das Eingangsposting lautete :

Ich schnalle mir meinen Dolch an den rechten Oberschenkel. Manchmal wünsche ich mir, dass er sich auch verwandeln ließe... In einen Ring zum Beispiel oder einen Kettenanhänger. Das wäre so viel praktischer. Aber was solls. Wenigstens kann ich den Dolch nicht verlieren, da er quasi an mich gebunden ist. Schlägt man ihn mir aus der Hand, fliegt er irgendwie durch die Schatten zu mir zurück und taucht in meinem Dolch-Holster am Oberschenkel wieder auf.
Ich schultere meinen vollgepackten Rucksack, schaue nochmal prüfend durch die Hütte, ob ich etwas liegengelassen habe, und laufe dann zum Eingangstor, um mich mit Sky zu treffen.
Er und ich sollen gemeinsam ein paar Pegasi einfangen, die aus den Ställen ausgebrochen sind.

Ich schmunzele etwas.
Als ob mir das jetzt wichtig wäre.
"Ich hätte dich nicht alleine lassen dürfen."
Es ist meine Schuld.
Ich hätte schneller handeln müssen.

Ich verziehe unglücklich das Gesicht, als ich mich irgendwie näher zu Sky schiebe, um ihm dann eine Kopfnuss zu geben. Bewegen ist wohl noch keine tolle Idee.
"Ach jetzt schau nicht so und rede keinen Unsinn", belehre ich ihn, "Du hast mich nicht alleine gelassen. Ich habe doch selbst entschieden, dass ich die Mantikore angreife... schätze ich mal."
Ich versuche mich zu erinnern. Was genau habe ich gemacht? Und was war mit den Mantikoren dann passiert?
Entschlossen schiebe ich meine Gedanken beiseite und fahre fort: "So wie ich mich kenne, konntest du wahrscheinlich nicht einmal eingreifen. Außerdem... weißt du, auch wenn alle erwarten, dass du den Anführer spielst, heißt das noch lange nicht, dass du für alles die Verantwortung tragen musst."
Ich merke, dass mein Hals trocken wird und mir ein paar blinde Flecken ins Sichtfeld blitzen. Schnell greife ich wieder nach dem Glas mit dem Nektar und trinke ein wenig.
"Du musst dir nicht die Schuld für mein Handeln geben."

Ich zucke zusammen, als sie mir die Kopfnuss verpasst. Wofür war das denn?
Mein Schädel pocht ein wenig, aber ich kann damit leben.
Ich höre ihr zu und bin noch immer unglaublich besorgt.
"Ich hätte schneller handeln müssen", beharre ich.
Aber jetzt kann ich es wohl auch nicht mehr ändern.
Ja, das ist wohl leicht gesagt. Immer soll ich den ersten Schritt machen. Immer soll ich alles richtig machen und sämtliche Erwartungen erfüllen.
Aber ich kann nicht.
Ich bin eben auch nur ein Mensch...
Aber wenigstens macht Eve mir keine Vorwürfe. Dafür bin ich sehr dankbar.

"Ich meine es ernst, Sky", wiederhole ich, "Du musst nicht immer der Anführer sein, nur weil Zeus dein Vater ist. Das kann keiner erwarten. Nimm dir mal ne Auszeit und zieh dich vielleicht ein bisschen zurück. Und jetzt schläfst du. Von mir aus kannst du das hier im Krankenzimmer machen. Aber du schläfst. Du kannst gerade doch nicht viel ausrichten. Und wenn du nicht schläfst, dann kannst du noch wesentlich weniger ausrichten. Ich bitte dich."
Ich ziehe einen Schmollmund und setze einen flehenden Dackelblick auf. Bei den meisten Leuten funktioniert das.

Sie sieht mich an wie ein treuer Hund. Wie unfair.
"Na gut. Aber wenn etwas ist, kommst du sofort. Und wenn ich das wieder gut machen kann, egal wie, dann auch."
Ich erhebe mich langsam.
Dann kann ich gleich wieder in der Zeushütte schlafen gehen.
Ich muss sowieso nach Nevana sehen...

Sky verlässt den Raum. Natürlich nicht, ohne nochmal zu betonen, dass er jederzeit zur Stelle ist, wenn er was machen kann.
Ich winke ihm hinterher, dann starre ich wieder an die Zimmerdecke.
Es gefällt mir wirklich nicht, dass Sky sich die Geschichte so zu Herzen nimmt.
Ich ziehe an meiner Kette und der schwarze Kristall rutscht aus meinem Shirt.
Lange Zeit betrachte ich ihn nur. Als ich den Kristall damals meiner Mutter geben wollte und sie ihn nicht annahm, habe ich nächtelang geweint. Meine Mutter hat sich mir gegenüber immer mehr verschlossen. Und manchmal habe ich auch immer noch das Gefühl, dass sie sich die Schuld für mein verkorkstes Leben gibt.
Ich schaue auf und lasse den Kristall wieder verschwinden.
Wenn Sky nochmal vorbeikäme, würde ich ihm vielleicht davon erzählen.

Ich gehe wieder in meine Hütte.
Draußen ist es stockfinster und niemand begegnet mir auf dem Weg.
Nicht eine einzige Person.
In meiner Hütte angekommen beachte ich die riesige Zeusstatue gar nicht weiter, sondern gehe direkt auf mein Bett zu.
Ich ziehe mich rasch um und lege mich schlafen.
Es ist krass. Ich habe Eve heute so viel besser kennengelernt, als es normalerweise in vierundzwanzig Stunden möglich wäre.
Aber ich bereue diesen Tag nicht im Geringsten.

Die Nacht ist ruhig. Ein paar aus der Apollo-Hütte haben nochmal nach mir gesehen und mir eine Gute Nacht gewünscht.
Ich habe die Augen geschlossen und erinnere mich an den ereignisreichen Tag. Sky hat einiges von mir erfahren, was bisher noch niemand hören durfte. Er hat irgendwas an sich, das mich dazu gebracht hat, es ihm zu erzählen. Ich hoffe, er behält es für sich.
Ich jedoch weiß noch recht wenig von ihm. Wenn sich die Chance bietet, möchte ich ihn noch besser kennenlernen. Ein Lächeln huscht über mein Gesicht. Vielleicht habe ich heute einen Freund gewonnen.

Für einen Augenblick denke ich an Mila.
Mittlerweile glaube ich kaum mehr, dass sie eine griechische Halbgöttin ist.
Vielleicht ist sie nicht göttlicher Abstammung. Oder vielleicht.ist sie römisch oder hat sich den Jàgerinnen angeschlossen.
Auf jeden Fall ist sie nicht hier. Aber ich werde sie finden. Irgendwann.
Ich schließe die Augen und bin kurz darauf eingeschlafen.

( Sind wir jetzt fertig? :O Falls ja, weine ich :O)

(von mir aus kanns schon weiter gehen. Wir können ja ne Weile einfach so playn, wenn Sky und Eve im Camp miteinander was unternehmen )

(Sollen wir dazu in dem Play bleiben? Ich meine, ich sollte vielleicht noch gesund werden xD Und wir können noch die Kinder anerkennen lassen. Sowas halt Und danach in nem anderen Play weitermachen.)

(Stimmt... Dann haben wir drei Möglichkeiten 1. Zeitsprung 2. Wir spielen einfach alles direkt weiter (dauert dann halt etwas bis alle anerkannt sind ) oder 3. Neues Play)

(Bin für 2. xD Was wäre dir lieber?)

(In Ordnung, dann machen wir einfach weiter )

Der Tag bricht an und ein paar aus der Apollo-Hütte kommen vorbei, um nach mir zu sehen.
"Scheint, als könnten wir es verantworten, wenn du die nächste Nacht wieder in deinem Bett schläfst", sagt einer von ihnen.
Der andere nickt zustimmend: "Und wie es aussieht, kannst du jetzt auch gehen. Wahrscheinlich bist du noch etwas wackelig auf den Beinen, aber das wird schon."
Die zwei lächeln, helfen mir beim Aufstehen und geben mir meine Sachen.
"Und bei den nächsten Mantikoren hältst du dich erstmal zurück."
Mit kribbelnden Beinen verlasse ich das Krankenzimmer und mache mich auf den Weg zu meiner Hütte, um meine Sachen abzulegen und mir frische Klamotten zu holen.
°Duschen wäre doch mal was°, denke ich, °Oder vielleicht kann ich irgendwo ein Bad nehmen...°
Dann stehe ich auch schon vor der Thanatos-Hütte.

Ich schlafe ganz ruhig und wache am Morgen erholt auf.
Eine Weile liege ich ganz ruhig da. Das Mosaik in der Decke meiner Hütte bewegt sich. Es stellt Gewitterwolken dar, weshalb immer Regen- und Sturmgeräusche zu hören sind.
Ich liebe dieses Geräusch.
Nach ein paar Minuten stehe ich doch auf und nehme eine Dusche. Gestern hatte ich ja keine Zeit dazu. Dann ziehe ich einen schwarzen Pulli und eine Jeans an und suche Eve.
Sie ist nicht im Krankenzimmer, deswegen überlege ich, ob ich zuerst ins Haupthaus gehen soll.

Ein paar Waldnymphen haben mir einen See im Wald gezeigt, der sehr versteckt liegt.
Ich ziehe mich aus und gleite in das glitzernde Wasser. Die Nymphen passen auf, dass niemand mich überrascht, während ich mich wasche.
Erfrischt ziehe ich mir ein beiges Shirt und saubere, unbenutzte Jeans an. Dann gehe ich zurück zu meiner Hütte, um meine schmutzigen Klamotten wegzuräumen.
Mein feuchtes Haar bürste ich einmal ordentlich durch, lasse es aber an der Luft trocknen.
Nachdem ich alles verstaut habe, laufe ich zum Stall, um Zorro zu besuchen und nach den Pegasi zu sehen.

Ich entscheide mich dafür und statte Chiron einen Besuch ab.
Mr. D ist zu meinem Pech und Bedauern auch da. Er sieht kurz von seinem Kartenspiel hoch.
D: "Noch nie was von Anklopfen gehört, Sven?"
Ich verdrehe die Augen und setze mich zu Chiron.
Ich frage ihn, wo Eve ist, aber er weiß es auch nicht. Deswegen reden wir einfach so ein wenig und ich erzähle ihm ganz genau, was gestern passiert ist. Die Pegasi sind offenbar alle sicher im Stall untergebracht und die Kinder sind dabei, sich hier einzuleben. Sonja wurde offenbar schon heute Morgen anerkannt. Athene. War ja irgendwie zu erwarten.
Wir unterhalten uns weiter, aber irgendwann erhebe ich mich wieder und gehe hinaus.
Mr. D schnaubt erleichtert auf und jammert irgendwas von wegen, dass mein Vater so unfair ist und dass ich bei ihm mal wieder ein gutes Wort für ihn einlegen könnte.

"Na, Zorro? Geht es allen gut?", sage ich und schlüpfe zum schwarzen Pegasus in die Box.
°Ein Glück, dass du noch lebst...°, schnaubt er in meinem Kopf erleichtert und schmiegt seine weiche Nase an meinen Bauch.
"So schlimm war es doch gar nicht, Zorro", wehre ich ab und drücke den Pferdekopf an mich.
Zorro stampft einmal auf: °Nicht so schlimm!? Evelyn, du bist vergiftet worden und von meinem Rücken gefallen und wäre Sky nicht gewesen, wärst du in den Tod gestürzt!°
Die anderen Pegasi im Stall wiehern zustimmend und ich lasse Zorro los.
"Tut mir leid, dass ich dir solchen Kummer gemacht habe, Zorro", erwidere ich zerknirscht.
"Ich werde versuchen, das nächste Mal besser aufzupassen."
Zorro schüttelt den Kopf: °Das kannst du nicht. Und du hast da auch gar nichts gegen machen können. Der Mantikor war zu schnell und zu nah an uns dran. Und der Pfeil war so schwer zu sehen.°
Der Pegasus seufzt in meinen Gedanken und schaut in die Nebenbox, in der Lightning steht und uns mit sorgenvollen Augen mustert.
Z: °Wir haben die anderen Pegasi beruhigt. Wir haben ihnen gesagt, dass alles okay sei und du wieder gesund werden würdest. Es hat ihnen Angst gemacht, dass du bewusstlos warst.°
Schuldbewusst nicke ich und verlasse Zorros Box, um nach den anderen Pegasi zu sehen. Der schwarze Pegasus folgt mir langsam.

Das werde ich sicherlich nicht tun. Aber nun gut.
Ich laufe eine Weile ziellos durchs Camp. Auf der Suche nach Evelyn treffe ich so ziemlich jeden, nur eben nicht Eve. Sie ist auch nicht in ihrer Hütte... Hoffentlich ist nichts passiert.
Ich gehe weiter. Auf einmal landet Nevana vor mir. Ihr weißes Gefieder strahlt förmlich und sie sieht mich aus ihren funkelnden Augen an.
"Morgen meine Hübsche. Alles klar?"
Ich streichele ihr Gefieder und über den gebogenen Schnabel.
Ich unterhalte mich etwas mit ihr und frage sie, ob sie Eve gesehen hat. Leider verneint sie, denn sie hat bis jetzt geschlafen. Kein Wunder, immerhin hat sie einen anstrengenden Tag hinter sich.

Box um Box laufe ich ab und spreche ein wenig mit den Tieren, wobei Zorro für mich übersetzt.
Die meisten Pegasi freuen sich darüber, dass es mir besser geht und entschuldigen sich dafür, dass sie uns solche Umstände gemacht haben. Der Pegasus, dem ich die Energie teilweise genommen habe, schaut mich mit großen traurigen Augen an.
"Tut mir leid, dass ich erst jetzt dazu komme", bitte ich die Pegasusstute um Verzeihung.
Ich öffne die Boxentür und verriegele sie hinter mir wieder. Dann lehne ich meinen Kopf an die Stirn des Pferdes und berühre mit einer Hand meinen Dolch.
Prompt fährt das Pferd zusammen und schlägt aufgeregt mit den Flügeln.
Z: °Sie ist überglücklich.°
"Denke ich mir."
Ich verlasse die Box wieder und schiebe den Riegel vor.
Dann schwinge ich mich auf Zorro.
"Weißt du was, Großer? Wir suchen jetzt Sky."
Mit schnellen Schritten trägt der Pegasus mich aus dem Stall und wir heben ab.

"Und jetzt?", frage ich sie.
Sie sieht mich mit großen Augen an.
N: °Ich werde etwas fliegen und mir mehr Aufmerksamkeit angeln.°
Ich verdrehe die Augen.
"Gut. Viel Spaß. Bis nachher."
Ich grinse und gehe weiter.
Ich weiß zwar noch nicht, wohin, aber ich latsche einfach mal drauf los.
Irgendwann lande ich beim See. Es ist nich nicht viel los, also setze ich mich einfach ins Gras und sehe den Kindern beim Rudern und Planschen zu.

Zorro fliegt mit mir über das ganze Camp hinweg. Es ist ein schöner Tag, was sicher auch an den magischen Grenzen unseres Tals liegt. Hier ist das Wetter ja meistens gut.
"Lass uns zum See fliegen, Zorro", rufe ich. Der See ist einer meiner Lieblingsorte. Wenn man Glück hat, kann man dort komplett ungestört vor sich hin träumen.
Der Wind fährt mir durch die Haare und zerrt an meinen Kleidern, aber ich genieße das Tempo, das Zorro an den Tag legt anstatt Panik zu bekommen. Ein Thanatos-Kind liebt die Geschwindigkeit.
Am See angekommen erblicke ich eine blonde Gestalt, die dem Treiben im See zuschaut. Sky!
"Runter, Zorro!"
Zorro verringert die Geschwindigkeit und setzt zur Landung an.
Kurz über dem Boden springe ich vom Pferderücken und renne auf Sky zu.
"Sky! Hey, Skylar!", brülle ich schon von Weitem.

Ich sehe etwas zu. Ein Kind fällt ins Wasser und taucht prustend auf.
Auf einmal sehe ich eine Gestalt am Himmel.
Ich kneife die Augen zusammen.
Ein schwarzer Pegasus? Und eine Reiterin...
Die Sonne blendet, aber ich glaube, Eve zu erkennen.
Als sie abspringt und meinen Namen ruft, bin ich sicher.
Ich stehe auf und gehe ihr entgegen.