das Eingangsposting lautete :

Ich stehe mit geschlossenen Augen an den Baum auf Halfblood Hill gelehnt da und warte.
Chiron sagte, dass die Tochter des Zeus mich begleiten würde.
Ich weiß nichts von ihr. Aber ich bin mir auch nicht sicher, ob ich das will.
Hoffentlich ist sie ein ruhigerer Mensch. Sonst könnte die Überwachungsmission tierisch in die Hose gehen.

Ein Handyklingeln ertönte.
Instinktiv wollte ich bei mir nachschauen,
aber Halbgötter hatten für gewöhnlich kein
Handy.
Stattdessen nahm ich die Worde von dem
Mann da. Ein zweiter Mann erschien.
"Was bitte machen die da?",flüsterte ich.

"Nennen wir es mal Übergabe", erwiderte ich.
Die Männer standen dicht beieinander und schoben
zwei Briefumschläge zwischen sich hin und her.
Ein Austausch wie er in jedem Krimi gerne vorkommt.
"Wir müssen an dem einen dran bleiben. Er hat die wichtigen Infos.
Die wollen wir haben."
Das hatte zumindest Chiron gesagt.

Er hatte Recht. Das war tat-
sächlich eine Übergabe. Die Brief-
umschläge waren kaum zu übersehen,
wenn man den richtigen Standpunkt
hatte. "Und der andere?",fragte ich.
Er hatte deutlich mehr Infos als ich.

"Der läuft uns nicht weg", erklärte ich, "Wir wissen, wo er wohnt."
Außerdem konnte ich uns im Notfall zu ihm bringen.
"Außerdem ist sein Schatten temporär quasi gespeichert. Falls wir ihn
suchen, finde ich ihn."
Die Männer brachten etwas Abstand zwischen sich. Dann verließ unser
neues Ziel den Schauplatz.

Ich nickte. Da hatte er Recht, außerdem war
er nicht so wichtig. Das mit den Schatten hörte
sich leicht seltsam an, aber zumindest wusste ich was er
meinte.
Der Mann lief weiter. "Folgen?", fragte ich. Er war älter, also
hatte er automatisch das Recht zu bestimmen.

Ich nickte und setzte mich in Bewegung.
"Allerdings sollten wir absolut niemandem auffallen",
meinte ich. Menschen waren talentiert darin, einander
Dinge mitzuteilen, die sie wahrnahmen, ohne weiter darüber
nachzudenken. Wenn sowas passierte, konnten wir einpacken.
Wie blieb man also möglichst unauffällig für jeden?

Ich nickte.
"Klar, wäre ja sonst sehr Sinnfrei."
Ich sah zu, wie der Mann immer weiter lief,
und folgte ihm dann. Allerdings so unnauffällig wies
nur ging. "Was hällst du davon, wenn wir so tun als
seien Wir irgendwelche Touristen, damit fällt mann doch
wirklich am wengistens auf, was meinst du?"

"Wenn du zufällig eine Stadtkarte da hast, dann lässt sich das
umsetzen."
Ich lief zwar nie mit Karten durch die Gegend, sondern verließ mich
auf meinen Orientierungssinn, der recht gut war, aber als Tourist sollte
man da eventuell anders denken. Eine Kamera hatte ich aber wenigstens
eingepackt.
"Ich hoffe, du lässt dich gerne fotografieren. Wenn er stehen bleibt, werde
ich dich fotografieren. Also eigentlich ihn. Du weißt, was ich meine."

Ich nahm meinen Rucksack ab, und fand recht schnell die Karte, dann reichte ich sie ihm. "Hier. Bitte."
Meistens war es so, das der Kerl die Karte hatte, das dachte ich mir zumindest.
EIn Handy hatten wir nicht, aber es schien so als habe er eine Kamera dabei. "Ja ich versteh schon und es macht mir nichts aus. Für solche Missionen muss man ja auch mal dinge machen die man eigentlich nicht so mag."
Aber mir machte das nichts aus

"Sehr gut."
Ich nahm die Karte an mich und faltete sie problemlos auf.
Man sollte annehmen, dass mir das aus reiner Ungewohntheit
schwer fallen könnte. Aber das tat es nicht.
Aus den Augenwinkeln verfolgte ich den Mann, während ich so
tat, als würde ich auf der Karte etwas suchen.

Er nahm die Karte und ich beobachtete währenddessen unauffällig,
wo der mann hinging.
Wäre ja schön, wenn wir ihn verlieren würden.
Gerade als ich mich zu ihm drehte, blickte er sich um.
Allerdings bemerkte er uns nicht und ich tat dann auch so,
als würde ich das Gebäude hinter ihm unendlich spannend finden.
"Wo hin der wohl geht?" Er lief in eine Schmale Gasse.

"Hoffentlich zu den Leuten, denen er sich angeschlossen hat."
Chiron hatte nichts Genaueres gesagt. Also wusste ich auch
nicht, was uns erwartete.
"Weiter gehts."
Ich klemmte mir die Karte unter den Arm und lief in die Richtung,
in die der Mann gegangen war.
"Hier rein?", fragte ich und deutete auf eine Gasse, während ich
geschäftig tat und meine Kamera einstellte.

"Kann man nur hoffen." Ich blickte immernoch auf
die Gasse wo er hinverschwunden war.
Ich folgte ihm und nickte. "Ja."
Wir liefen in die Gasse und ich konnte noch den Schatten, eines
Mannes weit vor uns erkennen.

"Dass wir den ja nicht verlieren", murmelte ich gereizt.
Verfolgungsjagden waren nicht unbedingt ein Hobby von mir.
Ich war zwar bestens dazu geeignet, aber das hieß nicht, dass
ich das gerne machte.
Als wir aus der Gasse traten, sah ich den Mann vor einem Haus.
Er klingelte gerade an der Haustür.
"Fotozeit!", bestimmte ich und suchte rasch eine gute Position,
wo Nikolina vor mir stand, ihn aber nicht verdeckte.

Wenn wir ihn verloren, wäre die ganze Mission schon vorbei.
Das würde ich auf jeden Fall zu verhindern wissen, man sollte
ja nicht glauben, das wir unfähig waren. "Werden wir nicht!"
Er klingelte und als Lysander 'Fotozeit' sagte, stellte ich mich
so hin, wie es eine Touristen wohl in einer tollen Stadt wied dieser
machen würde. Ich setze ein strahlendes lächeln auf.
"Nacher mach ich auch mal ein von dir.", bestimmte ich dann.

Ich nickte und reichte ihr schon mal die Kamera.
Nikolina war wirklich fotogen, anders als viele andere
weiblichen Wesen auf diesem Planeten.
Unauffällig sah ich zu dem Mann, dessen Namen wir
noch herausfinden sollten. Er redete in die Gegensprechanlage,
bis ihm jemand die Tür aufmachte und neben ihm auf die Straße trat.
Gemeinsam verließen der Mann und eine merkwürdige Frau den
Hauseingang und liefen die Straße entlang.
"Weiter gehts", meinte ich und schüttelte die Karte aus.

Er reichte mir die Kamera und ich nahm sie ihm
ab. Dann sahen wir zu, wie der Mann an der Türe
klingelte, und eine Frau raustrat.
Freundlich wirkte sie ja nicht, aber das war für mich
gut, denn immerhin waren sie die Feinde.
Ich nickte und folgte Lysander dann. "Was meinst du,
wo sie hin gehen?"

"Ich kann mir nicht wirklich irgendeinen Ort vorstellen,
außer einem Schloss unserer Gegner", gab ich zur Antwort
und musterte das ernste, strenge Gesicht der Frau.
*Mal so gar nicht mein Typ*, schoss mir durch den Kopf.
"Hast du die Frau schon mal irgendwo gesehen?"
Plötzlich fiel mir diese leichte Narbe in ihrer Wange auf.
Diese Narbe hatte ich schon mal gesehen, aber ich wusste nicht,
wo das gewesen war.

"Meinst du? Könnte schon sein."
Ich überlegte weiterhin. Dann blickte
ich die Frau an und betrachtete sie eingehen.
Sofort fiel mir ihre NArbe auf und ich runzelte
die Stirn. Tatsächlich war sie mir schon Mal
irgendwo begegnet, aber ich wusste nicht mehr
so genau wo. "Ich kenne sie.... aber ich weiss
nicht woher. Dasist komisch, weil ich mir sonst
Gesichter und so immer besonders Gut einprägen kann."
Mir gefiel das nicht, aber wir mussten drann bleiben.

"Da haben wir ja eine Gemeinsamkeit",
stellte ich trocken fest. Dieses ungewisse
Gefühl half uns nicht weiter.
Die Frau wurde schneller, trennte sich von
dem Mann und stürmte in ein Geschäft am
Straßenrand.
Jetzt mussten wir schnell handeln.
"Folgen oder warten?", fragte ich und sah
wieder geschäftig auf die Karte.