das Eingangsposting lautete :

Leise, auf Zehenspitzen so zu sagen, schlich ich mich aus der Hermeshütte.
Ich trug meinen Morgenmantel, pinke Pantoffel und mein Messer in der Seite des Mantels.
Draußen war es stockfinster und ich musste aufpassen um nicht über einen Stein oder ähnliches zu stolpern.
Diese schlaflosen Nächte wurden langsam wirklich langweilig, doch mir gefiel der Gedanke nicht mein halbes Leben zu verschlafen, obwohl ich es nicht musste.
Der See glitzerte wie immer gefährlich schwarz und die Sterne wirkten wie kleine Fische, die drin schwammen.
Ich seufzte und ließ mich in den Sand fallen. Sofort zog ich meine Schuhe aus -tat sie in die Taschen meines Mantels- und ließ den Sand zwischen meine Zehen gleiten.
Was war schönes als ein kleiner nächtlicher Spaziergang?
Mittlerweile hatte ich sogar nicht mehr Angst dabei erwischt zu werden oder gar angegriffen.
In die ersten zwei Wochen hatte ich mir sogar ein 'Monster' könnte im See leben... obwohl irgendwie konnte ich es mir langsam wieder vorstellen.
Dieses Camp war ein wenig eigen.

@Maura Campbelle

Ich kniff einfach die Augen zusammen und wartete
auf eine Reaktion. Die Spannung war beinahe greifbare
und mein Herz schlug mir bis zum Hals. "Dann hatte
ich Recht", murmelte ich überrascht und etwas schockiert.
Ich starrte Cally an und hatte das Bedürfnis, sie anzufassen.
Wie klein sie doch damals war... Ich konnte es nicht glauben.
Das ist Cally? Die kleine Cally? Ich kann mich gut daran
erinnern, wie ich mit ihr gespielt hatte. "Oh mein Gott",
war alles, was ich raus brachte.

Nun war Maura diejenige, die kaum ein Wort heraus brachte.
Etwas Unsicher kratzte ich mir am Kopf.
"Ehm... dass ist irgendwie ziemlich seltsam.", gab ich zu.
Eigentlich war ich deutlich älter als sie, da ich Jahrtausende vor ihr geboren war,
doch im Lotushotel war ich deutlich jünger als sie gewesen, da sie erst später dazu kam und nun waren wir fast gleich alt.
Mein Kopf tat weh.
"Kanntest du Ariane gut?", fragte ich schließlich etwas Zögernd.
Die Vorstellung, dass sie mich als Baby vielleicht im Arm gehalten hatte, war irgendwie sehr Komisch.
Ich meine, damals habe ich hauptsächlich gesabbert und mir in die Windel gemacht.
Nichts woran sich gleichaltrige erinnern sollten.

"Ja, ist es...", stimmte ich zu und kam
nicht umhin, sie anzustarren. Das ist noch
verrückter als ich dachte... aber irgendwie logisch.
Ich könnte Ariane niemals vergessen. "Ja, wir waren
Freundinnen", erklärte ich. Meine beste und Einige.
Damals waren wir gleichalt, ich und Ariane. Ich war erst
seit 2 Jahren hier in dieser Welt. Vielleicht könnte ich sie Wiedersehen...
Hoffnung trat in meine Züge. "Lebt sie noch?", fragte ich leise.

Ich nickte.
"Klar.", sagte ich.
"In New York. Wenn du willst kann ich dir ihre Nummer geben..."
Ich würde bei diesem Gespräch unbedingt Mäuschen spielen wollen.
Wie oft sah man schon so ein wiedersehen.
"Ehm... darf ich fragen, wann du 'uns'" Ich machte Anführungszeichen, weil es mir irgendwie richtig vorkam.
"Das letzte Mal gesehen hast."
Sie musste länger im Hotel geblieben sein, da ich in der Zeit aufgewachsen war, also konnte es theoretisch sein, dass sie bis vorgestern im Hotel gewesen war und vor 'zwei Wochen' vielleicht noch mit Ariane gesprochen hatte.
Klar wusste ich, dass Maura schon länger im Camp war, trotzdem war ich neugierig.

"Oh, das wäre..." Ich suchte das passende
Wort. "Super" Ich hatte zwar immer noch eine
Abneigung gegen Handys, aber ich hatte mir
trotzdem eins angeschafft. Bei ihrer Frage überlegte
ich kurz. "Hm... Es fühlt sich an wie viele Jahre, aber ich
weiss es nicht genau. Nachdem ihr gegangen wart,
blieb ich noch eine Weile, aber nicht mehr lange. Ich bin
hier seit 2 Jahren", fügte ich hinzu. Dieses dumme Hotel...
Ich verstehe immer noch nicht, wie die Zeit dort "funktioniert"

Maura wirkte nur mäßig begeistert, doch ich ging nicht näher drauf ein.
Zwei Jahre erst.
Ich musste zugeben, ich spürte sofort eine Art Neid. Sie kannte ihr Geburtsjahrhundert und hatte drin leben dürfen, ich nicht.
Natürlich war der Gedanke bescheuert. Immerhin war sie vertrieben wurden soweit ich es verstanden hatte und vermutlich hatte sie fürchterliches Heimweh manchmal, Sachen die ich nicht kannte, trotzdem...
Etwas Nutzlos stand ich vor ihr und sah sie an, obwohl starren es wohl besser treffen würde.
"Ich... Ariane hat mir nie vom Lotus Hotel oder so erzählt.", brachte ich schließlich hervor.
Warum erzählte ich ihr das?

Mein Kopf war erst dabei, das Ganze zu
realisieren. Ich würde sie wieder sehen...
Ich begann zu strahlen. Cally musste hier
aufgewachsen sein... Schließlich hatte Sie
als Baby dad Hotel verlassen. "Du hast Glück", murmelte ich.
Wie gern ich das doch auch hätte, es hätte mir so viel
Schmerz erspart. Neugierig sah ich sie an, aber ich wusste
nicht, was ich sagen sollte.

Ich legte meine Stirn in Falten, als sie meine ich hätte Glück.
"Ansichtssache...", murmelte ich und wusste, dass ich wie ein verzogener Teenager wirken musste.
Maura schwieg wieder und ich fühlte mich dazu verpflichtet das Gespräch irgendwie weiter zu führen.
"Hast du ein Stift und Zettel. Dann kann ich dir die Adresse und so aufschreiben.
Ich bin mir sicher Ariane wird... überrascht sein."
Das würde sie auf jeden Fall.
Hoffentlich springt sie ihr nicht an den Hals wie Jeremy...
"Sag nur bescheid wenn du sie besuchen willst und ich komm mit.", fügte ich schnell hinzu.

Ich runzelte ebenfalls die Stirn und biss
mir auf die Lippe. Wie gerne hätte ich doch gesagt:
"Du hattes Glück! Fändest du es besser wenn du
ein tolles Leben hättest, deine Famile hat dich geliebt
doch dann ändert sich alles und ehe du dich versiehst,
sind alle die du je gekannt hast tot!"Aber eben, ich hielt
die Klappe. Dieses Thema... ist bei mir sehr heikel. Ich atmete
tief ein, um mein Gleichgewicht wieder herzustellen. Cally hat
schließlich nichts getan, ich sollte netter sein. "Ja"
Ich machte eine Handbewegung und Stift und Papier flogen
in meine Hände. "Das kann ich mir denken", kichert ich und reichte es
ihr. Ich wusste wie Ariane war. "Sollte ich sie zuerst anrufen
oder gleich zu ihr?" Dass Cally mitkommt, war für mich kein Problem.

Ich erschreckte mich wieder ein wenig als der Stift und Zettel auftauchten,
nahm sie dann aber kommentarlos und schrieb die Adresse und Handynummer auf.
Mauras Frage war nicht grade leicht zu beantworten.
Würden wir einfach auftauchen wäre sie extrem überrascht, doch wenn wir nur Telephonierten konnte es gut sein, dass sie ihr nicht glaubte.
"Wir sollten hinfahren.", meinte ich, auch wenn Ariane nicht erfreut dadrüber wäre, dass ich das Camp verließ.
Sollte sie doch.

"Ja, vermutlich besser", murmelte ich. "Danke",
sagte ich ehrlich und lächelte sie an. Ob Ariane immer
noch gleich ist? "Wie alt ist sie jetzt?", fragte ich nach.
Ich konnte mir kaum vorstellen dass meine Freundin
nicht mehr gleichalt war. Mein Herzschlag hatte sich beruhigt
doch bereits jetzt war ich nervös.

Ich reichte ihr den Zettel.
"Mhm schwierig zu sagen immerhin haben wir keine Ahnung wann sie geboren wurde,
doch sie dürfte Ende zwanzig sein.
Also in ihrem Pass ist sie 31, aber sie hat sich soweit ich weiß älter gemacht."
So war es leichter für sie ein Haus zu mieten und einen Job zu finden.
Ich hatte Ariane immer als etwas Zeitlos angesehen. Sie schien für mich nie zu altern, aber so sehen viele Kinder ihren Eltern nehme ich an.

Sie war physisch also über zehn Jahre älter als ich...
Ich konnte es kaum fassen und gleichzeitig war es mir
völlig egal, wir alt sie war. "Können wir heute gehen
oder hast du noch etwas vor?", fragte ich sie. Ich wollte
sie ja nicht drängen. Zwar möchte ich Sie unbedingt wieder
sehen, aber ich kann mich zusammen reissen.

"Ich hab nichts vor. Vom mir aus gerne.", sagte ich und lächelte.
Insgeheim war ich wirklich gespannt.
Arianes Freunde zu treffen war etwas, dass ich nie für möglich gehalten hatte.
Sie wirkte auf mich nicht wie jemand der die meisten Menschen besonders mochte.

Mein Lächeln wurde zu einem Strahlen. "Danke... aber warte schnell, okay?"
Mit diesen Worten verschwand ich die Treppe hinunter. Ich sehe gerade furchtbar aus! In
meinem Zimmer entfernte ich den Illusionszauber von meinen Haaren- Ariane sollte
meine natürliche Farbe sehen. Die blonde Farbe verschwand und sie wurden wieder rot, welliger und länger. Ich verzauberte die Bürste und die kämmte meine Haare, während ich mich umzog.
Ein schönes blaues Sommerkleid mit den passenden Schuhen. Ich legte noch eine Saphirkette an. Ich benutzte Parfum und einen nach Rosen duftenden Labello. Von Make-up hielt ich nicht viel. Meine Nägel waren schon gemacht passten gut dazu. Ich betrachtete mich. So schon viel besser! Das hatte ich in einer Rekordzeit von 3 Minuten geschafft. Ich schnappte meine Handtasche und ging zurück zu Cally. "Fertig"

Ich wanderte durch die Bücherei während Maura sich umzog.
Meine Klamotten waren vom Training noch ziemlich dreckig, doch für Ariane musste ich mich nun wirklich nicht aufhübschen.
Geduldig wartete ich und sah mir die Bücher interessiert an. Vielleicht durfte ich mir mal welche ausleihen.
Als Maura wieder kam, war ich beeindruckt.
"Wow... dass ging schnell.", meinte ich.
Sie sah vollkommen anders aus und trotzdem erkannte man die typischen Merkmale wie Wangenknochen wieder.
"Irgendwann werde ich dich nicht wiedererkennen.", meinte ich lachend.

"Magie ist praktisch", erwiderte ich. Bei ihrem
nächsten Satz musste ich ein wenig lachen. Haare
machten viel aus. Ich bemerkte ihren interessierten
Blick. "Du kannst dich jederzeit bedienen", meinte ich lächelnd.
"Wir haben so viele Bücher über alles... naja fast alles",
fügte ich hinzu. Ich dachte an meine Suche über Dämonenbücher
oder sowas in der Art. Es hatte mich überrascht, dass es Praktisch nichts
über diese Wesen gab. Der Tag war jung, wir mussten uns nicht beeilen.
Da fiel mir das Ledergebundene Buch ein, dass ich vorhin gelesen
hatte und ich legte es an den richtigen Ort zurück. Es hatte mir nicht die
Informationen liefern könnem. "Wirklich seltsam..."

Ich lächelte. "Danke"
Auf das Angebot würde ich auf jeden Fall zurück kommen.
Maura legte ein Buch zurück und ich versuchte den Titel zu lesen,
scheiterte jedoch.
Sie wirkte kurz etwas Abwesend.
"Wollen wir Bus fahren, oder willst du uns wieder...
beamen."
Mir fiel kein besseres Wort dafür ein.

Ich lief zu Cally. Wegen der Nervosität produziert
ich gerade sehr viel Magie. "Ich bring uns hin", meinte ich.
Jetzt hatte ich den Dreh raus und genug Magie sowieso.
Ich warf nochmals einen Blick auf die Adresse und prägte sie
mir ein. Ich atmete tief ein und nahm Callys Handgelenk.
"Bist du bereit?", erkundigte ich mich.

Ich nickte.
Also noch so eine Tour.
Mal schauen ob es sich nun besser anfühlen würde.
"Ja", meinte ich nicht ganz sicher, aber sicher
genug um so zu klingen.
Nun hieß es warten und hoffen in einem Stück wieder auf zu tauchen.

Ich schloss die Augen und wir wurden
wieder in ein Licht gehüllt. Ich fühlte, wie wir
uns auflösten, aber es war nicht mehr ganz so
ungemütlich und kalt. Ich fühlte mich leicht. Diese
Aktion saugte mir eine Menge Magie ab, aber die stellte
bereits wieder neue her. Als wir unsere stoffliche Gestalt
zurück erhielten, hörte ich Autos. Wir standen neben
einer Strasse mitten in New York. Ich sah einige Häuser.
Also an mir war noch alles dran.
"Sind wir hier richtig?"

Ich hatte meine Augen geschlossen, bemerkte trotzdem dass ein Licht uns blendete.
Dann war der Boden unter meinen Füßen weg und Sekunden später wieder da.
Ich öffnete meine Augen und sah als erstes ein gelbes Taxi was an uns vorbei raste.
Es war viel Verkehr und alles war chaotisch und laut.
ch blickte mich um und nickte.
"Komm", meinte ich und packte Mauras Hand.
Ich zog sie in das Gebäude hinter uns und lief die ersten Stufen rauf.
Es folgte ein kurzer Flur und dann war da die Wohnungstür.
Ich klopfte. Meinen Schlüssel hatte ich nicht mit.

Autos werde ich wohl nie vetrauen.
So viele Menschen sterben durch sie.
Es ist so laut und dann zieht mich Cally
mit. Ich gebe mir Mühe, mit ihrem Tempo
mitzuhalten. Und dann standen wir vor einer
Tür. Wieder klopfte mein Herz wie Wild und ich spürte wie
frische Magie durch mich hindurch floss.

"Ariane, bist du-"
Wusch.
Die Tür wurde sofort geöffnet. Ariane trug ihr Bürooutfit,
was aus einem schwarzen Rock und einer weißen Bluse bestand. Ihre Haare waren zu einem strengen Dutt gebunden und nur ein paar Spitzen schauten raus.
"Calliope!" Überrascht und sofort besorgt sah sie mich an.
"Alles ok-"
Sie stoppte als sie Maura erblickte.
Ihr Mund wurde zu einer Linie und sie musterte das Mädchen stumm.
Schweigend stand sie da und blickte Maura an, mit einem Blick den ich sonst nur kannte wenn Ariane überlegte was ich nun wieder angestellt hatte.
Eine Strähne löste sich aus ihrem Zopf, doch sie strich sie nicht zurück.
Sie schien drüber nachzudenken woher sie Maura kannte.

Ich zuckte zusammen, als die Tür so plötzlich
geöffnet wurde. Mein Mund öffnete sich automatisch ein
wenig, als ich Ariane erblickte. Wie eine Geisteskranke
starrte ich sie an, ohne das ich ein Wort rausbekomme.
Ich war unfähig mich zu bewegen. Mein Gehirn war nicht
bereit, zu glauben dass das Ariane war. Sie sah so verändert aus...
Sie trug nicht mehr das Kleid, ihre Miene war nicht mehr so
offen, ihre Haare... und trotzdem erkannte ich eindeutig ihr
Gesicht und ihre Schönheit. Doch ich war eine Lady. Schnell schloss
ich meinen Mund und straffte die Schultern. Ich begegnete ihrem Blick.