Ich stand mal wieder in der Werkstatt und bastelte an meinem neusten Projekt herum. Ein veränderbares Möbel, das man seinen Bedürfnissen anpassen kann und dabei auch noch klein gemacht werden kann, damit man es besser mit auf Missionen nehmen kann oder in den Rucksack stecken.
Was eine ziemlich komplizierte Angelegenheit war. Darum stand ich jetzt an der Zeichenplatte und überlegte, zeichnete und radierte im nächsten Moment wieder weg. Machte mir Notizen und strich dann manches davon wieder weg oder änderte Angaben. Das war echt ziemlich frustierend und anstregend. Weshalb ich ab und zu nach anderen Dingen die noch herum lagen sah.

Nachdem ich meine Vorhersage erfüllt hatte und Keith aus den Tiefen des Tartarus befreit hatte, waren nun so einige Wesen hinter mir her. Mit dem ruhigen Leben war es anscheinend vorbei. Tatsache ist jedoch das ich es ohne Hilfe nicht geschafft hätte. Mir war bewusst das weder Keith noch Lysander mich immer beschützen konnten. Gegen diese Wesen konnte ich mit meinen kampfkünsten nicht viel ausrichten und auf Geleitschutz hatte ich auch keine Lust mehr. Ich bräuchte eine eigene Waffe. Da ich schon hier im Camp war entschloss ich mich auf die Suche nach einem Kind des hephaistos. So oft war oh noch nicht hier das ich das ganze Camp erkunden konnte. Also irrte ich erst etwas umher, denn konnte ich weder meinen Bruder noch meinen Freund fragen. Sie hätten wissen wollen warum ich dort hin wollte und hätten es nicht zu lassen wollen.
Nach einer Weile entdeckte ich dann endlich die Werkstatt. Ich würde einfach mein Glück versuchen und sehen ob jemand hier war. An der Tür angekommen, klopfte ich fest an und hoffte das jemand da wäre.

Ich war ganz in meine Arbeit vertieft, das ich im ersten Moment erstmal hochschreckte, als ich jemanden an der Werkstatttüre klopfen hörte. Normalweise war die Türe immer offen, da es wegen der Hitze der Schmiedefeuer sonst unerträglich heiß hier drinnen war. Aber da ich im Moment alleine hier drin war und deshalb auch nur ein Feuer an war, hatte es mich nicht weiter gestört als die Türe wegen eines Windstoßes zugefallen war.
Ich machte mich auf den Weg die Türe wieder zuöffnen und nachzuschauen, wer da vor der Türe stand und was er wollte. Den keiner meiner Geschwister hätte geklopft. Sondern wäre einfach herein gekommen. An der Tür angekommen öffnete ich sie so gleich. Davor stand eine hübsche junge Frau, ungefähr so groß wie ich, mit langen braun-schwarzen Haaren. Ein bisschen erstaunt war ich jetzt schon. Da sie nicht unbedingt wie eine Kriegerin aussah, eher wie eine der Töchter Aprodites. Allerdings war sie dafür ein bisschen zu natürlich schön. Ach, keine Ahnung wie ich das am besten beschreiben sollte. Den die Töchter der Aprodite besitzen schon eine umwerfende natürliche Schönheit. Allerdings war die meiner Besucherin ein bisschen schlichterer Natur. Was ihrer Schönheit aber keinen Abbruch machte. "Was kann ich für dich tun?"fragte ich sie zur Begrüßung. Da ich durchaus ziemlich neugrierig darauf war, warum es sie zu unserer Werkstatt verschlagen hatte.

Mir wurde die Tür geöffnet und erblickte Aiden. Da ich mich hier im Camp noch nicht all zu oft aufgehalten hatte, war er mir noch nicht über den Weg gelaufen. Er blickte mir erst nur an und schien mich zu Mustern. Langsam aber doch würde ich mir meines Aussehens und der Wirkung die ich auf andere hatte, immer mehr bewusst. Ich hatte dafür nie Zeit gehabt doch sowohl Keith als auch Lysander hatte mir das schon gesagt. Ich war wohl ziemlich naiv damals und wollte Ihnen einfach nicht glauben. Ich konnte es nicht wahrhaben das sich jemand für mich interessieren könnte. Warum ist mir immer noch nicht ganz bewusst, aber spielte es auch nicht wirklich eine Rolle. Ich hatte nicht vor mein Aussehen irgendwie zu nutzen. Als ich schon ansetzten will etwas zu sagen vernehme ich seine Worte. Ich lächel ihn freundlich an. "Hallo, ich bin Rebecca.", stelle ich mich erstmal vor. "Ich brauche eine Waffe, welche ich auch unerkannt jederzeit bei mir tragen kann, damit ich sie aktivieren kann wenn ich sie brauche.", komme ich auf den Punkt.

"Ich bin Aiden," stelle ich mich dann auch erstmal vor. Dann frage ich sie: "Hast du denn schon genaue Vorstellungen davon was es genau für eine Waffe sein soll? Denn eine Waffe kann ja quasi jeder Gegenstand sein, sogar sollche von denen man nicht erwarten würde das man sie als sollche verwenden kann." In Gedanken hatte ich schon die ersten Ideen und Entwürfe für ein paar richtig tolle Waffen. Allerdings würde ich mich natürlich an ihre Vorstellungen und Wünsche halten. Denn was nütze ihr die tollste und am schönsten versteckte Waffe, wenn sie nicht damit umgehen konnte oder sie nicht ihren Wünschen und Bedürfnissen entsprach. Als Waffe generell würde ich ihr einen Dolch zu ordenen. Das war das perfekte Mittelmaß zwischen einem kurzen Messer und einem Schwert. Wenn sie aber natürlich eins der anderen beiden Dinge oder etwas komplett anderes haben wollen würde, würde sie das natürlich auch kriegen. Nur eine von den Proportionen und vom Gewicht her wirklich unpassende Waffe würde ich ihr ausreden. Aber jetzt würde ich erstmal ihre Antwort und ihre Wünsche abwarten und dann dementsprechend ein paar Entwürfe machen. Dafür legte ich die Pläne an denen ich bis gerade eben gezeichnet hatte beiseite und legte ein paar frische Zeichenblätter auf mein Zeichenpult. Dazu ein Block für Notizen.

"Schön dich kennenzulernen", lächelte ich ihn freundlich an. "Also um ehrlich zu sein, hab ich da nicht sonderlich viele Ideen. Ich dachte eher an was leichtes, nichts zu großes.", kam es ziemlich wage und etwas verlegen von mir. "Denkst du Dolche könnten gut sein? Oder eher ein Schwert?", fragte ich ihn dann, da mir dies gerade in den Sinn gekommen war. Ich wusste zwar noch nicht damit umzugehen, doch lernte ich schnell. Und so würde ich mir das auch noch beibringen.

"Das kann ich nur zurück geben," meinte ich lächelnd auf ihre Aussage. "Ich hatte jetzt auch eher an einen Dolch gedacht," stimmte ich Rebecca dann zu meinen ersten Gedanken aussprechend. "Ein Dolch oder ein kurzes Schwert haben die perfekte Größe für jemanden mit deiner Statur und sind zu dem auch nicht zu schwer. Ich werde dir einen anfertigen der seine Gestalt ändern kann und somit leicht verborgen am Körper getragen werden kann," sagte ich dann. "Ich werde jetzt mal zwei Entwürfe machen und dann kannst du mir sagen, ob das deinen Vorstellungen entspricht oder ob du etwas geändert haben möchtest. Außerdem würde ich vorschlagen den Dolch als Kette mit Anhänger zu tarnen, außer du möchtest etwas anderes," schlug ich ihr dann vor. Dann begann ich damit meine erste zwei Ideen aufzuzeichnen. Material und genaues Designe würde ich dann später nach ihren Wünschen festlegen.

Ich erwiderte sein Lächeln und spürte wie ich etwas errötete. Warum musste ich auch so leicht verlegen werden, total blöd. Das er gleich zum geschäftlichen kam, kam mir nur gelegen. Gespannt hörte ich mir seine Ausführungen an. "Das klingt wirklich sehr gut.", antwortet ich ihm und lies mir alles durch den Kopf gehen. "Die Idee mit der Kette ist sehr passend.", erwidere ich begeistert. Kurz darauf beginnt er schon die Skizze zu Zeichen. Ich bin beeindruckt von seinem Talent und reiße mich dann doch los. "Ich bin kurz vor der Tür.", sage ich nur ehe ich aus der Schmiede gehe. Ich atme tief ein und setze mich auf den Boden und hole mein Notizbuch heraus. Seit ich hier im Camp war, überkamen mich immer wieder Prophezeiungen, Weissagungen, Vorahnungen das ich mir angewöhnt habe mein Notizheft immer bei mir zu haben. Um alles zu notieren. Zwischen drinnen zeichne ich immer mal wieder etwas um mich zu entspannen. Ich gehe die letzten Notizen durch. Die meisten Weissagungen waren für andere. Dafür war ich auch da. Aber manchmal fragt man sich halt doch auch was mit einem selbst vorgesehen ist. Was das Schicksal auf Lager hat. Jedoch musste ich da an meine letzte denken die Keith und mich bedarf und es graute mir. Das wir das überstanden hatten grenzt an ein Wunder. Schnell vertrieb ich diese Gedanken wieder.

Es freute mich das ihr meine Idee den Dolch als Kette zu tarnen gefiel. Das machte es mit schon etwas einfacher die Waffe zu gestalten. Vorallem da sie teilweise wohl noch nicht so genau zu wissen schien was genau sie jetzt haben wollte. Nachdem ich angefangen hatte zu zeichnen, meinte Rebecca dass sie kurz vor die Türe gehen würde. "Kein Problem. Ich hole dich dann, wenn ich fertig bin,"meinte ich nur über meine Zeichnungen gebeugt. Das machte mir das Arbeiten etwas leichter. Ich mag es nicht so, wenn man hinter mir steht oder mir über die Schulter bzw. auf die Finger schaut, während ich arbeite. Natürlich gibt es oft genug Situationen in denen das so ist. Das ändert aber nichts an der Tatsache das ich es nicht so mag mich beobachtet zu fühlen. Nach einer Zeit und ein zwei kleinen Änderungen war ich mit meinen Entwürfen soweit zufrieden, das ich der Meinung war, ich könnte sie jetzt präsentieren. Darum ging ich vom Zeichenpult zur Werkstatttür und steckte meinen Kopf raus. Rebecca sahs mit dem Rücken gelehnt an die Werkstattwand und hatte ein Notizbuch auf dem Schoß. Was sie darin machte konnte ich nicht sehen, wollte es aber auch nicht. Mir wäre es extrem unhöflich vorgekommen irgendetwas daraus lesen zu können. Darum hielt ich mich auch nicht mit schauen auf, sondern sagte:"Ich bin fertig mit den Entwürfen. Möchtest du sie dir anschauen?"

Ich hing meinen Gedanken nah und merkte gar nicht richtig das sich meine Hand bewegte und ich etwas zeichnete. Im moment war soviel in meinem Kopf, ich nahm mir vor mal mit der Freundin meines Bruders zu sprechen ob sie dies auch kannte und vielleicht hatte sie einen Tipp für mich. Ich wollte Keith nicht mit solchen Dingen belasten. Er machte sich doch schon genug sorgen um mich. Aidens Worte Liesen mich aus meinen Gedanken aufschrecken. „Äh, ja ich komme schon.“, sagte ich und klappte ohne hineinzusehen mein Notizbuch zu und darauf auf. Ich folgte ihm in die Werkstatt um mir seine Entwürfe anzusehen. Ich war wirklich schon gespannt und neugierig. Ich freute mich schon auf das Endergebnis. Mich endlich selbst verteidigen zu können.

Rebecca schien ziemlich in ihren Gedanken versunken zu sein als ich sie ansprach. Aber sie klappte gleich ihr Notizbuch zu und folgte mir nach drinnen. Dort angekommen führte ich sie zu meinem Zeichenpult und zeigte ihr meine beiden fertigen Entwürfen. "Wenn du etwas geändert haben möchtest, sag es ruhig, dann mache ich Notizen dazu und ändere es entsprechend ab. So bald du dich entschieden hast würde ich dann mit dem schmieden beginnen. Wenn die Waffe dann fertig ist würde ihr dir Bescheid geben damit du sie ausprobieren und abholen kannst," meinte ich dann zu ihr.

An seinem zeichnerpult lehnte ich mich wie selbstverständlich über den Entwurf. „Wow...“, kam es mir begeistert über die Lippen. Ich war begeistert von seinem Entwurf aber nicht nur wegen der Waffe selbst sondern auch dem zeichnerischen Talent. „Unglaublich schön geworden.“, lächelte ich begeistert. Ich griff nach dem Bleistift, doch nahm ich ihn verkehrt, denn wollte ich nicht an seinem Entwurf herumkrittelndem sondern ihm lediglich etwas zeigen. So zwigte ich ihm kleine Änderungswünsche bzw wollte ich wissen ob dies überhaupt machbar oder sinnvoll war. „Ich kann mich gar nicht satt sehen, er ist wunderschön. Wenn er fertig ist lege ich den so schnell bestimmt nicht aus der Hand.“, spreche ich meine Gedanken aus.

Es freute mich wie gut ihr meine Entwürfe gefielen. "Danke, es freut mich das sie dir gefallen," gab ich darum mit ehrlicher Freude zu. Und nahm dann auch gerne ihre Änderungswünsche entgegen und beantwortete ausführlich ihre Fragen. "Das will ich doch hoffen, ich hoffe nur da wird dann keiner Eifersüchtig deswegen," schmunzelte ich über ihre Freude. "Ich werde gleich heute noch mit der Arbeit beginnen," meinte ich dann noch zu ihr.

Ich hörte und sah ihm an das er sich wirklich freute. Wer wusste wie viele von den anderen dieses und jenes noch auszusetzen hatten. Doch war ich wirklich begeistert von seiner Arbeit und hege keinen Zweifel das auch das fertige Exemplar zufriedenstellend sein wird. Auch den Service den er an den Tag legt gefällt mir, wie er auf alles eingeht und auch meine Fragen beantwortet. Genau so sollte es sein. Ich bin unglaublich froh das er hier war, wer wusste schon wie seine Halbgeschwister so waren. „Bestimmt nicht.“. Lächel ich ihn an. Ich bin sicher das Keith und auch Lysander froh sind wenn ich mich verteidigen kann und dazugehört dann halt hartes Training. Das freute mich zu hören und ich nicke. „Danke dir, wann soll ich wieder kommen? Ich möchte dich nicht hetzten oder unter Druck setzten.“, frage ich nach.

"Dann bin ich ja beruhigt," gab ich mit einem schmunzeln erleichtert auf Rebeccas Antwort zu meiner Frage ob jemand eifersüchtig werden würde zu. Dann überschlug ich im Kopf kurz wie lange ich vorraussichtlich für meine Arbeit brauchen würde. Dazu kam dann die Sicherheitsfrist falls etwas schief gehen sollte hinzu. "Ich werde wahrscheinlich schon ein paar Tage brauchen. Werde dir dann aber entweder jemanden schicken oder selbst vorbei kommen und dir den Dolch vorbei bringen. Wo kann ich dich den dann finden?" fragte ich sie dann.