das Eingangsposting lautete :

Leise, auf Zehenspitzen so zu sagen, schlich ich mich aus der Hermeshütte.
Ich trug meinen Morgenmantel, pinke Pantoffel und mein Messer in der Seite des Mantels.
Draußen war es stockfinster und ich musste aufpassen um nicht über einen Stein oder ähnliches zu stolpern.
Diese schlaflosen Nächte wurden langsam wirklich langweilig, doch mir gefiel der Gedanke nicht mein halbes Leben zu verschlafen, obwohl ich es nicht musste.
Der See glitzerte wie immer gefährlich schwarz und die Sterne wirkten wie kleine Fische, die drin schwammen.
Ich seufzte und ließ mich in den Sand fallen. Sofort zog ich meine Schuhe aus -tat sie in die Taschen meines Mantels- und ließ den Sand zwischen meine Zehen gleiten.
Was war schönes als ein kleiner nächtlicher Spaziergang?
Mittlerweile hatte ich sogar nicht mehr Angst dabei erwischt zu werden oder gar angegriffen.
In die ersten zwei Wochen hatte ich mir sogar ein 'Monster' könnte im See leben... obwohl irgendwie konnte ich es mir langsam wieder vorstellen.
Dieses Camp war ein wenig eigen.

@Maura Campbelle

Ariane blinzelte ein paar Mal und schüttelte kurz den Kopf.
"Maura?"
Der Groschen war gefallen.
Aus der Hand meiner Tante fiel etwas, was wie ein Stift aussah, doch niemand kümmerte sich drum.
"Können wir rein kommen?", fragte ich und ging einfach schon in die Wohnung.
Ariane nickte und ging zur Seite.
Die Wohnung war wie immer aufgeräumt und sauber.
Zielsicher ging ich ins Wohnzimmer und setzte mich auf meinen Sessel.
Ariane achtete nur auf Maura.
Sie betrachtete sie, als wäre sie ein Puzzel oder Sudoku.
"Wie... wann..." Sie schüttelte den Kopf.
"Schön dich wiederzusehen." Es wirkte etwas Holprig und unsicher.

"Ja. Du hast ganze 17 Sekunden gebraucht um mich
zu erkennen", warf ich ihr vor, aber ich lächelte. Sie kannte mich ja
und wusste wie ich tickte. An meinem Charakter hatte sich nichts geändert.
In meinem inneren war es ganz warm. Wann war ich das
letzte Mal so glücklich? Ich lief in die Wohnung aber ich achtete
bloss auf meine alte Freundin. "Ja", stimmte ich zu, aber so würde
ich das nicht stehen lassen. Ich lief einfach auf sie zu und umarmte sie.

Als Maura ihr vorwarf sie hätte solange gebraucht, wich Arianes angespannte Miene und sie lächelte leicht.
Etwas überrumpelt von der Umarmung, musste sie einen Fuß zurück setzte, fand dann aber ihr Gleichgewicht und erwiderte die Umarmung.
Ariane war ziemlich unbeholfen und löste sich schließlich nach ein paar Sekunden.
Ihre Augen scannten Maura einmal komplett.
Sie lächelte -!!!-.
"Du hast dich kein Stück verändert.", stellte sie zufrieden fest.

Ariane stellte sich nicht geschickt beim Umarmen an,
aber ich hatte es erwartet und es war mir egal. Bei
ihren Worten wurde mein Lächeln zu einem Grinsen.
"Du schon", entgegnete ich und musterte sie ebenfalls.
Es machte mir nichts aus. "Aber du bist immer noch kleiner als ich",
stellte ich zufrieden fest. Das ganze hier war ja so verrückt, aber
ich konnte nicht aufhören zu strahlen.

Kurz schien ein Schatten über Arianes Gesicht zu gehen als Maura meinte sie hätte sich verändert.
Ich konnte nur raten was in ihr vorging, vermutlich war es ein wenig Deprimierten zu sehen wie 'alt' man geworden war.
Als Maura die Größe ansprach lachte Ariane.
"Entweder wachst man in die Größe oder im Geiste."
Ariane setzte sich auf das Sofa und blickte weiterhin Maura an.
"Seit wann bist du hier? 1 Jahr?"
Sie klang wirklich interessiert und freundlich.
Es war schon fast gruselig.

Ariane schien es nicht so toll finden, gealtert
zu sein. Mich störte es an ihr nicht, aber ich konnte
es verstehen. Ich hatte ihr im Hotel meine gesamte
Lebensgeschichte anvertraut, jedenfalls den Teil mit Elena und als
man mich verbrennen wollte. Das alle aus meiner Familie tot
sind, hatte ich damals noch nicht gewusst. "2 Jahre", erklärte ich.
"Das 21. Jahrhundert hat Vorteile, aber es nervt"

Ariane:

Ich hatte den Schock immer noch nicht ganz überwunden, doch langsam beruhigte ich mich wieder.
Es war so verrückt dieses junge Mädchen zu sehen, welches nur ein wenig älter als meine Nichte war.
2 Jahre schon.
Ich dachte an meine ersten Jahre und schüttelte mich kurz.
"Ja, dass tut es." Ich musste grinsen.
"Aber Coffein ist eine tolle Erfindung.", hing ich noch dran.
Ich erinnerte mich als Maura und ich im Lotus Hotel dass erstmal Kaffee tranken.
Wir konnten beide danach eine Woche nicht schlafen, was vermutlich mehrere Jahrzehnte waren.
Mein Blick ging kurz zu Cally und dann wieder zu Maura.
Ich hatte nie viel über uns erzählt. Maura wirkte zuerst zu fremd auf mich, als dass ich mich ihr anvertrauen konnte -die Kleider und ihre Sprache schreckten mich erst ab- und später lebte ich noch zu sehr in Angst gefunden zu werden.
Sie wusste nur, dass wir wie sie gejagt wurden und es gefährlich wäre nach Hause zu gehen.
Ich wurde wieder etwas Ernster, Erwachsener und fragte: "Du bist im Camp, oder?"

"Da hast du recht" Kaffee. Ich würde
nie vergessen, als wir ihn das erste Mal tranken.
Und die Hygiene schätzte ich auch. Damals war mir nie
klar gewesen wie dreckig wir alle waren. Ariane wurde ernster.
Ich setzte mich ebenfalls auf das Sofa. "Ja", sagte ich. Ich wäre
gerne woanders hin gegangen aber wo sollte ich hin?

Ich nickte. Das war gut. Im Camp war sie sicher.
Ich rückte ein wenig zur Seite, so dass Maura sich auch genug Platze auf dem kleinen Sofa hatte.
"Ich bin gleich wieder da.", meinte Cally und schwang sich vom Sessel.
Soweit ich es sehen konnte ging sie in ihr Zimmer.
Vermutlich sammelte sie ein paar Sachen, die sie mit ins Camp nehmen wollte.
"Also... was ist wichtiges passiert?
Ich meine, wie bist du aus dem Hotel gekommen und ausgerechnet über Cally gestolpert.", fragte ich nachdenklich.
Es interessierte mich sehr.
"Ach und wenn du hunger oder durst hast sag bescheid."
Ich wollte nicht unfreundlich sein. Eine der Sachen die man machte wenn man erwachsen wurde.

Ich lächelte sie an. "Es war eine Stimme in meinem Kopf. Ich hatte einfach getan was sie
sagte und dann war ich schon im Camp. Es war alles so verrückt und schwer... Ich hatte dir doch
von meiner Famile erzählt... nun, sie sind alle" -meine Stimme wurde leiser- "tot, genau wie Elena. Dann hatte ich auch rausgefunden dass ich eine Tochter der Hekate bin" Mehr als einmal war mir meine Magie im Hotel "ausgerutscht" und Ariane hatte es erlebt. Ich hatte mich selbst als eine Hexe angesehen, aber ich sah nie einen Grund weshalb ich deswegen sterben sollte. "Cally war mir erst kürzlich aufgefallen, als sie mich gerettet hatte. Und dann hatte ich so ein Gefühl", erklärte ich. "Sie ist was besonderes" Ich blickte in ihre Augen.

Ich hörte aufmerksam zu. Ja heraus zu finden, dass alle tot waren die man kannte war mehr als nur ein wenig hart.
Es fühlte sich an als würde jemand einem all die Luft zum atmen nehmen.
Hekate... ja, natürlich, dass passte perfekt. Im Hotel hatte ich sie für eine Art Priesterin gehalten oder halt eine Halbgöttin.
Als sie von Cally sprach seufzte ich.
"Ja Cally hat so eine Fähigkeit in Probleme zu stolpern..." Ich zwang mich leicht zu lächeln.
"Aber gut, dass sie dir helfen konnte."
Als Maura anfing Andeutungen zu machen, setzte ich mich grade auf.
Wenn es um Callys Geheimnis ging war mit mir nicht zu spaßen.
"Maura ich werde dich nicht anlügen, aber ich kann dir auch nicht die Wahrheit sagen.
Manche Geheimnisse sollten wirklich welche bleiben."
Ich sah sie an und mein Blick wurde weicher.
"Ich hoffe du verstehst das."

---
Nacht

Ariane hatte es bestimmt auch nicht leicht. Sie hatte Cally aufgezogen und musste in dieser
Zeit klar kommen. "Naja, dieses Mal war es wirklich meine Schuld. Diese Dämonen oder was auch immer
sie waren hatten mich angegriffen und ich war schon halb tot. Meine Magie hatte nicht funktioniert", erklärte. Das schlimmste an dieser Sache war, dass ich mir so hilflos fühlte. Ich merkte wohl wie sie sich bei dem Thema Cally verspannte und zog die Brauen hoch. "Ich bin doch nicht blöd", empörte ich mich leise. Dachte sie ich würde mich ausversehen verplappern? Niemals. "Natürlich ist mir das klar" Ich wusste jetzt schon einiges, aber ich werde nicht nachbohren. "In ihrer Nähe spielt meine Magie verrückt" Sie wurde ununterbrochen im mir hergestellt und ich muss sagen, es fühlte sich gut und stark an. Zur Verdeutlichung öffenete ich meine Handfläche und tausende kleine, bunte Lichter zischten dort umher.

Maura fühlte sich sichtlich angegriffen von meinem Kommentar, doch ich entschuldigte mich nicht.
Callys Sicherheit stand über allem, schon immer.
Als sie ihre Hand zeigte zog ich überrascht nach Luft.
"Dass ist neu...", murmelte ich und unterdrückte ein Seufzen.
Cally schien mit jedem Tag stärker zu werden. Wie konnte man sie verstecken wenn sie wie eine Neontafel blinkte.
Ich sah weiterhin auf die Hand und überlegte wie dass passieren konnte. Vielleicht 'heilte' Cally Maura die gesamte Zeit ohne es zu bemerken, oder Maura 'saugte' generell Energie um sich herum auf.
Solange keiner von beiden einander Schaden würde, sollte das okay sein.
"Du kannst es aber trotzdem kontrollieren.", stellte ich zufrieden fest.
"Du musst in den letzten Jahren viel gelernt haben."

Ich hatte selbst keine Ahnung wieso es so war.
Meine Magie regierte einfach auf sie, wahrscheinlich weil
sie eine sehr alte, mächtige Kraft besass. Mein Blick fiel
auf die schönen Lichter und ich gab ihnen einen stummen
Befehl. Sofort verschwanden sie. "Ja... Ich habe sehr viel
gelernt. Es gibt so viele Richtungen von Magie" Und ich beherrschte
mittlerweile alle recht gut. Ich überlegte, was füt Cally nützlich sein könnte.

Ich nickte langsam und fragte mich wie die letzten Jahre für sie gewesen sein mussten.
Zwei Jahre... sie war immer noch fremd in der Welt.
Selbst ich fühlte mich nach 16 Jahren immer noch wie eine Fremde.
Ich lehnte mich etwas Zurück und bemerkte, dass mein Handy vibrierte.
Mein Chef würde nicht begeistert sein, dass ich zu spät war, aber dass hier war wichtiger.
Mein Blick blieb auf Maura und ich wusste nichts zu sagen.
Ich hatte nicht erwartet sie jemals wiederzusehen und die Freunde überwältigte mich immer noch ein wenig.

"Ich könnte Cally mit einem Zauber
belegen, damit..." Meine Stimme versagte.
Ich hatte selbst keine Ahnung wieso. Wir
sahen uns einfach an und ich registrierte jede
Veränderung an ihr. Reiss dich zusammen, ermahnte
ich mich und gewann meine Fassung zurück.
"Damit sie nicht so auffällig ist, also ihre Aura",
fuhr ich fort. Das würde ich hin kriegen. Ich konnte es
immer noch nicht glauben. Ariane..

Mauras Vorschlag klang gut, auch wenn er sehr stockend kam.
"Das klingt gut. Das kannst du?", fragte ich etwas Überrascht.
Sie musste stärker sein als gedacht.

"Ja", bestätigte ich und meine Stimme
klang wieder kräftig. Mein Kopf verdrehte
ganz viele Zauber bis ich mir einen zudammen
gebastelt hatte. Er würde sicher funktionieren.
Dafür würden wir ja wohl Cally brauchen. Ich sah in
die Richtung in die sie verschwand und blickte dann wieder
ihre Tante an.

Ich bemerkte Mauras Blick und sagte "Warte kurz."
Dann erhob ich mich vom Sofa und ging Richtung Callys Zimmer.

-Cally-
Ich wollte grade die Tür öffnen, als Ariane mir zuvor kam.
"Kommst du bitte?", fragte sie und sofort nickte ich.
Sie wirkte irgendwie etwas Anders als sonst.
Auf meiner Schulter war der Riemen einer Sporttasche, in die ich so viele Sachen wie möglich gestopft hatte.
Ariane hatte mir damals zu 70% Mist mit ins Camp gegeben und nun wollte ich mir die Chance nicht entgehen lassen mir neue Sachen zu holen.
Mit der Tasche in der Hand folgte ich ins Wohnzimmer.
"Was ist?", fragte ich fröhlich.

Cally kam heraus mit einer überfüllten Sporttasche.
Ich lächelte leicht und sah zu ihr hoch. "Ich kann dich
mit einem Zauber belegen. Dann bist du nicht mehr auffällig,
weder für Monster noch andere Wesen." Ihre Aura wird aussehen
wie die eines normalen Halbgotts. Ich wusste nicht genau was Cally
war, aber sie war anders. Mehr muss ich nicht wissen.
"Dann wärst du viel sicherer" Ich wartete auf eine Zustimmung oder Einwände.

Damit hätte ich nicht gerechnet. Mein Mund klappte auf und ich sah von Maura zu Ariane.
"Ehm... ich weiß nicht... ein Zauber?"
Klang als gäbe es "Nebenwirkungen".

"Ja. Es hat keine Haken oder Nebenwirkungen",
sagte ich. Ich war mir da nicht hundertprozentig sicher,
aber ich liess mir nichts anmerken. "Du wirst gar neine
Veränderungen spüren, da sich auch nichts verändert.
Das Licht bleibt sozusagen das gleiche, aber ich stecke es
in ein Zimmer, damit es nicht so leuchtet",
versuchte ich zu erklären. Mein Blick wandert zu Ariane,
dann zu Cally.

Langsam nickte ich, nachdem ich Ariane einen Blick zu geworfen hatte.
Diese saß grade da und hatte ihre Hände im Schoss. War sie etwa Nervös?
"Na dann... klar warum nicht. Muss ich irgendwas dafür tun?", fragte ich an Maura gewand.
Magie war für mich bisher ziemlich undurch blicklich. Nicht wie heilen.

Nun ja, ein Zauber war etwas anders als Magie. Zaubersprüche konnten auch andere,
ganz normale anwenden. Dafür braucht es Zutaten, Latein oder Griechisch und eine Kraftquelle. Meistens waren sie böse, aber nicht der hier. Ich packte vorsichtig Callys Arme und drang in ihren Geist, um ihre Aura ausfindig zu machen. Sofort war ich eine Art Trance gefallen. Meine Augen nahmen
eine milchige Farbe an und ich starrte Cally an. Dann nahm ich mein kleines Messer und stach mir in den Arm. Es braucht Halbgötterblut. Gerade fühlte ich den Schmerz nicht. Mit meiner gesunden Hand fuhr ich über das meine Wunde und strich das Blut Cally ins Gesicht. Natürlich war es ein Symbol.
Dann folgten Worte auf Griechisch- meine Stimme war viel tiefer und älter
und ich merkte wie Callys strahlende Aura verblasste, bis es nur noch leicht war- wie bei nem Halbgott halt. Ich wachte wieder auf und schüttelte mich. "So, fertig"

Maura sagte nichts, sondern kam einfach auf mich zu und nahm meine Hand. Stumm stand ich da und sah ihr dabei zu. Ihre Augen wurden trüb und ich wand den Blick ab, dass war wirklich gruselig.
Kurz standen wir da und ich fragte mich was sie wohl machte, als ich etwas Nasses in meinem Gesicht spürte.
Es war noch warm.
Ich verzog nicht mein Gesicht, war aber auch nicht wirklich davon angetan.
Ich dachte es wäre vorbei, doch Maura sagte noch etwas, nur klang es nicht wie sie. Die Worte glaubte ich zu verstehen, doch es war nicht möglich sie Sinngemäß zu übersetzt.
Als Maura fertig war holte ich tief Luft.
"Danke." Es kam von Ariane. Ich nahm unterdessen Mauras Arm und sah mir sie kleine Messerwunde an.
"Ich verbinde das.", meinte ich und verschwand aus dem Raum um einen Verband zu holen.
"Hat alles geklappt? Gehts dir gut?", fragte Ariane kaum war ich aus dem Zimmer. Sie sah Maura fast besorgt an.