Gelangweilt setze ich mich in ein kleines Kaffe und betrachte die Blumen, die in der Vase
auf meinem Tisch stehen. Es sind vielleicht Garanien...ziemlich merkwürdig,
um hier einfach so rum zu stehen, als wären sie so schön.
Ich betrachte die Karte und bestelle mir einen Kaffe. Nach ein paar Minuten kommt
er auch schon. Ziemlich schnell. Reich mit Koffein. Kann ich nun gut gebrauchen.
Währenddessen stöbere ich ein bisschen in den Köpfen der anderen Gäste rum.
Hängen bleibe ich im Wunsch eines kleinen Jungens, vielleicht gerade 4 Jahre alt.
Er möchte einen roten Ballon haben, in der Form eines Minnions. Sind die nicht gelb blau?

Ich schlendere durch die Strassen. Mein Bauch
fing an zu Knurren und ich sah mich nach einem
Café um. Das erst beste, das ich entdeckte, betrat ich.
Entspannt ließ ich mich auf einen Stuhl fallen und musterte die
Karte. Da kam auch schon die Bedienung. Eine kleine Frau, mit
roten Haare und Sommersprossen. Etwa Mitte 20.
"Ich hätte gerne einen Kaffee, eine Cola und... den Sesamsalat
mit Hühnchen", bestellte ich und lächelte sie höflich an.
"Kommt sofort", gab sie mir Bescheid und eilte davon.
Während dem Warten ließ ich mein Blick über die Leute schweifen.

Während ich weiter in den Köpfen rum stöbere, trinke
ich meinen Kaffee und bin irgendwie etwas abwesend,
was relativ normal für mich ist. Eigentlich für die meisten
Halbgötter...Konzentration ist halt nicht so unser Ding.
Da kommt auch schon ein neuer Gasst, der anscheinend
viel Durst hat, nachdem er einen Kaffe und eine Cola bestellt.
Neugierig sehe ich ihn kurz an, bevor ich meinen Keks esse,
der zum Kaffee gehört.

Ich entdeckte ein hübsches Mädchen und unsere Blicke
trafen sich. Schnell, aber unauffällig sah ich wieder
weg. Jemanden anzustarren ist unhöflich. Da kam auch
schon die Kellerin mit meinen Getränken. "Danke", sagte
ich und sie lächelte. Ich nahm einen Schluck von meinem Kaffee.
Wieso ich auch noch eine Cola bestellt habe? Ganz einfach. Ich liebe Kaffe,
aber er löscht keinen Durst und ich bin mir sicher dass ich von
dem Essen durstig werde. Mit meiner rechten Hand drehte ich an meinen
Ring herum.

Leicht drehe ich meinen Kopf wieder, als die kellnerin mit
seinen Getränken kommt. Immer noch finde ich es merkwürdig,
doch ich möchte auch nicht nachfragen.
Ich mache ein kleines bisschen Milch in meinen Kaffe, rühre
dann und trinke ein paar Schlücke, obwohl er noch ziemlich
heiß ist.
Vorsichtig stelle ich die Vase mit den Garanien etwas anders
hin, denn sie stört mich in meiner Sicht ziemlich doll.
Dann bemerke ich den Ring am Finger des Jungen. Ob er eine
bestimmte Bedeutung hat? Ich wende mich wieder ab, ich
möchte schließlich nicht dass er noch denkt ich wäre irgendwie
so eine Verrückte.

Ich spürte wieder einen Blick auf mir,
doch ich sah nicht hoch. Nach weiteren Schlücken
stellte ich den Kaffe etwas weg. Dann holte ich mein
Notizbuch hervor, in das ich wie immer was reinkritzelte
und begann was zu schreiben.

Ich lehne mich etwas zurück und versuche mich auf den kleinen
Jungen zu konzentrieren und seinen Wunsch nach eine rote
Minion und nicht mehr auf den Jungen zu achten.
Doch er macht es mir ziemlich schwierig, denn nun hohlt er auch
noch ein Notizbuch hervor. Was schreibt er da?
Ich sehe mich um, bevor ich dann mein Geld raus krame für den
kaffe, der nun alle ist und ich aufstehe und es auf meinen Platz lege.
Dann gehe ich zu den Jungen rüber und setze mich auf den Stuhl
vor ihn hin.
"Was machst du da?", frage ich neugierig, ohne mich irgendwie vor zu stellen.

Ich war vertieft in das Schreiben.
Ich liebe es einfach meine Gedanken los
zu werden. Ich weiss, es gibt wenige Jungs
die sowas, geschweige denn Gedichte oder so
schreiben, aber ich mag es halt. Plötzlich hörte
ich eine Stimme und zuckte zusammen, als vor
mir das Mädchen war. Meine Miene blieb etwas
ausdruckslos. Ich mag es nicht wenn Menschen
neugierig sind, aber ich kann ihr das höflich sagen.
"Ich schreibe etwas", erklärte ich knapp. Mehr braucht
sie nicht zu wissen. Dann lächelte ich. "Ich bin Enzo.
Und sie sind?" Meinen vollen Namen kann nun mal
kein Amerikaner aussprechen.

Ich bemerke, dass er wohl nicht gerade entousiast
darüber ist, dass ist einfach auftauche, obwohl seine
Miene ziemlich gleich bleibt. Ich würde es auch nicht
gerade befürworten.
Er schreibt also etwas...hmm.
Dann sagt er mir seinen Namen. Enzo. Den Name habe
ich ja noch nie gehört. "Ich bin Melody", antworte ich.
Dann bin ich still. Ich weiß nicht recht, was ich noch sagen
soll. Normaler weise gehe ich nicht einfach rüber...aber
die meisten Menschen sind auch nicht gerade interessant.

Wir sahen uns an und ich merkte,
dass sie nicht wusste was sagen.
Ich streckte ihr die Hand hin.
"Freut mich, dich kennen zu lernen, Melody",
erwiderte ich freundlich. Meine Menschenkenntnis
lässt mich nie im Stich und ich weiss sofort dass
sie ein nettes Mädchen ist. Aber etwas an ihr ist anders.

Ich ziehe leicht eine Augenbraze hoch, als er mir
seine hand ausstreckt. Dann nehme ich sie an und schüttele
sie ein Mal, bevor ich sie wieder los lasse.
"Freut mich ebenfalls" antworte ich und setze ein Lächeln auf.
Vielleicht ist es doch okay, wenn ich mich hier her setze?
"Und...wieso hast du 2 Sachen zum Trinken bestellt?"
Ich werde etwas rot. Jetzt weiß er nämlich, dass ich ihn
beobachtet habe, wenn auch am Anfang nicht extra.
Trotzdem...die Frage will einfach nicht aus meinem Kopf verschwinden.

Ich konnte nicht anders, meine Mundwinkel
zuckten nach oben. "Ich hatte Lust auf Kaffee,
aber Kaffe löscht nicht den Durst. Deshalb noch
Cola", erklärte ich und mir ging auf, dass sie
mich beobachtet haben musste. Ich wusste nicht
recht, was ich davon halten sollte. Ich wollte noch
was sagen, aber dann brachte die Kellnerin mein Essen.

Das hört sich sogar irgendwie plausibel an. Ich hatte eine
andere Antwort erwartet, doch diese ist besser.
Dann kommt die Kellnerin auch schon, die mich kurz ansieht,
dann zu meinem Tisch rüber und dann wieder zu mir.
Sie stellt das Essen hin von Enzo und geht dann wieder,
ohne noch etwas zu sagen.
Wenigstens Bitte hätte sie doch sagen können. Heutzutage
werden die Menschen immer unfreundlicher. Und da wundert
man sich noch, was in dieser Welt alles schief läuft.
"Bist du öffter hier?", frage ich nach ein paar Minuten, denn
ich habe ihn hier noch nie gesehen, wobei ich auch erst seid
einem Monat oder so hier her komme.

Etwas verwundert sehe ich der Kellnerin
nach, die vorher noch so nett war, aber dann
verstand ich. Trotzdem kein Grund so unhöflich
zu werden. Ich sah wieder zu Melody.
"Nein, ich hatte gerade Hunger und das war das
erst Café das ich entdeckte", erklärte ich und sah
auf mein Essen. Dann nahm ich einen Bissen.

"Es ist hier ziemlich günsig, aber trotzdem gutes Essen",
meine ich lächelnd. Ein guter Grund hier her zu kommen.
Außerdem ist es gar nicht mal so weit vom Camp entfernt...
obwohl es schon seine Weile braucht.
Auch hier lehne ich mich wieder am Stuhl zurück und achte
darauf, dass meine Jacke auf ihren Platz bleibt, da ich
ja Waffen bei mir trage und die auch sterbliche sehen können,
da es normale Waffen sind, wenn auch teilweise mit himmlischer
Bronze die Kugeln sind. Oder wäre es möglich, dass er auch...?
Nein. Davon sollte ich jetzt nicht ausgehen.

Ich lächelte und schluckte herunter.
"Ich werds mir merken, Danke", erwiderte ich
und sah wieder zu ihr. "Wohnst du hier in
der Gegend?", fragte ich sie ruhig. Hoffentlich
trete ich ihr nicht zu nahe

Lächelnd nicke ich, wobei ich bei seiner nächsten Frage
etwas überlegen muss.
"Ich wohne nirgendwo", meine icj dann, was auch nicht
gelogen ist. Ich bin schließich lange einfach überall umher
gereist und erst seid Kurzem im Camp, wobei ich es nicht
als mein Zuhause betrachte und mich dort auch nicht gerade
willkommen fühle.
"und du?"

"Verstehe", erwiderte ich.
"Vor einigen Jahren bin ich nach Amerika gekommen",
erklärte ich. "Jetzt wohne ich in so eine Art Camp"
Ich nahm noch einen weiteren Bissen. Es schmeckte
wirklich gut. Ich schnappte mir meine Cola und trank
ein wenig. Dann konzentrierte ich mich wieder auf
Melody.

Verdutzt sehe ich ihn an. Hat er gerade wirklich gesagt, in
eine Art Camp?
"In was für ein Camp denn?", frage ich nach, denn wer weiß...
Raus zu finden ob jemand Kenntnis von der göttlichen Welt
hat ist immer äußerst schwierig, zudem man nicht einfach mal
kurz nachfragen kann. Leider. Sonst hätte ich jetzt stumpf gefragt.

Langsam fühle ich mich von ihr durchlöchert.
Zu viele Fragen. "Ich bin ja noch nicht volljährig. Dort
passt man sozusagen auf mich auf", erklärte ich knapp.
Mein Blick fällt wieder auf Melody und ich sah in ihre
Augen. "Du bist hübsch", meinte ich dann ehrlich
und lächelte. Ich verstehe nicht, wieso man jemandem
so ein Kompliment nicht einfach machen sollte. Schließlich heißt
das nicht unbedingt dass ich etwas von ihr möchte.

Ein Camp wo man auf ihn aufpasst. Gut, okay...ist das nicht
in den meisten Camps so?
"Ich bin manchmal in ein Camp..", meine ich zögernd. "Aber
nicht oft"
Ich sehe ihn an und bin für einen Moment sprachlos. Sowas
höre ich schließlich nicht oft. Bin es nicht gewöhnt. Was soll
ich antworten?
"Ehm...danke", murmele ich verlegen. Er sieht auch ziemlich gut
aus, doch das sagt man einen Jungen nicht mal kurz. Das ist
merkwürdig...irgendwie. Ich hasse es, wenn Mädchen immer
umher gehen und über jeden Typen der gut aussieht kreischen.
"Du scheinst auch viel zu trainieren", meine ich dann, auch
wenn sich das vermutlich ebenso bescheuert anhört, wie
ich es gerade in meinen Gedanken denke.

Ich frage mich, was für ein Camp. Aber
ich zügle meine Neugier. "Bitte", erwiderte ich
und ass weiter. Mein Teller war leer und ich schob
ihn leicht zur Seite. Bei ihrer Bemerkung, sah ich sie an.
"Hm... ich mache gerne Sport, ja", gab ich zu.
Ich habe nicht gerade den Körper eines Bodybuilders,
aber ich bin zufrieden. Jeder sollte zufrieden mit
sich selbst sein. Die Kellnerin - Nina - nahm meinen Tellee
und wollte gleich wieder ziemlich giftig weg düsen.
"Alles okay mit ihnen?", fragte ich sie und überrascht wandte
sie sich an mich. "N... nein, sorry", nuschelte sie.

ich nicke etwas und spiele mit meinen Finger an
meine Reisverschluss der Jacke rum.
Es ist meine Lieblingsjacke. Mein Vater hatte ihn
für mich gekauft damals...er wollte ihn mir schecken
zu 18. Geburstag, da habe ich mir die Jacke genommen,
als er nicht mehr da war.
Ich sehe Enzo an und dann, als die Kellnerin kommt, sehe
ich sie ebenfalls an und runzele leicht die Stirn und
dringe dann in ihren Kopf ein, ohne dass es wirklich meine
Absicht ist.
Ich sehe ein paar Menschen, doch deren Gesichter sind
nicht deutlich. Was genau ihr Wunsch ist, kann ich deswegen
nicht sagen.

"Tut mir Leid, falls ich sie in
irgendeiner Weise verletzt habe", meinte
ich ehrlich und etwas schuldbewusst.
Schon in der Schule war ich schon
öfters in solchen Situationen. Sie lächelte.
"Nein, hast du nicht, aber Danke. Ich wollte nur..."
Sie wusste nicht was sagen, also verschwand sie wieder.
"Hm", machte ich nachdenklich.

Ich betrachte sie noch kurz, bevor ich wieder
aus ihrem Kopf verschwinde und Enzo ansehe.
Er scheint wirklich ein netter Junge zu sein.
"Sie hat geradew jemanden verloren, vermutlich
erinnerst du sie an ihm", meine ich dann, als
mir ihre Gedanken doch irgendwie sinn ergeben.
"Also...wegen ihrer Körpersprache", meine ich
schnell hinterher, sonst hört sich meine Antwort
vermutlich verrückt an.