das Eingangsposting lautete :

Es regnet leicht. Und nun ich mochte regen, aber nur an warmen Sommertagen und dieser Tag war alles andere als warm gewesen.
ich seufzte und zog die Kapuze weiter in mein Gesicht. Aus gerechnet heute hatte ich auch noch meinen Schirm vergessen. Konnte der Tag eigentlich noch schlimmer werden? Ich hoffte nicht.
Und genau in diesem Augenblick wo ich in das Taxi einsteigen wollte, welches ich mir mit Müh und Not ran gewunken hatte schnappte mir so ein vollidiot an Geschäftsmann den Wagen weg. Ich kickte vor Wut.
Beruhige dich. Das versauen dir dein Aussehen. Man bekommt davon Pickel. ich seufzte wieder und drehte mich um. Jetzt brauchte ich einen schön warmen Milchkaffee von Starbucks. Und was für ein Glück bei der nächsten Ecke gab es ein Landen dieser Kette

Ich starrte ihn schockiert an. Erst als ich ein paar Sekunden einfach so da stand Begriff ich was er genau gesagt hatte. Ich wirbelte herum und ging zu ihm. "Hey Schatz, was ist passiert? Man kann ihr bestimmt helfen..." fing ich an und nahm seine Hände.

Traurig schüttelte ich den Kopf.
"Wir haben schon alles versucht... Die Forschung ist einfach noch nicht soweit."
Ich löste meine Hände von ihr und schob sie in die Hosentaschen.
"Jedes Wochenende sind wir bei anderen Ärzten, wenn sie nicht gerade Vorträge an irgendwelchen hochrangigen Universitäten hält. Das geht schon eine ganze Weile so... Schon vor der Diagnose. Aber niemand weiß, was man tun kann... Meinen nächsten Geburtstag wird sie vermutlich nicht einmal mehr erleben."
Ich hatte den Kopf gesenkt, sodass meine Augen ein wenig im Schatten lagen. Aus der linken Hosentasche zog ich mein Portmonee, in dem ein Bild meiner Mutter steckte. Ich zog es heraus und gab es Isabelle.
"So sah sie früher mal aus... Wunderschön, strahlend, glücklich. Aber jetzt?"
Ich klappte das Portmonee weiter auf und nahm ein anderes Bild heraus, das ich unter meinem Führerschein versteckte.
"Jetzt ist sie abgemagert, aschgrau und hat den Glanz in ihren Augen verloren."
Ohne ein weiteres Wort drehte ich mich zu Isabelles Klamotten um und zog die Schultern hoch, als könnte ich mich so vor der Welt verstecken. Vor den mitleidigen Blicken. Vor dem Tumor, der meine Mutter zerfraß.

Ich kämpfete mit den Tränen. Es tat weh ihn so zu sehen.Ich sah mir beide Bilder an und gab zu das sie eine wunderschöne Frau war und auch immer noch ist. Auch wenn sie sich verändert hatte, war sie immer noch schön.
Ich beobachtete ihn. "Nate..." sagte ich leise und atmete ruhig um mich zu beruhigen. Ich zog ihm leicht am Arm. "Lass die Klamotten jetzt Klamotten sein und lass uns raus. Lass uns nach Hause fahren. Zu dir nach Hause. Lass uns zu deiner Mum fahre. Ich will ihr zeigen das ihr Sohn glücklich ist. Sie wird lächeln. Und dann machen wir morgen irgendein Familientag"

Langsam drehte ich mich um. Ich sah, dass es Isabelle mitnahm, was mit meiner Mutter war und es tat mir sofort leid, dass ich es ihr gesagt hatte.
"Deswegen habe ich es noch niemandem erzählt... Ich möchte nicht, dass irgendwer wegen meinen Problemen weint oder auch nur traurig ist..."
Sanft hob ich ihren Kopf an und gab ihr einen leichten Kuss auf die Stirn.
"Ich möchte nicht nur zu ihr fahren, weil sie krank ist... Ich möchte, dass ihr euch kennenlernt. Sie müsste gerade im Krankenhaus liegen... Willst du wirklich zu ihr fahren?"
Ich hatte Angst vor dieser Begegnung. Ich wusste nicht wieso, aber irgendwie hatte ich wohl Angst davor, dass dieses Thema sich zwischen Isabelle und mich schieben würde.

Ich windete mich sofort aus den Kuss und weg von seiner Hand. "Ja will. Ich will sie sehen." meinte ich bestimmt. Und ich hasste das will in den Sätzen. Es hörte sich egoistisch an. "Ich möchte sie jetzt noch sehen. Und du sollst soviel Zeit mit ihr haben , wie du kannst. Und nicht mit mir verdrödeln. Und ich weiß das du jetzt sagen wirst, das du deine Zeit gerne mit mir verbringst, aber du sollst bei deiner Mum sein" meinte ich bestimmt

"Ist ja gut."
Ich hob abwehrend die Hände. Dann griff ich entschlossen nach Isabelles Rechten und griff nach einem kleinen Koffer, der in einer Ecke stand.
"Dann pack deine Sachen. Ich rufe mal eben meinen Lehrer an. Vom Festnetz. Handys... Ach, das erkläre ich dir später", sagte ich.

Ich grinste zu frieden. "Ich will nur das es dir gut geht" sagte ich und runzelte die Stirn bei seinem komischen Erklärungsansatz. In meinem Schrank griff ich nach ein paar Dinge und und steckte diese in den Koffer. Ich wusste nicht mal ob das irgendwie zusammen passen würde. Es war mir sowieso egal, da es sowieso keinen Intressieren würde wie ich aussah.

Mister Femmings Nummer war einfach und ich konnte mir Zahlen sowieso ziemlich gut merken.
Mein Dozent verstand sofort - wie immer - was los war und stellte mich frei.
Er zog keine Mitleidstour ab, sondern sagte schlicht, dass meine Freundin eine absolut fantastische, kluge Frau sei, die ich mir unbedingt erhalten sollte. Egal, ob sie die Prinzessin von sonst wo war und ich mich in ihrer Familie erst beweisen müsste.
Wir legten nach einem kurzen Gespräch auf. Dann ging ich zu Isabelle in den Schrank zurück und lehnte mich an den Türrahmen.
"Fertig?"
Mir fiel der Pfannkuchenteig ein.
"Ich werde noch eben die Pfannkuchen fertig machen. Dann haben wir Proviant für die Fahrt."
Damit verschwand ich in der Küche.

Ich nickte und sah mich nochmals um. Ich sollte alles haben. Also schnappte ich mir den kleinen Koffer und ging in die Küche. Dort umarmte ich Nate von hinten. "Alles wird gut"

Ihre Umarmung tat mir unendlich gut. Sogar ihre Worte trösteten mich ein wenig, auch wenn ich wusste, dass meine Mutter mich verlassen würde. Zumindest würde sie sehen, dass ihr Sohn in guten Händen war. Dass es mir gut ging und ich nicht alleine vor mich hin vegetieren würde. Sie würde sehen, dass ich klar kommen würde.
Ich verpackte die Pfannkuchen in einer großen Brotdose und steckte sie in meine Reisetasche im Flur, nachdem ich das schmutzige Geschirr in die Spülmaschine geräumt hatte und die Küche in Ordnung war.
Ein letztes Mal sah ich mich um, dann griff ich nach meiner Reisetasche und nach Isabelles Koffer und bot ihr meinen Arm an.
"Lass uns gehen!"

Wärend er alles ein packte, zog ich mir meine Jacke über und band mir ein Schal um. "Nur wenn du gehen willst" sagte ich und griff nach seinem Arm. Ich wollte ihm nur Zeit mit seiner Mutter schenken. Es sollte ihm irgendwie gut gehen. Und er liebte seine Mutter über alles, das sah jeder. Also sollte er bei ihr sein

"Nur wenn du mitkommst", erwiderte ich und öffnete die Wohnungstür.
"Und mit der Schule ist das okay?", fragte ich noch. "Wegen mir sollst du keinen Unterricht schwänzen."
Wir stiegen in den Fahrstuhl und ich drückte auf die Taste für das Erdgeschoss.

Ich lächelte ihn an. "Hallo, es bedeutet eine paar Tage frei von Lydia und den anderen und keine Presse" meinte grinsend und fuhr ihm über die Wange. "Du sollst zu deiner Mum. Und wenn ich störe, gehe ich auch wieder. Du solltest nich glücklich sein"

"Na dann sollten wir keine Zeit verlieren", meinte ich und lächelte schief, "Taxi oder Zug?"
Ich hatte ein New York-Massachusetts-Ticket, das noch gültig war. Mein College sorgte so dafür, dass ich im Notfall ohne meine College-Leute zurück zu meiner Mutter konnte.
Ich lehnte mich gegen die Fahrstuhlwand und sah mich im Spiegel an. Isabelle neben mir, ihr Arm an meinem; der Anblick gefiel mir wirklich gut.

"Was ist schneller?" Fragte ich ihn. Ich strich ihm über den Arm. "Alles wird schon irgendwie wieder. Wir bekommen das hin. Und ich muss doch deiner Mum noch Danke sagen" meinte ich und lehnte mich an ihn. Ich fühlte mich leicht schlecht, eigentlich sollte ich ihm eine Stütze sein, aber irgendwie war ich dies nicht besonders.

"Zug", sagte ich und lehnte mich ganz leicht an sie.
"Wofür willst du meiner Mutter denn danken?", fragte ich verwirrt. Wir kamen im Erdgeschoss an und ich ließ Isabelle zuerst aus dem Fahrstuhl steigen, bevor ich mit den Taschen folgte. An der Tür standen schon Reporter, die gelangweilt an Zigaretten zogen oder wie blöde in ihre Mobiltelefone quatschten.
"Ich bin froh, dass du bei mir bist", gestand ich Isabelle sanft und lächelte mein ehrlichstes Lächeln nur für sie.

Ich stieg mit ihm aus. "Das sie einen wundervollen Sohn erzogen hat und ich mich in ihn verlieben durfte und das er mir den Mut für etwas gibt" lachte ich und drückte seine Hand. Denn ich hatte mich aus seinem Arm gelöst und seine Hand genommen

Ich hatte mir meine Reisetasche umgehängt und ihren Koffer in der Hand. In der anderen lag Isabelles Hand. Ich hielt mich fast an ihr fest.
"Und wie machen wir das mit den Reportern?", fragte ich, "Wie kommen wir ungestört hier weg?"

Ich lachte "wir können mit einem Riesen Knall gehen oder die Hintertür" kicherte ich wie ein kleines Mädchen und grinste frech. "Aber ich glaube die Hintertür, ist für einen leisen Abgang besser"

"Ich hoffe, dass sie uns nicht schon entdeckt haben", meinte ich grinsend. "Kann der Portier uns ein Taxi an den Hintereingang bestellen?"
Wir gigen zum Tresen und der Portier lächelte uns freundlich an.
"Miss Cartier? Mister Flint? Wie kann ich Ihnen behilflich sein?", richtete er sich an uns.

Ich folgte ihm. "Wir bräuchten ein Taxi zum Hintereingang" meinte lächelnd. Der Portier nickte. "Wäre ein Auto praktischer? Also das sie selber fahren müssten?" Fragte er. Ich sah Nate an der mit dem Zug fahren wollte

Ein Auto war natürlich auch eine Idee.
"Das wäre super!", nickte ich lächelnd.
Unabhängigkeit wäre sicherlich kein schlechter Vorteil.
"Mit dem Auto könnten wir in 4 Stunden ungefähr da sein."
Der Portier wählte eine Nummer am Telefon und sprach kurz in den Hörer.
"Das Auto wird Ihnen hinter dem Haus übergeben. Schlüssel und Papiere erhalten Sie dann. Gute Fahrt, meine Herrschaften."
Ich dankte ihm und ging mit Isabelle zur Tür.

Ich lächelte dem Portier dankend an. An der Hintertür blieb ich dann mit Nate stehen. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. "Wir schaffen das zusammen" meinte ich und lächelte immer noch. "Und ich bin froh das du es mir gesagt hast"

Ich genoss den Kuss, hielt Isabelle dann aber fest.
"Wir sollten schnell hier weg."
Am Eingang wurde es unruhig. Offenbar hatte jemand mitbekommen, dass die Prinzessin ausgeflogen war.
Ich zog Isabelle schnell durch den Hintereingang, wo ein Mann im Anzug uns einen unauffälligen Wagen mit abgedunkelten Scheiben übergab.
Wir stiegen ins Auto und ich sah sie an.
"Ich danke dir dafür, dass du mir Kraft und Mut gibst. Ich danke dir dafür, dass du bei mir bist und dass ich dich lieben darf."
Ich lehnte mich zu ihr hinüber und küsste sie für einen langen Moment auf die weichen Lippen.


(Wird es eigentlich passieren, dass Paparazzi und ablichten, während wir uns küssen? Und falls ja, was passiert dann? 0.0)

(Vielleicht wenn sie wieder zurück sind. Ich hatte es so gedacht, das sie ihn einfach irgendwann küsst wen die Presse da ist und es ihr egal ist)

Ich verdrehte die Augen. ich hasste das ganze und hätte gerne ihm gewünscht, das unsere Beziehung einfacher wäre. Aber das war sie leider nicht.
Im Wagen nahm ich seine Hand und erwiderte den Kuss. "Wir sollten los, sonst merken die bald das ich ganz weg bin" grinste ich und lehnte mich in dem Sitz zurück