das Eingangsposting lautete :

Ich sah verdutzt ihn verdutzt an.
"Versteh ich das richtig: Ich soll mit Evelyn für ihren Vater, seinen Hasen retten,
der auch noch Fluffy-Plüsch heisst?"

"Plüsch-Fluffy", korrigierte man mich.
Ich sah zu Evelyn.

Ich legte eine Hand auf Nessys Stirn, dann versuchte ich mich hinter Keith schwungvoll und geschmeidig auf das Seeungeheuer zu ziehen, wirkte dabei aber eher hilflos und verloren.

Als Evelyn auf Nessys Rücken geklettert war, schwamm Nessy los.
"Vielleicht taucht sie", warnte ich Evelyn noch kurz, denn gleich darauf, tauchte Nessy mit
uns ab.

Es machte mir nichts aus, dass das Seemonster untertauchte. Was mir mehr ausmachte, war die Tatsache, dass ich nicht so lange die Luft anhalten konnte, wie ein Seeungeheuer. Aber es reichte gerade so aus. Die Insel kam in unmittelbare Nähe und wir hatten es endlich bis nach Alcatraz geschafft.

"Danke Nessy", sagte ich, warf ihr aber einen finsteren Blick zu.
Sie wusste das sie nicht tauchen sollte.

Keith entließ Nessy mit einem bösen Blick.
Als wir an Land saßen, klebten uns die Klamotten am Körper. Ich zitterte. Ein Handtuch hatte ich natürlich nicht eingepackt.

Evelyn fror, ich nicht. Ich habe eigentlich nie kalt.
Ich öffnete meinen Rucksack, und zerrte ein Handtuch heraus,
und reichte es ihr. "Hier, du brauchst es mehr als ich."
Ich zog mein Shirt aus, und fischte nach einem frischen Pullover.

Dankend nahm ich das Handtuch und wickelte mich darin ein.
In meinem Rucksack, der zum Glück wasserdicht war, kramte ich nach meinen Wechselklamotten und schaute mich dann um.
Anders als Keith konnte ich mich nicht umziehen, wenn er zusah.
Eine kleine Höhle in der Felswand fiel mir ins Auge und ich quetschte mich hinein.
Dann zog ich mich rasch um und rollte meine nassen Klamotten in das Handtuch ein.

Ich wechselte meine Hose, und fühlte mich gleich wohler, und
nicht mehr so... nass
"Ev-" Ich drehte mich um, und sah sie nicht. Wo war sie hin gegangen?
"Evelyn?"

Als ich Keith nach mir rufen hörte, zog ich den Bauch ein, verfluchte alles, was an mir breiter war als mein eingezogener Bauch und quetschte mich durch die Höhlenöffnung wieder ins Freie.
"Hier bin ich, Keith!", rief ich und winkte ihn zu mir, "Hab mich bloß umgezogen."
Mit der Hand deutete ich auf das Gefängnisgebäude.
"Das ist für die Sterblichen jetzt eine Attraktion. Wir können versuchen mit einer Touristengruppe reinzukommen und uns dann absetzen. Oder sollen wir einen Tunnel ins Innere graben?"
Ich grinste.

"Die erste Option gefällt mir besser"; sagte ich und lächelte.
"Ich wollte schon immer mal ein "Tourist sein""

Ich griff nach Keiths Arm und rannte los. Ich wusste, dass gerade eine Gruppe Touristen in das ehemalige Gefängnis geführt werden sollte. Da wollte ich uns mit hineinschmuggeln.
"Also dann. Ab zum Sightseeing!"

Evelyn griff wieder nach meinem Arm. Ich wusste nicht ob ich das gern hatte, oder
nicht... Sie schleifte mich weiter. Okay, jetzt musste ich lächeln.

Keith lief mir protestlos nach. Wir kamen gerade rechtzeitig und versuchten möglichst "touristisch" auszusehen, um in der etwas klischeehaften Touristengruppe mit Hawaiihemden, Shorts und dicken Kameras nicht aufzufallen.
Eine Frau mit einem sehr sichtbaren Gesäß wackelte der Gruppe voran und schwenkte eine deutsche und eine amerikanische Flagge aus Papier.
Sie redete wild gestikulierend in einer merkwürdigen Sprache, die ich als Deutsch erkannte und deutete auf dieses und jenes, während die Gruppe sich zäh durch die Räumlichkeiten des Gefängnisses bewegte.
An einer Kreuzung in einen anderen Gang hinein, sah ich Keith vielsagend an.

"Denkst du auch was ich denke", flüsterte ich ihr zu.

Ich nickte, packte ihn wieder am Arm und huschte mit ihm in die Schatten des unbeleuchteten Ganges.

"Ich dachte eigentlich an Essen"
Sie zog mich wieder mit.

Erst in der Dunkelheit kicherte ich los und boxte Keith gegen die Brust.
Ich wusste, dass das nicht wehtat. Meine sterblichen Freunde fanden es immer furchtbar niedlich, wenn ich jemanden schlug.
"Du kriegst was zu essen, wenn wir Plüsch-Fluffy gefunden haben. Versprochen."

Ich lächelte.
"Wie kam Fluffy eigentlich hier her?"

Ratlos zuckte ich mit den Schultern.
"Dad hat nur gesagt, dass er ihn hier zuletzt bei sich hatte. Der Rest ging in "frecher Tartarus-Knabe" und "Privatangelegenheit, was ich für Haustiere habe" unter."
Ich streckte Keith die Zunge raus.

"Ich bin frech??", fragte ich spielend überrascht.

Ich boxte Keith noch einmal: "Du spinnst ja."
Dann horchte ich auf. Da war ein Geräusch.

"Du hast das auch gehört, oder?"

In meinem Kopf quietschte mein Dad auf: "Ihr habt ihn fast gefunden!"
°Oh Gott, Daaaaaad. Wie unmännlich und absolut nicht göttlich war das denn bitte?°, dachte ich genervt.
"Das ist Plüsch-Fluffy."
Ich schlich in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Ausnahmsweise griff ich nicht nach Keiths Hand.

Ich sah ein so niedliches Häschen.
"Das ist nicht dein Ernst?", lachte ich.

"Warts ab. Es ist ein göttliches Haustier. Vielleicht verwandelt es sich in ein menschenfressendes Killerkaninchen." Ich streckte Keith wieder die Zunge raus. "Aber das ist zu einfach. Wir gehen einfach hin und nehmen es mit?"
Ich schüttelte ungläubig den Kopf und sah den Dunkelhaarigen neben mir unentschlossen an.