das Eingangsposting lautete :

Ariane würde mich umbringen.
Es war kurz vor Mitternacht und ich war immer noch nicht zuhause.
Stattdessen waren fünf Taxis an mir vorbei gefahren, wobei das letzte dadrauf geachtete hatte extra durch eine Pfüze neben mir zu fahren.
Es wäre ja eine Schande sauber nach hause zu kommen...
Bis dorthin waren es aber immer noch 4 Blocks und eine U-Bahn war nicht in Sicht.
Ich seufzte und holte mein Handy aus der Jackentasche.
12 verpasste Anrufe. Ich konnte Ariane von hier fluchen hören.
Sie würde mich umbringen sobald ich zuhause war.

Ich hatte meinen Auftrag erledigt, sie waren tot. Alle fünf. Mein
Hochgefühl verblasste und ich wurde in die Realität
zurück geholt. Es war mucksmäuschenstill. Niemand traute
sie was zu sagen. Und eingegriffen hat ja niemand.
Ich versuchte mir das Blut irgendwie abzuwischen, aber das
machte es nur noch schlimmer. Jetzt begann auch mein Gesicht
zu schmerzen, doch das war meine geringsten Sorge. Ich warf den
Leuten noch einen letzten Blick zu, ehe ich aus der Tür rausstürmte.
Ich sog dir frische Luft ein, drinnen stank es gewaltig nach Blut.
Ich fühlte mich nicht schuldig, aber irgendwie dreckig. Ich entdeckte
die zwi Mädchen und ging auf sie zu.

Ich hatte mich gerade erst richtig in den Griff bekommen, als schon die Tür hinter mir aufging und jemand die Taverne verließ.
Ich drehte mich blitzschnell um und das Bild vor mir war irgendwie Gruselig. Jeremy hatte bereits vorhin Blut am T-Shirt gehabt, doch nun war sein gesamtes T-Shirt rot und das Messer tropfte noch.
Mir wurde sofort speiübel, doch ich riss mich zusammen. Ich wollte im Moment wirklich keine Probleme machen, wir hatten auch so schon genügend.
"Danke." Es kam von der Barfrau, welche auf einmal noch um einiges jünger wirkte. Sie lächelte schon fast und mir wurde bei dem Anblick wieder schlecht.
Sie freute sich über den Mord an einigen Menschen, dass war nun wirklich... widerlich.
Ich selber blieb stumm und sah Jeremy nur ganz kurz erleichtert an. Ihm ging es gut, dass war schon einmal etwas.
Ein Anfang konnte man sagen.

"Ja", stieß ich heraus. Es klang eher wie ein Knurren. Ich versorgte mein
Messer. Die Barfrau sah mich etwas eingeschüchtert an und wich zurück.
Dann drückte sie Cal etwas in die Hand, das wie Münzen aussah
und murmelte: "Die werdet ihr brauchen... Vielen Dank nochmals"
Auf dem Absatz machte sie kehrt und huschte wieder in die Taverne.
Ich konnte nicht anders und starrte auf den Boden, dann zu Cal.
"Ist mit dir alles in Ordnung?", fragte ich mit heiserer Stimme
und ging auf sie zu, bis ich dirket vor ihr stand. Ich vergaß, dass ich
voller Blut war.

Ich spürte etwas in meiner Hand und sah die drei merkwürdig aussehnenden Münzen an, dann nickte ich der Frau -die wohl immer Namenlos beleiben würde- zu und sah ihr dabei zu wie sie verschwand.
Hoffentlich hatte es sich für sie gelohnt.
Ich hörte Schritte und kroch Blut, da Jeremy plötzlich näher kam.
Das Bedürfnis zurück zutreten, verbot ich mir. Erstens war des durch den Zaun hinter mir eh nicht Möglich und zweitens hatte ich immer noch nicht das Gefühl, als dürfte ich mich vor all den Sachen hier drücken.
Ich hatte nichts dagegen getan, so gar zugestimmt, weshalb ich mitbeteiligt an der ganzen Sache war.
Trotz meines 'Vorsatzes' machte mir Jeremy ein wenig Angst. Seine Stimme klang fast Emotionslos und er war immer noch voller Blut. "Alles bestens.", murmelte ich. "Dein Kinn sieht nicht gut aus.", meinte ich dann als ich ihn genauer ansah.

"Das ist nicht so schlimm", erwiderte ich.
Es tut fast nicht weh. "Ich möchte nur weg von hier"
Es ist mir alles zu real, ich war mir sicher dass das kein
Traum war. "Und duschen", fügte ich hinzu. Ich bin müde
und hab Hunger. Fast wäre das witzig, denn wir schlafen.
Ich hatte das Gefühl, dass unsere Körper schon seit einer
Weile leblos in meiner Hütte rumliegen. "Mal sehen, was
wir mit den Münzen tun können" Ich versuchte, so wie immer
zu klingen.

Ich nickte und holte die drei Münzen hervor.
"Sind das Drachmen?", fragte ich, da ich bisher nur von dem griechischen Geld gehört, es jedoch noch nicht gesehen hatte.
Aber was sollten wir mit Drachmen anfangen?
Generell fragte ich mich, was wir nun machen sollten.
Ich hatte keine Ahnung wo die Eiswüste zu finden war, noch wie wir dort hinkommen sollten.
Zudem klang Jeremy viel zu kaputt um noch mehr zumachen. Vielleicht sollten wir einfach erst einmal aufwachen.
Und Fred alleine lassen. In Gedanken schüttelte ich meinen Kopf. Ich war zwar seelisch völlig fertig, aber mein Körper war noch topfit, weshalb es also keinen Grund gab aufzuhören.
Wenn man von der dummen Ferse absah.

"Ja, ich denke schon" Bevor ich
nicht Fred habe, werde ich nicht aufwachen.
Selbst wenn mein Körper dann tagelang rumliegt.
Ansonsten müssten wir von vorne anfangen und wenn das
passiert, nehme ich einen Stock und hau ihn mir
so lange gegm den Kopf, bis ich umkippe. Ich deutete
auf ein Häuschen. "Ich glaube das ist ein Hotel. Sollen wir da mal
reingehen?" Ich zog mir mein T-Shirt über den Kopf und wischte
mir das Blut so gut es ging vom Gesicht ab. Lieber halbnackt statt mit
nem Shirt voller Blut.

Ich packte die Münzen wieder sorgfältig in meine Hosentasche, auch wenn ich nicht wirklich glaubte, dass drei Münzen besonders wertvoll waren.
Ich sah zu dem alten Gebäude, was aber tatsächlich an eine Art Hotel erinnerte.
Ich wusste zwar nicht was es bringen sollte, aber Jeremy schien vor allem hier wegzuwollen, weshalb ich ihm erst einmal nicht im Wege stehen wollte.
Also nickte ich.
"Ja warum nicht.", meinte ich und machte mich auf zu der Tür des Gebäudes.
Hoffentlich waren die Leute dort drin netter.

Ich zerknüllte mein Shirt zu einem
Ball. "Bist du auch so am ende?", fragte
ich sie um musste gähnen. Meine Haare klebten
an meiner Stirn. Die in diesem Hotel sind hoffentlich
etwas zivilisierer. Obwohl ich wahrscheinlich am
schlimmsten bin. Das Hotel war eigentlich ganz schön.
Es war aus dunklem Holz gebaut und sah richtig edel aus.
Hier muss etwas anders zugehen.

Ich nickte. "Ja." Zwar war ich immer noch nicht müde, obwohl ich nun bestimmt schon drei Tage ohne richtigen Schlaf war, doch psychisch brauchte ich unbedingt eine kleine Pause.
Wir erreichten die Tür und ich drückte die schwere Klinge hinunter und öffnete die große Tür.
Drinnen war es anders als in der Taverne nicht viel dunkler als draußen.
Große Fenster warfen Licht auf eine Art Tresen und eine kleine -klischeehafte- goldene Glocke.
Sonst führten noch zwei Gänge nach rechts und links.
Der Boden war mit weichen Teppich ausgelegt und ich fand allein die Umgebung entspannend.

Ich hatte es nicht bemerkt, doch es
war begann zu dämmern. Ist in unserer Welt
etwa schon Tag? Ich sah mich drinnen um.
Eigentlich ganz nett. Ich sah einen Mann am
Empfang und ging auf ihn zu. Er starrte mich von
oben bis unten an. Ja, ich bin verschwitzt, voller
Blut und obenohne. Ich erwiderte seinen Blick,
bis er seinen Kopf senkte. "Ja, Sir?"
"Wie viel kostet ein Zimmer für eine Nacht?", erkundigte
ich mich. "Eine Drachme. Wir bieten unseren Kunden nur das
beste", erklärte er mir.

Ich stellte mich neben Jeremy und blickte zu dem Mann hinter dem Tresen.
Also war es tatsächlich möglich in der Traumwelt zu schlafen. Irgendwie gruselig, zudem erinnerte es mich an einem Film.
Als Jeremy nach dem Preis fragte, holte ich bereits eine Münze hervor.
"Dann hätteb wir gerne ein Zimmer.", meinte ich und gab die Münze.
Wir brauchten etwas Ruhe.

Er grinst mich und Cal an. Die
Münze steckte er ein. "Verstehe. Dann folgen
sie mir", verlangte er. Ich tapste hinter ihm her,
bis er vor einer Tür stehen blieb. "Alles was sich im Zimmer befindet
gehört ihnen. Ich wünsche ihnen einen angenehmen Aufenthalt",
sagte er und drückte mir einen Schlüssel in die Hand. Ich
ging rein und sah mich um. Es war ein hübsches Zimmer mit
einem grossen Bett, ein Schrank und nem Kühlschrank. Es hatte noch
ne Tür, wahrscheinlich das Badezimmer. Hinter uns machte ich die
Tür zu. "Ich geh duschen", meinte ich zu Cal und ging ins Bad.

Das Zimmer war nicht einmal altmodisch eingerichtet.
Jeremy verschwand sofort, während ich zum Kühlschrank lief und einen Schokopudding fand.
Konnte ich fett währenden wenn ich nun was aß? Immerhin war es ja ein Traum, aber sterben konnte ich.
Vielleicht sollte ich, dass alles als eine Art zweite Welt sehen, in der einige Sachen anders waren, ich jedoch die gleiche Person mit nur einem Körper.
Das Denken strengte mich dann doch zu sehr an, weshalb ich den Pudding öffnete und ein wenig davon naschte.
Schokolade schmeckte überall gut.
Kaputt lief ich zum Bett und ließ mich drauf fallen. Ich war froh drum nicht mehr stehen zu müssen.

Das Duschen half mir. Es dauerte eine Weile bis das
Wasser nicht mehr rot wurde. Schließlich trocknete ich
ein wenig meine Haare und band mir das Handtuch um die
Hüfte. Dann ging ich raus, blickte kurz zu Cal und steuerte auf
den Schrank zu. Als ich ihn öffnete, staunte ich nicht schlecht. Er war voll mit
Kleidung und anderem Zeug. Ich suchte einige Klamotten in meiner
Grösse zusammen und verschwand wieder im Bad.

Jeremy kam ins Zimmer als ich den zweiten Pudding aß. Kurze Zeit später, war aber auch dieser verschwunden.
Da ich nicht alles alleine aufessen wollte, ließ ich es nun erst einmal bleiben und warf dafür ebenfalls einen Blick in den Kleiderschrank.
Dieser war erstaunlich gut gefüllt, mit allen möglichen Klamotten. Ich fragte mich wie das Hotel es sich leisten konnte, Klamotten für jeden Besucher zu stellen, beschloss es aber nicht weiter zu hinterfragen.
Stattdessen suchte ich eine Jeans und ein Oberteil plus einer Art kleinen Lederjacke heraus.

Ich stellte fest das die Hose mir gut ging,
aber das Tshirt war ein wenig zu eng. Trotzdem fühlte
ich mich viel besser. Ich putzte noch meine Zähne
und kämmte meine Haare. Dann ging ich raus und legte
mich auf das grosse Bett. Dann fiel mein Blick auf die Wand.
Da waren zwei gekrümmte Schwerter die zur Deko dienen sollten.
Ich nahm eins runter und bemerkte dass es definitiv nicht
aus Plastik besteht. Könnte ich noch brauchen. Ich legte es auf den
Nachtisch. "Ich schlaf ne Runde", meinte ich und kroch unter die Decke.
Ich kann ich nicht mehr glauben das das unecht ist.

"Tue das.", sagte ich und ging dann selber ins Badezimmer, aus dem ich wenige Minuten später, frisch geduscht und mit neuen Klamotten, wieder heraus kam.
Jeremy lag friedlich im Bett, neben ihn ein Schwerter liegend. Mich lockte jedoch nicht das weich Bett, sondern das Fenster.
Hinter der Gasscheibe erstreckte sich eine Wiese und hinter dieser erkannte ich einen wunderschönen Sonnenuntergang.
Mit Millionen Farben verabschiedete sich die Sonne. Fasziniert und wirklich hingerissen, stand ich vor dem Fenster und betrachtete alles.
Meine Müdigkeit war bereits wieder verschwunden.

Ich murmelte ein "Mmh" und meine Augen fielen
zu. Das Kissen war einfach nur der Hammer. Morgen
werden wir Fred finden... oder übermorgen. Ich nickte
ein und es war der seltsamste und erholsameste Schlaf.
Ich spürte wie mein Geist sich regenerierte. Ich träumte auch
nichts, es war einfach schwarz.

Ich stand am Fenster, bis die ersten Sterne zu erkennen waren. Erst dann wurde mir klar, dass ich nun wirklich schlafen sollte.
So leise ich konnte, schlich ich durchs -nun dunkle- Zimmer, bis zur leeren Hälfte des Bettes.
In der Hoffnung Jeremy nicht zu wecken, legte ich mich ganz vorsichtig hin und nahm nicht einmal die Decke hoch.
Es war sowieso nicht kalt im Raum.
Ich schlief sofort ein, wie eigentlich immer.

Ich wälzte mich hin und her und suchte
was, das ich umklammern konnte. Viele
denken ich, sei kein Typ für Umarmungen und so,
da mein Elternteil eine dieser unheimlichen Götter ist.
Aber das stimmt nicht. Ich kenne viele Halbgötter die
ein Problem haben mit Körperkontakt. Berührt man sie auch nur,
zucken sie zusammen und weichen zurück. Aber ich gehör
da nicht dazu. Irgendwann kommt Cal und unbewusst drehe
ich mich in ihre Richtung und drücke meinen Kopf an ihren.

Jeremy weckte mich nicht auf. Wenn ich schlief, dann wie ein Stein.
Das war mal eine gute, mal eine schlechte Angewohnheit, je nachdem ob ich den Schulbus erreichen wollte oder nicht.
Auf jeden Fall lag ich ruhig im Bett, während Jeremys Kopf gegen meinen drückte. Nur meine Haare wurden da durch ein wenig wuscheliger als sonst.

Ich kuschelt mich dicht an sie. Ich war froh,
dass ich mir keine Gedanken machen musste.
Allmählich verblasste die entspannende Schwärze
und ich begann zu blinzeln, als mir die Sonne ins Gesicht
schien. Ich hätte fast niesen müssen. Plötzlich spürte ich jemand
warmes neben mir und hob den Kopf.

Es war schließlich die nervigen Sonnenstrahlen, die mich weckten.
Ich drehte meinen Kopf genervt weg von dem Licht, hinein in ein Kissen.
Für einen Moment war vergessen, wo ich war und das keine Zeit zum Ausschlafen war.

Langsam nahm ich meinen Arm weg.
Ich merkte, wie Cal sich rührte. "Hey",
gab ich verschlafen von mir. Ich rieb mir die
Augen und spürte wieder die nervige Sonne.
Am liebsten wär ich hoch gesprungen, hätte den
Fensterladen zugezogen und weiter gepennt. Doch
wir haben ne Mission. Ich befreite mich von der Decke
und quälte mich raus.