das Eingangsposting lautete :

Es regnet draußen gerade und die Tropfen landeten
auf meinen Haaren und Klamotten. Ich mochte den Regen, er hatte immer
eine reinigende Wirkung auf mich. Heute hatte ich endlich einen
freien Tag. Klar, ich mag Camp Jupiter, aber es ist anstrengend.
Mi einem Kaffee in der Hand und Kopfhörern lief ich durch die Straßen.
Mir fehlte meine Familie in Italien. Meine Mom, Mickey, meine Schwester.
Aber es wird noch eine Weile dauern, bis ich sie besuchen kann.

Als mein Schwert das empfindliche Fleisch trifft, schreit er
laut auf und alles hier drin begann sich zu bewegen. Sofort
rannte ich weiter, schlug auf alles ein und bahnte mir einen Weg
zu einem grosses Brocke, das wohl ein Organ von ihm sein musste.
Nachdem ich es auseinander gerissen hatte, schnitt ich mir einen Weg durch
die Magenwand. Das Gekreische verstummte langsam und auch die hektischen
Bewegungen liessen nach. Als ich ein Loch hatte, zwängte ich mich nach draussen
und schnappte nach Lugt. Ich war komplett nass. "Rennt!", rief ich und rannte wie ein
Verrückter, um dem umfallenden Vieh auszuweichen.

Auf das Kommando wartete ich kein zweites Mal.
Noch bevor er den Befehl richtig zu Ende gebrüllt hatte
drehte ich mich auch den kaum vorhandenen Absätzen
meiner Stiefel um, warf mir den Bogen gekonnt über die
Schulter und suchte in einer Geschwindigkeit die einige
andere wohl überrascht hätte das weite.
Menschen wie auch Monster unterschätzen oft meine Reflexe
und meine Geschwindigkeit. Beides war bei mir ohnehin
ziemlich gut ausgeprägt, und hinzu kam noch Artemis Segen
der diese Eigenschaften abermals verstärkte.
Wie auch immer, ich kümmerte mich jedenfalls darum schnellst
möglich Abstand zu gewinnen und konnte nur hoffen das die
anderen zwei das ebenfalls taten.
Wäre zumindest ziemlicher Wahnsinn falls nicht.

Ich schaffte es gerade so, auszuweichen. Ich war eigentlich
ein schneller Renner. Ian hechtetet und Meghan war schnell
ausser Reichweite. Das lauteste "Klatsch" der Welt erklang und liess
den Boden zittern. "Wow", staunte Ian. "Das war cool. Mögt ihr Tintenfisch?"
Er schnitt mit der Machete in das Fleisch, das sich nun problemlos abtrennen
lies. Ich keuchte. "Geht es euch gut?"
"Oh, ja", meinte Ian grinsend und musterte mich. "Bäh" Ja, ich war
voll mit Schleim.

Erst als ich wieder Ruhe hinter mir vernahm wagte
ich stehen zu bleiben und mich um zu drehen.
Was ich sah ließ mich leicht die Nase rümpfen. Igitt!
Andererseits musste ich mir selbst seufzend eingestehen
das ich über die Jahre schon schlimmerses gesehen hatte.
Leider.
"Und was ist mit dir?" rufe ich zu Enzo rüber und nähere
mich den beiden wieder, wenn auch nicht ohne leichtes
Mistrauen denn es würde mir gar nicht gefallen wenn diese
Dinge sich am Ende doch noch wieder zusammen setzt oder so.

Ian packte so viel ein, wie er tragen konnte. Dazu sagte ich nichts.
"Das hält Wochen...", murmelte er erfreut. "Es geht mir gut", sagte ich zu 
Meghan. "Danke" Ich wischte noch mehr Schleim von mir. "Oh, das war
ne hammer Nummer, Bro. Wie bist du drauf gekommen?"
Ich zuckte die Achseln. "Ist mir spontan eingefallen"

Ich verzog das Gesicht als ich in Ians Nähe zum stehen kam.
Ich möchte mir nicht vorstellen das zu essen oder was auch
immer. Mal ganz abgesehen davon das ich seit Jahrzehnten
überzeugte Vegetarierin bin.
Ich schüttle leicht den Kopf, kann mir ein schwaches Grinsen
aber trotz aller Versuche nicht verkneifen. "Nicht das mich
Spontanität stören würde, aber sich von einem Monster fressen
zu lassen? Du bist entweder verrückt, lebensmüde, oder mutiger
als es gesund für dich ist."

Meghan so von dem Tintenfisch ziemlich angewidert an. Nachvollziehbar.
Dennoch würde ich es essen, wenn es ums Überleben geht. Ich überlegte.
Wieso hatte ich es eigentlich getan? "Wohl eher verzweifelt", meinte ich.
Was hätten wir sonst tun können?

Ich schüttle lediglich den Kopf. Was bleibt mir da auch
das ich erwiedern könnte? Eins muss ich ihm lassen, es
kommt eher selten vor das mir keine Antwort einfällt,
von daher ist das schon eine Leistung.
Nicht nur diesbezüglich natürlich, ich hätte mich nähmlich
zum Beispiel sicher nicht fressen lassen.

Meghan sagte ausnahmsweise nichts, was mich leicht
überraschte. Nun ja, es gab auch nichts weiter dazu zu sagen.
Menschen, die viel sprachen fand ich... hm. Irgendwie interessant
doch ab einem gewissen Punkt vermutlich nervtötend. Ian war
fertig und sah zuversichtlich in die Runde. "Kommt, Kinder", sagte er
und lief voraus. Etwas perplex schaute ich ihm hinterher, folgte ihm dann
aber.

Ich zog eine Augenbraue hoch und blickte den beiden
etwas skeptisch hinterher. Mal, ehrlich, für heute reichte
es mir eigentlich schon an Verrücktheit. Aber gut, man
muss ja halbwegs flexibel sein. Also gab ich mir einen Ruck
und lief den Jungs hinterher. Wohin auch immer.

War diese Strasse unendlich lange oder war ich im Moment
einfach nur pessimistisch? Ian pfiff wie immer fröhlich vor sich hin,
als er sich plötzlich zu uns drehte. "Kommt. Lasst uns ein Lied singen?",
schlug er begeistert vor. "Hm... kennt ihr eines?' Zweifelnd blickte ich zu Meghan.