Ich sah verdutzt ihn verdutzt an.
"Versteh ich das richtig: Ich soll mit Evelyn für ihren Vater, seinen Hasen retten,
der auch noch Fluffy-Plüsch heisst?"

"Plüsch-Fluffy", korrigierte man mich.
Ich sah zu Evelyn.

In meinen Gedanken grummelte mein Vater was von "Privatsphäre" und "jeder habe seine Ticks".
Ich kicherte und nickte Keith zu.
Ich freute mich darauf, endlich mal eine Aufgabe zu haben.
Außerdem bestand die Chance, dass Keith ein netter Kerl war, der mit mir klar kam. Tartarus und Tod sollte doch gehen.

Ich nickte und musste lachen.
"Gut, dann holen wir Daddy's Häschen"

Gemeinsam marschierten wir los. Unsere Taschen hatten wir bereits gepackt, bevor man uns über die Aufgabe informiert hatte.

Ich schulterte meinen Rucksack.
"Okay..." Evelyn sah ganz nett und freundlich aus.
Die Mädchen bis jetzt, waren alle mega zickig, bösartig kompliziert oder
konnten mich nicht leiden. Es freute mich mit ihr einen Auftrag zu haben.
Ich pfiff, und mein riesiger Höllenhund King kam angesprungen.

"Hui, was für ein nettes, kleines Hündchen." Ich lachte, als der Höllenhund neben Keith zum Stehen kam.
"Wo hast du den denn her?"
Ein wenig beneidete ich Keith. Ich hatte mir immer Haustiere gewünscht, aber da wir nur in einer kleinen Wohnung wohnten, waren höchstens Nagetiere erlaubt. Und die hätte ich tatsächlich aus Versehen umbringen können, da ihre Lebensenergie wesentlich geringer war, als die eines großen Tieres, eines Menschen oder eines Monsters.

Zuerst knurrte King, was so viel heissen sollte wie:
"Ich bin grösser als ein Monstertruck" Aber dann bellte er freundlich.
Ich mochte Evelyn, und er auch.
"Hab ihn von meinem Dad, aus dem Tartarus. Es war ein Geschenk."
King ist ein besonderer Höllenhund, nämlich der Sohn des Typhon, und
beinahe der Urhöllenhund. Er ist viel grösser, stärker und schlauer als gewöhnliche.

Das Knurren des Höllenhundes klang wie ein mittelschweres Erdbeben und sein Bellen war laut wie ein Presslufthammer.
Ich ging auf den Hund zu, um ihn zu streicheln.
Keith und dieser Riese waren mir wirklich sympatisch.
"Der verschlingt mich doch nicht, wenn ich ihn hier am Vorderbein streichle?"

"Nur wenn ich ihm das befehle, aber sonst nicht", lachte ich.
King liebt es gestreichelt zu werden. Er beugte den Kopf zu Evelyn herunter,
und sah sie mit grossen, schwarzen Knopfaugen an.

Der riesige Kopf des Hundes senkte sich zu mir herab und ich streichelte und kraulte so gut ich konnte.
"Wenn ich nicht schon dran gewöhnt wäre, dass ich ein kleiner Mensch bin, würde ich mich jetzt klein fühlen." Ich grinste, tätschelte King nochmal die Schnauze und sah Keith erwartungsvoll an.
"Wo fangen wir an?"

"also, ich weiss nicht wo sein holpelhäschen is.
aber wir können dann mit King dort hin reiten."
______
Ich geh off, muss morgen früh los
gute Nacht

In meinem Kopf ging ein wahres Fluchgewitter los. Aber ich hörte die Worte "West-Küste" und "Alcatraz" heraus. Och ne... Ausgerechnet die Gefängnisinsel?
"Äh, Keith, ich glaube Thanatos findet das echt ein bisschen peinlich", meinte ich und wuschelte mir verlegen durch das dunkle Haar. "Aber lass uns nach Westen reisen. Dad hat Alcatraz erwähnt."
______

Geht klar
Schlaf gut und bis morgen

"Er muss das doch nicht peinlich finden", meinte ich leicht amüsiert.
"Ich hab ja auch eine Schwäche für süsse Tiere" Naja, King und ein Häschen sind
halt doch ein Unterschied...
"Wo liegt den Altraz oder wie die Insel auch heisst?"
Ich kletterte auf Kings Rücken, und streckte die Hand nach Evelyn aus. Auf King zu klettern ist gar
nicht so leicht. Sie möchte ja wohl kaum laufen.

"Alcatraz. DIE Gefängnisinsel vor San Francisco, Kalifornien. Etwa 2,2 km vom Festland entfernt. Aber wenn ich mich nicht irre, dann wimmelt es da nur so von Monstern."
Ich ergriff die mir dargebotene Hand und setzte mich hinter Keith auf den Hund.
Verdammt. Ich hatte keine Ahnung, wo ich mich festhalten sollte.

"Ach, die machen wir schon fertig", sagte ich.
"Pass auf dass du nicht von King runterfällst. Du kannst dich an seinem Fell
oder am Sitz festhalten." King begann zu rennen, und löste sich dann im Sprung mit
uns im Schatten auf.

Ich hatte schon von Schattenreisen gehört. Aber ich hatte mir das irgendwie furchteinflößender vorgestellt. Ich klammerte mich mit aller Kraft am dicken Fell des Höllenhundes fest und wartete darauf, dass wir am Ziel ankamen.

Nachdem wir vor San Francisco uns wieder zusammen gesetzt hat, begann King zu wimmern.
"Schon gut, Grosser, du musst nicht mit rein kommen, wir schaffen das auch ohne dich"
King bellte mir und Evelyn noch einmal zu, und verschwand dann.
"Also..."

San Francisco ist eine unbeschreiblich schöne Stadt. Das Straßennetz ist einfach zu verstehen, man kann sich nicht verlaufen und die Straßenbahnen durchziehen die gesamte Stadt in einem ordentlichen Netz von Schienen.
Ich zog Keith am Arm durch die Straßen, bis wir in der Bucht von San Francisco standen und draußen auf dem Wasser die Insel Alcatraz sehen konnten.
"Wollen wir uns ein Ruderboot leihen oder so? Oder können wir eine Schattenreise machen? Ich hab eher weniger Lust, da rüberzuschwimmen."
Erst jetzt fällt mir auf, dass ich Keith immer noch festhalte. Ich lasse los und schüttele verwirrt den Kopf. Hab ich etwa Angst, dass er davonrennt?

Ohne etwas zu sagen, schleifte mich Evelyn durch ganz San Francisco.
"Ich bin für schwimmen", sagte ich lachend, und war mit einem Salto im Wasser
verschwunden. ich habe Wasser und Sport schon immer geliebt, naja, aber das
war wohl ein bisschen dumm...
Ich landete im Wasser, und begann zu schwimmen.

°Jeder ist doch irgendwo ein Angeber°, dachte ich mir und seufzte. Dann lief ich langsam und zögernd ins Wasser. Wie war das noch gleich?
°Werde eins mit dem Wasser.°
Ich bewegte mich ein wenig und folgte Keith langsam aber stetig.
Hoffentlich hielt ich bis zur Insel aus.

Ich dachte an Nessy, mein gutes Seemonster.
Sie war hier in der Nähe.
Ich schwamm zu Evelyn.
"Keine Sorge, wir müssen nicht schwimmen, ich hab nämlich einen Plan"
Ich rief Nessy in meinen Gedanken. Sie war riesig geworden.
Kurz darauf streckte sie ihren gigantischen Kopf aus dem Wasser.
Sie grinste mich freundlich an, obwohl es eher bösartig aussieht...

Das Seemonster, das vor uns auftauchte, war anscheinend ein Freund von Keith. Trotzdem quietschte ich erschrocken auf und klammerte mich an Keith fest.
°Wupps...°
Hastig ließ ich ihn wieder los, ging jedoch sofort unter, weil ich irgendwie nicht mehr wusste, wie man schwimmt.

Irgendwie tauchte Evelyn unter. Ich zog sie hoch.
"Also, das ist Nessy"; stellte ich ihr mein Ungeheuer vor.
"Nessy, das ist Evelyn" Nessy musterte Evelyn interessiert, und schlängelte
den Kopf zu ihr herunter, und öffnete ihr Maul, worauf man ihre scharfen Zähne sah.

Keith zog mich zurück an die Wasseroberfläche und stellte mir das Seeungeheuer vor.
Vermutlich wollte es mich nur freundlich begrüßen, aber ich machte große Augen, als ich die scharfen Zähne von Nessy sah. Trotzdem beruhigte ich mich und streckte eine Hand nach dem Gesicht des Ungeheuers aus.

"Nessy liebt es wenn man ihre Zunge streichelt.", erklärte ich den Grund für ihr offenes Maul.
"Nessy, es wird niemand deine Zunge anfassen, das ist ekelhaft", lachte ich, und kletterte ungeschickt auf ihren Rücken.