Als das Füllhorn der Ceres gestohlen wird, erhält Lou den Auftrag, es zurückzuholen.
Anfangs scheint alles daraufhinzudeuten, dass sie alleine auf die Mission gehen muss.
Doch als sie zufälig Cassie in New York trifft, schließen sich die beiden zusammen.

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Ich gehe zu Hütte 8 und lege mich auf mein Bett.
Der Tag heute ist irgendwie langweilig und einfallslos.
Ich komme gerade vom Training und war eigentlich ganz zufrieden mit meiner Leistung, aber heute ist einfach... nichts los. Alle sind so unmotiviert...
Ich schnalle meine Waffen ab und gehe unter die Dusche.

Na dann wollen wir mal.
Auf gehts.
Retten wir das Füllhorn meiner Mutter.
Nervös bin ich ja schon.
Ich meine, so ganz alleine.
Egal!
Das schaffe ich schon!

Als ich fertig bin, ziehe ich mir andere Klamotten an.
Dann schnalle ich mir Schwert und Bogen und Köcher um, denn ich habe eine Idee.
Ich laufe zum Haupthaus und begrüße Chiron.
"Hey Chiron... Ich würde gerne einen Ausflug machen. Mit Veritas."
Chiron sieht mich an: "Ganz allein?"
Ich nicke: "Ich will einfach den Kopf etwas frei bekommen. Und sonst hab ich hier ja nichts zu tun."
Er weiß, was ich meine. Die gescheiterte Mission setzt mir noch immer zu.
Er nickt. "In Ordnung, pass auf dich auf."
Ich bedanke mich und laufe zu den Ställen.

Im Wald stelle ich erstmal alle Sinne auf Gefahren ein.
Man weiß ja nie was passiert.
Ich meine Monster mögen uns Halbblute ja sehr gerne.
Da höre ich eine Stimme.
A:Lou, warte kurz!
Das ist Adrien!
Ich laufe auf ihn zu.
Er umarmt mich und gibt mir noch einen kurzen Kuss.
A: Ich wollte dir noch kurz tschüss sagen.
Ich nicke.
"Tschüss", sage ich und drehe mich um.
Wenn ich ihn noch einmal ansehe kann ich nicht mehr gehen.

Veritas wiehert als ich zu ihr trete.
"Na meine Hübsche, Lust auf einen Ausflug?"
Ich gebe ihr ein paar Leckerli und nehme sie aus der Box.
Ich überlege, wo ich hinwill. Für mich kommen nur zwei Dinge in Frage: in einen Wald oder in eine Stadt. Der Wald gibt mir Ruhe. Ich kann Monster jagen. Dabei hab ich Zeit zum Nachdenken und meiner Konzentration schadet es nicht. In der Stadt hingegen kann ich andere Menschen beobachten. Dort geht jeder seinen eigenen Weg. Ich könnte shoppen gehen oder so...
Mir gefallen beide Ideen.
Ich steige auf ihren Rücken und tätschele ihren Rücken.
"Richtung New York", flüstere ich ihr ins Ohr. Ich kann mich immer noch spontan entscheiden.

Nach kurzer Zeit erreiche ich New York.
Die Stadt ist echt schön.
Ich gehe ein bisschen umher.
Da sehe ich ein Cafe.
Ich gehe hinein.
Wer weiß wann ich das nächste Mal ne ordentliche Mahlzeit kriege...

Ich sitze auf Veritas Rücken und genieße den Wind.
Ich liebe es, auf ihr zu reiten. Beziehungsweise zu fliegen. Es ist fantastisch. Diese Freiheit...
Irgendwann taucht New York vor uns auf und ich entscheide mich, zuerst ein bisschen Zeit in der Stadt zu verbringen. Jagen kann ich immer noch. Veritas setzt mich in einer Seitenstraße ab. Ich entlasse sie mit Leckerli und ein paar Streicheleinheiten. Dann bummele ich ein wenig die Straße entlang und gehe in ein paar Geschäfte.

Ich bestelle eine Eisschokolade.
Das muss jetzt sein!
Ich liebe diesen Shake.

Nach einer Weile komme ich an ein nettes Cafe.
Ich entschließe mich, einzutreten.
Ich rücke meinen Bogen und das Schwert zurecht. Aber meine Waffen sind für Sterbliche sowieso unsichtbar. Innen sitzen nur ein paar Leute. Ein paar Teenager. Ein paar ältere Geschäftsmänner. Und ein Mädchen, das alleine an einem Tisch sitzt.
Ich mustere sie. Sie ist irgendwie...anders.
Aber vermutlich bilde ich mir das nur ein.
Dann gehe ich zu einem anderen Tisch und setze mich.

Ein Mädchen kommt herein.
Sie sieht irgendwie so aus wie alle anderen Halbblute, aber wahrscheinlich bilde ich mir das nur ein.
Sehr wahrscheinlich sogar.
Egal, ich sollte mich jetzt auf meine Mission vorbereiten.
Mental bin ich nämlich noch lange nicht so weit!

Hier drinnen ist es ziemlich warm.
Ich streife Köcher und Bogen ab und lege auch mein Schwert vor mich auf den Tisch.Ich glaube kaum, dass ich hier angegriffen werde und die Sterblichen bemerken meine Waffen sowieso nicht.
Ich streife meine Jacke ab und sehe mir die Karte an.
Als der Kellner kommt bestelle ich eine Cola und ein Stück Schokotorte.

Hat sie da etwa Pfeil und Bogen.
Dann ist sie wirklich ein Halbblut.
Ich gehe zu ihr.
"Hi, kann ich mich setzen?", frage ich und deute auf mein Kartana.
Wenn sie es sehen kann, müsste sie es verstehen.
Bitte, bitte, bitte!
Du kannst es sehen, oder?

Das Mädchen, das mir vorhin aufgefallen ist, steht auf einmal vor mir.
Ich frage mich, warum sie sich auf einmal zu mir setzen will, da sehe ich ihre Waffe.
Ich sehe sie an. Ich kenne sie nicht und wenn ich die Waffe ansehe, wird mir klar, dass sie Römerin sein muss.
Ich lächele. Dann schiebe ich meine Waffen etwas zur Seite und sage: "Natürlich, nur zu."

"Wie heißt deine Mutter?", frage ich neugierig.
"Oder ist es bei dir dein Vater?"
Ich flüstere extra, damit die Sterblichen nichts mitbekommen.
Ich blicke mich unauffällig um.
Gut, keiner achtet auf uns!

Ich mustere das Mädchen.
Sie ist ganz hübsch und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie vorhat, mich anzugreifen.
Aber ich hasse es, wenn man zuerst nach dem göttlichen Elternteil fragt.
Ich traue ihr nicht. Noch nicht.
Aber ich antworte: "Aletheia, Göttin der Wahrheit. Und bei dir? Du bist Römerin, nicht wahr?"

"Ja.
Ich bin Lou, Tochter der Ceres.
Bei euch heißt sie glaube ich Demeter."

Ich nicke.
"Ich bin Cassie", stelle ich mich dann vor.
Ich will noch etwas sagen, aber der Kellner bringt meine Cola und den Schokokuchen, deswegen schweige ich. Ich lächele ihn dankend an und warte, bis er verschwindet.

"Wie lange weist du schon dass du ein Halbblutt bist? ", will ich von ihr wissen.
Hübsch ist sie ja schon.
Und sie hat keine Tonnen von Makeup im Gesicht, so wie die Venuskinder.

"Seit ungefähr drei Jahren", antworte ich ihr. "Und du?"
Unglaublich, dass es schon drei Jahre sind.
Aber es stimmt. Ich erinnere mich an die ganzen Veränderungen. An all die Erlebnisse. Krass.
Ich trinke einen Schluck meiner Cola und esse den Schokokuchen.

"Seit einem halben Jahr."
Plus minus ein paar Tage...
Was ich in der Zeit alles erlebt habe...
Ich habe Freunde bekommen, z.B. Amy und Blake.
Und ich habe einen Freund bekommen, den besten auf der ganzen Welt: Adrien.
Ich vermisse ihn jetzt schon, krass.
Wenn ich nur an ihn denke...
"Was machst du hier?", frage ich.

Seit einem halben Jahr.
Ich weiß noch, wie es mir ging, als ich neu war. Ständig hatte ich Fragen wie "Warum sehe ich meine Mutter nie?", "Wie besiege ich Monster?" und "Wo gehöre ich hin?".
Einige Fragen hatte ich bis heute nicht beantwortet. Ich wüsste gerne, ob und wie sie sich an ihr jetziges Halbgottleben gewöhn hat, aber ich frage nicht.
"Ich wollte den Kopf etwas frei bekommen", antworte ich auf ihre Frage. Mal nicht daran denken, wie viele Jägerinnen bei der letzten Mission gestorben sind und dass ich es nicht verhindern konnte. Genauso wie den Tod meines Vaters. Ich verdränge die Gedanken.
"Und du?", frage ich und esse weiter an meinem Schokokuchen.

Entspannung?
Die hat Glück!
"Ich bin auf Mission, habe hier nur nen kurzen Zwischenstop eingelegt, sozusagen."
Wie gerne hätte ich jetzt irgendwen dabei.
Ich würde sogar eins von den Venus-Kindern nehmen.
Auch wenn die sich nur über ihr Aussehen unterhalten...

Ich nicke.
"Verstehe."
Dann kommt mir ein anderer Gedanke.
"Bist du ganz alleine unterwegs?"
Ich meine... Alleine zu sein ist richtig ätzend. Und ich habe selten davon gehört, dass Halbgötter alleine unterwegs sind.
Ich sehe sie fragend an.

"Ja", sage ich.
Ich gucke verschämt zu Boden.
Lügen bringt ja eh nichts.
Ich kann ja schlecht sagen, dass die anderen nachkommen.

Ich bemerke, dass ihr das auch nicht ganz recht ist.
Ich überlege, dann frage ich: "Worum gehts denn bei deiner Mission?"
Vielleicht kann ich ihr helfen...