das Eingangsposting lautete :

Die Schule war für heute fertig und auch das
Camp brauchte mich nicht- ich hatte also frei.
Zufrieden ging ich in meinen grossen Lieblingspark
und legte mich auf die saftige Wiese. Hier lag ich oft.
Die Sonne schien angenehm und augenblicklich war ich
in meinen Tragträumen. Die Traumwelt wsr einfach wundervoll.

,,Danke", nickte ich.,,Kein Problem - passiert mir auch ständig." Ich lächelte zurück.,,Darauf komme ich zurück", meinte ich dann ernst und lächelte noch breiter. Ich hatte seine Nummer! Das war einfach...dafür gab es keinen Ausdruck. Ich tippte seine Nummer rasch in mein Handy ein und kurz darauf klingelte sein Handy.,,Bis irgendwann", erwiderte ich dann seinen Abschiedsgruss, winkte ihm zu und dann musste ich rennen, um noch rechtzeitig zum Informationsabend zu kommen.
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Nacht

Einen Moment lang sah ich zu, wie sie
ging. Dann nahm ich mein Handy. Der
Anrufer war mein Bruder, Michelangelo.
"Hallo Mickey", begrüßte ich ihn. "Enzo..."
Seine Stimme klang ganz leise. Sofort war
ich angespannt. Ich nahm mein Zeug und stand auf.
"Was ist passiert?" Während ich zurück lief, erzählte
mein Bruder mir alles. Anscheinend hatte seine Verlobte,
ihn einfach verlassen. Emilia, sie war immer so nett.
Ich versuchte ihn zu beruhigen. "Du hast Recht... Danke"
Nach weiteren Minuten legten wir auf und ich erreichte meine
Wohnung.

Keuchend und nach Luft schnappend erreichte ich den Informationssaal eine Minute vor Beginn des Anlasses. Normalerweise hätte ich mich darüber gefreut, doch heute war es irgendwie...anders. Als der Direktor der Universität aufs Podium trat und anfing zu sprechen, schweiften meine Gedanken ab und gelangten so zu Vincenzo...Enzo...Er war sehr nett, hilfsbereit und attraktiv...ich schüttelte den Kopf. Nein, Zoé, so geht das nicht. Du bist hier, um deine Zukunft zu planen. Zukunft...na toll. Ich hatte es kein bisschen geschafft, das Thema in meinem Kopf zu wechseln.,,...und deswegen bitten ich alle, die noch nicht bezahlt haben, dies...", hörte ich die Stimme des Direktors aus weiter Ferne.

Mickey ging es gerade nicht gut und ich würde
gerne bei ihm sein und ihn unterstützen, doch er
war in Florenz. Ich hörte Musik und lief zu meinem Apartment.
Erst mal die Treppen hoch... Es war nicht besonders groß, 3 Zimmer
doch für mich reichte es. Ich hatte mir Mühe gegeben und es
nett eingerichtet- es war schön und gemütlich. Ich setzte mich
an meinen Schreibtisch und kramte einige Blätter heraus. Während
ich versuchte die Aufgaben zu lösen, schweiften meibe Gedanken ab...

Von da an hörte ich dem Direktor aufmerksam zu und stellte einige Fragen, die sehr viele andere ebenfalls interessierten. Nach einer Stunde hatten sich schon zahlreiche Lehrer bei mir vorgestellt und mich für meine "aussergewöhnliche Auffassungsgabe" gelobt. Wenigstens etwas. Als ich dann nach drei weiteren Stunden endlich frei hatte, wusste ich nicht, was ich tun sollte. Es war etwa sechs Uhr und ich hatte Hunger. Sollte ich Enzo vielleicht anrufen und ihn fragen, ob er Lust zum Essen hatte? Oder war das zu früh?Seufzend setzte ich mich auf mein Bett in meinem Studentenzimmer und fragte mich, wieso das Leben so kompliziert sein musste.

Ich hörte meine Lieblingslieder und kritzelte
auf dem Blatt herum. Zoé ist wirklich nett...
Gerne würde ich sie besser kennen und...
Enzo!, schalt ich mich selbst. So wirst du nie fertig!
Ich brauchte noch 20 Minuten, dann war ich fertig.
Da ich nichts zu tun hatte, räumte ich auf. Jetzt hab
ich Hunger.

Ich entschied mich nach einer halben Stunde, ihn anzurufen. Nervös nahm ich mein Handy, tippte seine Nummer ein und wartete dann aufgeregt. Stopp - ich hatte absolut keine Ahnung, was ich sagen sollte. Hi? Hallo? Oder sonst irgendwas? Und wie sollte ich ihn fragen, ob er mit mir essen kommen würde?

Ich lief gerade in die Küche, als plötzlich mein
Handy klingelte. Ich kannte die Nummer nicht.
Wer ich das wohl? Ich nahm ab. "Hallo?", fragte ich
freundlich.

,,Hallo", erwiderte ich dann seinen Gruss und starb fast vor Schreck, seine Stimme zu hören.,,Hier ist Zoé. Ich wollte fragen, ob du vielleicht Lust hättest...mit mir essen zu gehen? Ich sterbe beinahe vor Hunger, der Vortrag war so langweilig..." Verlegen brach ich ab.,,Entschuldige. Ich quatsche dich schon wieder voll."

Ich vernahm ein "Hallo". Die Stimme kam
mir bekannt vor, mir war sofort klar, dass das
Zoé war. Das wurde mir auch gleich bestätigt.
Ein Lächeln huschte mit übers Gesicht. Mit ihr essen
gehen? "Ich würde gerne mir dir essen gehen", erklärte
ich sanft. Zoé war eine nette Gesellschaft.

,,Äh...super", freute ich mich schüchtern. Nach dem kurzen Schreck war ich sehr aufgeregt. ,,Kennst du vielleicht ein gutes Restaurant?" Ich hatte nämlich keine Ahnung.

Sie klang aufgeregt, was mich aus irgendeinem
Grund... freute. Einen Moment überlegte ich.
Mein Lieblingsrestaurant. Dort gab es einfach alles,
es ist wirklich lecker und schön. "Ja. Sag mir wo du bist, damit ich
dich abholen kann", schlug ich vor.

,,Toll", lächelte ich. Dann viel mir ein, dass er das nicht sehen konnte. Er wollte mich abholen? Mein Herz hüpfte auf und ab.,,Ich bin im Moment noch im Studentenzimmer", gestand ich.,,Aber ich kann sonst in den Park kommen. Das Internat ist wie ein Labyrinth."

Wo war das noch gleich?
Für den Bruchteil einer Sekunde schlief ich ein.
Ich war in meiner Traumwelt, ging aus der Tür hinaus in die
offene Welt der Träume und suchte nach Zoés
Welt. Als ich sie fand, wusste ich sofort wo sie sich
begann. Ich ging nicht hinein. Es war nicht nötig und obwohl
ich als Sohn des Somnus hinter jede Tür dringen konnte,
tat ich es nicht. Jeder hat Privatsphäre verdient. Und ich respektiere das.
Ich öffnete die Augen. "Nein, bleib nur dort. Bin auf dem Weg.
Bis gleich."

,,Okay", nickte ich und lächelte.,,Bis gleich." Nachdem ich aufgelegt hatte, tanzte ich durchs Zimmer. Plötzlich ging die Tür auf und meine Mitbewohnerin, Angela, betrat das Zimmer. Sie war ein typisches Punkgirl: Kurze, schwarze Haare mit bunt gefärbten Haaren, schwarze Klamotten und einem Kaugummi mit Eisteegeschmack. Ich hasse Eistee. Es war mir viel zu süss, was der Grund für die Raumerfrischer an den Wänden war. Sie musterte mich, als wäre ich gestört und verzog sich dann ohne ein Wort zu sagen hinter ihren Raumteiler. Auch gut. Ich öffnete meinen Kleiderschrank. Was zur Hölle sollte ich anziehen? Das war nicht typisch für mich.

Ich wechselte schnell mein Oberteil- für ein
Restaurant war es nicht geeignet. Schmutzig und locker.
Ich zog mir ein graues, teures Shirt an, das relativ eng
war und einen leichten V-Ausschnitt hatte. Ich zog mir meine
Jacke drüber, meine Schuhe und fuhr mir durch die Haare.
Dann stieg ich in mein silbernes Auto und fuhr los.

Ich entschied mich schliesslich für ein etwas kürzeres Kleid in einem hübschen Rotton. Dazu passend machte ich mir eine einfache Flechtfrisur und zog ein paar rote Ballerinas an. Ganz okay eigentlich. Zufrieden setzte ich mich auf mein Bett und beruhigte mich. Angela blickte skeptisch durch ein kleines Loch im Raumteiler und wandte sich dann kichernd ab. Sehr nett. (Sowas)

Ich machte das Radio an und fuhr
durch die Strassen. Es war bereits ziemlich dunkel.
Ich fühlte mich... gut. Es war schon einige Zeit her,
seit dem ich das letzte Mal aus war. Ich musste nun mal
viel lernen. War ich nervös? Hm, ich denke nicht. Aber ich freue
mich. Ich parkte vor dem Gebäude.

Als sie mich nach fünf Minuten immer noch anstarrte und kicherte, reichte es mir.,,Stimmt etwas nicht?", fragte ich leicht genervt. Sie sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an und begann darauf noch lauter zu lachen. Würde ich hier nicht auf Enzo warten, würde ich vermutlich ausflippen. Doch allein der Gedanke, ihn zu sehen, beruhigte mich. Er hatte diese Ausstrahlung, die mich immer wieder locker werden liess.

Ich stieg aus und konzentrierte mich kurz. Ich konnte
Zoé spüren. Ihre Aura war ein warmer, schöner Ort.
Docht er hatte auch einen kleinen Schatten und tief
inmen brannte ein leidenschaftliches Feuer. Ich zog mein Shirt
zurecht und ging ins Studentenheim. Es wurde immer wärmer.
Schließlich klopfte ich an einer Tür.

Als es klopfte, fuhr ich zuerst zusammen. Dann atmete ich erleichtert auf. Endlich war er da. Endlich konnte ich weg von Angela. Ich packte meine Handtasche und eilte zur Tür. Als ich ihn sah, klappte mir der Mund auf und ich hätte ihn sicher mit meinen Händen zuklappen müssen, wenn ich nicht 'Hallo' gesagt hätte. Er sah fantastisch aus. Es war ein simples Outfit und trotzdem - wow.,,Hallo", lächelte ich ihn an. Dann fragte ich mich unsicher, ob ich ihm die Hand schütteln oder ihn umarmen sollte.

Die Tür würde geöffnet und ich sah sie. Und sie sah wunderschön
aus. Ich sah sie mir an- ohne dass es unhöflich ist. Ohne nachzudenken,
begann ich zu lächeln. "Hi.", begrüßte ich sie. Das: "Du siehst sehr schön aus"
brachte ich komischerweise nicht über meine Lippen. Dafür beugte ich mich leicht
nach vorne und umarmte sie.

In dem Moment, in dem er mich umarmte, fühlte ich mich zum ersten Mal seit Jahren sicher. Alles war gut. Ich hörte ein Rascheln hinter mir und Angela stand an der Tür. Ich verdrehte die Augen.,,Darf ich dir Angela vorstellen?", fragte ich dann ein wenig sarkastisch.,,Meine...Zimmergenossin." Ich glaube, man merkte mir an, dass ich sie nicht besonders mochte. Es tat mir leid - aber so, wie sich meistens benahm, war es kein Wunder.

Es tat gut, sie zu umarmen. Ich spürte
ihre Wärme. Sie trat zurück und ich erkannte ein
weiteres Mädchen. Ihre Mitbewohnerin. Ich spürte,
dass Zoé nicht viel für sie übrig hatte. "Hallo",
begrüßte ich sie mit meiner ruhigen Art und hielz
ihr die Hand hin. "Ich bin Enzo"

Ich war überrascht, dass Enzo sie so nett begrüsste. Nein - eigentlich war es logisch. Er war zu allen freundlich. Nicht so Angela.,,Was geht ab Alter?", grüsste sie zurück und grunzte. Die ausgestreckte Hand ignorierte sie.,,Ähm...ja." Viel mehr konnte ich dazu nicht sagen. Ich packte Enzos Hand und murmelte:,,Gehen wir bitte."