das Eingangsposting lautete :

Lustlo stocherte ich in meinem Essen und sah
mich nach meinem Dad um. Ich war schon lange im
Tartarus und glaubt mit, hier unten wird man schnell
depressiv. Aber er war mein einziges Familienmitglied-
nun ja, jeden falls das einzige das
nicht tot war und außerdem liebe ich meinen Vater. "Hey Dad", rief ich und er erschien vor mir. Freundlich blickte er mich an.
Er ist eigentlich gar nicht so schlimm wie alle sagen-
zumindest für mich. Er setzte sich neben mich, "Was gibts?'
"Warum hast du eigentlich nur mich als Kind. Hast du
dich denn bloß einmal in eine Sterbliche verliebt?", wollte
ich wissen. Wir reden eigentlich nie darüber. Doch irgendwie hab ich
so ein... Gefühl. Nervös klopfte er mit seinen Fingern.
"Nun ja, könnte sein dass ich da mal was ausgelassen hab..."
"Wie bitte?

Ich nahm der Katze schnell das Instrument weg und sah sie strafend an. "Wir finden ein anderes Spielzeug für dich!"
Dann konnte ich mich mit der Traurigkeit meines Bruder befassen. Eigentlich hatte ich ihn nicht an etwas erinnern wollen, was ihn so fertig machte.
Aber wahrscheinlich gab es bei seiner tragischen Geschichte eine Menge Dinge mit denen ich voll ins Fettnäpfchen treten konnte. Aber ich war hart im Nehmen. "Dann lernst du jetzt etwas neues und vielleicht erinnerst du dich dann einfach hmmm, etwas positiver an sie. Musik soll glücklich und frei machen, war das bei ihr nicht auch so?"
Ich hätte jetzt noch hinterher schieben können, dass er damit der Freude einen Abbruch tat, die seine beste Freundin am Singen gehabt hatte, aber das stand mir nicht zu und es war auch zu klischeehaft und völlig falsch. Er hatte jedes Recht traurig zu sein, aber vielleicht konnte ich ihm helfen es wieder besser zu machen, damit er die Erinnerungen wieder positiv betrachten konnte.
Also drückte ich ihm die Drumsticks in die Finger und griff mir selbst eine E-Gitarre.
"Los probier es einfach aus, wenn du gesungen hast, hast du auch Rhythmusgefühl und dieses Instrument hilft ganz klar bei der Wutbewältigung, vertau mir."

"In weiß nicht...", murmelte ich.
"Ich glaube dass ich mit Musike fertig bin"
Rhapsody zog beleidigt eine Schnute und wartete ungeduldig
auf das versprochene Spielzeug.

"Versuch es.", bat ich ihn ruhig. Ich wollte ihn auch nicht drängen, wenn er absolut nicht wollte oder wenn es zu schmerzhaft für ihn war.
Ich selbst stöpselte die Gitarre ein und trat auf den Verzerrer. Die ersten Töne klangen perfekt nach Wimmerholz, wie man E-Gitarren auch nannte. Ich ließ das Instrument jammern und beobachtete aus den Augenwinkeln Rhapsodys Reaktion und blickte dann wieder zu Keith.

(sorry dass es so kurz ist)

"Na schön", gab ich mich geschlagen und versuchte das Instrument zu spielen
(welches ist es noch gleich? XD) Es klang richtig übel. "Ich kanns nicht", erwiderte ich und lehnte
mich zurück. Rhapsody wippte ihren Kopf im Takt.

(kein Problem ^^)

Ich schüttelte mein leichtes Entsetzen verbergend mit dem Kopf. "Versuch es erst mal bloß mit einer Drum und nicht gleich mit allen! Und verwende nicht alle Kraft die du hast. Aus dem Handgelenk, sonst tun dir nachher Arme und Schultern weh, weil Schlagzeug spielen auch so schon anstrengend genug ist.", gebe ich ihm Tipps, während meine eigenen Finger über die Seiten der Gitarre in meinen Händen huschen.

"Alles klar, Sir", erwiderte ich und schlug auf diesen Drum Ding da herum.
Ich gab mir alle Mühe. Doch ich fand keinen Takt oder Rythmus oder sonst was.
Das Singen hatte ich im Blut. Ich konnte es auch gut und hat mir Spass gemacht.
Aleyna hatte immer gesunngen um mich zu beruhigen. Seit ihrem Tod hatte ich nicht
mehr viel mit Musik zu tun gehabt. Schließlich gab ich auf.

Ich schüttelte irgendwann den Kopf. Keith drosch mehr demotiviert auf die Drum ein und dabei kam nur arhythmischer Krach heraus, als das er versuchte Takt zu halten oder Musik zu machen.
"Ok, lass es. Ich sehe schon, du willst es einfach nicht.", seufzte ich darum und stellte meinerseits die Gitarre beiseite. Vorsichtig spähte ich in Richtung Panther und fand das Tier tatsächlich nicht ein bisschen verschreckt oder gequält auf der einen Couch. Freches Biest, dass es sich einfach dort nieder ließ.
Den Blick wieder auf Keith gerichtet, lagen mir die Wörter "Und nun?" auf der Zunge, aber ich sprach sie nicht aus.

Ich lehnte mich zurück.
"Reden wir einfach ein wenige", schlug ich vor.
"Ich bin neugierig und weiss absolut nichts über meinen Bruder"

Ich zucke mit den Schultern. "Ich von dir auch nur das, was du mir erzählt hast."
Das ist schon eine Menge, da seine Familiengeschichte krass ist und ihn sicherlich geprägt hat. Aber was ihn sonst ausmacht außer diesen Verlusten und das er gerne mal gesungen hat, weiß ich nicht.
"Meine Mutter lebt in New Orleans mit meinem Halbbruder und meinem Stiefvater, die ich beide noch nie persönlich getroffen habe.", sage ich dann neutral und zucke die Schultern. Keith weiß, dass ich mit Tartarus nicht gerade auf gutem Fuß stehe, aber ich weiß nicht inwieweit mein Bruder auf Campregeln besteht, weswegen ich ihm nicht sofort erzähle, dass ich gelegentlich mal ausreiße und mein eigenes Ding mache, obwohl ich nicht sollte.
"Ich bin im Kämpfen ganz gut, muss es aber nicht machen.", zucke ich dann die Schultern und ziehe meinen Ring vom Finger, den ich kurz drehe und der so, als ich ihn Keith reiche in dessen Händen zu einer Sense wird.
"Makaber nicht wahr? Der Sohn des Teufels schleppt eine Sense mit sich herum. Ein Geschenk von "Daddy"."

Ich betrachtete den Ring, der zur Sense wurde. Ich fuhr über die Klinge
und reichte ihm die Sense wieder.
"Cool, du hast auch einen Ring" Ich hob meine Hand an dem
ein schwarzer Ring steckte mit einem Rubin. Ich sagte leise auf Griechisch:
"Baltas" und er verwandelte sich in ein langes schwarzes Schwert. "Ich liebe dieses Schwert.
Ich muss es bloss in der Boden rammen und ein Eingang zum Tartarus entsteht."
Es hatte noch andere Fähigkeiten, aber die erwähnte ich nicht.

"Super.", ich verdrehte die Augen und ließ die Sense wieder zu einem Ring werden. ich war gut mit verschiedenen Waffen, zumal ich einfach jede vergiftet sein lassen konnte, aber am besten war ich mit der Sense oder gänzlich ohne Waffe. Was mich aber nicht stolz drauf machte und schon gar nicht sprach ich davon meine Waffe zu lieben.
"Wunderlich, dass es dir noch nicht gestohlen wurde.", merkte ich sarkastisch an.
Als Keith gesagt hatte, er wolle reden und wüste nicht viel von mir, hatte ich ihm gerade direkt erklärt, dass ich das Training nicht leiden konnte und Tartarus konnte ich auch nicht leiden.
Keith hingegen konnte nichts mehr mit Musik anfangen. Oder hatte es vielleicht nie auf die selbe Weise wie ich gekonnt.
Es kristallisierten sich immer mehr Gegensätze zwischen uns heraus. Generell nicht schlimm, wenn wir ein Thema gefunden hätten, über das man sich so unterhalten konnte, dass niemand traurig oder ablehnend wurde. Bisher war dieses noch nicht in Aussicht.

"Das Ding hat mich schon oft gerettet und irgendwie kann es nicht
geklaut werden. Es kommt immer wieder zu mir.", erklärte ich.
"Ich finde das Camp ganz okay, aber irgendwann wirds mir zu viel
und ich muss weg. Und das Trainig geht mir auf den Zeiger."

Ich muss grinsen, als mein Sarkasmus völlig an Keith vorbei geht. Entweder will er gar nicht darauf eingehen, um keine Diskussion auszulösen, oder er hat ihn nicht mal bemerkt. Also bin ich brav und zucke nur nickend die Schultern.
Ich nehme mir auch etwas zu Trinken und tigere dann weiter auf und ab, während Keith noch immer hinter dem Schlagzeug sitzt mit seinem Schwert statt der Sticks in Händen.
Meine Gitarre habe ich vor der Episode mit meiner Sense schon beiseite gestellt. Als er erwähnt, dass er das Camp ok, aber manchmal erdrückend findet nicke ich erneut. Nur das ich nicht in den Tartarus flüchte, wenn ich genug von alle dem hier habe.
"So geht es mir mit dem Training auch.", bestätige ich und weiß nicht, was ich sonst noch sagen könnte, obwohl dies wenigstens eine Gemeinsamkeit ist, die wir teilen.
Die Prophezeiung spuckt mir noch am Rande meiner Gedanken durch den Kopf und ich will nicht, dass es so mit uns endet.

"Und wie läuft es bei dir in der Liebe?"; fragte ich grinsend.
Mehr Pech als ich konnte er nicht haben. Die Prophezeiung macht
mir eigentlich keine Sorge mehr. Ich könnte ihm nie etwas tun. Ende, basta.

Mit den Schultern zuckend, was ich in letzter Zeit echt oft tat, schüttelte ich den Kopf. "Momentan ist da niemand. Ich hatte schon die ein oder andere Freundin, weil ich von völlig emotionslosen Stelldicheins nichts halte. Aber es war nie mehr als eine angenehme Beziehung. Mit einigen von den Mädels bin ich auch noch befreundet, aber ohne mit ihnen zu schlafen. Ich bin nicht so der Gelegenheitstyp. Was mir gehört, hat auch ausschließlich mir zu gehören und davor und danach gibt es nichts.", erzähle ich meinem neuen Bruder ruhig, denn mit der Liebe hab ich noch nicht die großartigen Erfahrungen gemacht, aber auch keine Schlimmen. Soweit ist es bisher nie gekommen.
Mit Alice Dead war ich recht lange zusammen, allerdings ging die Beziehung irgendwann in die Brüche, allein weil wir ziemlich verschieden sind. Und es war auf beiden Seiten nicht die unendliche Herz zerreißende wahre Liebe.
Nach Keith Geschichte kann ich in dieser Hinsicht nicht weiter fragen, aber eigentlich hat sich somit auf beiden Seiten ein Teil der Prophezeiung erledigt. Das selbe Mädchen müsste und zu Fall bringen, wenn es danach ginge. So klingt es jedenfalls für mich. Keith trauert um seine Freundin und ich glaube nicht, dass er das so einfach aufgeben wird. Dazu ist er nicht abgestumpft genug.
Außerdem kann er sich nicht in mein Mädchen verlieben, denn ich habe gerade gar keins. Und hatte noch nie eines, bei der es die wahre Liebe gewesen wäre.

"Alles klar. Nun ja, in der Highschool hatte ich mal eine Freundin. Und ich
war echt in sie verliebt. Doch sie ist dann irgendwann schreiend davon gelaufen und hat mich
als Dämon bezeichnet.", berichtete ich lachend. "Alles nur wegen meinen Augen. Sie beginnen
manchmal rot zu glühen. Dann hatte ich auch nie etwas ernstes, bis Alex. Sie war anders
und so... einzigartig. Sie war Römerin. Prätorin bei Camp Jupiter. Doch dann starb sie"
Ich liess mich von dem nicht runterziehen.

Schweigend starrte ich Keith an. "Dich scheint das Unglück zu verfolgen."
Meine Stimme klang tonlos, denn wenn ich ihm mein Mitgefühl aussprechen würde, wäre auch das immer noch nicht einmal annähernd ausreichend. Etwas hilflos angesichts dieser Geschehnisse und dieses Themas nahm ich einen Schluck von meinem Getränk. Um irgendwas zu finden wechselte ich abrupt das Thema, war die jetzt heranrollende Stille und Peinlichkeit doch bereits greifbar.
"Und was machst du jetzt genau. Mit der fertigen Schule und allem?"
Nach Freunden oder Familie konnte ich Keith ja nicht fragen, da beides ihn wahrscheinlich deprimieren würde, wenn ich an das Desaster von eben dachte, wo ihm die Vergangenheit die Musik genommen hatte.

"Ich hab die Schule nie beendet", erklärte ich.
"Dieses Mädchen hatte mir das FBI auf mich gehetzt"
Diese Erinnerung war dann doch irgendwie schön...
"Aber ich versuche ein normales Leben zu führen. Mit den Monstern
ist das kein Problem. Die greifen mich nie an, da ich sie sozusagen kontrollieren
kann. Das mit meiner Familie und allem ist schlimm und ich vermisse sie sehr.
Aber ich muss nach vorn schauen", erklärte ich lächelnd.

Ich starrte kurz auf meine Füße. "Das FBI?", murmelte ich ungläubig vor mich hin und überlegte, wie man wohl vertuscht hatte, dass Keith ein Halbgott war...
"Aber du hattest doch dann etwas mit ihr?", fragte ich etwas verwirrt.

"Hmm. Wundert mich ein bisschen, dass dann nicht alle Welt mit dir befreundet sein will und du überhaupt noch eine ruhige Minute hast. Ist es für alle anderen nicht günstiger, dich dann auf jede Mission mitzunehmen, wenn du die Monster kontrollieren kannst?"

Zu seiner Familie wusste ich nichts zu sagen. ich hatte niemanden verloren, den ich derart geliebt hatte. Zwischen mir und meiner Familie war nur viel zu viel Distanz. Das tat schon weh, aber wenn ich mir vorstellte, sie seien tot... das war ein verfluchter Albtraum.
Ich konnte nichts sagen, was es für Keith leichter machen würde.

"Ja das FBI...", murmelte ich. Diese Typen mit den Uniformen und den
Maschinengewehren... Mit schattenreisen konnte ich dann fliehen.
"Wir hatten ja was, aber dann ging alles so schnell und im nächsten Moment
rannte sie schreiend von mir weg. Was mit der abging, wusste ich nicht. Ich wollte es ihr erklären,
aber sie geriet in Panik"

Ich dachte nach.
"Es gibt Monster die nicht auf mich hören, die die mächtiger
als normale sind. Ich kann ja nicht bei jeder Mission mitkommen", sagte ich.
"Aber ich versuche mein Bestes"

"Gestört!", kommentiere ich das Liebesleben meines Bruders sowie dessen Folgen. Die Mädchen, die ich so kennen lerne und mit denen ich zusammen war, verfluchen mich vielleicht hinterher, aber meist eher, weil ich dann doch nicht der perfekte Freund war und mir auch gar nicht die Mühe gemacht habe, mich so zu verhalten. Was nicht passt, passt halt nicht und ich war bisher nie bereit Schoßhündchen für irgendein Mädchen zu spielen.
Was auch alle von Anfang an wussten. Das Problem war immer nur, dass sie es nicht wahrhaben wollten. Ich sage ihnen ich bin gefährlich und sie tun es ab und lachen bezaubernd und nennen mich Schatz und dergleichen und dann kommt es zu Situationen in denen ich ein Monster bin und plötzlich ist da Panik. Oder aber ich lasse mich nicht so manipulieren und herum führen, wie gewünscht und dann endet die "Beziehung" die eigentlich eher eine Nutzenvereinbarung zwischen zwei Parteien war, wenn man es hart ausdrücken will.
Aber Keith hatte in dieser Hinsicht wohl noch weniger Glück, klingt aber auch nicht extrem traurig darüber. Aber wenn die Tussi auch so blöd ist, ihm das FBI auf den Hals zu hetzen und ihm nicht einmal zuhören will, können es auch nicht so tiefgehende Gefühle gewesen sein.

"Tja.", erwidere ich trocken und überlege, ob er das wirklich ernst meint, was er da gerade so nüchtern sagte. Ich kann es nicht genau sagen, weshalb ich nur die Schultern zucke.
"Vielleicht kann ich ganz froh sein, dass ich nur Albträume verursache und Leute vergifte."
Das mit den Albträumen erzähle ich ihm erst jetzt, weil das sogar meist noch mehr dazu führt, dass andere vor mir Angst haben, als die bloße Giftgeschichte, die aber meistens auch schon ausreicht.

"Ja ich weiß", sagte ich mit einem schwachen Lächeln.
Er kann also Albträume verurschen und Leute vergiften, alles klar.
Irgendwie unheimlich aber nicht beängstigend. Wahrscheinlich weil ich in
der schlimmsten Hölle lebe und sie sogar mein Vater ist.

Keith ist von meinen "Talenten" wenig beeindruckt, was mich mitnehmen könnte, wäre es mir nicht mehr als Recht. Denn das beeindruckt Sein bezieht sich meist aufs Fürchten. Keith kann Monster erschaffen und kontrollieren und lebt im Tartarus selbst. Vermutlich reicht das Gift dort in der Luft schon aus, dass ihm Gift generell egal ist und da unser Vater ein Albtraum höchst selbst ist gibt es wahrscheinlich wenig, was mein neuer Bruder fürchtet.
Vermutlich nur, weiterhin Leute zu verlieren, die ihm etwas bedeuten.

Weil ich nichts zu sagen weiß, schweige ich, auch wenn es mir in den Fingern kribbelt und ich lieber Musik machen würde, um dieser langsam durch das Schweigen unangenehm werdenden Situation zu entfliehen. Keith mag nur keine Musik machen...

Es war irgendwie komisch, weshalb ich dann aufstand.
"Ich sollte lieber gehen", setzte ich an.

"Danke, dass du vorbei gekommen bist Keith. Sonst hätte ich dich wahrscheinlich niemals kennen gelernt.", seufzte ich ruhig und hielt meinem neuen Bruder die Hand hin, als er gehen wollte. Denn die Situation war momentan wirklich nicht die angenehmste.