das Eingangsposting lautete :

Leise, auf Zehenspitzen so zu sagen, schlich ich mich aus der Hermeshütte.
Ich trug meinen Morgenmantel, pinke Pantoffel und mein Messer in der Seite des Mantels.
Draußen war es stockfinster und ich musste aufpassen um nicht über einen Stein oder ähnliches zu stolpern.
Diese schlaflosen Nächte wurden langsam wirklich langweilig, doch mir gefiel der Gedanke nicht mein halbes Leben zu verschlafen, obwohl ich es nicht musste.
Der See glitzerte wie immer gefährlich schwarz und die Sterne wirkten wie kleine Fische, die drin schwammen.
Ich seufzte und ließ mich in den Sand fallen. Sofort zog ich meine Schuhe aus -tat sie in die Taschen meines Mantels- und ließ den Sand zwischen meine Zehen gleiten.
Was war schönes als ein kleiner nächtlicher Spaziergang?
Mittlerweile hatte ich sogar nicht mehr Angst dabei erwischt zu werden oder gar angegriffen.
In die ersten zwei Wochen hatte ich mir sogar ein 'Monster' könnte im See leben... obwohl irgendwie konnte ich es mir langsam wieder vorstellen.
Dieses Camp war ein wenig eigen.

@Maura Campbelle

Ich lächelte leicht. "Hab ich gern gemacht", erwiderte ich
und spürte nun das Brennen in meinem Arm. "Okay" Und schon
war Cally verschwunden. Ich blickte zu meiner alten Freundin.
"Ja, es lief alles so, wie ich es wollte. Keine Sorge, mir geht es gut"
Meine Magie war jetzt nicht mehr so überfüllt, ich hatte mich als
Kraftquelle benutzt. "Nichts und niemand wird jetzt etwas Außergewöhnliches
an ihr sehen", fügte ich hinzu. Sie wusste, wie ich es meinte.
Die schwarzen Mauern um Callys Aura hatte ich sehr gut abgeriegelt.

Ariane nickte und murmelte leise: "Das ist gut..."
Ich betrat wieder den Raum und hielt einen ersten Hilfe Kasten in der Hand.
In ihm war etwas zum Desinfizieren und verbinden.
"Still halten.", meinte ich während ich die Wunde reinigte und danach verband.
Um 'Magie' zum heilen zu nehmen oder Nektar zu verabreichen, war die Wunde zu klein.
Ihr Körper konnte ohne Probleme sie selber heilen, dass war gesünder.

"Ja", stimmte ich zu. Dann kam auch schon
Cally mit dem Erstehilfekasten. Ich lächelte leicht,
das Ziehen in meinem Arm war nicht so wild. Ich hatte
schon viel schlimmere Schmerzen. Als ich fast verbrannt
wäre, zum Beispiel. Man sieht es mir zwar an, aber ich kann
einiges aushalten. Nun ja, rennen kann ich trotzdem höchstens
hundert Meter am Stück. Ich hielt still, bis Cally fertig war.
"Danke, Kleine", sagte ich und biss mir auf die Lippe. Sie war
weder klein und ein Paar mal so alt wie ich, aber damals im
Hotel hatte ich sie so gennant. Nochmals schlimmer wäre "Süsse"
gewesen.

Als ich fertig war sah ich auf und zuckte bei dem Wort 'Kleine' leicht.
"Jetzt hast du es offiziell merkwürdig gemacht.", meinte ich, grinste jedoch.
Den Kasten legte ich auf den Sofatisch und setzte mich zurück auf den Sessel.
Ariane und ich sagten beide nichts sondern starrte nur vor uns hin in Gedanken versunken.

Ich versuchte ein Kichern zu unterdrücken, was
mir nur halbwegs gelang. "Tut mir Leid", sagte ich.
Das muss ich mir unbedingt abgewöhnen. Mein Blick fiel
auf Ariane, die in ihren Gedanken gerader ersäuft. Dieser
nachdenkliche Blick hatte sie immer noch. "An was denkst du?"
Diese Frage stellte ich ihr nicht zum ersten mal.

Ich verdrehte bei Mauras nicht wirklich ernst gemeinten Entschuldigung leicht die Augen.
Ariane sah es nicht, ihre Aufmerksamkeit galt ganz allein Maura.
Bei ihrer Frage schien sie kurz leicht zu lächeln und sich an was zu erinnern.
Während sie antwortete setzte sie sich leicht auf.
"An ziemlich viel. Es ist einfach so unglaublich viel in den letzten Jahren passiert und irgendwie wird mir das jetzt erst klar."
Sie lächelte leicht und wirkte dabei schon wieder sehr glücklich.

Es freute mich sehr, Ariane so lächeln zu sehen. Ein warmes
Gefühl durchströmte mich. Sie wirkte gerade glücklich, genau wie ich.
Mir war klar, dass Ariane in der letzten Zeit nicht gerade oft fröhlich
war. Sie musste so viel durchmachen, ich wäre ihr gerne beigestanden.
Doch ich wusste nicht, wie man aus diesem verfluchten Hotel kommt
und ich hatte keine Ahnung von überhaupt irgendwas.
Als Ari und Cally auf einmal weg waren, hatte ich mich schon ziemlich
einsam gefühlt. Ariane hatte mir geholfen, den Schmerz zu ertragen.
Über Elena hinwegzukommen, obwohl ich das wahrscheinlich immer noch nicht bin.
"Ja", stimmte ich zu.

Ariane lächelte Maura kurz an, dann blieb es kurz still, bis sie aufstand.
"Es tut mir Leid, aber ich muss los.
Ihr könnt gerne noch bleiben, doch ich sollte wirklich zur Arbeit."
Sie grinste leicht. Es passte nicht zu ihr, dass sie zu spät kam. Langsam fragte ich mich wirklich was in meine Schwester gefahren war.
Als sie sich an mich wand, wurde sie wieder ein wenig Ernster.
"Pass auf dich auf, okay?"
Ich nickte. "Klar."
"Und keine Ausflüge nach draußen!" Ich öffnete den Mund und schloss ihn wieder.
Ariane und Maura wussten beide nicht, dass ich nicht freiwillig außerhalb des Campes gewesen war.
Ich sollte es ihr vielleicht sagen... später.
Ariane ging noch schnell zu Maura und zog sie in eine Umarmung.
"Es war toll dich wieder zu sehen." Und dann sagte sie so leise dass ich es nicht verstand.
"Behalte bitte ein Auge auf Cally. Sie freundet sich manchmal mit.... komischen Leuten an."
Dann lächelte sich wieder und löste sich.

Ich lächelte noch breiter. Sie ist erwachsen und hat
Verpflichtungen. Und fürsorglich war sie schon immer.
Die Umarmung kam etwas unerwartet, aber ich liess
mir nichts anmerken und schlang die Arme um sie.
Ich könnte das vermutlich stundenlang tun.
"Ja", flüsterte ich zurück. Ich hatte sie wirklich sehr
vermisst. Komische Leuten? Da bin ich mal gespannt.
Im Camp hatte ich sie eigentlich immer allein gesehen.
Hängt sie etwa mit Chiron herum? Oder diesen komischen
Nymphen? "Werd ich", antwortete ich nur für sie hörbar.
Dann lösten wir uns.

Kurz umarmten sich Ariane und Maura dann lösten sie sich.
Hatten die grade geflüstert?
Ich wank Ariane zu und sie verschwand aus der Wohnung.
"Also, willst du zurück ins Camp oder erst noch was Essen?
Wir haben bestimmt noch Tiefkühlpizza."
Manchmal musste das Essen nicht gesund sein, sondern nur schnell gehen.
Ich wollte noch nicht unbedingt sofort zurück, aber ich war auch zuhause und fühlte mich hier pudelwohl.

Ich sah Ariane einen Moment hinterher.
Hatte ich Hunger? "Nein, danke. Aber wir
können noch gerne bleiben", erklärte ich.
Ich mochte es hier irgendwie. Außerdem konnte
ich dann mit Cally ein wenig "plaudern". Und sie
schien gerne hier zu sein. Also wieso schon zurück?
Das Camp rennt nicht davon.

"Okay.", sagte ich lächelnd und lehnte mich ein wenig zurück.
Ich setzte mich recht schnell in den Schneidersitz und sah mich um.
Ein paar Bilder hingen an der Wand.
Ich musste grinsen.
Ariane sah auf allen Bildern perfekt aus, ein wenig steif, aber nicht schlecht, während ich es schaffte jedesmal den hässlichsten Pullover der Welt anzuhaben.
Meine Gedanken gingen wieder zu meinem Gast und ich blickte wieder zu ihr.
"Ich kannte diese Seite von Ariane gar nicht...
So locker. Du kannst gerne öfter vorbeikommen.", erklärte ich.
"Ihr schient wirklich gut befreundet zu sein."

Ich folgte Callys Blick. Die Bilder waren echt süss und ich musste lächeln. Beide- Cally und Ari- sind sehr hübsche Mädchen. Ähnlich und doch so verschieden. Ich tauchte für einen Moment in Erinnerungen. Es hat auch ne Weile gedauert, bis wir uns angefreundet hatten. Doch wir verstanden uns einfach gut und wir passten zusammen. Ich kannte ihren Charakter und Angewohnheiten sehr gut. "Kann ich mir vorstellen"- "Ja, das sind wir" Ich lehnte mich zurück. "Wie geht es dir so im Camp? Du sahst irgendwie einsam aus", meinte ich. "Naja, es gibt einige unheimliche oder seltsame Halbgötter und andere Wesen dort...", fügte ich hinzu. Vielleicht erzählt sie mir ja was Wichtiges. Mich nimmt Wunder was Ariane gemeint hatte. Mit einigen im Camp hatte ich mich angefreundet, aber vertrauen tat ich ihnen nicht.

Als Maura meinte ich hätte im Camp einsam gewirkt, runzelte ich die Stirn.
Klar, ich fühlte mich oft einsam, aber ich war ständig von Menschen umgeben, dachte ich bis jetzt auf jeden Fall.
"Mir geht's gut. Es ist immer noch ein wenig Neu und merkwürdig, doch daran muss man sich wohl gewöhnen." Ich lächelte matt.
Als sie von merkwürdigen Leuten sprach, die angeblich im Camp wären, runzelte ich die Stirn.
"Ich hab bisher noch nie ein Problem mit einem Halbgott gehabt. Klar, die Hermeskinder sind vielleicht nicht immer der beste Einfluss, doch das geht klar.
Und sonst mach ich nur manchmal was mit Jer, wenn er denn mal im Camp ist.
Also steck ich wohl nicht in Gefahr."
Ich lächelte.

Einsam kann man auch sein, wenn man von vielen Menschen
umgeben ist. "Es wird besser", meinte ich. Nach einiger Zeit fühlte ich mich nicht mehr so fremd,
aber richtig dazu gehören werde ich wohl nicht. "Hermes..."
Die hatten ein Mal versucht mir einen dämlichen Streich zu spielen.
Meine Mundwinkel hoben sich. Es war auch das letzte Mal. Ich kann
die auch nicht wirklich ernst nehmen. Jer... diesen Namen
kenne ich. "Jeremy? Der ist... nett" Ich hab mich schon mal mit
ihm unterhalten. Zwar war er eigentlich freundlich, aber meine Magie
hatte in seiner Nähe Alarm geschlagen. Mir war nie klar wieso. Ariane
weiss wohl wieso. "Ja", fügte ich hinzu. Für mich klang es ziemlich sicher.

Während Maura über Jer sprach ließ sie eine ungöhnwlich lange Pause.
Ich runzelte die Stirn, dann lachte ich.
"Wüsste ich es nicht besser würde ich sagen Ariane färbt auf dich ab."
Es war ein offenes Geheimnis das Ariane und Jer sich nicht ausstehen konnten.
Soweit ich es wusste hat sie sogar versucht ihn zu... nicht so wichtig.
Manchmal war sie leider etwas mehr als nur fürsorglich.

Plötzlich lachte sie und ich sah sie fragend an.
"Wie meinst du das?" Ich überlegte. Ariane
konnte ziemlich heftig werden, das war mir klar.
Wenn sie ihn gemein hatte, dann tat er mir offiziell
leid. Ich grinste in mich hinein. Wer möchte sie schon
zur Feindin? Aber sie wird schon ihre Gründe haben.
Trotzdem habe ich das Gefühl, sie nicht mehr ganz so
gut zu kennen. Das 21. Jahrhundert hat sie verändert.

"Sie fragt mich auch immer so aus. ", erklärte ich immer noch lächelnd.
Maura war wirklich nett und ich freute mich sie 'gefunden' zu haben.
Mir fiel wieder das Ereignis von letztens ein und ich überlegte ob Maura mir wohl helfen könnte. Sie schien sich mit Zauberer und sodass auszudenken und was mir passiert war hatte auf jeden Fall was mit Magie zu tun.

"Kann sein", räumte ich lächelnd ein.
Ich war nur manchmal neugierig, aber
wenn ich es war, wollte ich alles darüber wissen.
"Damals in England wollten sie uns nicht
lernen Lassen, doch mein Vater hat mir alles
beigebracht und mich an eine Schule geschickt"
Nicht direkt eine Schule, aber ich wurde Unterrichtet.
Dort lernte ich Elena kennen. Wieso erzählte ich ihr das
überhaupt? Ach egal. Dieses ganze frühere Leben war
bei mir ein seehr heikles Thema.