das Eingangsposting lautete :

@Dwight Gideon Stonem

New Yorks Citys U-Bahnen waren immer vor und als Mensch fühlte man sich mal schnell wie in einer Sardinenbüchse.
Ich hatte Mühe zu meinem Zug durch zukommen und das Einsteigen war noch schwieriger als erwartet.
Etwas Verzweifelt stand ich ohne jegliche Möglichkeit zum festhalten da und presste meine Umhänge Tasche um mich.
War ja ne tolle Idee hier her zukommen.
Ich seufzte und pustete eine Haarsträhne aus meinem Gesicht. Trotzt der ganzen Umstände, fühlte ich mich aber irgendwie wohl. Keine Halbgötter... das wird es sein.
Ich wusste das es gemein war so zu denken. Ich mochte Halbgötter, immerhin war ich mit einem zusammen und ich war immerhin auch einer, doch trotzdem fühlte es sich gut an, mal etwas normales zu machen. Wie z.B. ein Geburtstag Geschenk für seinen menschlichen Vater zu suchen.

Außer uns war niemand im Laden.
Ich sah mich um und entdeckte an einer Wand Zeichnungen, welche mit Kohle angefertigt wurden.
Es waren Kaffeebecher, Tassen und kleine Gepäckstücke.
Unwillkürlich lächelte ich. Es gab wohl doch noch Menschen die lieber von Hand zeichneten als mit dem Computer zu arbeiten.

Für einige Sekunden sah ich Gideon beim beobachten zu, dann ging ich zu ihm.
"Hier."
Ich gab ihn dem Becher und lächelte.
"Ich hoffe er schmeckt dir."

Ich sah zu Alice als sie neben mir auftauchte.
"Danke." lächelte ich und nahm den Kaffee an.
"Was ist das für eine Sorte?" frage ich und drehe mich Richtung Ausgang.

"'Nacht Wind' stand drauf. Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher was drin ist.", gab ich zu.
Ich folgte Gidion zum Ausgang und stürzte mich zurück in den Lärm der Autos.

"Wir werden sehen. Der Name klingt aber gut." lächle ich.
Draußen wandte ich mich an Alice.
"Wo wolltest du eigentlich hin?"

Ich lächelte. "Oh, ich wollte nur in ein paar Läden hier in der Ecke stöbern."
Nachdem Treffen in der U-Bahn hatte ich fast den Grund vergessen warum ich hier war.
"Was hast du vor?", fragte ich höflich.

"Nichts besonderes. Ich bin oft in verschiedenen Teilen New Yorks unterwegs, um inspiration zu sammeln." meine ich Schulterzuckend.
"Wenn du möchtest kann ich dich begleiten. Falls dir das nicht zu aufdringlich rüber kommt." meine ich lächelnd und probiere etwas von dem Kaffee.

"Ach quatsch. Das wäre gar nicht aufdrängend. Zudem glaub ich, dass du mir ziemlich gut helfen kannst.", erklärte ich.
"Ich suche ein Geschenk für meinen Vater. Da kann ein Mann mir nur helfen."
Ich lächelte.

Ich muss grinsen.
"Ich helf dir gerne. Der Kaffee schmeckt übrigens super." lächle ich.
Ach, Väter. Jetzt nicht an meinen denken.
"An was hast du denn gedacht?"

Ich lächelte. Mein Kaffee schmeckte auch ziemlich gut.
"Also ich war mir noch nicht sicher. Eventuell ein Buch oder so."
Ich lachte.
"Keine Ahnung um ehrlich zu sein. Leider bin ich schon zu alt um etwas zu Basteln."

Ich lächelte schwach. Eine unbeschwerte Kindheit wäre schön gewesen. Geschenke basteln, für Festtage ist für die meisten Kinder alltäglich.
"Was interessiert ihn denn so?" frage ich dann.

Ich dachte kurz über die Frage nach. Wofür interessierte er sich?
"Er mag Heißluftballons, Autos und Reisen."
Irgendwie war ich von mir selber enttäuscht. Ich sollte nach so vielen Jahren eine deutlich längere List abliefern können.

Okay. Ich überlegte. Ich hatte noch nie jemanden irgendetwas geschenkt, von Zeichnungen mal abgesehen.
"Ich kenne mich da ehrlich gesagt nicht gut aus, aber wie wär so 'ne Art Reiseführer? " frage ich.

Ich überlegte kurz. "Der Ansatz gefällt mir. Aber ich glaube ich kaufe ihm lieber etwas, was er beim Reisen gebrauchen kann. Keim Buch, sondern ein Gegenstand."
Ich dachte nach. Was gab es da?

"Welche Art von Reisen macht er denn? Eher Tourismus oder Wandern oder so?" frage ich und nehme noch einen Schluck Kaffee.
Schon interessant, dass man sich über eine scheinbar einfacher Aufgabe so den Kopf zerbrechen konnte.

"Ich würde Tourismus sagen, obwohl es ihm eher um die Kult als um die Sehenswürdigkeiten geht. Und er mag keine Reiseführungen oder so.", erklärte ich
Ich dachte noch mal kurz nach. Sollte ich noch erwähnen, dass wir aus London kamen, oder hatte mein Akzent mich verraten? Da ich länger in Amerika als ich England gelebt hatte, hatte ich den Akzent eigentlich nur von meinen Vater ganz leicht übernommen. In letzter Zeit, hatte ich ihn sogar fast verloren.

"Fotografiert er gerne?"frage ich nach kurzem überlegen.
Dann könnte man aus den Bildern so eine Art Erinnerungsalbum machen. Ein Kapitel für jede besuchte Stadt. War vielleicht nicht die beste Idee, aber eine Idee.

Ich dachte nach. "Ja, würde ich sagen."
Neugier sah ich ihn an. "Woran denkst du?"

"Zwei Dinge. Das du Bilder die er auf Reisen gemacht hat entwickeln lässt und als eine Art Erinnerungsstück in einem Buch zusammenstellst, oder das du ihm das Album schenkst, aber ohne Bilder." sage ich und bleibe vor der Straße stehen.

Ich musste lächeln. "Das ist eine fantastische Idee. Du bist mein Lebensretter!"
Ich sah ihn an.

Ich sah lächelnd auf sie herunter.
"Immer wieder gerne." meine ich.
"Wann hat er denn Geburtstag? " frage ich aus Neugierde.

"In einer Woche. Mal schauen ob ich ihn besuchen k-" Ich stoppte kurz und merkte, was ich da machte, dann redete ich schnell weiter. "Besuchen kann."
Immer wieder vergaß ich, dass nicht jeder das Camp kannte und vor allem nicht jeder davon wissen durfte. Ich befürchtete, dass ich mich noch irgendwann verplappern würde. Zum Glück wusste ich, dass es in NY ein paar Internate gab und ich konnte einfach so tun als würde ich auf eine von ihnen gehen. Und eventuell Fragte der Junge ja auch gar nicht nach. Ich war viel zu paranoid, wenn es um diese Sache ging.

Ich sehe unwissend zu ihr als sie sich unterbrach.
Nachfragen tat ich nicht, vielleicht wollte sie das auch nicht, oder es war etwas privates.
"Wenn du ihn gern hast, ist es ja schade das du ihn anscheinend nicht oft siehst."sage ich daher nur.
Musste schön sein, machte mich gleichzeitig aber auch traurig. Und das machte mich wütend.
Ich unterdrückte ein seufzen und strich mir die Haare aus der Stirn.

Ich zuckte nur mit meiner Schulter.
"Kann man leider nicht ändern. Ist aber nur für ungefähr ein Jahr. Das werde ich wohl überstehen müssen."
Leicht trank ich von meinem heißen Kaffebecher und verbrannte mir natürlich meine Zunge. Leicht zuckte ich zurück und pustete kalte Luft durch meinen Mund.

"Ja. Man hat ja schon schlimmeres überlebt." meine ich leicht lächelnd.
Leicht belustigt sah ich zu ihr.
"Sei vorsichtig."meine ich.
"Sollen wir uns kurz setzen und den Kaffee austrinken, oder sollen wir gleich einen Laden mit passendem Geschenk suchen?" frage ich dann und nehme selbst vorsichtig noch einen Schluck.