das Eingangsposting lautete :

In der Sahara bei den Tuareg

Mary:

Mein Kopf dröhnt. Es ist unnormal heiß. Ich drehe mich um und versuche weiter zu schlafen, doch irgendwie ist es einfach nur unbequem. Der Boden ist hart und etwas sandig...merkwürdig, doch aufwachen tue ich noch nicht. Ich schlafe weiter, obwohl wilde Träume in meinen Gedanken herrschen, doch meine Augen wollen sich nicht öffnen.
Ich atme die trockene Luft ein, die meine Kehle trocken legt und ein unangenehmes Kratzen verursacht.
Nach einer Weile wache ich doch auf und als ich mich gerade aufgesetzt habe, sehe ich mich erschrocken um. Wo um alles in der Welt bin ich denn hier gelandet?
Verwirrt stehe ich auf und gehe umher. Mir ist so schrecklich heiß und ich habe Durst. Ich höre....sind das etwa Schafe? Ist dort ein Zelt? Träume ich immer noch?
Meine Klamotten liegen eng an meinem Körper, da ich schweißgebatet bin, was auch kein Wunder bei dieser schrecklichen Sonne ist. Mir ist ein wenig übel, doch noch geht es.
Als ich einen Eimer mit Wasser entdecke, zögere ich nicht lange und renne drauf los und trinke als würde es um mein Leben gehen, bis mich ein Mann weg zieht und mich wütend ansieht. "Ga weg van die emmer!" sagt er wütend, doch ich verstehe kein Wort. Was redet er da? ist das überaupt eine Sprache?

Ich positioniere mich schon auf den Boden um eine etwas bequeme Stelle zu finden. Ich war es gewöhnt auf den Boden zu schlafen, weshalb das nicht gerade schwierig ist. Doch seit ich im Camp ein Bett habe, ist es irgendwie schwieriger.
Dann kommt auch schon eine Frau und wirft uns ein paar Sachen hin. Ich mustere sie kurz un möchte etwas sagen, auch wenn weder sie unsere Sprache versteht noch wir ihre, doch sie ist so schnell wieder weg, wie sie gekommen ist.
"Du kannst den Laken nehmen" meine ich ruhig. Ich betrachte die Klamotten. Bei dieser Sache hat sie wohl recht. Ewig können wir in unseren eigenen Klamotten nicht rum laufen.

Ich blickte das Lacken an. Mary und Cloe hatten dieselbe "ich-brauch-dass-nicht-nimm-du-es-Ader" die mich ab und zu wirklich störte.
"Das ist groß genug um uns beiden als Decke und Laken zu dienen.", meinte ich gelassen. Aus dem Stoff könnte man -wenn er härter wäre- ein größeres Zelt bauen als unseres im Moment.
Ich legte das Laken auf den Boden und sah zu Mary. Darüber, dass sie es abgelehnt hatte weil es ihr unangenehm war es zu teilen, hatte ich nicht drüber nachgedacht.
"Ich glaube wir sollten uns hinlegen. Es wird hier schneller dunkel als zuhause." Ich sprach das Wort 'zuhause' mit einem merkwürdigen Beigeschmack aus. Ich für meinen Teil hatte kein Zuhause mehr. Es gab nichts was ich so nennen könnte. Mein Apartment war kein zuhause. Es war eine Wohnung mit Küche, Badezimmer und Schlafzimmer. Mehr nicht.

Ich habe wirklich keine Lust auf eine Diskussion, weshalb ich einfach meine Jacke ausziehe, mich stumm hinlege und mich zusammen rolle.
Es ist merkwürdig, wie er den Satz ausspricht. Irgendwie falsch. Nicht passend zu ihn.
Ich überlege im Stillen, doch sage nichts mehr dazu obwohl ich zugeben muss, das ich eigentlich ziemlich neugierig bin. Wenn ich ehrlich bin, weiß ich überhaupt nicht viel über Caron. Das fällt mir erst jetzt auf.
"Erzähl etwas" meine ich, ohne vorher darüber nach zu denken was ich da sage. Doch er weiß auch einiges über mich, wieso also ich nicht über ihn?

Wir legen uns hin. Rücken an Rücken mit einigen Zentimetern Abstand. Draußen ist es nun schon dunkel.
Merkwürdig wie schnell es hier geht. Es ist auch schon deutlich kühler. Der Sand speichert keine wärme.
Als Mary mich anspricht lachte ich ganz leise.
"Worüber?"
Jedem anderen hätte ich gesagt, dass ich kein Gesprächiger Mensch war, doch nicht Mary. Dieses Mädchen... macht mich irgendwie fertig.

Es wird doch kälter als ich erwartet hatte. Wirklich merkwürdig. Ich verstehe diese Wüste nicht.
Gibt es da überhaupt etwas zu verstehen?
"Dich" erwidere ich leise. Ich möchte ihn zu nichts drängen, aber ich finde ich habe das Recht dazu auch ein wenig zu erfahren. Einfach ein bisschen. Es muss ja nicht alles sein.
Ich bleibe so liegen, damit wir uns nicht ansehen müssen, falls er sich umdrehen würde. Es ist einfacher so zu liegen, viel einfacher.
Als ich die Gänsehaut an meinen Armen bemerke, lege ich das Laken doch ein bisschen über mich. Das müsste reichen.

Mich? Ich runzelte die Stirn und legte mich ein wenig anders hin.
Es fühlte sich plötzlich unbequem an.
"Es gibt nichts über mich zu erzählen", meinte ich ruhig.
Nichts was ich erzählen wollte auf jeden Fall.
Ich verriet nicht gerne etwas über mich. Meistens weil ich den Leuten nicht traute. Ich hatte zu viel erlebt, als dass ich alles einfach so erzählen könnte.

Er legt sich etwas anders hin, woran ich sofort merke, dass er nicht erfreut über die Antwort ist. Doch das ist mir gerade irgendwie egal.
"Natürlich schon. Du bist auch jemand" antworte ich, während ich meine Augen schließe und etwas ruhiger werde. Es ist mittlerweile schon ziemlich dunkel geworden und draußen ist es still. Anscheinend schlafen langsam alle, zumindest ist jeder in ihre Zelte und warten darauf, dass der nächste Morgen kommt.
Ich warte auf Carons Antwort und hoffe einfach nur, dass er nicht böse wird. Vielleicht hätte ich ihn lieber morgen fragen sollen, aber es kam mir gerade einfach besser vor.

Ich seufzte leise und schloss die Augen.
"Mein Leben passt in kein Gespräch hinein.", meinte ich immer noch ruhig.
Mich wundert das plötzliche Interesse von Mary. Vorher hatte sie sowas nie gefragt.
Ich hatte eher das Gefühl, wir hätten eine unausgesprochene Vereinbarung gehabt, dass man sowas nicht fragt.
Aber vielleicht hatte ich mich ja auch getäuscht.

Nun drehe ich mich doch um und sehe ihn an, auch wenn es viel zu dunkel dafür ist.
"Okay, um Klartext zu sprechen...", ich mache eine kurze Pause, bevor ich weiter rede. "Was ist los mir dir?" frage ich nun gerade heraus. Irgendwas stimmt nicht und so macht er es auch nicht gerade besser. Ja, ich mache mir Sorgen um ihn und normaler weise mache ich mir um niemanden Sorgen.

Als Mary mich so ansprach, verzog ich das Gesicht.
"Mit mir ist alles okay. Ich rede nur nicht gerne über mein Leben.", sagte ich nun und bemühte mich um eine Ruhe Stimme.
"Zudem haben wir gerade wirklich wichtigeres zu tun.", fügte ich hinzu.
Wir waren in einer verdammten Wüste irgendwo im nirgendwo. Es gab wirklich wichtigeres als meine Vergangenheit.
Warum nervte sie nun damit?

Ich runzele leicht die Stirn. Die Antwort kann ich zwar nicht akzeptieren, doch wenn er nicht will, dann eben nicht.
Ich lege mich wieder hin und sage nichts mehr. Irgendwann finde ich es schon noch raus.
"Mit dir ist nicht alles okay...", murmele ich leise. Vermutlich hätte ich das aber auch gegen eine Wand sagen können.

Sagte das Mädchen mit den zwei Persönlichkeiten...
Ich atmete wieder ruhig ein und aus und irgendwann fiel ich in den Schlaf.
Der letzte Tag war -egal wie kurz er war- anstrengend gewesen.
Mein Körper holte sich jede Pause die er bekommen konnte.
Morgen würde es noch anstrengender werden.

Er sagt auch nichts mehr dazu. Okay. Von mir aus. Alles klar.
Irgendwann schlafe auch ich ein. Die Träume wirbeln nur so durch meinen Kopf.
Es sind so viele verschiedene, was genau ich träume weiß ich nicht.
Einfach alles.
Irgendwann werde ich wach. Nicht einfach so, sondern durch die Hitze. Die schlägt
mkr förmlich ins Gesicht und weckt mich damit auf.
Ich sehe Kurt zur Seite wo Caron liegt, bevor ich aufstehen und raus gehe, was
sich sofort als dumm erweist, denn hier ist es noch heißer.
Muss das sein? Die Bewohner sehen mich an als würde eine Verrückte vor ihnen
Stehen, als ich versuche mir mit meinen Armen vor den Augen etwas Schatten zu
gönnen.

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Nachtie

Als ich aufwachte war Mary weg. Ich bemerkte es sofort. Augenblicklich war ich wach und stand auf.
Sie stand vor dem Zelt.
Ich atmete erleichtert die heiße Luft ein. Bevor ich ihr folgte, schloss ich kurz das Zelt und zog mir die Klamotten an, die man uns gestern gegeben hatte.
Es ist eine Hose, ein Hemd und eine Art Turban. Ich hatte keine Ahnung wie man es um wickelte, weshalb ich es einfach irgendwie um meinen Kopf legte. Es sah noch nicht mal so falsch aus.
Ich öffnete das Zelt wieder und ging hinaus.
Mein Magen knurrte ziemlich doll.

Ich weiß nicht wie lange wir es hier noch aushalten sollen. Es kommt mir unmöglich vor hier lebendig raus zu kommen, ohne gegrillt zu werden.
Nach einer Weile kommt Caron ebenfalls. Er sieht lustig aus, doch ein Kommentar dazu lasse ich lieber sein. Vermutlich würde ich ihn den Klamotten auch nicht besser aussehen.
"Die arbeiten.." meine ich ruhig und sehe wieder nach Vorne. Tatsächlich arbeiten diese Wüstenbewohner, wobei ich bezweifelte dass sie Geld dafür bekommen. Es sieht eher danach aus als würden sie es wirklich nur für die Bewohner selber tuen. Für ihren Stamm.

Marys Blick wirkte belustigt. Schön das eine von uns wenigstens Spaß hatte.
Ich blickte zu den Menschen. Einige hauten auf Steine, andere schienen Sachen einzupacken oder umzustellen. Frauen saßen im Schatten und arbeiteten an etwas das Aussah wie ein Huhn.
Mein Magen zog sich zusammen.
Ich hätte vielleicht doch was essen sollen.
"Lass uns versuchen heraus zubekommen wo Essen gelagert wird. Und Wasser."
Wie vermutet waren meine Lippen aufgeplatzt und spröde vom heißen Klima der Wüste.

Ich sehe mich noch mal um. Langsam wird auch das Atmen schwierig, zumindest fühlt es sich so an.
Ich nicke. "Und wie wir es am Besten mitnehmen können" ergänze ich. Zudem sollten wir gute Tiere finden doch da fort vorne ein paar Kamele stehen, sollte das kein Problem sein.
Das ist auch das erste Mal, dass ich einen echten Kamel sehe.

Während Mary noch sprach ging ich bereits los. Langsam ging ich um die Zelte, bis ich schließlich zu der Frauen Gruppe kam.
Etwas Unsicher näherte ich mich ihnen und setzte mich vor sie in den Sand. Ich musterte sie und sie mich.
Nach einer Weile zeigte ich auf das Essen, dann auf Mary und mich und zum Schluss auf die Zelte.
"Wo. Für uns?", fragte ich mit ruhiger Stimme.
Ich wartete auf die Reaktion.
Was besseres viel mir in dieser Hitze nicht ein.

Wartend sehe ich zu Caron rüber und warte auf die Reaktion der Frauen.
Jetzt können wir eigentlich nur hoffen, dass sie es uns freiwillig sagen.
Die Frage sieht kurz zu mir rüber, bevor sie wieder zu Caron sieht und irgendwas
mit einer anderen Frau bespricht.
Dann steht sie auf und deutet Caron ihr zu folgen, so Folge auch ich.

Stumm und geduldig wartete ich.
In Geduld hatte ich ja mittlerweile Übung. Apropos meine letzte Auseinandersetzung mit Gabe.
Ich blickte zu Mary. Hatte sie den Zettel von Cloe bekommen?
Die Frauen besprachen sich und standen plötzlich auf.
Eine ging los und deutete mir ihr zu folgen. Das tat ich dann auch. Wir gingen um ein paar Zelte bis sie schließlich stehen blieb.
Wir waren vor einem Zelt angekommen. Die Frau ging hinein und kam mit zwei Schalen wieder. Sie waren mit einer Art Reise oder ähnlichen gefüllt.
Etwas skeptisch blickte ich drauf. Dass sah nicht so aus als wäre es schon fertig. Mussten wir selber noch das Essen zubereiten? Und wie?

Ich folge ihnen, bis wir stehen bleiben und sehe den...sollen wir das etwa essen?
Ich ziehe leicht die Augenbrauen hoch und sehe Caron an, der auch nicht gerade überzeugt davon aussieht. Die Frau drückt es ohne zu fragen in meinen Armen, wodurch ich kurz nach hinten taumele da ich nicht darauf vorbereitet war, doch fange mich noch rechtzeitig. "Eh danke", murmele ich, obwohl ich weiß dass sie mich nicht verstehen kann.
Dann hohlt sie noch 2 Tonnen und drückt sie in Carons Arme. Anscheinend ist Wasser drin und sie sehen auch deutlich schwerer aus.
Dann geht die Frau ohne auch nur ein Wort zu sagen.

Zwei schwere Behälter kommen noch dazu und dann ist die Frau weg.
Sehr hilfreich... Ich seufzte und sah Mary an.
"Weißt du wie man das kocht?", fragte ich.
Ich hatte eine Ahnung von sehr vielen Sachen, aber kochen gehörte nicht wirklich dazu.
Meine Arme wurden langsam schwer. Die Behälter waren wirklich schwer, doch ich konnte kaum drauf warten es endlich zu trinken.
Mein Körper war bereits viel zu ausgedürrt.

"Soll ich dir etwas abnehmen?", frage ich als ich bemerke, dass er vermutlich nicht mehr lange die Tonnen tragen kann.
Ich sehe nachdenklich runter. "Vielleicht...aber wir bräuchten Feuer" meine ich dann.
Kochen musste ich oft, doch hier? Irgendwie würde ich es schon schaffen, so schwer kann das wohl nicht sein, wenn diese Leute das können, dann kann ich das auch.

Ich schüttelte den Kopf. Ich hatte noch genug Kraft um das zutragen und ich ließ mir nicht gerne helfen.
"Feuer..", sagte ich leise und blickte mich um.
Gestern war eine Feuerstelle dargewesen, doch jetzt hatte es den Sturm gegeben. Vermutlich sah das ganze Lager nun anders aus.

Ich lasse ihn seine Sachen einfach weiter tragen. Wenn er keine Hilfe möchte, dann nicht. Mit der Zeit weiß ich auch, dass ich ihn lassen sollte.
Ich sehe mich ebenfalls um. "In dieser Hitze müsste es nicht all zu schwer sein" erwidere ich und stehe wieder auf. Ich gehe rum und suche nach etwas, womit ich Feuer machen kann. Einen Stock habe ich schon mal.