das Eingangsposting lautete :

Ich lief mit meiner vollständigen Ausrüstung durch den schattigen Wald in Richtung Fluss.
Da ich Brustpanzer hinderlich fand, trug ich keinen, nur einen Schild und meine Waffen, sowie einen leichten Rucksack mit Verbandszeug und Nektar und Ambrosia.
Mein Team bei dieser Runde "Eroberung der Flagge" war eine Alianz der Kinder der Dunkelheit und ein paar anderen Häusern. Theoretisch konnten wir nur gewinnen.
Ich tauchte in die Schatten und stürmte weiter voran. Der Fluss blinkte schon zwischen den Bäumen hervor.
Es war ziemlich wahrscheinlich, dass das gegnerische Team die Flagge auf Zeus' Faust aufgestellt hatte und dort bewachte.
Ich spang direkt vor dem Fluss aus den Schatten und rannte durch das Wasser.


(Kein Einleitungstext Darin bin ich nicht so Bombe.)

"Das stimmt nicht", sagte ich ruhig und sah mich um. "Für sowas kann man sich nicht selbst die Schuld geben"

"Tu ich aber...", meinte ich und sah weg.
Eine weitere Gabelung stellte sich uns in den Weg.
"Rechts?", fragte ich eilig und sah hinter uns.
Noch waren die Furien weit weg, aber das würde nicht so bleiben.

"Ja", sagte ich als er nachdem er eine Weg Richtung bestimmt hatte.
Dachte er wirklich so von sich? Als ich die Furien hörte dachte ich jedoch schnell an was anderes. Wie kam es, dass sie uns nach all den Jahren wieder fanden?

"Sie haben es ja gesagt, dass sie uns wiederfinden werden. Wir hätten uns nicht wiedertreffen sollen. Wahrscheinlich haben sie unsere gemeinsame Ausstrahlung oder sowas erkannt und uns deswegen entdeckt", vermutete ich und schoss mit Alice den kurvigen Gang entlang.
Wo zum Hades waren wir hier!?

Ich sagte nichts dazu. Doch ich fand es nicht wie er. Es war gut das wir uns wieder getroffen haben.
Immer noch konnte ich es kaum fassen. Es war mein Halbes leben her seit dem ich ihm zu letzt gesehen hatte.

Wir kamen in eine riesengroße Höhle. Noch immer befanden wir uns an der Decke und ich fand es nicht besonders klug, das zu ändern. Aber ich wurde müde.
"Wir müssen normal weiterlaufen. Es ist noch Tag. Ich kann dann nicht lange in den Schatten bleiben."
Dass Alice ja noch zusätzliches Gewicht bedeutete, ließ ich ungesagt.

Ich nickte. "Okay"
Hinter uns würde das Kreischen der Furien lauter.
Wenn ich nur an ihre ekligen Finger dachte, welche mich fest gehalten hatten wurde mir schlecht.
"Wir sollten uns beeilen..."

"Ja, sollten wir."
Ich brachte uns irgendwie auf den Boden und hielt Ausschau nach einem weiteren Gang, der aus der Höhle hinausführte.
"Dort entlang."
Ich zog Alice an der Hand und deutete in die Dunkelheit.

Es fühlte sich gut an wieder ein 'echtes' Wesen zu sein und nicht im Schatten zu stecken.
Schnell folgte ich Lysander. Für einige Sekunden verklang das Kreischen im Hintergund, dann hörte ich sie flüstern. "Schwach""Leichte Beute" "Ich nehm das Mädchen"
Meine Schritte wurden schneller.

"Hör nicht hin", flüsterte ich Alice zu und trieb mich selbst zur Eile an, aber ich war erschöpft. Die Ranken hatten mich ziemlich fertiggemacht.
Wir rannten durch die dunklen Tunnel, wobei ich erleichtert war, dass wenigstens ich genug in der Dunkelheit sah. Nyx sei dank.
Das dachte ich zwar nicht oft, aber wenn, dann hatte das auch seinen Grund.

"okay...
Der Tunnel war ziemlich dunkel, trotzdem nickte ich und hoffte Lysander würde es sehen.
Andauernt stolperte ich in der Dunkelheit, konnte mich aber immer noch an den Steinwänden auffangen.
Wir liefen immer schneller.

Ich bildete mir ein Licht zu sehen und zog Alice darauf zu.
Und tatsächlich war die Höhle zu Ende.
Aber der Weg nach draußen, führte steil bergab ins Meer.
Ich fuhr zurück.

Licht, dachte ich ehrleichtert.
Meine Schritte wurden schneller und leichter.
Dann stoppte ich abbrupt und wäre fast ins Meer gefallen.
Hilflos sah ich zu Lysander und dann zum anderen Ende des Tunnels.
Die falsche Abbiegung...

"Halt dich gut an mir fest."
Ich sank in die Schatten, Alice fest an meine Brust gedrückt und glitt die steile Wand hinunter auf das graue tosende Meer zu.
Etwa 5m über dem Meeresspiegel musste ich uns aus den Schatten ziehen und wir stürzten dem Wasser entgegen.

Ich presste mich an Lysander während wir die Wand herunter... glitten.
Kurz vor dem Wasser hörte die Reise auf und zusammen mit Lysander stürtze ich ins kühle nass.
Es war kalt und dunkel unter Wasser.
Der Schwung hatte uns tief unter Wasser gezogen und meine Klamotten füllten sich mit Wasser.

Ich hoffte, dass Alice nichts vom Aufprall mitbekommen hatte. Ich dagegen schon. Mein Ellebogen am rechten Arm war aufgeschrammt, denn ich war gegen einen Fels geknallt.
Das Salzwasser brannte in der Wunde und ich wäre am liebsten einfach abgehauen.
Das Meer war etwas, dass ich schon immer gefürchtet hatte.
"Schwimm!", rief ich schlicht und schob Alice an. "Schwimm so schnell und so weit du kannst!"

Ich hörte Lysanders Worte und schwamm schneller nach oben. Frische kühle Luft strömte in meine Lunge. Hektisch schwamm ich so schnell es ging.
Dann erst drehte ich mich zu Lysander um.

Ich paddelte etwas ungeschickt hinter Alice her.
Mein Arm brannte und das schränkte mich ein.
Nervös sah ich die Klippe hinauf und entdeckte die Furien, die uns wohl auch gerade wiederentdeckt hatten.
"Schneller!"
Ich hielt mich nicht weiter mit meinem Arm auf, sondern schaute mich hektisch um. Wir brauchten dringend eine Insel oder etwas Ähnliches. Aber es war nichts zu sehen.

Ich wurde schneller, doch meine Klamotten drückten mich nach unten.
Ich öffnete meine Jacke und ließ sie zusammen mit meinen Schuhen im Meer zurück.
Langsam fing ich an zu zittern. Mein Blick suchte nach einer Insel oder ähnlichen.

Ich spürte Schatten.
"Alice, nimm meine Hand. Ich glaube, ich weiß, wo wir hinkönnen."
Die Schatten lagen in merkwürdiger Manier übereinander. Das konnten Schieferfelsen sein.
Eine kleine StSteininsel kam in Sicht.
"Dorthin!"

Ich nahm Lysanders Hand und schwamm los.
Die Insel erschien mir erst kurz vorher.
Mir war sehr kalt. Mein Kiefer klapperte die ganze Zeit gegeneinander.

Ich kletterte mühsam auf die Steine und zog Alice kräftig zu mir. Sie zitterte vor Kälte.
"Komm schon her. Sonst erfrierst du mir noch."
Ich zog mein Shirt aus und wrang es aus. Dann goss ich Nektar darauf und wickelte es um meinen blutigen Arm.
"Nur keine Verlegenheit. Ich will nicht, dass du dich erkältest oder unterkühlst."

Lysander zog mich aus dem Wasser. Erst jetzt sah ich seine Verletzung. "Du blutest!", sagte ich aufgebracht.
Dann lehnte ich mich an ihn ran. Er war schön warm. Trotzdem sah ich ihn besorgt an.

"Das ist nicht so schlimm, Lissy", beruhigte ich sie und zog sie an mich.
Das Meer brandete gegen die Felseninsel und ich starrte es feindselig an. Die Furien mussten gewusst haben, dass ich das Meer hasste. Wieso sonst hatten sie uns hierher gebracht.
"Weißt du vielleicht, wie wir hier wegkommen?", fragte ich Alice und rubbelte über ihre Arme, damit ihr wärmer wurde.

Obwohl Lysander meinte es ging ihm gut, sah ich in immer noch besorgt an. Dann kuschelte ich mich leicht an ihn. Es war mir nicht unangenehm. Er war eine Art Bruder für mich, auch wenn ich ihn eigentlich kaum kannte.
Trübe sah ich aufs Meer hinaus. "Keine Ahnung", sagte ich. Das Meer wirkte Endlos.