das Eingangsposting lautete :

Es ist wirklich sehr warm hier draußen. Ich binde mir meine Lederjacke um die Hüfte und nehme ein Schluck aus meiner Wasserflasche. Das kühle Wasser scheine ich in meinem ganzen Körper zu spüren -das tut gut.
Ich sehe mich um und muss meine Hand flach über meine Augen legen, um mich umsehen zu können. Die Sonne steht hoch und das macht es nicht gerade einfach. Nach einer Weile binde ich dann ebenfalls meine Haare zu einem Zopf.
Dann setze ich mich wieder auf mein Motorrad und fahre weiter.

Mmmh.....das eine Monster hier in der Nähe frei umherstreift ist bestimmt nicht gut. Und das durch das Vieh eine Camperin umgekommen ist, noch weniger. "Nein....habe ich noch nicht gehört - ich hab seit drei Wochen nichts vom Camp gehört" Wenn ich zuhause bin, versuche ich den ganzen Halbgottkram ein wenig zu vergessen. Ich bin zwar Stolz auf meine Herkunft, aber manchmal braucht man einfach abstand von allem. "Was könnte ein Monster denn hier draußen wollen.......im umkreis von zehn Meilen ist doch hier kaum etwas"

Schulterzuckend sehe ich mich um. "Ich weiß nicht, was es hier will. Das verstehe ich auch nicht" murmele ich. Ich verstehe es wirklich nicht. die meisten Monster reisen nicht so viel -abgesehen von mir.
"Ich könnte Hilfe gebrauchen..." ich sehe ihn abwartend ab. "Es sei denn, du möchtest nicht. Das würde ich aber auch verstehen, immerhin kennen wir uns nicht und du bist gerade nicht im camp"

"Klar helf ich dir..." sagte ich sofort. "Ich bin zwar nicht der beste Kämpfer.....aber vielleicht kann ich dir andersweitig helfen" Ich lächelte Joyce fröhlich an. "Am besten wir gehen zu mir nach Hause......wenn du schon so lange unterwegs bist, willst du dich vielleicht etwas ausruhen"

"Danke" erwidere ich knapp. Reden ist eigentlich nicht unbedingt meine Stärke. Ich bin eher eine Einzelgängerin.
Ich seufze leise. "Das wäre echt nett" gestehe ich. Da mein Trinken fast alle ist, bräuchte ich sowieso unbedingt wieder Wasser.

"Kein Probelm.....meine Eltern haben bestimmt nichts dagegen" Dad und Evelyn wusste ja das ich ein Halbgott bin und kannte schon einige andere Halbgötter - Zac zum Beispiel. Als ich an ihn dachte, wurde mein Herz schwer. >Drei Wochen noch.....da seh ich meinen Süßen wieder< Ich seufzte leicht, dann strafte ich die Schulter und ging voraus. "Dann...folge mir" sagte ich und winkte Joyce zu.

Ich nehme mein Motorrad an die Hand und gehe neben ihm her.
Hoffentlich ist es bei ihm zuhause etwas kühler, doch ich würde nicht danach fragen. Das wäre nur unhöflich.

Wir gingen auf den Seitenstreifen entlang. "Sag mal....." begann ich und sah zu Joyce. "Wie lange bist du eigentlich schon im Camp....ich kann mich nicht erinnern dich dort schon mal gesehen zuhaben" Normalerweise kann ich mir Gesichter sehr gut merken - und Joyce wäre wir definitiv aufgefallen. Sie hatte Ausstrahlung und war nicht gerade hässlich oder so. Gut....letzteres währe für mich nicht ausschlaggeben - immerhin bin ich schwul. Aber das habe ich erst vor vier Monaten gemerkt - als ich Zac kennenlernte.

"Seit 2 Jahren" antworte ich auf seiner Frage hin. "Aber ich bin kaum dort. Meistens bin ich unterwegs." erwidere ich noch meine Aussage. Ich bin dort auch eigentlich nur, wenn ich mich ausruhen muss oder gerade nirgendwo sonst hin kann. Er muss es nicht verstehen.
"letztes Mal war ich vor ein paar Wochen dort bis gestern"
"Und du?" frage ich dann neugierig.

"Seit ich vierzehn bin" antworte ich. "Allerdings bin ich erst Anfang des Jahres wieder dorthin zurückgekehrt. Das letzte Jahr.....naja, mir ging es nicht so gut - das war zu der Zeit, als der Krieg mit Gaia stattfand" Ich wollte nicht genauer auf das Thema eingehen, deshalb beließ ich es dabei. "Und...wer sind deine Eltern?" fragte ich vorsichtig. Ich hoffte das die Frage keine Streitthema für sie war. Nicht jederHalbgott kam mit seinen göttlichen Eltern aus.

"Du warst noch ziemlich jung". Man findet immer mehr solch junge Halbgötter, das ist irgendwie traurig. Man würde denken, dass zumindest die, die nicht von den großen Drei stammen, besser überleben würden. Doch das ist häufig nicht ganz der Fall. Für viele ist das Camp ein Zufluchtsort und Zuhause. Für mich ist es nur...ein Camp. Ein Camp, wo ich hin kam, da ich meinen Lebenswillen wieder finden musste.
Ich schaue ihn nicht an, bei seiner Frage.
"Kalliope" antworte ich knapp. Vielleicht sagt ihm das ja auch nichts. Immerhin ist sie nicht unbedingt ein Monster, sondern auch eben eine Göttin, eine Muse. Wie ich. Muse und Sirene und Mensch. Doch eben ein Monster.
Denn ich wurde als Sirene geboren.

Ich sah sie mit großen Augen an. "Kalliope......du meinst, eine der Musen ist deine Mutter?" Das musste ich mal kurz verdauen. Ich kannte sie zwar nicht persönlich, aber wer hatte noch nicht von den Musen gehört. "Das ist echt....Wow - ich hab noch nie einen Nachkommen der Musen getroffen." Echt unglaublich. "Hast du auch musikalische Talente wie deine Mum? Oder sonst was von ihr?" fragte ich aufgeregt. Es war mal wieder soweit - meine Neugierde kam hervor.

Nun gut, er weiß doch wer sie ist. Auch wenn er wohl nur den besseren Teil von ihr kennt. Vermutlich weiß er nicht, das viele Nachkommen von ihr Sirenen sind. Sirenen, die so inspirierend sein können, dass die töten können.
Ich weiß gar nicht genau was ich ihm sagen soll. Heute ist echt nicht mein Tag. Heute mache ich alles falsch.
"Meine Mutter ist die erste Muse" erwähne ich nur knapp. Auf seine anderen Fragen weiß ich nicht zu antworten. Denn ja, musikalisch bin ich auf jeden Fall, mehr als das. Doch ich möchte nicht, dass er weiß, dass ich ein Monster bin. Auch wenn er verdammt gut riecht und ich hunger habe. Aber ich werde ihm nichts antun.
Ich sehe ihn an. "Ich wette, du hast schon mehrere Nachkommen von ihr gesehen, nur wusstest du es nicht" murmele ich leise.

Joyce antwortete nur knapp auf meine Frage....irgendwie hatte ich das gefühl sie wollte nicht darüber reden. Wer weiß wie ihr Vehältnis zu ihrer Mutter ist. >Lieber nicht weiter darauf eingehen< dachte ich...auch wenn ich meine Neugierde im Zaum halte musste. "Also ich hab von meinen Eltern gleichermaßen was abbekommen." lenkte ich ein. "Von Dad das Reiten und die Liebe zu Pferden. Und von Mum die Kontrolle über die Natur. Das ist echt cool, denn ich kann die Natur sprechen hören." plapperte ich weiter und grinste leicht. "Also so richtig - die Bäume und Pflanzen reden mit mir und erzählen Geschichten"

Wenigstens fragt er nicht mehr nach und auch wenn er es würde, würde ich einen Weg finden drumherum zu kommen. Er redet allerdings weiter. Nach einer Weile sehe ich ihn dann doch von der Seite an und ziehe eine Augenbraue hoch. Anscheinend redet ja jemand sehr gerne. Mehr als gerne. Doch das ist okay. Besser er redet, als dass ich es muss.
"Das scheint dir auch gut zu tun" sage ich deswegen. Aber ich meine es auch wirklich. Er scheint positiv zu sein und das gefällt mir. Das ist etwas gutes. Dann sehe ich wieder nach Vorne.
Ganz bestimmt hat die Natur vieles zu erzählen. Mehr als man sich vorstellen kann. Und sie besitzt unzählbare Geheimnisse. Es ist vermutlich eine größere Gabe als Kian weiß. Vielleicht ahnt er es und wenn nicht...dann wird er es irgendwann rausfinden.

So ganz schlau wurde ich aus Joyce nicht. Sie schien nicht gern zu reden und überließ das wohl eher anderen. Aber so wie jetzt hab ich noch niemanden erlebt. "Jaaa.....es ist wunderbar sich mit uralten Bäumen zu unterhalten - auch wenn sie immer erst etwas überrascht sind, wenn jemand plötzlich mit ihnen reden will." Ich kicherte leicht, als ich mich an etwas erinnerte. "Einmal habe ich mich mit einer alten Weide unterhalten - sie hat gedacht das ich sei abholzen will und mich versucht mit ihren Ästen zu verjagen. Sie hatte vorher noch nie mit einem Sterblichen geredet, deswegen war sie so überrascht"

Ich lächele leicht. "Ich denke, jeder wäre überrascht. Aber es gefällt ihnen bestimmt auch mal mit einem Menschen zu reden bzw. Halbgott" erwidere ich. Zumindest kann ich mir das ziemlich gut vorstellen.
Wäre ich ein Baum würde ich das bestimmt auch wollen, obwohl...vielleicht auch nicht. "Reden die denn gegenseitig miteinander?" möchte ich plötzlich wissen, obwohl mir meine Frage ziemlich albern vorkommt.

"Eher weniger......Bäume sind sehr, naja ruhig. Die reden nur wenn es notwendig ist" Irgendwie haben die Machen von Herr der Ringe recht gehabt......Bäumen reden nur wenn sie müssen. Ich kicherte leicht. "Oh, schau mal.....wir sind gleich da" sagte ich dann und deutete nach vorn. Wir hatten gerade eine kleinen Hügel erklommen, als die Ranch in sicht kam. "Herzlich Willkommen auf der Ranch "Zum wilden Hengst" rief ich stolz. "Wenn sie mir bitte folgen würden, junge Dame"

"Hmm.." mache ich. Interessant ist es doch auf jeden Fall, das muss ich gestehen.
Dann scheinen wir auch schon da zu sein. Ich sehe nach vorne. Ob sie viele Tiere haben?
Ich ziehe eine Augenbraue hoch und muss dann etwas lachen. "Dir ist bewusst, dass ich älter bin als du es bist, oder?" frage ich neckisch. Es ist aber nur zum Spaß gemeint. Sein Optimismus ist etwas ansteckend.
Ich gehe weiter und sehe mich etwas um. Es ist gar nicht so viel anders als ich es mir vorgestellt habe. Und es sieht wirklich gemütlich aus. Es ist bestimmt schön hier zu leben...wäre da nicht diese unerträgliche Hitze!
"Sag mal...könnte ich Wasser bekommen?" frage ich vorsichtig. Ich möchte eigentlich nicht sofort etwas verlangen...doch ich halte das nicht mehr lange so aus.

Die Ranch war eine ziemlich großer Komplex. Neben dem Wohnhaus gab es zwei Ställe für die Pferde und die Rinder. Angrenzend jeweils eine große rießige Weide und einige kleiner für die Jung- und Showtiere. Außerdem eine weitere Scheune für die Maschinen und Gartengeräte. "Für einen Gentelman ist jede Dame jung" scherzte ich. So gefiel mit Joyce etwas besser. Nicht immer so ernst, sondern halt auch mal lockerer. "Klar....." meinte ich auf ihre Nachfrage. "Aber ich würd dir lieber die selbstgemachte Limonade von Evelyn anbieten - die ist viel viel besser" Ich grinste und zusammen betraten wir den Weg zum Ranch.

Es muss wirklich schön sein, ein Zuhause zu haben. Ich habe schon längst keins mehr, doch damit habe ich mich auch schon vor langer Zeit abgefunden. Das Camp ist eigentlich der einzige Ort, an dem ich regelmäßig zurück kehre und natürlich zum Grab meines Vaters.
"Es sollte mehrere geben wir dich". Die meistens Jungs haben sowas schon verlernt, leider.
Dann gehen wir auch schon weiter. "Gerne" erwidere ich auf seine Aussage. Bestimmt würde ihre Limonade gut schmecken und ich freue mich einfach nur auf eine Erfrischung!
Ob das seine Mutter ist? Oder Schwester? Oder jemand anderes?

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gute Nacht

Joyce stellte ihr Motorrad vor der Veranda ab. Im selben Moment kam Evelyn aus dem Haus. Ihre blonden Haare wippten auf ihren Schultern. Sie trug eine Schürze über ihren Jeans und T-Shirt - scheinbar war sie gerade in der Küche beschäftigt. "Kian.....meine Güte da bist du ja" sagte sie und kam auf mich zu. "Ich hab mir schon Sorgen gemacht - Torsan kam ohne dich zurück. Was ist passiet?" Erst jetzt schien sie Joyce zu bemerken. Evelyn musterte sie einen Moment "Und wenn hast da mitgebracht?" fragte sie. Ich kicherte leicht. "Evelyn, das ist Joyce. Sie kommt aus ebenfalls aus dem Camp." Ich blickte zu Joyce "Joyce, darf ich vorstellen - das ist meine Stiefmutter, Evelyn" Evelyn verpasste mir einen kleinen Klaps auf den Arm. "Hör auf mich Stiefmutter zu nennen - da komm ich mir immer so alt und böse vor" Dann wandte sie sich Joyce zu und hielt ihr die Hand hin "Freund mich dich kennenzulernen Joyce. Freunde von Kian sind hier immer gern Willkommen"

Schon schnell kommt eine Frau an, welche sich Sorgen gemacht hat. Etwas Schuldbewust sehe ich die Frau an. Es war immerhin meine Schuld, dass sie sich Sorgen gemacht hat.
Ah, es ist also seine Stiefmutter. Sie scheint aber wirklich sehr freundlich zu sein!
Als sie mir ihre Hand reicht, reiche ich ihr auch meine und lächele sie etwas an. "Danke, dass ich hier sein darf" sags ich freundlich.
Ich sehe wieder zu Kian und warte höflich. Ich fühle mich etwas unwohl, da ich anscheinend alles durcheinander bringe. Zudem sollten die Tiere erstmal auch lieber nicht in meiner Nähe sein, ich möchte nicht nochmal sowas auslösen. Hoffentlich passiert nichts.

Evelyn lächelt fröhlich. "Na dann kommt rein......ich bin gerade dabei, das Mittagessen vorzubereiten." Sie ging voraus, wir folgten ihr.

Unser Haus war so wie man es sich auf einer amerikanische Ranch vorstellt. Ganz aus Holz und im alten Stil gebaut. Von der Haustür kam man direkt in das Wohnzimmer. Daneben lag die offene Küche mit dem großes Esstisch. Weiterhinten führte eine Flur zu dem Schlafzimmern meines Grandpa's und einem kleinen Bad. Eine Treppe führte in das Obergeschoss. Dort lagen die Zimmer von mir und meinem Brüdern, sowie das Schlafzimmer von Dad und Evelyn und ein Büro. Im Grunde also nichts besonderes.

Wir folgten Evelyn in die Küche und setzten uns an den großen Holztisch. Sie stellte uns zwei Gläser und einen Krug Pfirsichlimonade hin. "Also.....was führt dich denn hier in diese Gegend, Joyce?" fragte Evelyn und putze nebenbei das Gemüse weiter.

Ich folge den beiden schweigend. Es ist mir immer noch etwas unangenehm hier zu sein, doch dass es hier drinnen kühler ist, macht es doch besser. Ich sehe mich etwas um und bin sogar etwas erstaunt, über die konfoftablität. Es sieht echt schön aus und gemütlich.
Dann kommen wir auch schon in die Küche und ich setze mich dankbar hin.
Ich sehe kurz zu Kian. Weiß sie, von der anderen Welt?
"Ach, ich bin auf Durchreise" sage ich deswegen, damit ich nichts falsches sage.

Ich sah Joyce fragend an. Dann kircherte ich "Keine Sorge, Evelyn weiß Bescheid" sagte ich. "Es gibt ein kleines Problem hier in der Nähe und das Camp hat Joyce geschickt um sich darum zu kümmern" Evelyn wusste vom Camp und der Götterwelt - sie wusste auch wer meine richtige Mutter war. Zwar hielt sie Dad damals für verrückt, als er ihr alles über mich erzählte - aber sie hat schnell gemerkt das es Wahrheit war.
"Oh....ich hoffe nicht das es all zu schlimm ist" meinte Evelyn und warf den Brokkolie den sie zuvor gewaschen und geputzt hatte in einen Kochtopf. "Ach was.....nichts was zwei Halbgötter nicht hinbekommen" sagte ich und winkte lässig ab. Evelyn sah mich fragend an, doch bevor sie weitere Fragen stellen konnten, stürmten kreischend zwei 90cm-Zwerge in die Küche.