Es ist ein ziemlich warmer Tag, weshalb ich in kurzen Sachen rum laufe. Die Sonne scheint und ich habe das Gefühl, dass ich gleich verbrühe. Aber hey; besser als den ganzen Tag Sturm.
Ich gehe etwas rum, bis ich zum Trainingsplatz komme. Es sind nur ein paar Camper da, was auch gut so ist. Besser als wenn das halbe Camp anwesend ist. Ich beobachte erst mal ein wenig, bevor ich mir einen Bogen hole und anfange selber zu trainieren. Dabei achte ich darauf irgendwie zu treffen, doch leider muss ich gestehen, dass Bogenschießen wirklich nicht mein Ding ist.
Irritiert sehe ich rüber zu meinen Pfeil, der nun in einen Busch steckt.

"Ich glaube, du solltest das mit dem Bogenschießen sein lassen - bevor noch jemand einen Pfeil im Hintern stecken hat" rief ich Jana zu und lachte.

PLötzlich ertönt Matthews Stimme und ich sehe ihn leicht irritiert an.
"Irgendwann muss ich es wohl auch lernen...", murmele ich, doch muss ebenfalls lachen.
Ich gehe zu ihn rüber und gehe ihn meinen Bogen. "Dann versucht du es mal", meine ich herausvordernd.

"Willst du dich wirklich mit einem Sohn des Apollo anlegen" sagte ich und nahm ihren Bogen.

Ich zucke mit den Schultern.
"Dann denk mal darüber nach, wer meine Mutter ist." meine ich lächelnd.
"Aber ja. Ich lege mich gerne an." Das könnte noch lustig werden.

Ich wusste genau, wer Janas Mutter war. Hekate, Göttin der Magie und eine die man nicht Nachts im dunkeln begegnen möchte. Aber ich hatte keine Angst vor ihr. "Na dann zeig ich dir Mal, wie man richtig damit umgeht" Ich legte einen Pfeil an die Sehne, spannte ihn an und schoss. Der Pfeil flog mit rasender Geschwindigkeit und traf sein Ziel genau ins Schwarze.

Ich grinse aufgeregt. Es ist mal wieder einer der Tage, wo ich so hyperaktiv bin und vor Freude fast explodiere. Manchmal schon fast wörtlich.
"Super!" meine ich laut und renne rüber zum Feil, den ich dann zurück hole. Dann nehme ich ohne zu Fragen den Bogen wieder und spanne den Pfeil an, der irgendwo hin fliegt. Irgendwo, aber nicht nahe am Ziel.
Ich renne wieder rüber und hole den Pfeil erneut und gebe Matthew wieder den Bogen.
"Du bist gut", meine ich ehrlich.


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ach ich sollte wohl erwähnen dass Jana manisch-depressiv ist

Ich sah Jana etwas verwirrt an. "Danke" Ich wusste ja das die meisten Halbgötter etwas hyperaktiv sind - mich eingeschlossen - aber Jana stellte eine Ausnahme. Wenn sie gut drauf war dann hüpfte sie auf und ab wie ein Satyr, wenn es Enchiladas zum Mittag gab. Ich meine sie ist schon nett - aber halt auf ihre ganz spezielle weise.

Ich nicke einfach und sehe wieder rüber zum Ziel und warte darauf, dass er wieder los schießt.
Es ist heute eigentlich eine ganz normale Trainingsstunde, doch trotzdem sind wir sehr wenige hier.
Ich atme eimal tief ein. Die Frühlingsluft tut wirklich gut und die Blumen kann ich schon aus der Ferne riechen. Sie machen den Tag noch freudiger.

Ich fasste mich wieder.
"Sag mal, Jana - hast du eigentlich jemals mit deiner Mutter gesprochen???" fragte ich während ich den nächsten Pfeil anlegte. "Ich meine so ein richtiges Gespräch - von Mutter zu Tochter, halt???"

Ich sehe ihn etwas überrascht an. Mit der Frage hatte ich nicht unbedingt gerechnet.
Ich überlege kurz und schüttele dan denn Kopf.
"Nein und das will ich auch nicht. Und du? Mit Apollo?", frage ich neugierig.

"Einmal, als er mir sagte das ich sein Sohn bin und ich hier in Camp gehen sollte" Ich ließ die Sehne los und der Pfeil bohrte sich die Zielscheibe. "Entschuldige bitte das ich gefragt habe" sagte ich und sah Jana an.

"Ach schon gut. Die Meisten hier haben so Probleme was ihren Eltern angeht", meine ich ehrlich.
Ich sehe den Pfeil wieder hinterher, der natürlich erneut das Ziel trifft. Hätte es auch nicht anders erwartet. Wieder lächele ich und hole ihn zurück.
"Ich kenne nur wenige die überhaupt wirklich Kontakt mit ihrem göttlichen Elternteil hatten", gestehe ich.

"Stimmt, die meisten hier leben schon länger als ich und kennen ihre Eltern nur vom Namen" Ich gab Jana den Bogen.

Ich nicke.
"Möchtest du denn Apollo kennenlernen?", frage ich nun neugierig, als ich den Bogen nehme, doch noch nicht anspanne. Dafür bin ich zu gespannt auf seine Antwort.

"Naja ich wüsste schon gerne wie mein Vater so ist" Ich lachte. "Ich mein, wozu hab ich alle meine Fähigkeiten wenn ich nicht weiß woher ich sie hab"

Ich ziehe eine Augenbraue hoch.
"Aber findest du nicht er hätte sich wenigens etwas öffter melden können? Wenigens jedes Jahr zu deinem Geburstag kommen können oder wenigens dir mal helfen, wenn du gerade Hilfe benötigt hast?"

"Okay das stimmt schon, er hätte sich melden können - aber Zeus hatte ja das Besuchsverbot ausgesprochen."
Doch ich glaube tief in mir drin, war Dad immer bei mir. Er hat mich nie allein gelassen.

Ich schüttele den Kopf.
"Das sollte Eltern sowas von egal sein" meine ich hart. Aber es ist doch so? Sollten Eltern für ihre Kinder nicht alles riskieren?

Ich sah Jana an. Sie hatte schon recht - Eltern sollten immer für ihre Kinder da sein. Aber das Schicksal von Halbgöttern ist es, das wir allein ohne unsere göttlichen Eltern klar kommen müssen. "Du hast ja recht" sagte ich schließlich und griff nach dem Bogen. "Also wenn ich noch einmal ins Schwarze treffe - bringst du mir mein Abend essen heute, abgemacht". Ich spannte den Pfeil an und zielte. "Und falls nicht, hol ich dir deins" fügte ich hinzu und schoss.

"hmmm", mache ich und sehe ihn noch kurz an, bevor er dann eine Art Wette vorschlägt und ich rüber sehe.
Ich überlege eigentlich gar nicht, sondern antworte sofort. "Alles klar!" meine ich strahlend und dann schießt er auch schon und ich warte ab. Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit, obwohl es eigentlich sehr schnell geht.

"Haha" Ich stieß die Faust in die Luft. "Ich hab gewonnen" rief ich und lachte. Der Pfeil hatte sein Ziel nicht verfehlt.

Dann trifft der Pfeil und für einen kurzen Augenblick sage ich nichts.
"Okaaay, was möchtest du?` Pfannkuchen? Rührei? ..." ich überlege. Was kann ich eigentlich noch so machen? Ich bin nicht gerade koch-begabt.
"Oder ich bringe dir etwas vom Buffet" meine ich dann.

Ich lächelte sie an. "Habt dank, junge Dame - Ich nehme etwas von euren wundervollem Buffet entgegen auf das mein Magen gefühlt und mein Hunger befriedigt sei" Ich verbeugte mich vor ihr. Dann blickte ich wieder auf und grinste:

Ich muss lachen und mache einen kleinen Kniks.
"Gerne doch mein Herr. Was sie wünschen" meine ich und frage mich jetzt schon, was es heute Abend wohl für Essen geben wird. Hoffentlich etwas Gutes.