So viele Vögel waren zu hören und einige Tiere. Die Sonne schien durch die Blätter. Es sah wunderschön aus.
Ich lief den Bäumen entlang und hob ein paar Blumen auf, die ein okkulter Jugendkreis für mich geopfert hatte. Immer wieder war ich überrascht, dass es heutzutage auch noch Jugendliche gab, die an mich dachten. Meistens nur leider nicht im besten Sinne.
Ich nahm also die Blumen und lies sie in einer kleinen Farbenwolke verpuffen. Ein paar von deren Wünsche würde ich vielleicht sogar erfüllen, vielleicht irgendwann erst, aber ich würde helfen. Diese Sterblichen hatten nur einen guten Sinn im Kopf.
So ging ich weiter den Wald entlang und legte auf ein paar Blätter noch Tautropfen, damit sie in den Sonnenstrahlen, die durch die Blätter kamen, glänzen konnten.
Als ich wieder nach vorne sah, erkannte ich weiter entfernt plötzlich eine Person. Sofort blieb ich stehen und wartete. Etwas sagte mir, dass ich sie sehr wohl kannte und doch blieb ich auf Abstand und hoffte, nicht gesehen zu werden.

@November Blake

Da im Camp so gut wie nix los war, beschloss ich in den Wald zu gehen.
Der Wald hatte mich seit dem ersten Tag hier fasziniert, weil man jeden Tag was neues sieht und er zu jeder Tageszeit wunderschön ist.
Manchmal denke ich, er würde regelrecht strahlen, wenn die Sonnenstrahlen auf die Tautropfen fallen.
Ich ging den Weg zum Wald entlang und seufzte bei seinem Anblick.
Immer tiefer ging ich in den Wald bis ich an einer Lichtung ankam und mich dort niederließ.
Ich hörte dem Vogelgesang zu und versunk in Gedanken.

Ich schob ein paar Blätter zur Seite und sah der Person nach, die dort lang lief. Richtig erkennen konnte ich die Person nicht, nur sehen, dass es ein Mädchen war.
Etwas an ihr kam mir allerdings sehr bekannt vor. Ich schmunzelte und ging ihr nach.
Als ich bemerkte, wie sie sich nieder ließ, beschloss ich zu ihr rüber zu gehen.
Meine offenen Haare ließ ich nach vorne fallen, sodass sie nicht mehr hinten hingen. Ihr roter Glanz glitzerte in der Sonne und ich beschloss, eine kleine, weiße Blume hinter mein Ohr zu legen.
Dann ging ich weiter und war auch schon bei dem Mädchen angekommen.
"Hallo", begrüßte ich sie. "Es ist schön hier, oder?"

Ich erschrak als ich die Stimme hörte.
Instinktiv nahm ich einen Stock, der neben mir lag und ging in Verteidigungshaltung.
"Ja, finde ich auch!"
Ich zögerte.
Irgendwas an ihr kam mir bekannt vor.
"Wer bist du?"

Lächelnd betrachtete ich sie, als sie einen Stock in die Hand nahm. Ich schnipste mit den Fingern und sofort löste der Stock sich auf und zerfiel.
"Ach wer ich bin..." wiederholte ich ein paar Mal. Dann sah ich wieder zu ihr und dann Richtung Camp.
"Gefällt es dir im Camp?", fragte ich sie, nun allerdings mit ernster Miene.

Verwirrt starrte ich meine leere Hand an.
Was zum...?
"Ehm...mir gefällt das Camp sehr gut!"
Noch immer verwirrt schaute ich meine Hand an.
"Wie hast du das gemacht?"

Erleichtert sah ich das Mädchen an. "Das ist gut", erwiderte ich, ohne auf ihre Frage einzugehen.
"Chiron leitet das Camp super und... naja... Dionysus irgendwie", sagte ich nachdenklich. Mit denen hatte ich letztens auch noch ein nettes Gespräch. Sehr interessant, ließ sich wohl sagen.
Ich sah wieder zu dem Mädchen.
"Was machst du hier?"

Ok, gut sie ignoriert meine Frage.
Etwas nervös fummelte ich an meinem Armband unterhalb des Schlangentattoos auf meinem Arm rum.
"Ich bin hergekommen zum Nachdenken.
Im Camp war nicht so viel los!"
Ich starrte auf mein Tattoo.

Ich setze mich auf einen Stein in der Nähe und betrachtete sie.
Sie sah ihrem Vater auch ziemlich ähnlich...
"Worüber möchtest du nachdenken?", fragte ich interessiert. "Wenn du es mir mitteilen möchtest, natürlich", erwiderte ich da ich vergessen hatte, dass sie nicht wusste, wer ich war. Und es lag an ihr das herauszufinden.

(okay der Satz mit dem Vater finde ich creepy, aber er gefällt mir )

"Über dies und das...
Halbgottsachen größtenteils!"
Ich überlegte, ob ich sie duzen oder siezen sollte und entschied mich für letzteres.
Ist einfach höflicher..
"Und was machen Sie hier?", fragte ich sie misstrauisch.

Ich nickte. Diese Halbgötter hatten doch ihren ganz eigenen Kopf. Das fand ich super und war froh darüber. Obwohl viele Götter die Kleinen ausnutzen oder für Missionen benutzen.
Ich sah nachdenklich auf das Glas unter meinen Füßen.
"Ich liebe den Wald" antwortete ich lächelnd. "Es ist ein magischer Ort, findest du nicht?" zwinkerte ich sie an.

Ich nickte.
"Ja, hier ist es wunderschön!"
Während ich darüber nachdachte, wer sie sein könnte, ließ ich eine kleine Flamme auf meiner Hand erscheinen.
Ich ließ sie größer und kleiner werden und beschloß die mysteriöse Frau einfach mal zu fragen, wer sie ist.
Wahrscheinlich weicht sie dieser Frage aus, aber einen Versuch ist es wert.
"Wer sind Sie?
Und woher kennen wir uns?"

Ich lächelte. Es war schön zu sehen, dass ihr der Wald ebenfalls gefiel.
Als sie eine Flamme in ihrer Hand aufgehen ließ, betrachtete ich diese neugierig.
Wie gut sie ihre Kräfte wohl beherrschen konnte? Welche sie wohl alle hatte?
"Wer denkst du denn, dass ich bin?", fragte ich. Ich sagte nie, wer ich war und
so würde auch ich es ihr nicht sagen.

Warum macht sie so ein großes Geheimnis um ihre Identität?
Ich überlegte.
"Du kommst mir sehr vertraut, aber irgendwie auch so fremd vor...
Kann es sein, dass wir uns von früher kennen?"
Ich ließ einen Feuerball auf meiner Hand enstehen, welche ich zwischen meinen Händen hin und her schickte.

Ixh schmunzelte und nickte.
"Ja, wir sind uns schon mal begegnet" meinte ich und betrachtete sie weiter.
"Denk weiter nach" sagte ich. "Wieso komme ich dir bekannt vor?"

Ihr Ernst?!
Die will mich doch verarschen...
"Gibst du mir einen Tipp?"
Ich hatte echt keine Ahnung, wer sie war, aber nach einem Tipp fragen kostet ja nix.

Lächeld ließ ich den Feuerball in ihrer Hand verschwinden und ließ es stattdessen Feuer regnen, ohne, dass irgendwas Feuer fing, oder wir uns verbrannten. Dann schaute ich sie wieder an.
"Ich liebe diesen Ort", sagte ich und schaute voller Sehnsucht den Bäumen entlang.

Ich schaute erstaunt den Feuerregen an.
"Du bist eine Göttin, nicht wahr?"
Ich überlegte.
Welche Göttin könnte sie sein?
Es gab ja nicht gerade wenige..
Aber so viele hatte ich noch nicht getroffen, also wurde die Auswahl kleiner.
Hm... Warte mal, kann es sein, dass...
Nein, bestimmt nicht..oder doch?!
"Bist du meine Mutter?", fragte ich mit zitternder Stimme.
Ich hatte mir so oft gewünscht, sie endlich zu treffen und jetzt nach all den Jahren sollte es soweit sein..

Ich konnte förmlich sehen wie sich ihre Gedanken in ihren halbmenschlichen Kopf drehten. Schließlich schien sie ihre Antwort zu bekommen und ich lächelte sie sanft an.
"Anscheinend hast du herausgefunden, wer ich bin" antwortete ich und stand auf, ging zu ihr rüber und musterte sie. "In diesem Wald gibt es übrigens mehr Magie, als du vielleicht denken magst" sagte ich, da ich nicht genau wusste, was ich nun noch sagen sollte. Obwohl sie meine Tochter ist, war es eine Situation auf der man sich nun mal nicht vorbereiten konnte.

Mir liefen Tränen in die Augen.
Als eine aus meinem Auge lief, wischte ich sie hastig weg und versuchte mich zu beruhigen.
Hoffentlich merkt sie nicht wie die Gefühle grad in mir toben..
"Wie konntest du mich nur alleine lassen?", fragte ich sie mit zitternder Stimme.

Ich lief ein wenig hin und her und ließ Tropfen nach oben steigen, die dann in der Sonne schließlich glänzten.
Als ich die zitternde Stimme meiner Tochter bemerkte, drehte ich mich zu ihr um und schaue ihr direkt in die Augen.
"Ich habe dich nicht alleine gelassen " sagte ich sanft.
"Ich war sogar bei deinen ersten Geburtstagen dabei und auch zwischendurch mal, habe ich dir was geschickt, wenn du Hilfe gebraucht hast"

Ich dachte an den Bogen.
Wie oft er mir schon geholfen hatte aus schwierigen Situationen zu kommen..
Ich zwang mich, mich zu beruhigen und atmete ein paar Mal tief durch.
"Und warum später nicht mehr?", sagte ich mit leicht zitternder Stimme.

Ich legte den Kopf leicht schief und betrachtete sie.
"Wer sagt nie?" fragte ich und zwang mich ein wenig zu lächeln.
Dann setze ich mich auf den Boden im Schneidersitz.
"Dass du nicht wusstest wer ich bin bedeutet nicht, dass ich nicht da war"
Trotzdem war mir natürlich klar, dass es ein Unterschied war. Allerdings war ich immer noch eine Göttin und hatte viel zu tun. Auch wenn das für Halbgörter oft schwierig zu verstehen war. Wenigstens gehörte ich zu den Göttern, die auch gerne für die Sterblichen da war.

"Also hast du immer auf mich aufgepasst, obwohl du auch andere Verpflichtungen hattest?"
Ich beobachtete sie und meinte dann etwas zögerlich:
"Bist du stolz auf das, was aus mir geworden ist?"

Ich nickte mit einem freundlichem Lächeln. Wie könnte ich auch gar nicht auf mein eigenes Kind aufpassen, wenn mir sie Menschen am Herzen lagen?
"Natürlich hin ich das", sagte ich nun ernst, als sie mir die Frage stellte.
"Wie könnte ich anders?"
Ich betrachtete sie nachdenklich.
"Gibt es etwas, das du mir schon immer mal sagen wolltest?" Fragte ich neugierig.