Ich hatte mich auf einer Bank niedergelassen und zeichnete etwas. Nach der Schule war ich nicht nach Hause gegangen, sondern hatte mich in der Stadt einfach ein bisschen "umgesehen". Und nun saß ich da und zeichnete.
Unzufrieden schlug ich die Seite meines Zeichenblocks um und suchte nach neuen Ideen indem ich die Menschen beobachtete die hier unterwegs waren.

Ich sass auf einer Parkbank und genoss einen der leider viel zu kurzen Augenblicken, die es in meinem Leben so selten gab. Ein wenig angespannt sah ich mich die ganze Zeit um. Die Leute begannen schon zu gucken. Das nervte wie nichts anderes. Wütend funkelte ich zurück und gleich darauf wagte es niemand mehr, mir in die Quere zu kommen - sprich mich zu nerven oder anzuschauen. Wenn ich eines hasste, dann waren es entweder blöde Kommentare oder nervtötende Blicke. In diesem Fall eindeutig letzteres.

Ich sah viele verschiedene Menschen. Manche mit bunten Haaren, Tattoos und Piercings, feingekleidete, einen Punker und eine Touristengruppe. Dann schweifte mein Blick weiter zu einem Mädchen. Die sah aber wütend aus, so wie sie die anderen anstarrte. Ich musterte sie und setzte langsam meinen Stift auf das Papier.

Instinktiv drehte ich mich um. Sah mich jemand an? Wütend feuerte ich böse Blicke in alle Richtungen ab.

Ich sah nicht weg als sie zu mir sah. Solchen blicken war ich sowieso tagtäglich ausgesetzt. Ich began langsam ihr Gesicht zu zeichnen, nur mit etwas freundlicheren Zügen.

Der Junge kam mir verdächtig vor. Misstrauisch sah ich ihn an. Was machte er? Malte er etwa?

Um sie genauer zeichnen zu können, hätte ich sie näher betrachten müssen, daher wurde es nicht ganz so gut. Es wäre viel einfacher wenn ich mehr Zeit hätte, allerdings wusste ich nicht wie lange sie noch da sein würde.

Ich stand auf und ging geradewegs auf einen Jungen zu, der mich etwas zu lange angesehen hatte.

Als ich wieder in ihre Richtung sah, bemerke ich, dass sie auf mich zukommt.

Ich stelle mich vor ihn und sehe ihn drohend an.

Ich hebe die Augenbrauen.
°Glücklich sieht sie wirklich nicht aus°

,,Was machst du da?"

"Zeichnen. " sage ich einfach.

,,Und was?" Oder besser: wen.

"Dich, nur in glücklich. " sage ich locker und stecke mir meinen Bleistift hinters Ohr.

,,Gehts noch?", frage ich empört.,,Was fällt dir eigentlich ein?"

"Du wirkst interessant auf mich, wenn du willst kann ich es wegwerfen." sage ich ruhig. Es gab schon mal jemanden der das nicht wollte.

,,Lass mich einfach in Ruhe!", fauche ich und kehre ihm den Rücken zu.

"Hab ich dich damit verletzt?" frage ich ruhig."Falls ja tut mir das leid." meine ich und stehe auf.

,,Nein. Es nervt mich nur."

"Wieso das?"frage ich und löse das Blatt von meinem Zeichenblock.

,,Ich habe nicht viele Freunde", sage ich.
,,Ich hasse Aufmerksamkeit normalerweise."

"Ein Wunder das wir keine Freunde sind." meine ich und stecke das Bild ein.

,,Wie meinst du das?"

"Ich hab zwei Punkte bemerkt die auf uns beide zutreffen. Wenige Freunde und kein verlangen nach Aufmerksamkeit. "meine ich und stelle mich neben sie.