Es regnet draußen gerade und die Tropfen landeten
auf meinen Haaren und Klamotten. Ich mochte den Regen, er hatte immer
eine reinigende Wirkung auf mich. Heute hatte ich endlich einen
freien Tag. Klar, ich mag Camp Jupiter, aber es ist anstrengend.
Mi einem Kaffee in der Hand und Kopfhörern lief ich durch die Straßen.
Mir fehlte meine Familie in Italien. Meine Mom, Mickey, meine Schwester.
Aber es wird noch eine Weile dauern, bis ich sie besuchen kann.

Ich zog mir die Kapuze meiner Jacke tief ins Gesicht.
Es regnete schon ewig. Zumindest hatte ich das Gefühl.
Man, ich hasse Regen.
Warum musst gerade ich auf diesen blöden Auftrag?
Hätten sie einfach wen anders geschickt könnte ich jetzt
gemütlich irgendwo sitzen wo die Sonne schien.
Stattdessen stapfte ich durch die Straßen und den Regen.
Super Tag, wirklich!

Ich kann heute tun, was ich möchte. Übermorgen muss
ich wieder zur Schule. Ich war froh, die Schule abschließen
zu können, selbst wenn ich manchmal fast einschlafe, aber
das hat mit meinem Dad zu tun. Diese ganze Halbgottleben liegt mir
einfach nicht. Plötzlich klingelte mein Handy und ich nahm ab.
"Kendall?", fragte ich. Sie ist meine beste Freundin, seit... schon
immer eigentlich.
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Ich hab die Nachricht nicht mehr xD
weißt du noch, wie sie in diese Welt kommen?

Erneut ziehe ich die Kapuze tiefer.
So tief, das ich nichts mehr außer dem Stoff und ein paar roter Locken sehen.
Also starre ich auf meine Füße und vergrabe meine Hände in den Jackentaschen.
Wie gerne hätte ich jetzt etwas Sonne. Oder Mond meinetwegen, bloß keinen Regen!
Es nervt ganz einfach.
Seufzend biege ich in meinem Blindflug um eine Hausecke.

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Ich glaube da hatten wir noch gar nichts gesagt ^^'

Der Regen wurde stärker und in kurzer Zeit war
ich pitschnass, doch es war nicht kalt. Ich wollte um die Ecke,
als jemand in mich hinein lief. Es tat nicht weh, aber das Mädchen
prallte an meine Brust. Ich stolperte und hielt sie instinktiv fest, damit
sie nicht umfällt. Ihr Gesicht war unter einer Kapuze verborgen und
ich liess sie los. Vielleicht mag sie es ja nicht, das respektier ich.
"Geht's dir gut"?, erkundigte ich mich.

Ich mache ganz reflexartig einen Satz nach hinten.
Nicht genug damit das der Regen sich schon wieder
verstärkt, ich muss auch noch in jemanden rein rennen.
Warum passiert mir das eigentlich immer wieder?
"Ja, alles bestens." antworte ich damit er nicht denkt
ich würde ihn ignorieren oder sowas. "Tschuldigung
übrigens, und bei dir?"

Ich erkannte einige rote Strähnen.
Sie kommt mir so bekannt vor.
Wenigstens antwortet sie. Ich kann es
nicht leiden, wenn jemand einfach weitergeht
oder noch mich noch anschnauzt. "Ja, alles gut.
Tut mir wirklich Leid" Ich hätte besser aufpassen müssen.
"Ich bin übrigens Enzo", stellte ich mich dann vor. Eigentlich
verrate ich nicht einfach so meinen Namen, aber ich hatte
so ein Gefühl.

Erst jetzt sehe ich auf.
Ich hatte verbissen versucht mir die Regentropen
vom Gesicht fern zu halten aber es währe wohl
unhöflich gewesen ihn nicht anzusehen. Wow, seid
wann genau achte ich nochmal auf Höflichkeiten?
Das ist neu.
"War meine Schuld" murmle ich. "Ich bin Meghan."

Meghan... Ich dachte einen Moment nach.
Sie ist nicht zufällig eine Römerin? Gerade als
ich etwas sagen wollte, begann sich meine Welt zu drehen.
Ich hielt mich an der Wand fest, da ich sonst umgekippt
wäre. Die Umgebung verschwamm und ein unerträgliches Ziehen
durchfuhr meinen Kopf. Ich brachte bloss ein leises Stöhnen raus.
Mir war so schwindlig und ich merkte wie ich mich langsam
auflöste. Was zur Hölle geht hier vor? Plötzlich wurde alles ganz
schwarz und ich konnte an gar nichts mehr denken.

Ich trette unsicher einen Schritt zurück.
"Äh..." mache ich. "Alles in Ordnung?"
Mit so einer Situation kann ich gar nicht
umgehen. Ich weiß nicht was man macht
wenn es anderen nicht gut geht!
"Kann ich irgendwie helfen?" frage ich darum
vorsichtig obwohl ich irgendwie nicht wirklich
mit einer Antwort rechne.

Als ich die Augen wieder öffnete, lag ich auf einer Wiese.
Mühsam setzte ich mich auf und mein Blick fiel auf die
Umgebung. Wo war ich nur? Es sah alles... so perfekt aus?
Ich konnte es nicht beschreiben. Das Ziehen war zum
Glück verschwunden. "Meghan?", fragte ich leise. Sie war
schließlich die letzte Person, die ich gesehen hatte. Die Sonne
hier war auch anders... Ich stand noch nicht auf.

"Was ist das denn jetzt?" verwundert sehe
ich mich um. Zumindest scheint hier die
Sonne. Ich schlage meine Kapuze zurück
so das meine Locken wieder frei über meine
Schultern fallen und drehe ich einmal langsam
um mich selbst um mir alles genau anzusehen.
Ist zwar schön und gut, aber das gefällt mir
trotzdem gar nicht. Ich taste unter meiner
Jacke nach meinem silbernen Jadgmesser, das
glücklicher Weise noch da ist. Glück gehabt.
Als ich meinen Namen höre. "Hm?" mache ich
und drehe mich um. "Oh, tschuldigung. Alles
in Ordnung mit dir?"

Ich wollte am liebsten einfach einschlafen, in meine
Traumwelt flüchten. Aber das konnte ich jetzt nicht. Das
hier... es ähnelt der Traumwelt, aber ich schlief nicht. Das würde
ich wissen. "Mir geht's gut", brachte ich hervor. Sie war auch hier?
Besorgt sah ich sie an und zwang mich aufzustehen. "Bei dir?
Bist du verletzt?", erkundigte ich mich. Hier lief etwas schief,
ganz klar. Was war das für ein Ort? Mein Herz schlug ein wenig
schneller, aber ich beruhigte mich wieder.

Ich grinse leicht, was ich eigentlich zu vermeiden
versucht hatte denn mein Grinsen ist ziemlich
frech und Leute neigen dazu zu denken das ich was
aushecke, stimmt zwar meistens auch, aber nicht
dieses Mal. Für die Nummer kann ich nichts. "Ich
bin nicht die die auf dem Boden liegt, oder?" frage
ich und halte ihm eine Hand hin um ihm aufzuhelfen,
dabei streife ich mir irgendwie den Jackenärmel nach
oben und enthülle mein SPQR Tattoo mit den vier
Strichen.

"Da hast du recht", räumte ich ein
und liess mir von ihr aufhelfen. "Danke" Mir
war noch mulmige zumute. Als ich ihren Arm sah,
fiel mir das Tattoo auf. Jetzt ergab alles Sinn. "Du bist Römerin",
stellte ich fest, als ich auf den Füssen war. Erkärt, wieso
sie mir sie bekannt vorgekommen ist. Ich war nie besonders
oft oder lange im Camp. "Ich bin ein Sohn des Somnus", fügte
ich hinzu und entblößte mein Tattoo mit den 5 Strichen.

Ich lächle leicht. "Das du kein normaler
Sterblicher bist ist mir schon nach der
Sache gerade klar gewesen." Ich grinse
erneut. "Ich bin eine Tochter des Merkur,
und Jägerin der Artemis."
Ich vollführe eine einfach Handbewegung
und halte meinen Silberbogen in der Hand.
Wie um meine Aussage zu bekräftigen.

Meghan erscheint mir sympathisch.
Sie hat ihre eigene Art und ich werde
nicht vorurteilen. Merkur, hätte ich mir
denken könnrn. Ich lächelte leicht. "Jägerin", wiederholte
ich beeindruckt. Ich bin ein verpennter
Highschool Schüler. "Weißt du wo wir sind?",
fragte ich hoffnungsvoll. Vermutlich hat sie
genauso viel Ahnung wie ich. Oben am Himme
bemerkte ich eine zwei Anzeigen. Links stand Enzo
mit einem grünen und roten Balken und rechts dasselbe,
nur mit Meghan. Ich runzelte die Stirn. Das erinnert mich
an... ein Videospiel.

Ich zucke mit den Schultern und seufze. "Ich
habe nicht die geringste Ahnung." erkläre ich.
"Ich bin schon seit mehreren Jahrzehnten
Jägerin, aber sowas habe ich noch nicht erlebt."
Ich blicke zum Himmel. "Und das da, gefällt mir
im übrigen überhaupt nicht."

Ich unterdrückte einen Fluch.
Ich hatte da eine ganz üble Vermutung.
Unwillkürlich schluckt ich und biss die
Zähne zusammen. Götter sind kreativ,
es würde mich nicht mal überraschen.
Aber was haben wir verbrochen? Ist das
eine Strafe? Ein Test? "Schlag mich mal bitte",
bat ich sie ernst und sah sie an. "Vertrau mir",
fügte ich hinzu und mein Blick fiel wieder auf die
Anzeigen. Ich liess sie nicht aus den Augen und wartete
bis Meg zuschlug.

Ich ziehe skeptisch eine Augenbraue hoch.
Was soll das denn jetzt?
Aber na gut.
Eher unmotiviert hebe ich den Arm
und schlage ihm leicht gegen die Schulter.
Ich sehe immer noch nicht worin der Sinn
dabei liegen soll also warte ich einfach mal
ab.

Es hatte nicht die erwünschte Wirkung.
Es hat ja nicht mal richtig weh getan.
"Nicht so", meinte ich. "Schlag mir ein mal
fest ins Gesicht", fügte ich ruhig hinzu.
Ich war kein Masochist, also nicht scharf auf Schmerzen
aber das hier war es mir wirklich wert. Vielleicht hing
unser Leben davon ab. Ich hielt ihr mein Gesicht etwas
hin und machte die Augen zu.

Mein erster Gedanke war ob er sie noch
alle hatte.
Mal ehrlich, wer würde sich diese Frage
jetzt nicht stellen?
Eigentlich bin ich nicht zimperlich... aber
trotzdem... nein, ins Gesicht schlagen will
ich ihn trotzdem nicht. Aber ein Mittelweg
wäre okay, also hole ich auf und trete ihm
mit ordentlicher Kraft vors Schienbein.
Wenn das immer noch nicht reicht sehen
wir weiter, aber für gewöhnlich haben meine
Tritte eine ordentliche Wirkung.

Ich kann verstehen, dass sie das
verrückt findet. Ich fand es gut, dass
sie nicht so zimperlich war. Leider hatte
ich den Schmerz im Gesicht erwartet.
Ein eiserner Blitz fuhr durch mein Schienbein
und ein dumpfer Schmerz machte sich breit.
Ich japste ein "Au" und hüpfte redlexartig auf einem
Bein herum. Dann fiel mein Blick sofort gen Himmel.
Wie ich befürcht hatte. Meine rote Anzeige war ganz klein
wenig gesunken und begann sich schon wieder zu füllen.
Meghans grüne Anzeige verlor auch ein wenig. "Hast du das
gesehen?", fragte ich. Rot ist Leben- ganz toll- und Grün
Ausdauer?

"Hab ich." murmle ich missmutig und mustere
die seltsamen Leuchtanzeigen da oben. "Und
es gefällt mir nebenbei immer noch nicht."
Gerade ich die so begabt darin ist alles
technische wie Computerspiele oder sonst
was überraschend schnell zu zerstören.
Muss so eine Art Talent oder so sein.
Erst im nächsten Moment realisiere ich das
der Tritt wohl ziemlich weh getan haben muss
so wie er durch die Gegend hüpft. "Ups."
machte ich und setzte ein entschuldigendes
Grinsen auf. "Tut mir leid."

Der Schmerz ließ nach und
ich stand wieder aufrecht hin.
"Schon gut", sagte ich. "Das war
gut, ich hab doch schließlich darum
Gebeten" Wenn ich sie jetzt anschnauzen
würde... es würde keinen Sinn ergeben. Mein
Blick erforschte weiter die Umgebung. Wir
waren hier auf einer Art Wieso und weiter
vorne gab es eine Stadt. Sie war leer. Es gab hier
so vieles, aber ein Weg war ganz deutlich.
"Wir sollten weiter, vielleicht finden wir was raus",
überlegte ich.