das Eingangsposting lautete :

Ich lief mit meiner vollständigen Ausrüstung durch den schattigen Wald in Richtung Fluss.
Da ich Brustpanzer hinderlich fand, trug ich keinen, nur einen Schild und meine Waffen, sowie einen leichten Rucksack mit Verbandszeug und Nektar und Ambrosia.
Mein Team bei dieser Runde "Eroberung der Flagge" war eine Alianz der Kinder der Dunkelheit und ein paar anderen Häusern. Theoretisch konnten wir nur gewinnen.
Ich tauchte in die Schatten und stürmte weiter voran. Der Fluss blinkte schon zwischen den Bäumen hervor.
Es war ziemlich wahrscheinlich, dass das gegnerische Team die Flagge auf Zeus' Faust aufgestellt hatte und dort bewachte.
Ich spang direkt vor dem Fluss aus den Schatten und rannte durch das Wasser.


(Kein Einleitungstext Darin bin ich nicht so Bombe.)

Geduldig hielt ich Alice fest.
"Ein Angriff auf ihn? Monster? Lissy, wir sollten zu ihm ins Krankenhaus. Ich komme mit dir. Ich möchte dich nicht alleine lassen." °Nicht noch einmal°, fügte mein Herz hinzu.
Es tat mir so furchtbar weh, Alice weinen zu sehen. Auf ihr Gesicht gehörte ein Lächeln.

Ich nickte und löste mich von ihm. Aus meinen Augen wischte ich mir die Tränen raus.
Mein Gesicht war mit roten Punkten übersehen, welche vom weinen kamen.
"Ja... danke", flüsterte ich und hätte mich am liebsten wieder in Lysanders Arme geschmissen, doch sein T-Shirt war jetzt schon ganz nass.

"Nichts zu danken", antwortete ich und zog Alice wieder an mich. "Schattenreisen geht schneller", begründete ich die Umarmung. "Wo ist er denn hingebracht worden?"

Lysander zog mich wieder an sich und fasst hätte ich wieder los geheult.
"In Atlantik, in einem großen Krankenhaus ähm...Emory University Hospital Midtown ", flüsterte ich.

"Gut, das kriege ich hin", murmelte ich und strich Alice übers Haar, das wunderbar weich war. Dann löste ich uns in den Schatten auf.
Während der Reise sagte ich nichts. Ich hielt Alice nur ganz fest und hoffte, dass die Reise nicht allzu angsteinflößend oder unangenehm für sie war.

Lysander hielt mich fest während der Schattenreise. Ich war schon Schatten gereist, doch mit Lysander war es nicht annähernd so schlimm wie sonst.
Trotzdem fühlte es sich nicht toll an.

Wir landeten in einer Gasse direkt neben dem Hospital und ich löste mich widerstrebend von Alice.
Immer wenn ich sie losließ, hatte ich das unangenehme Gefühl, sie wieder zu verlieren.
"Komm. Wir gehen rein", sagte ich und hielt Alice meine Hand hin.

Nach der Schattenreise atmete ich einige mal tief ein und aus bis ich Lysanders Hand nahm.
Mein Magen mochte diese Art des reisens immer noch nicht.
Langsam ging ich aufs Krankenhaus zu. Ich machte mir solche Vorwürfe.

"Tut mir leid, wenn es unangenehm war...", entschuldigte ich mich leise bei Alice und ging neben ihr her ins Krankenhaus hinein.
An der Information blieben wir stehen und ich begrüßte kurz die Frau, die hinter der Theke saß und wie wild auf einer Tastatur herumtippte.
"Guten Tag, Miss! Wir würden gerne zu...-" Ich sah Alice an. Ich wusste nicht, wie ihr Vater hieß.

Ich nickte bei Lysanders Entschuldigung nur und ging neben ihm ins Krankenhaus.
Als die Frau am Thresen mich fragend an sah sagte ich leise " John Dead"
Wie ich meinen Nachnamen hasste, die Frau sah mich kurz prüfend an, als würde ich einen schlechten Witz machen, gab uns ab schließlich eine Zimmer Nummer. Mit den Worten "Die Besuchszeit ist bald rum" verabschiedete sie sich.

Ich bugsierte Alice in einen Aufzug und fuhr mit ihr in den 3. Stock.
Für kein Geld der Welt hätte ich ihre Hand jetzt losgelassen.
Zärtlich drückte ich ihre Finger und führte sie dann zielsicher die Gänge entlang, bis wir vor der gesuchten Zimmernummer standen.
"Da sind wir auch schon", sagte ich sanft und klopfte ein paar mal an die Tür.

Mein Herz raste wie verrückt als wir vor der Tür standen. Lysander klopfte an, doch ich öffnete die Tür einfach.
Dann rannte ich auf das einzige Bett im Zimmer zu, wobei mir Lysanders Hand entglitt, und umarmte meinen Vater, der mich verwirrt ansah. "Süße", krächzte er beruhigend und streichelte mein Haar mit der unverletzten Hand und drückt mich ganz leicht von ihm weg. "Wie konntest du so schnell kommen?", fragte er mich und musterte mich genau. Tränen stiegen in meine Augen, als ich die ganzen Verbände sah. Sein eines Bein, der Oberschenkel vom anderen, der Arm, eine Schulter, Kratzer im Gesicht, dicker Verband am Bauch.

Als Alice' Hand meine losließ, fühlte ich mich für einen Augenblick verloren und allein. Das wurde nicht besser, als ich sah, wie eng die Beziehung zwischen Vater und Tochter war.
Wie bestellt aber nicht abgeholt, stand ich bei der Tür und überlegte, ob ich besser gehen sollte oder die Tür schließen sollte und mich ans Fenster stellen sollte.
Ich entschied mich dafür, die Tür zu schließen und trat dann ans Fenster.

Ich kniete mich vors Bett, da mir der Stuhl zu weit weg war und sah meinen Dad besorgt an.
"Lysander hat mich gebrach", sagte ich und erst jetzt mal bemerkte mein Vater Lysander, welcher gerade am Fenster angekommen war.
Die nächsten paar Sekunden sah meinen Vater Lysander prüfend an, mit einem Blick den ich nicht deuten konnte, dann lächelte er leicht und nickte Lysander zu. "Danke... schon wieder" Dann wand sich mein Vater wieder an mich.
"Danke dass du gekommen bist, ich weiß ich hätte dich nicht aus dem Camp holen sollen, dort bist du so viel sicherer als-""Rede keinen Quatsch, ich bin überall sicher wo du bist." ich lächelte ihn sanft an.

Alice' Vater dankte mir und ich nickte mit einem kurzen Lächeln dem Mann im Bett zu. Dann wanderte mein Blick wieder hinaus auf die Stadt und ich hörte den beiden nicht weiter zu.
Der Himmel wurde schon dunkler und ich wusste, dass bald meine Mutter das Vorrecht hier haben würde. Das bedeutete, dass wir bald wieder gehen mussten.
Ich sah meine Schwerter an, die ich immer noch dabei hatte und erst jetzt fiel mir auf, dass die Rüstung und unsere Helme noch im Wald im Camp lagen.
°Was solls°, dachte ich mir, °Die findet schon wer.°

"Was genau ist passiert?", fragte ich. "Keine Ahnung... es ging alles so schnell. Jemand klingelte an der Tür und gerade als ich sie öffnete hörte ich eine Art zischen und dann sagte jemand 'Halbgott', eigentlich hatte ich die Tür sofort wieder schließen wollen, ab sie sprang aus den Angelnd und wurde zusammen mit mir gegen unsere Wohnzimmertür geschlagen. Dann sind meine Erinnerungen weg... oder naja ich bin mir ziemlich sicher sie wurden manipuliert. Du sagst doch, dass Menschen oft Monster nicht so sehen wie sie sind" Ich nickte "Nebel... ja. Ich bin so froh das es dir gut geht."

"Vielleicht ist es auch besser, wenn Sie sich nicht daran erinnern. Das würde ein Trauma mit sich ziehen... Und das wünsche ich Ihnen nicht...", sagte ich zur Glasscheibe.
Ich hatte mich zwar nicht einmischen wollen, aber irgendwie hatte ich helfen wollen. Ob es allerdings hilfreich war, wagte ich zu bezweifeln.
"Entschuldigen Sie bitte", meinte ich schnell und drehte mich dabei zu Alice' Vater um, "Ich wollte nicht unhöflich sein."

Mein Vater sah zu Lysander und meinte "Nein, ist schon gut. Du hast recht" Hätte er gelächelt, wäre er wie immer gewesen. Doch mein Vater sprach die Worte sehr bedacht aus und ich fragte mich im Stillen wieso.
"Jetzt solltest du erstmal schlafen", beschloss ich und stand widerstreben auf. Gerne wollte ich hier bleiben, doch mein Vater war zu fertig um noch lange wach zu bleiben. "Ja...das sollte ich." Mein Dad nahm noch kurz meine Hand und ließ sie danach vorsichtig los. "Du bist gewachsen", stellte er fest und ich lachte. "Dad, ich bin erst seit 3 Wochen weg, so schnell wächst niemand."

John Dead sprach sehr ernst.
Ich nickte kurz und trat dann näher an das Bett heran.
Alice erhob sich. Es wurde sowieso Zeit, dass wir wieder ins Camp kamen.
"Auf Wiedersehen, Mister Dead!", verabschiedete ich mich und schüttelte Alice' Vater umsichtig die Hand.
Langsam streckte ich Alice die Hand hin und sagte: "Ich bringe uns zurück ins Camp."

"Du musst ihn nicht siezen.", meinte ich zu Lysander während er meinem vater die Hand gab. Dieser blieb still und nickte.
"Okay", sagte ich zu Lysander und nahm sein Hand entgegen.
Schon jetzt freute ich mich nicht auf die reise.
"Wir sehen uns", versprach ich noch schnell meinem Vater.

Ich nickte Alice' Vater ein letztes Mal zu, bevor ich mit Alice in den Schatten verschwand.
Hochkonzentriert versuchte ich, die Reise angenehmer zu gestalten, wusste aber nicht, ob es was brachte. Alice sah trotzdem furchtbar unglücklich aus.
Ich zog sie sanft zu mir und lehnte ihren Kopf an meine Schulter.
"Achte nicht so sehr auf die Reise, wenn es dir unangenehm ist. Konzentriere dich auf mich."

Mein Kopf lag an Lysanders Schulter während wir durch die Schatten reisten.
Ich nickte und lauschte auf Lysanders gleichmäßigen Atem.
Still stand ich da und versuchte auf nichts anders zu achten.
Es klappte erstaunlich gut.

Wir kamen am See des Camps wieder aus den Schatten und ich lächelte traurig.
"Da sind wir wieder. Geh dich jetzt ausruhen, Lissy", sagte ich sanft und strich ihr noch einmal übers Haar. "Ich werde Chiron melden, dass wir wieder da sind. Wenn etwas ist, dann komm zu mir."

Ich löste mich von Lysander als wir ankamen.
Mein Blick glitt kurz über dem im dunklen glizernden See.
"Das mach ich", versprach ich und wollte schon gehen als mir was ein fiel.
"In welcher Hütte bist du?", fragte ich.
Ich hatte keine Ahnung wer seine Mom war.

Ich hatte schon einige Schritte in Richtung des Haupthauses gemacht, drehte mich auf Alice' Frage noch einmal um.
"Nyx", antwortete ich schlicht. "Und deine?"
Mir kam in den Sinn, dass ich beim Flagge erobern an Aphrodite gedacht hatte. Vielleicht lag ich ja vollkommen daneben?