Ich stehe mit meiner Cola in einer ruhigeren Ecke auf der After-Concert-Party einer guten Band. Es sind viele Menschen hier und das stört mich ein wenig. Aber für die Musik nehme ich das auch mal in Kauf.
Die bunten Lichter, die die Szenerie in verschiedene Farben tauchen, beleuchten immer mal wieder die Gesichter der Leute. Die meisten sind schon etwas betrunken.
Mein Handy klingelt kurz. Eine SMS von meinem Bruder.
Kommst du bald heim?
Ich schreibe ihm zurück, dass ich bald losgehe und löse mich aus der Ecke. Mein Cola ist noch ziemlich voll, aber was solls. Mit dem Glas in der Hand schlängele ich mich durch die Menschenmassen.

Auch wenn diese Konzert-Party der absolute Hit ist und Ich für meine Freunde nur ungerne den Arsch spiele, aber es stört mich schon enorm wenn Ich von 6 verschieden Mädchen, die nicht älter als 14 zu sein scheinen, mich ansprechen, weil sie sich unsterblich in mich verliebt haben und nicht weiter ohne mich leben könnten. Auf dem Weg zum Ausgang spreche Ich grad noch mit Bryan, als Ich ein eigentlich schönes Mädchen hineinlaufe. Natürlich wusste Ich was kommt. Bestimmt sowas wie: Es tut mir leid, dass Ich dich nicht gesehen hat. Aber der Blick der mich traf war nicht Liebe, sondern Wut da Ich ihr ihre Cola auf ihr Top geschüttet habe

So ein Vollidiot rennt in mich hinein und mein schönes Top wird mit Cola vollgekleckert.
Würde ich reden, hätte ich ihn beschimpft, aber stattdessen sehe ich ihn nur böse an und
verschränke die Arme vor meiner überschütteten Brust. Da konnte man doch jetzt bestimmt alles durchsehen.
Abwartend sehe ich den Typen an und muss feststellen, dass er eigentlich ziemlich nett aussieht. Sofort wird mein Blick etwas weicher und ich versuche nicht mehr böse auszusehen.

Ich merke das ihr Blick etwas weicher wird, aber sie noch standhaft versucht böse drein zuschauen. Ich ziehe meine Jacke aus, lege sie vorsichtig um sie und begleite sie zum Klo, wo sie versucht ihr Top ein wenig trocken zu machen.
Meine Freunde sind wahrscheinlich schon längst draußen und warten auf mich, aber das hier hat im Moment für mich Vorrang.

Ich lasse ihn mich begleiten. Seine Jacke fühlt sich ziemlich schwer an, aber das kenne ich von den Jacken meines Bruders.
Wortlos sehe ich ihn an, während ich mein Top versuche zu retten. Aber Cola geht un mal nur sehr schwer raus. Unzufrieden schaue ich das Ergebnis im Spiegel an und blicke dann meinem "Helden" in die Augen.

Ich habe nicht grade das Gefühl, dass das irgendwie mit dem Top besser wird. Deshalb schreibe Ich ihr auf eines der Papiertücher eine Adresse auf.
Ich erzähle das sie mir die Jacke zu dieser schicken soll, wenn sie diese nicht mehr braucht.

Ich schüttele den Kopf und ziehe die Jacke aus, um sie ihm in die Hand zu drücken.
Warum sollte ich seine Sachen mitnehmen? Nach Hause ist es nicht weit.
Dort würde ich erstmal duschen.
Ich nehme ihm den Stift aus der Hand und schreibe etwas auf.
Danke, ich brauche deine Jacke nicht.
Seine Adresse reiße ich ab und stecke sie weg. Dann gebe ich ihm den anderen Teil, auf dem ich geschrieben habe.

Ich wunderte mich ein bisschen da sie mir die Jacke zurück gab, aber das Stück mit der Adresse hat sie sich eingesteckt. Ich nahm also die Jacke, suchte meine Freundem und wusste das Ich also die U-Bahn ins Camp alleine nehmen musste.
Leider war der schnellste Weg zur U-Bahn, auch eine der gefährlichsten in ganz New-York, was mir unglücklicherweise erst auffiel als eine Gruppe Jugendlicher auf mich zukam und mein Geld haben wollte. Ich gab ihnen die Möglichkeit mich in Ruhe lassen. Aber die Dummheit siegt meist über die Vernunft. Nach 25 Sekunden war Ich fertig und bewegte mich wieder in Richtung U-Bahn und gab noch ein paar Obdachlosen ein bisschen Geld.

Der Weg nach Hause ist wirklich nicht weit. Ich lief eilig durch die Straßen.
Der Typ war mit einer Ubahn abgefahren. Nachdenklich hole ich den Zettel raus und sehe
die Adresse an.
Zuhause angekommen umarme ich William und gehe dann ins Bad.
Was ist denn passiert?, fragt mich mein Bruder in Gebärdensprache, während er in der Tür lehnt.
Ich ziehe mein Top aus und werfe es in den Wäschekorb.
Nimmst du jetzt noch ein Bad?
Ich nicke und schiebe ihn aus dem Bad.

Die Reise ins Camp war im Vergleich zu schon manch anderen Fahrten schon wirklich ruhig, was mir viel Zeit zum Nachdenken gab.
Warum redete dieses Mädchen nicht mit mir, nimmt sich aber die Adresse, weshalb hat sie sich nicht sofort in mich verliebt und eine der wichtigsten Fragen in meinem Kopf. Wie hat sie es geschafft, dass Ich mich für sie interessiere?

Das heiße Wasser umspült meinen Körper, als mein Bruder wieder ins Bad spaziert und sich die Zähne putzt.
Mit einer Hand fragt er mich: Das Konzert war trotzdem gut, oder?
Ich lege den Kopf auf den Rand der Wanne auf meine Arme und sehe zum Waschbecken, vor dem Will steht.
Stumm nicke ich und lächele ein wenig.

Die Fahrt zum Camp dauerte nicht so lang wie gedacht, aber dafür wusste Ich schon das mir langes Gespräch mit Chiron blühte. Ich ging an Thalia vorbei und da stand er auch schon und wartete. Manchmal fühle Ich mich wie 10, wenn Ich in seiner Gegenwart bin. Also musste Ich ihm alles erzählen, von der Party bis zu diesem Mädchen. und die einzigen Worte die aus seinem Mund kamen waren: "Gut."
Anstatt das Ich von ihm ne Strafe kriege, geht er einfach davon. Ich war sprachlos.
Irgendwas sehr komisches muss heute passiert sein, damit zwei eigenartige Dinge wie das passieren konnte.

Hast du wen kennengelernt?
Prompt wende ich den Blick ab.
Will stellt die Zahnbürste weg und kommt zu mir.
Grinsend nimmt er mich am Kinn und dreht meinen Kopf
so, dass ich ihn ansehen muss.
Du wirst rot.
Empört schiebe ich ihn weg und schüttele deutlich den
Kopf.
Er lacht nur und nimmt sich einen Waschlappen.

Nachdem Ich meinen Schock überwunden hatte, begab Ich mich zu meiner Hütte, legte mich auf mein Bett und versuchte zu schlafen, was mir nicht lange gelang.
Ich träumte von meiner Schwester wie sie damals verschwand, wie meine Stiefmutter mich ins Camp schickte und Chiron versuchte mit mir aus zukommen.
Nachdem Ich einfach nicht mehr einschlafen wollte, entschied mich noch eine Runde schwimmen zu gehen. Nachts ist es sowieso schöner zu schwimmen und Ich wurde endlich den Schweiß und Cola Geruch aus der Nase los.

Gedankenverloren wasche ich mich ab und wasche mir dann die Haare.
Will sieht hin und wieder zu mir.
Falls du dich verlieben solltest, musst du dir
keine Gedanken darum machen, ob er auf dich steht.
Er wird es.
"Quatsch!", sage ich leise und nachdrücklich, als er mich
ansieht.
Sobald du mit ihm sprichst, wird er nicht mehr widerstehen können.
Ich werfe den Schwamm nach ihm und nehme mir dann
das Handtuch und wickele es um mich, während ich aus
der Wanne steige.
"Sich verlieben ist gefährlich...", flüstere ich und lasse
das Wasser ab.

So langsam verlor das Gefühl für die Zeit, bis Ich so langsam bemerkte das die ersten Sonnenstrahlen hervorkamen.
Ich schwamm so schnell raus, trocknete mich und zog mich so schnell wie möglich an, damit Ich es vielleicht vermeiden konnte jemanden zu treffen und ein Gespräch mit ihm anzufangen. Leider traf Ich jemanden und die ersten Worte fingen schon grausam an: " Hallo Liam, es gibt da jemanden, den Ich dir gerne vorstellen wür...".
Ich unterbrach ihn und versuchte ihm verständnisvoll klar zumachen das Ich kein Interesse hätte. Er war ein Junge, von dem Ich ständig den Namen vergaß, was mich wegen so welchen Unterhaltungen nicht störte. Aber heute war er hartnäckiger als sonst und erst als Ich im ganz genau, zum mindestens 100ten mal, erklärte, dass Ich kein Interesse an Schwester hege, drehte er sich traurig um. Mir war jetzt schon klar, dass Ich ihn schon bald wieder sehen werde

Nachdem ich mich angezogen habe, föhne ich mir die
Haare trocken und putze mir noch die Zähne.
William ist schon aus dem Bad raus und schaut
anscheinend noch Fernsehen im Wohnzimmer.
Ich geselle mich zu ihm und schaue auf die Untertitel.
Irgendwann hatte ich mir das angewöhnt.
Wie heißt er denn?, fragt mein Bruder zwinkernd.
Halt die Klappe!, erwidere ich und strecke ihm die
Zunge raus.

Ich habe mich wieder in meine Hütte begeben und versuchte wieder einzuschlafen, was mir eigentlich relativ gut gelang.
Als Ich wieder aufstand war schon wieder Chaos im Camp. Alle rasten wie jeden morgen umher, trainierten, aßen oder kämpften.
Da Ich noch keinen Hunger hatte, begab Ich mich wie die anderen zum Training. Und mein Gegner war der Junge von heute früh. Ich musste feststellen das er sehr geschickt mit seinem Schwert war, er aber seine wahren Absichten nicht geheim halten konnte und es für mich eine Leichtigkeit war ihn zu Fall zu bringen.

Schon relativ bald werden wir müde und gehen ins Bett.
Merkwürdige Träume von diesem Tyoen begleiten mich
durch die Nacht. Er steht in eine Musik-Geschäft in New
York.
Seufzend wache ich auf und frühstücke mit Will, bevor
ich ein paar Stunden zum Tanztraining muss.
Nach dem Training dusche ich und Philipp wartet vor dem
Trainingscenter auf mich.
"Lass uns doch zusammen in die Stadt gehen", schlägt er
vor.
Ich nicke und wir gehen los.

Nachdem Ich dem Jungen dann eine Lehre in Sachen Schwertkampf und Verhaltensregeln gegeben habe, machte Ich auf den Weg zu Chiron.
Vielleicht ist was von seinem guten Moment noch hängen geblieben. Ich fand auch relativ schnell und fragte ihn, ob Ich vielleicht nochmal nach New-York darf, um in einem Musikladen noch ein paar CDs von meiner Lieblings band. Natürlich erkannte Ich schon an seinem Gesichtsausdruck, dass er schon längst wusste, das das nicht der einzige Grund war.

Philipp hat die wunderbare Eigenschaft zu wissen, wenn
ich unsicher wegen irgendwas bin und zu ergründen,
was es ist.
"Auf dem Konzert gestern. Da ist doch irgendwas
passiert?", fragt er behutsam, während wir durch die
Straßen schlendern.
Ich wiege unbestimmt den Kopf hin und her und spiele an
dem Papiertuch mit der Adresse von dem Typen rum, das
ich in der Jackentasche habe.
Philipp lächelt.
"Schon gut. Ich frag nicht weiter nach."

Ich packte mir eine Tasche mit etwas zu Trinken und Essen und legte meine Kette um meinen Hals, verabschiedete mich von Chiron und Thalia und machte mich auf den Weg zur New-Yorker Innenstadt.

Ich ging sogar den gleichen Weg den Ich gestern zum Camp genommen hatte.
Selbst in der Straße selbst traf Ich sogar noch die Gruppe von gestern die mich sofort erkannten, es sich aber nicht mal wagten, sich mir überhaupt in den Weg zu stellen.
Der Laden war ein bisschen versteckt weshalb Ich mich erst durchfragen musste.
Innerlich fragte Ich mich auch, was das Mädchen von gestern wohl grade machen würde.

Philipp zieht mich zu einem versteckt liegenden Laden
für Musikbedarf und ich lasse mich etwas unsicher in den
Laden schieben.
Was wäre, wenn dieser Typ hierher kommt?
Ich hab den Gedanken noch nicht mal zuende gedacht,
als ich ihn sehe. Eilig versuche ich mich hinter Philipp zu
verstecken.
"Samantha, was wird das?", wundert er sich und schaut sich um.

Endlich hatte Ich diesen Laden gefunden und im Schaufenster war auch schon die CDs die Ich gesucht hatte. Aus dem Augenwinkel nahm Ich schnelle Bewegung war, als ob sich jemand verstecken wollte. Ich ging nun vorsichtig ins Geschäft, hielt meine Kette fest, jederzeit bereit mein Schwert erscheinen zu lassen. Aber was Ich fand brachte nur ein Lächeln in mein Gesicht und meine einzigen Worte waren: "Hi".

Ich beiße mir auf die Unterlippe und fluche innerlich,
bevor ich hinter Philipp hervortrete und dem Typen
zunicke. Phil schaut zwischen uns hin und her und
verdrückt sich nach weiter hinten im Laden.
Nervös sehe ich ihm nach.
Abwartend sehe ich den Typen an.
Dass ausgerechnet heute dieser Traum passieren würde,hätte ich mir ja denken können.