das Eingangsposting lautete :

Ariane würde mich umbringen.
Es war kurz vor Mitternacht und ich war immer noch nicht zuhause.
Stattdessen waren fünf Taxis an mir vorbei gefahren, wobei das letzte dadrauf geachtete hatte extra durch eine Pfüze neben mir zu fahren.
Es wäre ja eine Schande sauber nach hause zu kommen...
Bis dorthin waren es aber immer noch 4 Blocks und eine U-Bahn war nicht in Sicht.
Ich seufzte und holte mein Handy aus der Jackentasche.
12 verpasste Anrufe. Ich konnte Ariane von hier fluchen hören.
Sie würde mich umbringen sobald ich zuhause war.

"Wieso?", fragte ich. Ruby zuckte mit den Schultern.
"Welcher Bösewicht würde zu einem harmlosen, kleinen
Bergchen gehen?", erwiderte sie. Gutes Argument.
Ein schlauer Bösewicht. "Ausserdem kann ich ihn
schreien hören", fügte sie hinzu. Oh, gar nicht gut.
"Kannst du uns hinbringen?", erkundigte ich mich.
"Mal sehen, meine Kraft ist hier geschwächt, aber versuch's"
Wieder nahm sie unsere Hände und ich spürte, wie viel Kraft
es sie kostete, uns aufzulösen. Ich öffnete die Augen. Wir waren
dem Berg schon viel näher. "Mehr liegt nicht drin", sagte sie.
"Klar, danke", bedankte ich mich.

Dieses ganze Auflösen und wieder 'zusammen gebaut werden' war gar nicht so klasse.
Mittlerweile drehte sich meine Sicht ein wenig und ich fiel fast in den Schnee.
Der Berg war nur noch ein paar Kilometer entfernt. So wirkte es auf jeden Fall.
Manchmal täuschten einen Wüsten, wenn es um Entfernungen ging.

Es war wieder dunkel und ich musste aufpassen, wo ich hin
gehe. Ich weiss nicht wie lang wir schon laufen. Es kommt mir vor wie
ne Ewigkeit und trotzdem kommen wir dem Berg nicht näher. Oder
bilde ich mir das nur ein. Ruby trottete lautlos vor mir. Ich drehte mich zu
Cal. "Alles klar bei dir?", fragte ich. Sie hat ja einen kaputten Fuss und der
Weg ist nicht gerade angenehm.

Es war eine Ewigkeit still, bis Jeremy sich zu mir umdrehte.
"Mir gehts gut.", meinte ich.
Soweit man sich, in dieser öden Landschaft und mit einer Art 'Todesberg' als Ziel. gut fühlen konnte.
"Und du?"
Auch für Jeremy war der Tag lang gewesen und ich konnte mir nicht Vorstellen, dass er auch gelernt hatte durch Eiswüsten zu rennen.
So präzise war sein Training dann eher nicht gewesen.

Mein ganzes Training machte das ein wenig leichter.
Durch meine Kondition und Kraft. Aber trotzdem. Eiswüsten?
"Geht", erwiderte ich. Es war nun so dunkel, dass
ich meine Hände nicht mehr sehen kann. Sterne oder
den Mond gibt es hier nicht. Plötzlich stolpere ich und falle
mit einem erstickten "Ah!" der Länge nach in den Schnee. Na super.
Grummelnd richtete ich mich wieder auf. "Wie sind bald da", bemerkte
Ruby

Ich half Jeremy gerade auf, als Ruby meinte wir seien fast da.
Stirn runzelnd sah ich nach vorne. Um ehrlich zu sein, wirkte es immer noch Lichtjahre entfernt, aber vielleicht hatte Ruby ein anderes Verständnis von Entfernungen.
Ich sah zu dem aufstehenden Jer.
"Meinst du wir schaffen es?"
Langsam zweifelte ich alles an. Das hier war wirklich nicht mein 'Gebiet'.

"Klar", erwiderte ich. "Ein Dämon, Cal und ein Jäger.
Da kann gar nichts schief gehen" Wir waren doch einfach
eine sehr spezielle Kombination. Ich musste aufpassen.
Sonst Fall ich wieder auf die Schnauze. Plötzlich spüre ich unter
mir harten Boden. Als ich hoch schaue sehe ich den hohen Berg.
"Wie...", murmelte ich. Der Berg war noch meilenweit entfernt.
"Ein Zauber", klärte Ruby mich auf. "Man kann direkt vor dem Berg
stehen und trotzdem meint man, er ist noch weit weg"

Ich musste leise lachen. "Warum bin ich nur Cal?", fragte ich gespielt beleidigt.
Dann spürte ich plötzlich einen Stein unter meinem Fuß, obwohl nur Schnee vor mir war.
Ich sah zu Ruby.
"Das heißt wir sind schon beim Berg?", fragte ich verwundert.
Wenn sich der Zauber nicht auflöste, wurde es schwer überhaupt zu gehen.
Immerhin konnten wir keine Hindernisse oder ähnliches sehen.

Ich musste grinsen. "Was willst du denn sein?"
"Ich löse den Zauber auf", meinte Ruby und schloss die Augen.
Plötzlich verschwand der Nebel und der Berg war direkt vor
meiner Nase. "Wow", sagte ich. Er war pechschwarz und
einfach nur riesig. Ich bemerkte den kleinen Weg. Wenigstens das.

"Irgendwas cooles.", meinte ich grinsend.
Dann standen wir plötzlich vor dem Berg. Wow das war wirklich beeindruckend.
Fasziniert sah ich kurz zu Ruby.
Dann folgte ich Jer, der einen Weg gefunden hatte.
"Warum hab ich das Gefühl wir müssen ganz hinauf?", nuschelte ich.
Das würde ein weiter Weg werden.

"Weil es so ist", antwortete Ruby
und verzog das Gesicht. "Er ist die ganze
Zeit am rumkreischen. Also ich denke dass
er ein Er ist..." Wir waren einige Zeit am Hoch laufen.
Der Weg war steil, aber komischerweise nicht eisig.
Sie wandte sie zu mir. "Hast du eigentlich Hunger?", fragte sie mich. Sie
meint nicht den normalen Hunger. "Gerade nicht",
erwiderte ich. Eigentlich schon, aber das werd ich hier
bestimmt nicht tun.

Ich seufzte und folgte still.
Ich warf Jeremy einen kurzen Seitenblick zu, als er und Ruby über 'Essen' sprachen.
Irgendwie hatte ich nicht das Gefühl, dass sie Äpfel oder Birnen meinte.
Blutwurst traf er vermutlich schon besser.
Ich sagte nichts und konzentrierte mich auf den Weg. Meine Gedanken schweiften ein wenig und meine Ferse machte sich wieder bemerkbar.
Jedoch wurde ich nicht langsamer, sondern hielt tapfer das Tempo durch.

Plötzlich bleibt Ruby stehen und ich wär fast
in sie rein gelaufen. "Was i..." Ich verstummte, als
ich das grosse mit Schädeln verzierte Tor vor uns sah. Es war der Eingang zu
einem riesigen, schwarzen Palast, der im Berg gebaut war.
Stirnrunzelnd seh ich mir das an. Ruby beugt sich nach vorne und
machte das Tor auf. Das Innere des Gebäudes war edel, altmodisch
und düster. Es war Totenstill. "Na dann wollen wir mal", meinte ich
und ging an Ruby vorbei, da sie keine Anstalten machte, sich zu bewegen.

Die Totenschädel erinnerten mich an das Bett in dem mein Körper gerade lag.
Als Jeremy hinein ging, folgte ich schnell und sah mich sofort um.
Wow. Wenn das nicht mal das perfekte Geisterschloss war. Ich hätte fast gegrinst.
Dann fiel mir aber schon wieder win warum wir hier waren.
Fred.

"Er hat den gleich tollen Stil wie meine Mutter",
bemerkte ich. Meine Stimme endete in einem leisen
Echo und ich verzog das Gesicht. Ich entdeckte einen
Brunnen, in dem eine rote Flüssigkeit floss und auf dem
mich ein steineres Engelbaby anglotzte. Fast hätte ich die
Augen verdreht. An den Wänden hingen unzählige komische,
obszöne oder finstere Gemälde. Plötzlich hörte ich einen Schrei.
Sehr schrill, hoch und voller Verzweiflung. "Fred will raus!!!", erklang
eine bekannte Stimme, dann wieder ein Gekreische. Oh
ja, das ist er. Ich eilte die Treppe hoch und da war eine schwarze Tür.

Jeremys Echo erfüllte für einen Moment den gesamten Raum und ich staunte nicht schlecht. Das Gebäude war wirklich riesig. Wie schaffte man es sich hier nicht zu verlaufen?
Als Freds Stimme erklang zuckte ich leicht zusammen. Das klang nicht gut.
Ich folgte Jeremy und sah mich einmal nach Ruby um. Dann knallte ich schon fast in eine schwere Tür.
Dahinter hörte ich Gekreische. Nervös sah ich zu Jeremy.

Mein Schwert lag bereit in meiner Hand.
Hier ist definitiv etwas böses, mächtiges.
Ohne zu zögern riss ich die schwere Tür
auf und entdeckte ein... Thronzimmer? Der
edle, schwarze Thron war leer und vor ihm stand
ein Tisch voller bunter Kristalle. Sind das diese
Seeelensteine? Misstrauisch sah ich mich um.
"Wen haben wir denn da...", ertönte plötzlich eine
Stimme, die von überall zu kommen schien. "Ein
Dämon, ein halber Dämon und ein Kind eines
toten Gottes", lachte sie. "Das nenn ich mal speziell."

Ich folgte, dicht hinter Jeremy.
Dieser hielt das Schwert aus dem Hotel in der Hand, welches im Licht zu funkeln schien.
Der Saal in den wir kamen war ebenfalls riesig.
Totenköpfe schmückten die Decke und es gab sogar ein paar Säulen, die nur aus ihnen zu bestehen schienen.
Vor uns war ein Thron, einer der prächtigen Sorte mit viel Stoff und sogar einer Fußstütze.
Allerdings waren die Sachen vor dem Tisch viel interessanter als der restliche Raum.
Steine und Kristalle lagen auf einem Tisch und funkelten wie Jeremys Schwert im Licht der Lampen/Fenster.
Ich wollte einen Schritt drauf zu machen, doch eine Stimme hielt mich zurück.
Erschrocken drehte ich mich im Kreis.
Tochter eines toten Gottes? Was sollte das nun sein? Eine Metapher?
Ich runzelte die Stirn und sah zu Jeremy.
Dann sagte ich mit fester Stimme: "Wer bist du?"
Ich wollte heraus finden wo die Person stand.

Ich blieb stehen, verzog die Miene und
achtete auf jedes Geräusch. "Das ist nicht nett",
meinte ich in einem halb bedrohlichen, halb amüsantem
Tonfall. "So tot ist er nun auch wieder nicht" Vielleicht kann
ich was aus ihm rauskriegen. Ich hab selbst keine Ahnung was
ich damit meine. "Toter als ein überfahrenes Mäuschen.
Ich? Ich bin alles und nichts", kicherte die männliche Stimme
boshaft, doch es beeindruckte mich nicht im geringsten.
Rubys Augen verfärbten sich völlig schwarz und sie wich
mit wütender Miene zurück.

Diese Stimme war gruselig und das was sie erzählte, gefiel mir gar nicht.
"Was meinst du mit toten Gott?"
Ich ging ein wenig weiter in den Raum hinein und drehte mich in alle Richtungen.
Immer noch sah ich niemanden.
Nur die Steine glitzerten verführerisch, jedoch achtete ich drauf nicht zu nah heran zu kommen.
Wer wusste schon, ob sie mich nicht vielleicht in sich einsperrten, wie Fred.

Ich blickte zu Cal. So kann sie das nicht
angehen... jetzt weiss er, dass wir es nicht
wissen und wird nichts mehr erzählen. Dieses Mal
lachte er so heftig, dass ich den Drang bekam,
abzuhauen. Doch ich konzentrierte meinen Hass auf
die Stimme und sofort verwandelte sich das Gefühl
in Mordlust. "Ihr blöden kleinen Kinder", prustete sie
weiter. Meine Augen funkelten voller Zorn und blitzten
kurz schwarz auf. "Traust du dich etwa nicht, zu uns
zu kommen?", fragte ich provozierend und die Stimme
verstummte kurz. "Ich möchte kein Risiko eingehen. Ich hab
schon einiges von euch gehört", erklärte die Stimme wesentlich
weniger amüsiert.

Das Lachen erfüllte den Raum und ließ den Thron erzittern.
Ich verschränkte die Arme.
Ein Kind war ich nun wirklich nicht mehr. Und blöd auch nicht.
Dann, als Jeremy ihn ansprach, änderte sich die Stimme plötzlich.
Er wirkte nicht mehr zu übermütig, sondern eher vorsichtig.
Ich unter drückte den Instinkt meine Stirn in Falten zu legen.
Er hatte von uns gehört?
Was sollte dass nun wieder bedeuten?
Ich ging wieder weiter in den Saal hinein und stand nun kurz vor dem Tisch.

"Vorallem von dir und deinen... Aktivitäten"
Ich lief in die Mitte des Saales. "Du kennst mich?", fragte
ich. Ich lenke von Cal und Rub ab. "Oh ja", versicherte die Stimme, wieder mit einem
amüsierten Unterton. Ich war nicht überrascht. Die Monsterwelt redet auch und
ich hab schon unzählige von ihnen getötet. Er muss ein Monster sein. Dämom?
"Dann weißt du bestimmt, was ich mit dir machen werde"
erwiderte ich und die Stimme verstummte wieder kurz.
Ruby blieb wo sie war und Cal ging näher zu dem Tisch.
"Komm endlich runter!", verlangte ich wütend.

Jeremy und die Stimme sprachen nur kurz, dann herrschte für einige Sekunden stille.
"Wieso sollte ich.
Immerhin bin ich doch derjenige, der etwas hat das ihr wollt."
Ich biss die Zähne zusammen.
Den Apollo Jungen 'etwas' zu nennen war nun wirklich nicht gerecht.
Fred war irgendwie in all das hinein gezogen geworden, ohne dass er wusste warum.
Ehrlich gesagt wusste wir das ja auch nicht. Generell tappten wir immer noch sehr im dunklen.
Hinter uns knallte plötzlich etwas und erschrocken drehte ich mich zur Tür um.
Diese schien sich dazu entschlossen zu haben, sich zu schließen und ich war mir fast sicher, dass sie nun verschlossen war.
Ich blickte zu Ruby und dann zu Jeremy.
Ein wenig erschrak ich mich als ich merkte wie deren beiden Augen ein wenig... dunkler waren als sonst.

Ich blinzelte und meine Augen nahmen wieder
ihe ursprüngliche Farbe an. Während Rubys Augen
noch immer volkommen schwarz waren, nichts mehr von
der braunen Iris oder dem Weiss rundherum war zu sehen.
Ich seufzte. "Und das willst du?", fragte ich. "Warum tust du das?"
"Na ja, ich wollte mir die kleine Cally schnappen. Sie
Ist bestimmt ein Vermögen wert. Doch dann entdeckte
ich dich und... Jedenfalls hatte ich dann einen Plan.
Ich entführte Klein Fred und wusste dass ihr hierher
kommen werdet. Und ich hatte Recht! Hier seid ihr"