das ab und an passierte - Neal's Kontrollverluste. Ich schüttelte den Kopf und versuchte wieder klar zu sehen. Neal war zu Boden gesunken "A-a-aalles klar bei dir?" stammelte ich. Meine Zunge war taubt und in meinen Ohren piepte es. "T-t-t-uuut mir leid, d-d-daas wollt ich n-n-icht"

Ich lag immer noch verkrampft auf dem Boden und hatte einen starkes Tinitus im Ohr.
Außerdem wurde ich von krämpfen und Elektroschocks geschüttelt.
Ich sah zu Kian, ihm ging es andscheinend gut. Er sagte was, doch ich konnte
ihn nicht verstehen. Das war das letzte was ich sah, denn dann wurde mir schwarz vor den Augen.

>Scheiße< Ein Jahr war ich weg und hatte vollkommen vergessen was Neal passieren kann, wenn er sich zu stark aufregt. Und das schlimmste....es war meine Schuld. Nachdem er das Bewusstsein verlor, wollte ich ihn hochheben doch er knisterte immernoch vor Elektrizität. Also musste ich warten. Erst als keine blauen Funken mehr um seine Finger tanzten, legte ich ihn mir über die Schulter und brachte ihn raus. Ich wusste was zutun war, da ich oft genug miterlebt hatte wie Neal die Kontrolle verlor. >Wie konnte ich nur so blöd sein<

Ich war auf einer Wiese. Es war die Wiese wo ich immer war
nach dem "es" passiert. Vor mir auf einem großen Stuhl saß er.
"Hallo Sohn." sagte Zeus.

Als ich endlich die Tür zur Hütte 1 erreicht hatte, wäre ich beinah zusammengebrochen. Bei den Göttern.....Neal war in dem einen Jahr nicht nur größer sondern auch schwerer geworden. Ich verfrachtete ihn auf sein Bett in der Nische. Er zuckte leicht und seine Augen huschten unter den geschlossenen Lidern hin und her. >Okay......alles "normal" bisher< Doch jetzt musste ich die restliche Elektrizität aus ihm rauskriegen. Also holte ich einen Bronzespeer aus der Ecke und hiefte dann eine der Mamorplatten aus dem Boden der Hütte. Darunter kam der frische Erdboden zum vorschein. Ich trieb den Speer in den Boden - er sollte als eine Art Blitzableiter wirken - und legte dann vorsichtig Neal's Hand darum. Sofort blitzten blaue Funken auf und die überschüssige Elektizität begann sich abzuleiten.