Ich beobachte wie die Landschaft vorbei zieht.
Langsam langweilt mich das viele reisen. Ich will nur noch zurück ins Camp.
Gähnend blicke ich raus. Im Auto ist es ruhig.

Ich frage mich, was Boreas sagen wird, wenn wir bei ihm ankommen.
Und ich frage mich, wie es im Camp läuft.
Die Leute aus meiner Kohorte fehlen mir.
Emilia und Camille, Paul und Isaac.
Und all die anderen.
Aber ich sehe es positiv: wir sind nicht verletzt. Wir sind kurz vor dem Ziel.

Ich beobachte Jaden. Er wirkt gelangweilt und schaltet das Radio an.
Bin ich so interessant Kätzchen?
Ich schnaube antworte aber nicht.
Es würde nichts bringen.

Seine arrogante Art ist echt nervig.
Morgen Abend werden wir ihn hoffentlich los.
Ich sehe wieder aus dem Fenster.
Etwas Besseres bleibt mir nicht übrig.
Nebenbei lausche ich der Musik aus dem Radio.

Wir fahren und fahren dann...
Erste ein leises Geräusch. Dann lauter. Plötzlich blast der Reifen.
Jaden flucht laut, hält den Wagen an und steigt aus.
Ich springe auch aus den Wagen. Wir sind mitten im nichts.

Ich springe den beiden hinterher.
Geplatzter Reifen.
"Bitte sag, dass du einen Ersatzreifen dabei hast?"
Ich sehe Jaden an.
Dann jedoch drehe ich alarmiert den Kopf.
Was, wenn das kein Unfall ist?
Wenn uns jemand angreifen will?

Jaden schüttelt den Kopf.
Hast du eine Ahnung wie teuer so ein reifen ist?
Er schläg frustrierten gegen die Motorhaube und sagt.
Er war fast abbezahlt!
Ich kümmere mich nicht um Jaden sondern zücke meinen Bogen.
Alex hat anscheinend den selben Gedanke.
Wie wahrscheinlich ist es, dass das nur Zufall ist?
Wir müssen schnell hier weg!

Ich rieche etwas.
"Sie hat Recht."
Ich gehe vom Wagen weg und zücke meine Messer.
Wachsam lasse ich den Blick schweifen.
Das ist kein Zufall.
Das kann kein Zufall sein.

Jetzt sieht auch Jaden auf. Er geht zum Wagen und holt dort ein Speer heraus.
Wir sind alle ganz still.
Es passiert für viele Augenblicke nichts.
Da lässt Jaden sein Schwert sinken.
Ich glaube nicht...
Plötzlich sackt er zusammen. Hinter ihm steht ein Mädchen. Mit einer geladenen Waffe die auf Ales zeigt und einem blutigen Messer.
Ich lasse meinen Bogen sinken.
Waffen auf den Boden! Oder es geht euch so wie eurem Freund!

(Hey, wir haben einen Award gewonnen
)

(Ja ich weiß *stolz auf uns bin*)

Schnell drehe ich mich um. Jaden liegt am Boden.
Hinter ihm eine bewaffnete Person.
Ich sehe das Mädchen an.
Ich könnte werfen.
Doch sie würde vorher abdrücken.
Deswegen lasse ich das Messer fallen und sehe sie aufmerksam an.
Wer ist sie und was will sie?

Ich sehe das Mädchen genau an.
Sie ist noch ziemlich jung, höchstens 14 Jahre alt, klein -also nur etwas kleiner als ich- und sie hat schwarze lange lockige Haare.
Ihre Augen funkeln uns gerade zu an.
Ich lege wie Alex meinen Bogen auf den Boden. Mein versteckten Dolch aber nicht.
Das Mädchen kommt uns näher. Hat sie das Handschellen?
Fesselt euch aneinander. So das ihr mit dem Rücken zueinander steht!
Sie wirft uns die Handschellen hin.
Ich sehe Alex an.
Wer ist dieses Mädchen?
Und was genau will sie?

Das Mädchen vemerkt nicht, dass wir noch mehr Waffen haben.
Sie ist also noch unerfahren oder naiv.
Vielleicht kann ich das nutzen.
Mir kommt eine Idee.
Um die Handschellen aufzuheben, muss ich mich bücken.
Das kann ich nutzen.
Ich sehe Luna an.
Ich habe keine Lust darauf, gefesselt zu werden und in weitere Geschehnisse verwickelt zu werden, die mich nur verwirren.
Die einzige Sache ist: soll ich jetzt einen Angriff riskieren oder abwarten.
Ich bücke mich langsam, werfe Luna aber einen fragenden Blick zu.

Ich sehe zu Alex. Sie scheint einen Plan zu haben.
Ganz, ganz leicht nicke ich.
Das Mädchen achtet im Moment nicht sonderlich auf uns, was ziemlich dumm ist, sie geht näher an Jaden ran, welcher stöhnen auf den Boden liegt.
Meine Hand tastet vorsichtig nach meinem Messer.
Dann höre ich einen Schuss und Sekunden später fliegt eine Kugel knapp an mir vorbei.
Das beunruhigende, der Schuss kam nicht vom Mädchen, sondern von jemand der hinter mir stehen muss.

Ich habe die Idee perfekt ausgefeilt in meinem Kopf.
Ich würde mich bücken, aber gleichzeitig meine Messer auf das Mädchen schleudern.
Dann mein Armband verwandeln und sie zu Boden ringen.
Als die Kugel vorbeifliegt, halte ich inne.
Theoretisch kann ich auch mehr Messer werfen.
Aber ich lasse es, denn wenn noch mehr hier sind, geht das nicht gut aus.
Vorsichtig nehme ich die Handschelle an mich.
Wir brauchen wohl einen anderen Plan.
Ich sehe mich nicht um, aber das brauche ich nicht.

Bevor ich mich umdrehen kann, steht jemand hinter mir und reißt mir meinen versteckten Dolch aus der Hand.
Jess, du musst besser auf passen!
Ich will weg von der männlichen Stimme gehen, aber ich werde an meinen Haaren zurück gerissen. Am Liebsten würde ich jetzt schreien, aber ich unterdrück es.
Das Mädchen, anscheinend Jess. Sieht mich sauer an.
Ich habe denen gesagt sie sollen die Waffen weg legen!
Der Mann hinter mir reißt meine Arme zurück uns fesselt mir die Hände, zusätzlich fesselt er mich an die Stoßstange vom Wagen. Erst jetzt kann ich ihn sehen.
Er ist ein blonder großer Junge, ca. 2 Jahre Älter als ich. Außerdem ist er sehr muskulös.
Und seit wann hören Halbgötter auf Anweisungen?
Während der Junge mich gefesselt hat, hält Jess die Waffe auf Alex.

Ich beobachte das Geschehen.
Und unterdrücke den Drang, voreilig zu handeln.
Dennoch spielen sich in meinem Kopf mögliche Kampfszenen ab.
Ich gehe sie der Reihe nach durch.
Ein paar könnten funktionieren.
Doch ich lasse mir nichts anmerken. Noch ist das Risiko, verletzt zu werden, zu groß.
"Was wollt ihr von uns?", frage ich sie.
Meine Stimne klingt kalt.
Aber das Reden schindet Zeit und hilft mir, ruhig zu bleiben.

Der Junge dreht sich zu Alex um.
Nur wissen wo die Muschel ist die ihr von Plutos habt
Natürlich alle wollen diese Muschel war ja klar.
Ihr habt den einzigen, der es weiß niedergestochen. War vielleicht nicht ganz so clever.
Mittlerweile ist Jess näher an Alex gekommen und möchte auch sie fesseln. Der Junge, hält währenddessen seine Waffe auf Alex.
Welcher Halbgott hat eine Waffe? Das ist so unpraktisch wenn man gegen Monster kämpft... auf der anderen Seite, sie kämpfen im Moment auch gegen Menschen und da ist eine Waffe ziemlich viel Wert.
Zedrik, meinst du sie sagt die Wahrheit? Jess wirkt nervös und sieht zu Jaden, welcher aus dem Rücken blutet. Er braucht dringend Hilfe.

Ich bleibe ganz ruhig.
Jaden liegt auf dem Boden.
"Wozu braucht ihr die Muschel?", frage ich weiter.
Gleichzeitig rattert mein Kopf.
Beide sind nahe bei mir. Das ist perfekt so. Wenn sie noch etwas abgelenkt werden, kann ich sie angreifen. Mit gebundenen Händen oder ohne.
Ich stelle mir vor, wie ich dem Jungen die Waffe aus der Hand schlage, ihm anschließend zwischen die Beine trete und mit einem Tritt in die Magengegend zu Boden stoße.
Vor meinem inneren Auge sehe ich mich herumwirbeln und dem Mädchen den Ellbogen ins Gesicht schlagen und ihr einen Stoß gegen die Brust versetzen, um sie ebenfalls zu Fall zu bringen.
Ich bin ruhig und warte ab.

Das muss euch nicht interessieren.
Jess stellt sich hinter Alex und nimmt ihre Hände. Mit einem Seil fesselt sie die Hände zusammen.
Zedrik blickt sich währenddessen kurz nach mir und Jaden um.
Ich versuche meine Fesseln zu lösen, indem ich sie an einer Scharfen Kante von der Stoßstange entlang reibe.
Jaden stöhnt auf.
Aua... murmelt er schwach.

Noch einen winzigen Augenblick.
Die Seile schneiden mir ins Fleisch.
"Aua", piepse ich.
Ich kann ruhig so tun, als wäre ich schwach. Wenn sie mich unterschätzen, wird es mir leichter fallen, sie zu besiegen.
Ich scanne Jess ab. Aber sie hat sonst keine Waffen bei sich, die mich von meinem Plan abbringen würden.
Und der Junge ist abgelenkt.
Ich sehe Luna an.
Wir müssen hier weg.
Jaden ist schwer verletzt und wir brauchen die Muschel.
Ich habe eines gelernt: Luna und ich sind kein schlechtes Team.
Und wenn sie nicht irgendetwas sieht, was meinen Plan anzugreifen, verhindert, werde ich nicht zögern.

Ich sehe kurz zu Alex. Sie hat einen Plan.
Sie braucht nur eine Chance um ihn durch zu führen.
Okay, denn sorge ich mal für etwas Chaos.
Ich fange an laut und so echt wie möglich zu husten.
In so was bin ich ziemlich gut.
Dann sehe ich zu dem Jungen und keuche Tabletten... Jackentasche... bitte
Zedrik sieht mich kurz abschätzend an. Dann kommt er aber tatsächlich näher und beugt sich zu mir runter.
Wehe das ist ein mieser Trick!
Er öffnet meine Jacken Tasche. Ich ziehe mein Bein hoch und trete ihn...nun ja in seine goldene Mitte.
Er stöhnt einmal leise auf und sieht mich ziemlich böse an.

Luna hat verstanden.
Sehr gut.
Besser hätte ich es nicht machen können.
Ich drehe mich schwungvoll um und ramme Jess mit voller Wucht den Ellbogen in die Kehle.
Sie keucht und hält sich den Hals.
Ich verpasse ihr einen kräftgen Tritt gegen die Rippen und gegen ihr Knie.
Sie taumelt, aber ich bin noch nicht fertig.
Ich nehme Anlauf und springe ab, ziehe beide Beine an und stoße sie gegen ihre Brust, anschließend rolle ich mich ab und sehe zu, wie sie stürzt.
Ich ziehe meine Arme unter meinen Beinen hervor, sodass sie vor mir sind.
Dann gehe ich auf den Junge los. Ich schlage ihm gegen die Hand mit der Pistole, ehe ich auf seinen Rücken springe und meine Fesseln nutze, um ihn etwas zu würgen.

Okay, Alex ist auf jeden Fall eine Kampfmaschine.
Ich fühle mich etwas Nutzlos, da ich immer noch gefesselt bin.
Zedrik wird von Alex gewürgt, schaft es aber trotzdem noch seinem Kopf mit voller Wucht nach hinten zu Schlagen genau gegen Alex.
Jess liegt zusammen gesunken auf der Straße, während Jaden langsam die Augen auf macht und denn sofort hell wach ist. Er sieht zur mir und "krabbelt" so gut er kann zu mir. Jaden sieht nicht gut aus, er ist Schneeweiß im Gesicht.

Ich stöhne auf.
Vor meinen Augen tanzen schwarze Flecken und ich spüre, wie Blut aus meiner Nase strömt.
Kurz sehe ich zu Jaden. Er sieht schrecklich bleich aus.
Ich packe noch fester zu und werfe mich dann ruckartig nach hinten.
Ertaumelt und kippt.
Ich springe gerade rechtzeitig ab, lande auf dem Boden und springe zur Seite.
Jetzt verwandele ich mein Armband in ein Pilum und fange es mit meinen gefesselten Händen auf.
Ich richte die Spitze auf Zedriks Kehle.
"Keine Bewegung", drohe ich.

Jaden kommt bei mir an und befreit mich von den Fesseln.
Als er es geschafft hat renne ich sofort in den Wagen und hole Nektar. Er trinkt drei große Schlucke davon und sieht gleich viel besser aus.
Alex hält Zedrik auf den Boden.
Zedrik sieht ziemlich sauer aus doch er bewegt sich nicht. Selbst er weiß, dass Alex ihn töten würde.