das Eingangsposting lautete :

Ariane würde mich umbringen.
Es war kurz vor Mitternacht und ich war immer noch nicht zuhause.
Stattdessen waren fünf Taxis an mir vorbei gefahren, wobei das letzte dadrauf geachtete hatte extra durch eine Pfüze neben mir zu fahren.
Es wäre ja eine Schande sauber nach hause zu kommen...
Bis dorthin waren es aber immer noch 4 Blocks und eine U-Bahn war nicht in Sicht.
Ich seufzte und holte mein Handy aus der Jackentasche.
12 verpasste Anrufe. Ich konnte Ariane von hier fluchen hören.
Sie würde mich umbringen sobald ich zuhause war.

Jeremy zog mich nach vorne und ich folgte ihm. Ganz wohl war mir nicht zwischen all den Fremden Menschen, doch ich versuchte es mir nicht zu sehr anmerken zu lassen.
Der Stuhl auf den ich mich setzte knarschte und klapperte leise, was mich zusätzlich beunruhigte.
Zumindest die Barfrau betrachtete nicht mich wie ein Stück Fleisch, dafür aber Jeremy.
Diesee blieb aber wie immer cool und ungerührt.
"Informationen also... vielleicht, wenn der Abend noch älter wird.", meinte die Frau grinsend und musterte einmal Jeremy von Kopf bis Fuß. "Aber nun erst Mal zum wichtigsten. Was darf es zu trinken sein?"

Es passt mir zwar nicht, aber ich lasse Cal los.
Die Barfrau war eine dieser Kreaturen: grossgewachsen,
eigentlich hübsche. Ihre Haut war milchig, das Haar
pfirsichfarben und die bernsteinfarbenen Augen funkelten
mich verführerisch an. Ich fands zwar merkwürdig, aber
es schüchterte mich nicht ein. Ich spielte einfach mit.
Ich beuge mich leicht über den Tresen und erwiderte ihren
Blick mit einem kleinen Schnunzeln. "Klar. Ich hätte gerne
was mit Alkohol", sagte ich, da ich keine Ahnung hatte, was es hier
gibt. "Oh, da weiß ich das Richtige. Kommt sofort ", sagte sie und drehte
sich um.

Während die Barfrau irgendwas zusammen mixte, blieb ich still sitzen und hoffte einfach, dass mich niemand groß bemerken würde.
Zwar spürte ich ab und zu mal ein paar Augenpaare, die mich ansahen, doch die meisten sahen danach gleich zu Jeremy und dann wieder zurück in ihr Glas.
Was genau Jeremy vorhatte wusste ich nicht. Mir war nicht klar wie clever es war hier etwas zu Trinken zu bestellen, auch wenn ich natürlich wusste, dass er so nur an Informationen ran kommen wollte.
Ob es wohl Geld in dieser Welt gab? Oder konnte man sich sowieso alles wünschen und es tauchte auf?
Ich wusste es nicht. Vermutlich waren wir doch etwas zu Überstürzt hier her gekommen.
Nun gab es aber wohl erst einmal kein Zurück.
"Tada." Die Frau hinterm Tresen stellte ein kleines Glas vor Jeremy. Ich glaube es war ein Whiskeyglas, doch ob dort auch Whiskey drin war konnte ich beim besten Willen nicht sagen.

Ich sah mich etwas um, während ich
hier wartete. Wie soll ich eigentlich bezahlen?
Da stellt sie das kleine Glas vor mich hin
und strahlt mich an. Wieso hab ich das Gefühl
dass sie mich abfüllen will? Ich starrte das
Glas misstrauisch an. So schnell werde
ich nicht betrunken. "Geht auf mich", fügt sie
hinzu. "Danke", erwiderte ich und kippte den Inhalt
runter. Ganz viel Alkohol... Aber ich musste nicht husten.
So was hab ich noch nie getrunken. Den Geschmack kann
ich nicht beschreiben, aber es war irgendwie lecker.

Jeremy stürzte den Inhalt einfach hinunter.
Hoffentlich ist er Trinkfest., dachte ich ein wenig besorgt.
Okay, ein Glas dürfte kein Problem werden.
Immer noch still saß ich auf den Platz während die Barfrau Jeremy beim Trinken ansah.
Ich konnte mir nicht vorstellen, dass wenn ich mal auf jemanden stehen sollte, dass ich ihn so offensichtlich anstarren würde.
Das war nicht wirklich meine Art.
Nachdenklich lehnte ich mich im Stuhl zurück, welcher wieder knatschte, wurde jedoch nicht weniger Aufmerksam.
Immer noch beobachtete ich die Scene ganz genau.

Ich hatte mich noch gut im Griff.
Während die Barfrau mich weiter musterte,
fiel ihr das Blut auf meinem Hemd auf.
"Was ist dann da passiert?", fragte sie und deutete
darauf. Wie immer hatte ich irgend ne Lüge parat.
"Nicht meins. Da war so n' seltsamer Kerl, der versucht
hat mich zu erstechen" Ich brachte ein Lächeln Zustande.
"Das hat er bitter bereut" Ihre Augen wurden groß und
sie starrte mich ehrfürchtig und voller... -Gier?-  an.
Ich hatte damit gerechnet, dass ich so punkten würde.
"Du hast vorher von Informationen gesprochen. Machen wir
einen Deal", schlug sie vor. Ich wartete bis sie weiter sprach.
"Ich sag dir alles was ich weiß, aber du musst..."
"Ich muss was?", hakte ich nach, obwohl ich es mir
denken konnte.

Ich saß am Tisch und hörte zu wie die beiden Sprachen.
Das war doch nun wirklich nicht das was ich dachte. Meine Güte, damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet.
Und was machten wir jetzt? Oder besser gesagt Jeremy. Ich saß im Moment sowieso nur doof rum und wusste nicht was ich tun sollte.
Soweit ich es mit bekam sagte die Barfrau nichts, sondern machte irgendwas mit der Mimik, aber vielleicht sprach sie auch nur leise.
Nur stand Jeremy im Weg und so konnte ich die Frau gar nicht sehen.

Sie winkte mich her und ich stand
auf und lief zu ihr. "So sehr ich dich auch will...",
flüsterte sie und legte ihre Hand auf die Brust.
Ich zwang mich, mich nicht tu verkrampfen.
Sie machte ein trauriges Gesicht. "Du musst mir
bei was andrem helfen" Innerlich seufzte ich erleichtert.
"Ja?", fragte ich.
"Siehst du diese Kerle?", fragte sie leise und deutete
in die Richtung. "Ja", erwiderte ich. Es waren etwa 5
ältere, echt wiederliche Kreaturen. "Die haben meine
Eltern getötet und mich mitgenommen. Ich bin jetzt 22
und immer noch bei ihnen. Sie schlagen mich immer.
Ich will, dass du sie tötest", erklärte sie. Damit hatte
ich nicht gerechnet...

Ich sah wie Jeremy hinter die Theke ging und mit der Frau redete.
Still sah ich zu. Nun saß ich alleine da und sofort hörte ich eine Stimme: "So alleine.
Soll ich dir gesellschaftl Leisten?"
Ein wenig erschrecken drehte ich mich zu jemanden um der aussah wie ein dreißig jähriger Mann, jedoch mit toten bleicher Haut und blau/grauen Haaren.
"Äh... nein danke. Ich bin gar nicht alleine.", sagte ich schnell. Dann sah ich auf einen Stuhl und sagte laut "Sorry Sussie er sieht dich auch nicht."
Verrückt zu sein schreckte normalerweise Menschen ab. Hoffentlich auch hier.

Keine Hure, dafür aber Auftragsmörder.
Na toll, langsam verstehe ich wieso mein
Dad enttäuscht von mir ist. "Töten?", fragte ich
nach. Wenn Cal nicht hier wär, hätte ich gar nicht
gezögert. "Sind Sie so schlimm?"
"Du ahnst ja nicht wie, glaub mir, tot
sind sie für alle besser", meinte sie und packte
meinen Arm. "Na gut, ich tus, versprochen. Aber
zuerst wirst du uns Antworten geben." Sie nickte
"Ich muss noch schnell mit meiner Freundin reden",
fügte ich hinzu und ich ging zu Cal. Die Barfrau blieb einige Meter entfernt.
Natürlich hatte sich jemand an Calliope rangemacht. Ich stiess
den Kerl weg und fauchte wütend: "Zisch ab!" Er hob
dir Hände und entfernte sich. "Sie sagt uns alles was sie weiß",
kam ich dann auf den Punkt. "Aber ich muss etwas tun..."

Ich war erleichtert Jeremy wieder zu sehen.
Der Mann von eben verschwand sofort und schien erst Mal nicht wieder zu stören.
Ich sah Jeremy beim Sprechen zu und bemerkte, dass er eine Art Sorgenfalte auf der Stirn hatte.
"Und was?", fragte ich vorsichtig nicht sicher was ich nun zu erwarten hatte.
Auf jeden Fall schien es Jeremy gar nicht zu gefallen.

"Diese Typen" Ich deutete auf sie.
Gerade zog einer lachend eine kreischende - ganz bestimmt nicht
aus Spass- Frau auf seinen Schoss und brüllte was herum, wobei
man seine gelben Zähne und Zahnlücken sehen konnte. Dann
trank er einen Krug aus und die Flüssigkeit rann seinem Bart heruter.
Ich wandte voller Ekel den Kopf ab. "Sie haben ihre Eltern geötet und zwingen
sie immer noch, bei ihnen zu bleiben. Wer weiss, was sie mit
ihr anstellen. Aber sie sind generell bösartige Arschlöcher", erklärte ich.
"Und ich soll sie umbringen", fügte ich hinzu und wartete auf ihre Reaktion.

Ich folgte Jeremys Blick -und Finger- welche beide auf eine Gruppe Männer zeigten.
Sie waren mir vorhin nicht aufgefallen, doch nun waren sie kaum mehr zu übersehen und hören.
Eine Frau schien nicht gerade glücklich zu sein, ihnen Gesellschaft zu leisten und Tischmanieren schien auch keiner von ihnen zu haben.
Mir tat die Barfrau leid und dass ich sie offenbar so falsch eingeschätzt hatte. Wenn sie mit diesen Typen zusammen sein musste, war es kein Wunder das sie Leichenblass war und sich freute wenn mal jemand normales hier her kam. Obwohl wir wohl eher die abnormalen waren.
Als Jeremy jedoch vom töten sprach zuckte ich leicht zusammen.
Erst Gestern... vorgestern hatte ich dabei zugesehen wie Lewis gestorben war, welcher ein Geist war der bereits selber getötet hatte und kurz dadrauf hätte ich selber fast jemand getötet.
Das ich schon wieder mit Mord zutun hatte gefiel mir gar nicht. Fast mitleidig sah ich zu den Männern.
Die Frage ob es nicht eine andere Möglichkeit geben würde, stellte ich erst gar nicht.
Schließlich nickte ich langsam, aber unglücklich. Sehr unglücklich. "Wenn wir so Fred retten.", hörte ich mich flüstern.

Ich merkte, wie sie zusammen zuckte. "Ja, so retten wir ihn", versicherte ich ihr
und meine Miene verfinserte sich ein wenig. Egal wie gut meine Absichten auch sind,
ich hab das Gefühl, dass ich nie umhinkomme, jemandem zu töten. Ein schlechtes Gewissen
hab ich ja nicht und sie habens verdient, also was solls...
Dann sah ich zur Barfreu und winkte sie her. Sie kam zu uns und ih Blick wandert von mir zu Cal. "Also, was wollt ihr wissen?", fragte sie. "Wir suchen einen Mann", erklärte ich. Freds Informationen sind nicht gerade präzise. "Er soll gross und vorallem böse sein. Er hat weisse Haare und weisse Augen. Ist so ein Typ zufällig vorbeigekommen oder so?"

Der Zweck heilige die Mittel, oder? Ich dachte an das griechische System zum Thema Tod -eine Sache an die ich mich noch grobe zu erinnern vermochte- und schluckte ein wenig.
Hoffentlich hatte ich noch genügend Lebenszeit um all meine Fehler wieder gut zu machen. Wie willst du Mord wieder gut machen?
Ich verdrängte den Gedanken als die Barfrau kam und fragte was wir wissen wollten.
Ich blickte erst zu Jeremy der ihr eine Beschreibung gab und dann zurück zu ihr.
Bei allen Göttern, bitte weiß um wenn es sich handelnd. Lass dass alles hier nicht umsonst sein.

Ich weiß dass ich sowas von in der Hölle landen werde, aber damit habe ich mich abgefunden.
Für Cal will ich was besseres, sie hat was besseres verdient. Ich war froh dass sie nicht so ein
Mörder ist wie ich. Meine Beschreibung war absolut deutlich- ich meine nicht jeder
zweite Kerl hier sieht genauso aus. Meine Hoffnung war so gross wie dieses Kugelding einer Stecknadel
Die Barfrau nickte plötzlich und ich hob den Kopf. "Ach ja?", hakte ich nach. "Ja, das war erst vor
Kurzem. Es war ein unheimlicher, weisser Mann mit einer Kapuze. Sedrick hiess er so viel ich weiss und er hatte diesen Seeelenstein dabei. Wahrscheinlich hat er irgendjemanden dort hinein gespert" Fred! "Weisst du, wo e  hingegangen ist?", fragte ich nach. "Ja, Nach Norden zu der Eiswüste. Wollt ihr sonst noch was wissen?"
"Was war er?", erkundigte ich mich.
"Ich weiss nicht, aber er war mächtig", murmelte sie und sah mich aufforfernd an. Klar...
Ich sah unglücklich zu Cal. Ich will nicht, dass sie sich das mit ansieht.

Sedrick hieß also der Bösewicht unserer Geschichte.
Ich hörte aufmerksam zu und versuchte nichts zu verpassen. Einen Seelenstein... mhm war irgendwie schon selbsterklärend weshalb ich still blieb, auch wenn ich mich fragte wie eine Seele ein so einen kleinen Stein passte. Ich hoffte Fred war nicht der Platzangst Typ.
Eiswüste klang meiner Meinung nicht wirklich einladend. Warum konnte er nicht irgendwo wo es fröhlicher war sein. Sowas wie Lollipop Land.
Ich seufzte leise und dass er zudem noch verdammt mächtig war, machte die Sache nicht besser.
Die Frau warf Jeremy einen auffordernden Blick zu und Jeremy wirkte nun noch unglücklicher als vorher.
Er sah mich schon fast traurig an. Ich nahm an er hatte ebenso wenig Lust aufs töten wie ich.
Nur das ich nicht töten würde. Immerhin hatte ich nicht einmal eine Waffe.
Ich sah ebenfalls Jeremy an und wusste nun nicht genau was ich tun sollte. "Wir sollten sie vermutlich in den Wald oder so locken.", meinte ich schließlich. Eine Schlägerei in einer Taverne klang nicht gut. Außerdem lebte mit ein wenig Glück diese doofe Pflanze von vorhin noch und erledigte... das.

Was ich so seltsam finde, ist dass ich keine
Lust habe aufs Töten. Normalerweise mache ich es gerne. Es ist wie eine Jagd...
Wie, als hätte ich mich daran erinnert, wurden meine Züge wieder
kalt und Aufregung machte sich breit. Wenn man es nicht genau nimmt,
sind es auch Monster. Auf einmal wollte ich nichts lieber tun. "Nein, die sind nicht
dumm", meinte ich und mein Blick fiel auf die ekligen Kerle.
Die werd ich wohl schaffen. "Und außerdem haben wir dafür keine Zeit"
Ich sah die Barfrau an und deute auf Cal. "Bring sie raus", bat ich sie und
sie nickte. Sie wollte Cal sanft an den Schultern packen und wegziehen.
Ich drehte mich um und überlegte mir was. Dirket auf sie draufgehen ist
vermutlich das einfachste. Sie werden überrascht sein. Und mein Messer wird
wohl bei ihnen Schaden anrichten.

Also legte es Jeremy also drauf an. Ich war nicht wirklich überzeugt von dieser Idee, doch noch weniger gefiel mir seine nächste.
"Was?", sagte ich überrascht und spürte dann bereits eine Hand auf meiner Schulter.
Was sollte dass nun werden. Ich riss mich von den Händen los und stand dabei auf.
Die ganze Zeit war mir klar, dass wir immer noch in der Taverne mit vielen Menschen waren, weshalb ich leise Sprach.
"Lass mich los. Ich lass ihn jetzt bestimmt nicht alleine.", meinte ich zu der Barfrau, auch wenn ich bestimmt keine Hilfe hier drin war.
Aber jetzt einfach hinaus zu gehen wäre viel zu einfach gewesen. Mich zu drücken vor alldem was passieren würde, erschien mir selber feige und falsch. Es war immerhin auch meine Entscheidung gewesen.
Ich bin nicht wie Ariane. Ich werde nicht Kilometer entfernt sein, während jemand meinetwegen stirbt.

Cal protestierte natürlich. Die Barfrau ließ
sie los und blickte verwirrt drein. "Bitte", flehte ich Cal an.
"Ich bring es hinter uns, es geht schnell.
Ich möchte aber nicht dass du dabei bist", gab ich zu.
Wenn ich in meinen "Mordwahn" komme, kann es echt
blutig und unschön weden. Und sie soll nicht schlecht von mir denken,
obwohl das meine Natur ist. Meine Mom ist schließlich die
Göttin des quallvollen Todes. "Das solltest du dir nicht
ansehen und außerdem, ich wüsste nicht wie du helfen könntest",
versuchte ich sie umzustimmen. Ich meine, will sie etwa zuschauen??

Ich biss mir auf meine Lippen und versuchte mir einen Grund auszudenken weshalb ich nicht den leichteren Weg wählen musste.
Jeremy sah mich schon wieder so verzweifelt an und es tat nicht gut ihn so zusehen.
"Na gut...", meinte ich schließlich, da mir nichts einfiel.
Mir tat es schon fast körperlich weh diese Worte auszusprechen, doch was sollte ich sonst tuen.
Jeremy hatte Recht, am Ende wäre ich nur eine Gefahr für ihn, da ich im Weg stand.
Dann konnte ich ihm wenigstens den Wunsch erfüllen und heraus gehen.
Ich blickte Jeremy noch kurz an und biss mir immer noch auf meine untere Lippe. Ich wollte sowas wie 'Entschuldigung, dass ich so nutzlos bin' oder 'Danke, dass du es machst' sagen, doch dass alles wirkte einfach nicht passend.
Also nickte ich schließlich nur leicht und drehte mich zur Barfrau um.

Ich sehe sie eindringlich an und schließlich
stimmt sie zu. Ich schäme mich nicht dafür,
aber sie muss mir nun wirklich nicht zujubeln während
ich jemanden umbringe. Ich warte bis Cal mit der Frau verschwunden
ist und drehe mich wieder um. War ich nervös? Nein. Ich hab
genug Erfahrung. Ich atmete tief ein und lief in deren Richtung,
aber tat so, als würde ich rausgehen wollen. Sie beachten mich
Nicht, gut. Plötzlich drehte ich mich um und rammte dem ersten
geradewegs meine Klinge in den Nacken. Er hatte gar keine Zeit zum Aufchreien.
Jetzt warens nur noch vier. Plötzlich war es Totenstill, aber ich verlor keine
Zeit.

Die Frau führte mich durch die Tür hinaus und blieb erst stehen, nachdem wir schon einige Meter von der Taverne entfernt waren.
Sie lehnte sich an einen Holzzaun und schien mich kurz anzusehen, verlor dann aber das Interesse und sah zu Taverne zurück.
Ich stand mit dem Rücken zu dem Gebäude und blickte auch nicht zurück. Stattdessen verlagerte ich mein Gewicht aus mein rechtes Bein und biss weiter auf meinen Lippen um.
Die Schuldgefühle drohten mich im Moment zu ersticken und ich machte nichts um das unschöne Gefühl von meiner Brust zu entfernen.
Ich war kein deut besser als Ariane. Um jemanden zu schützen tötete ich andere.
Wow... wenn dass nicht einmal eine Wendung des Geschehens war.

Es dauerte bestimmt einige Minuten, doch ich schaffte es. Ich machte mich schon
über den zweiten her, während seine Freunde geschokt den Leichnam anstarrten
und realisierten, was gerade passiert war. Dann sprangen sie auf, aber ich war schon
mit dem zweiten fertig. ich zog mein Messer aus seinem Rücken. Schon jetzt war ich voller Blut.
Die übrigen drei brüllten wütend schlugen nach mir, doch ich wich
aus. Leider hatte es ja drei von ihnen. Einer hielt mich fest und der eine verpasst mir eine.
Ich wurde auf den Boden geworfen und das Messer fiel mir aus der Hand. Ich hatte keine
Zeit, um den Schmerz zu beachten. Aber ich war ja sowieso in meinem "Wahn" und bekam
nicht mehr viel mit. Der grösste von allen hielt meine Arme fest, während der andere mich gerade aufschlitzen wollte. Ich trat so fest zu wie ich konnte und traf seinen Kopf. Ein ekliges Knacken ertönte,
als sein Kopf nach hinten gschleudert wurde und er kippte um und blieb reglos liegen. Keuchend befreite ich mich aus dem Griff und schnappte mir mein Messer, doch mit einem Schrei schlug er es mir wieder weg und eim gewaltiger Kinnhaken folgte. Für einen Moment explodiert bunte Lichter hinter meinem Kopf. Jetzt war ich wütend. Ich verzog ungewollt mein Gesicht zu einer dämonischen Grimasse und vor Schreck hielt er inne. Ich nutzte die Chance und rammte meine Faust in sein Gesicht. Sein Freund versuchte ihm zu helfen, doch ich beförderte ihn schon in die Hölle. Völlig erstarrt sah der Letzte zu, wie ich auf ihn zu tapste. Ich wollte gar nicht wissen, wie ich aussah. Völlig verschwitzt, voller Blut, ein Messer in der Hand und eine psychotischen, wahnsinnigen Blick. "Bitte nicht...", setzte er an, doch ich zögerte nicht. Ich atmete wie ein aggressiver Büffel als ich mich umsah. Erst jetzt nahm ich die Leute wahr, die mich ehrfürchtig, amüsiert, schockiert oder völlig verängstigt anstarrten. Ich wollte hier raus.

Die Geräusche, die aus der Taverne kamen ließen mich zusammen zucken und ich blickte auf meine Beine.
Meine Lippe war mittlerweile aufgesprungen und ich schmeckte Blut. ich konnte mich nicht dran erinnern schon einmal in einem Traum was geschmeckt zu haben, doch im Moment war es sowieso alles zu real um noch als normaler Traum durch zugehen.
Ich spürte auch meine Ferse ganz deutlich und schmerzhafter als zu vor. Natürlich tat sie weh, wenn ich Schuldgefühle bekam. Was hatte ich auch erwartet.
Seufzend ging ich näher an den Zaun heran und versuchte mich irgendwie abzulenken, doch es ging nicht. Ich schien jedes Geräusch in der Taverne hören zu können.
Ein Klos bildete sich in meinem Hals. Auch die Barfrau sprach nicht, doch anders als ich wirkte sie nicht wirklich Schuldbewusst, sondern eher erleichtert.
"Niemand wird sie vermissen.", sagte sie, als sie mein Gesichtsausdruck sah. Damit machte sie es für mich nur nicht leichter. Ich spürte Tränen hoch kommen und drehte mich schnell weg.