Es ist Winter, und das im Mai!
Nichts blüht, überall liegt Schnee, Eiszapfen hängen an den Häusern und die Straßen sind vor lauter Blitzeis nahezu verlassen.

Irgendwas läuft schief in der Welt.
Nur was?

Haben die Götter etwas damit zu tun ?
Ein Streit?
Eine Strafe gegen die Menschen ?

Lou, Tochter der Ceres (Demeter) wird losgeschickt, um herauszufinden, ob ihre Mutter, die ja immerhin die Göttin der Fruchtbarkeit und der Natur ist, ihren grünen Daumen ins Spiel gebracht und die Jahreszeiten ein bisschen ins Ungleichgewicht gebracht hat.

Doch wer soll sie bloß begleiten?
Gut, dass Blake gerade im Camp Jupiter ist...

Uuuhhh - ich hasse den Winter. Und vor allem im Mai. Ich hatte das Gefühl das irgendetwas in der Welt überhaupt nicht stimmte - vom Wetter mal ganz abgesehen. Aber um genau das herauszufinden, hatte ich mich ins Camp Jupiter begeben. Vielleicht konnte ich hier eine Antwort finden. Die Bibliothek der Hekate Hütte in Camp HalfBlood war zwar nicht schlecht ausgestattet, aber sie kam nicht an die Bibliothek von Neu-Rom dran. Nun war ich hier und konnte nur noch hoffen. Aber zuerst - raus aus dieser Kälte.

So, ich probier das jetzt mal:

Langsam reicht es wirklich mit dem Winter.
Mich würde nur interessieren, warum Mum den Frühling nicht anfangen lässt.
Da kommt Lena aus meiner Hütte auf mich zu.
"Lou, Amy will mit dir reden. Es geht um eine Mission."
Ich nicke. Manchmal kann Amy wirklich Gedanken lesen.
Aber wer soll mit kommen? Fast alle sind auf Mission oder im Urlaub...

>Wettermagie der alten Welt - Nein! Schneezauber für Anfänger - Nein! Glacimeus - Eine ausführliche Aufzählung sämtlicher Frostmagie!< Nachdenklich zog ich das Buch aus dem Regal >Das könnte eventuell eine Antwort auf dieses ganze Chaos parat haben< Ich schlug das Buch auf, vorauf mir eine Staubwolke entgegenkam und ich husten musste. "Meine Güte - das muss hier ja schon Jahrhunderte stehen" Da bemerkte ich auf der ersten Seite eine handschriftliche Notiz "Demenaos *307 v. Chr in Rōma † 663 n. Chr. in Venezia - römischer Philosoph und Hexenmeister, Sohn der Trivia" Moment! Trivia? Das ist doch..... "Blake?" rief eine Stimme "Ich bin hier" antwortete ich. Ein Mädchen, mit braunen Haaren und stahlgrauen, strengen Augen kam um eine Ecke gebogen auf mich zu. "Da bist du ja - ich suche dich schon überall" sagte Emilia West, Tochter der Minerva. "Tut mir leid - ich hab hier nach einer Antwort auf dieses ganze Wetterchaos gesucht" Emilia legte den Kopf schief. "Und? Hast du was gefunden?" Ich klappte das Buch zu "Nein - nicht wirklich! Was wolltest du denn jetzt eigentlich von mir?" Sie blickte verwirrt drein "Was? Oh achso - die Prätoren wollen dich sprechen" Von dieser Antwort war ich etwas überrascht "Mich? Wieso das?" "Keine Ahnung, haben sie nicht gesagt"

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klingt schon sehr gut und nicht wundern, ich arbeite bei Gesprächen immer mit Farben - dann ist es leichter die Leute zu unterscheiden.

Ich mache mich auf den Weg zum Prätorenhaus.
Währenddessen gehe ich im Kopf die Campbewohner durch.
Andy ist mit drei seiner Halbgeschwister in seiner alten Heimat.
Nick ist mit seiner alten Clique auf den Mallediven.
Enrice ist auf Sauftour, oder wie er es nennt "Zeit, sich den wichtigen Dingen des Lebens zu entziehen und sich ein bisschen was zu gönnen".
Naja, irgendwer wird sich schon finden.
Ich komme am Prätorenhaus an und klopfe an der Tür.

Ich stapfte durch den Meter hohen Schnee Richtung Prätorenhaus >Wenn ich hier fertig bin, brauch ich erstmal Urlaub. Und zwar in der Sonne< In meiner Kindheit bin ich in Las Vegas aufgewachsen. Da war es immer warm gewesen - verständlich, da Nevada eine einzige Wüste war. Das erste Mal echten Schnee habe ich erst vor zwei Jahren gesehen, als ich meinen ersten Winter in Camp Half-Blood verbracht hatte. Und seit her, war ich über Weihnachten immer zurück nach Las Vegas gefahren. Der Winter war einfach nichts für mich. Aber jetzt - musste ich mich wohl oder übel damit rumschlagen. Ich hatte den endlich den Markt erreicht - 200 meter entfernt lag das Prätorenhaus unter einer dicken Schneedecke begraben >Ich hoffe mal das es wichtig ist, was die Prätoren von mir wollen<

Amy öffnet die Tür und lächelt mich erleichtert an.
"Gut, dass du da bist. Es war jetzt mal echt lang genug Winter."
Ich bin kurz verwundert. Normalerweise ist sie doch wesentlich sachlicher.
Ich lege kurz die Stirn in Falten, bringe dann aber ein Lächeln zustande.
"Ich habe langsam auch die Nase voll davon. Wie kann ich helfen? Soll ich mit meiner Mum reden?"
Auf einmal bin ich ganz aufgeregt, wie immer kurz vor einer Mission.

Als ich das Prätorenhaus erreichte, hörte ich bereits aufgeregte Stimmen aus dem Inneren. Ich wollte gerade klopfen, als die Tür aufgerissen wurde. "Blake Summers - da bist du ja endlich" sagte ein Mädchen und zog mich ins Haus hinein. Ich stand in....naja einer Art Wohnzimmer. Vier Liegen, aus dunklem Holz und mit rotem Samt bezogen standen im Kreis um einen Karmin herum, in dem ein warmes Feuer brannte. Drei Personen, zwei davon einen lila Umhang gehüllt saßen auf den Liegen. "Prätoren" sagte ich mit einer leichten Verbeugung. Sie nickten. "Und Lou Moralez - lange nicht gesehen" Sie lächelte. "Also - warum bin ich hier? Gibt's ein Problem - abgesehen vom ewigen Winter?" fragte ich in die Runde

Ich lächele Blake kurz zu.
Ob er wohl mein Missionspartner ist?
Adrien wechselt kurz einen Blick mit Amy und nickt ihr dann zu.
"Ihr beide geht auf Mission. Findet heraus warum der Frühling noch nicht begonnen hat. Lou, wir vermuten, dass deine Mutter etwas damit zu tun hat. Ihr müsst ihr also zuerst einen Besuch abstatten."
Ich nicke.
Das hatte ich mir schon fast gedacht.

Ich sah etwas überrascht in die Runde "Wir beide? Eine Mission? Aber.....ich kann doch nicht einfach auf eine Mission aufbrechen. Chiron erwartet mich zurück und ich muss......" "Chiron weiß bereits Bescheid" unterbrach mich Amy "Es ist bereits alles abgeklärt - der Pontifex Maximus hat den Rat der Götter eingeholt und eine Antwort erhalten. Apollo beschreib zwei Halbgötter - eine Tochter der Erde und ein Sohn der Magie. Sie sollen herausfinden was los ist und es wieder gerade rücken" Ich sah Amy etwas verwirrt an "Und wie kommt ihr da auf mich?" "Du bist zurzeit der einzige Sohn der Trivia bzw. Hekate hier bei uns" antworte einer der Prätoren. "Und Lou hier ist unsere fähigste Tochter der Ceres und eine gute Römerin. Es kann sich also nur um euch beide handeln" sagte Amy bestimmend. "Also - werdet ihr beide den Auftrag annehmen?"

Ich bin nicht wirklich überrascht, dass Apollo etwas prophezeit hat.
Er sorgt meist dafür, dass Missionen vergeben werden.
Die Prätoren vergeben eigentlich nur bei Monsterjagden die Missionen.
"Ich nehme den Auftrag sehr gerne an. Danke übrigens für das Kompliment, Amy."
Sie lächelt mich freundlich an.
Ich sehe zu Blake.
"Kommst du mit?"

Ich überlegte einen Moment. Mir war zwar nicht ganz wohl bei der Sache - aber irgendwie juckte es mich auch in den Fingern. Eine Mission! Ich hatte schon lange keine Mission mehr. Und alles ist besser, als in der Hekate-Hütte eingeschneit zu sein und sich Dia's Witze anhören zu müssen. "Okay.....okay ich bin dabei. Ich werde Lou begleiten" sagte ich schließlich. "Auch wenn das bedeutet, dass ich zurück in den Schneesturm muss" bemerke ich etwas wehklagend. Amy kicherte leicht. "Keine Sorge - wir werden euch so gut es geht unterstützen."

"Inwiefern ausstatten?"
Sofort bin ich neugierig.
Es sind zwar wahrscheinlich nur Winterjacken, aber womöglich sind sie magisch oder ein Produkt der Götter oder ihrer Kinder.
Ich sehe die beiden Prätoren neugierig an.

Die beiden Prätoren holten eine Truhe hervor "Das ist für euch" sagte einer und öffnete den Deckel. In der Truhe lagen: zwei Wintermäntel, zwei paar Handschuhe, ein Arzneibeutel, ein Beutel mit Denarii und goldenen Drachmen und Proviant "Die Wintermäntel sind aus magischer Wolle und mit Pegasusdaunen gefüttert" sagte Amy und warf mir einen zu. "Heißt die Kälte bleibt draußen und die Wärme drin - außerdem sind sie so gut wie unzerstörbar" Ich musterte den Stoff "Nicht schlecht - und die Handschuhe?" "Feinste Drakenenhaut" sagte der Prätor links von mir "Das Beste was man zurzeit finden kann" Wir schlüpften in unsere neue Garderobe. Den Arzneibeutel und das Gold ließ ich in meinen Rucksack gleiten "Na dann - könne wir?"

Ich lächle und nehme Mantel, Handschuhe und Gold entgegen.
Ich streife die Kleidungsstücke über und stecke das Gold in eine der Taschen.
"Den Arzneibeutel brauche ich nicht."
Adrien nickt wissend.
"Stimmt, da hast ja deine eigenen Heilmittel."
Er lächelt leicht gequält, in Erinnerungen an die damit verbundenen Verletzungen.
Ich wende mich an Blake.
"Ich muss noch kurz meinen Rucksack aus der Hütte holen, dann können wir sofort los, ok?"

Während ich auf Lou warte, blättere ich ein wenig in dem Buch aus der Bibliothek herum. Emilia hatte mir freundlicher Weise erlaubt, es mir auszuleihen. Es war sehr interessant - unzählige Informationen, Zauber und Rituale wurden beschrieben welche sich ausschließlich mit dem Thema Frostmagie befassten. Allerdings war ich auch etwas überrascht - Römer waren nicht gerade bekannt für ausgiebige Magie. Trotzdem - es gab vor langer Zeit einen Magier in Rom! Einen Sohn der Trivia! Einen Sohn der Hekate! Und das fand ich mehr als alles andere spannend. >Vielleicht erfahre ich ja noch mehr über meinen Bruder<

Ich gehe zur Hütte zurück und schnappe mir meinen Rucksack.
Gerade als ich los will, kommt Lena aus ihrem Zimmer.
"Musst du los?"
Ich nicke. Sie presst sich unbeholfen an mich.
"Schon gut, Kleine. Ich hole uns nur den Frühling zurück. Und du weißt doch ich komme immer wieder. "
Sie lächelt mich ehrfürchtig an.
Ich löse mich von ihr und winke ihr zum Abschied.

"Und? Kann es losgehen?" frage ich als Lou endlich auftaucht. "Perfekt. Also......wo genau geht es denn jetzt hin?" Wir mussten zu Demeter. Oder Ceres? Ach......dieses griechisch-römisch-Ding ist echt kompliziert. Jedenfalls zu einer von beiden. Allerdings hatte ich überhaupt keine Ahnung wo man nach der Göttin der Natur suchen sollte. Ich meine schließlich ist sie überall, oder? "Wie finden wir deine Mutter denn?"

"Erst mal gehen wir zum Olymp. Da ist sie meistens."
Ich sehe ihn fragend an.
"Fliegen wir hin?"

Ich blickte sie fragen an "Was meinst du mit fliegen?"

Ok -das wars! Drei Gründe warum ich diese Mission hätte ablehnen sollen

1. Der Winter ist einfach zu kalt für mich - ich brauche den Sommer.
2. Pegasi waren zwar nett anzusehen - aber ziemlich selbst denkend und störrisch.
und 3. So schnell wie Lou's Pegasi durch die Luft schoss, konnte einfach nicht Gesund sein. Zumindest nicht für Halbgötter!

Ich versuchte mich einigermaßen an Lou festzuhalten, während wir durch das dichte Schneetreiben flogen. Alles war so weiß, das man kaum unterscheiden konnte wo oben und wo unten war "Weiß er eigentlich wo er hin fliegt?" schrie ich durch den heulenden Wind.

Ich grinse.
"Ja, das weiß er. Dauert auch nicht so lange, keine Sorge."
Ich lehne mich nach vorne und lege meinen Kopf am Hals des Pegasi ab.
Ich liebe es zu fliegen.

"Sind wir bald da?" fragte ich und versuchte meine tauben Finger zu bewegen. Trotz der magischen Winterkleidung, war mir eiskalt und ich spürte kaum mehr meine Gliedmaßen. Seit einer Stunde flogen wir nun schon duch den Schneesturm Richtung Osten. >Wenn das so weiter geht, ende ich noch als halbgöttlicher Eiszapfen< Ich versuchte meine magische Aura zu aktivieren - jedes Kind der Hekate hat sein eigenes Element: Wasser, Erde, Feuer oder Luft. Meins war das Feuer - ein Grund warum ich den Winter nicht ausstehen konnte. Ich brauchte einfach die Wärme der strahlenden Sonne oder die Hitze eines prasselden Kaminfeuers. Langsam spürte ich eine kleine Hitzewelle durch mich kriechen - viel brachte es nicht, aber es war besser als gar nichts.

Ich nicke.
Auch ich friere mittlerweile immer mehr, obwohl ich es die ganze Zeit versuche zu verdrängen.
"Wir sind gleich da.", sage ich und murmle es noch ein paar mal mehr vor mich hin.
Um es mir selbst einzureden vermutlich.
Es ist echt viel zu kalt.
Morgens, beim Joggen, geht es ja.
Da bewege ich mich ja noch. Aber jetzt?

Der Wind heulte in meinen Ohren und riss an meiner Kleidung. Ich konnte kaum glauben das Lou's Pegasus den Kurs halten konnte. Aber es schien ihm kaum etwas auszumachen. >Hoffentlich sind wir bald da - lange halte ich das nicht mehr aus< dachte ich. Plötzlich bemerkte ich aus dem Augenwinkel etwas vorbei fliegen. Ich sah auf, aber bei den dichten Schneetreiben konnte ich nichts erkennen. >Hab ich vielleicht.....< Der Pegasi wiehrte ängstlich. Dann hörte ich ein seltsames Heulen - ein Heulen das nicht vom Wind stammte. "Venti" rief ich erschrocken. Innerhalb von Sekunden waren wir umzingelt.

"Verdammt!", rufe ich aus.
Normalerweise ist der Flug immer sehr friedlich.
Andererseits, normalerweise fliege ich auch nicht so lange.
Das Wetter verlängert die Flugzeit schon ungemein.
"Blake?", schreie ich.
Hoffentlich hört er mich.