das Eingangsposting lautete :

Ich lief mit meiner vollständigen Ausrüstung durch den schattigen Wald in Richtung Fluss.
Da ich Brustpanzer hinderlich fand, trug ich keinen, nur einen Schild und meine Waffen, sowie einen leichten Rucksack mit Verbandszeug und Nektar und Ambrosia.
Mein Team bei dieser Runde "Eroberung der Flagge" war eine Alianz der Kinder der Dunkelheit und ein paar anderen Häusern. Theoretisch konnten wir nur gewinnen.
Ich tauchte in die Schatten und stürmte weiter voran. Der Fluss blinkte schon zwischen den Bäumen hervor.
Es war ziemlich wahrscheinlich, dass das gegnerische Team die Flagge auf Zeus' Faust aufgestellt hatte und dort bewachte.
Ich spang direkt vor dem Fluss aus den Schatten und rannte durch das Wasser.


(Kein Einleitungstext Darin bin ich nicht so Bombe.)

Ich streckte die Hand nach ihr aus, ließ sie dann aber mutlos wieder sinken.
Ich hatte Angst um sie... Große Angst.
Niemand gesteht sich seine Ängste gerne ein, aber ich konnte nichts dagegen tun.

Ich nahm Lysanders Hand, welche er sinken ließ.
"Alles wird gut", versprach ich ihm.
Dann lächelte ich ihn an.

"Lass dich nicht von Circe einwickeln", bat ich sie leise und
hielt ihre Hand fest.
Es fühlte sich gut an, sie bei mir zu haben und doch wusste
ich, dass das nicht für immer so bleiben würde.

Ich lächelte ihn sanft an.
"Keine Angst, ich kenne Hinterlistige Mädchen"
In meinem Blick lag vertrauen und Hoffnung.
"Wird schon schief gehen"
Ich grinste schief.

"Das muss es wohl..."
Ich atmete einmal tief durch und ließ Alice
langsam los.
Mein Blick ging über das Meer, das uns umgab.
Eine Insel in weiter Ferne erregte meine Aufmerksamkeit.
Ich steuerte darauf zu, die ganze Zeit darauf bedacht,
das Meer nicht als böse anzusehen. Aber dennoch fürchtete
ich mich.
Wenigstens hatte man uns kein Begrüßungskomitee zusammen
gestellt. So konnten wir ungehindert fahren.

"Wer genau ist diese ... Ce- Cr- Cerse?", fragte ich und musste am Ende länger überlegen wie sie nochmal hieß.
Irgendwas mit Ce... glaubte ich.
Ich sah Lysander fragend an.
Er schien wegen irgendwas nervös.

"Die Zauberin, die einst Odysseus und seine Kumpanen in
Schweine verwandelte. Zumindest glaube ich, dass das so war.
Zumindest grob. Erinnerst du dich?", antwortete ich.

Ich dachte kurz und nickte schließlich.
"Ja ich glaube schön."
Die Frau klang nicht sehr freundlich.
Okay, kein Griechisches Wesen klang bisher auch nur im mindesten Freundlich.

Langsam dümpelten wir der Küste entgegen.
"Du musst den Rest alleine rudern. Das Empfangsmädchen darf
mich nicht sehen."
Ich verschwand schon teilweise in den Schatten.
Anscheinend hatten wir Glück. Bisher spürte ich keine Barrikaden.

Ich nickte und sah zu wie Lysander langsam undeutlicher wurde.
Vorsichtig stand ich auf und nahm die Ruder.
Es war schwieriger als was es aussah, jedoch nicht unmöglich.
Mit einigen Mühen, schaffte ich es schließlich in Nähe des Ufers.
Ich konnte ein prächtiges Gebäude sehen welches wie ein Hotel wirkte.
Am Ufer waren ein duzen Frauen die sich sonnten.

"Du schaffst das", flüsterte ich Alice ins Ohr.
Ich hängte mich an ihren Schatten und betete zu allen Schattengöttern,
dass mich Circe nicht bemerken würde.
Irgendwie war es bescheuert, dass sie wieder ihre merkwürdige Insel aufgebaut hatte.
Ein paar mal wurde sie ja schon zerstört. Aber Circe war hartnäckig.

Ich erreichte den Steg und befestigte gerade das Seil, als eine Frau mit einem Klemmbrett auftauchte.
"Hallo meine Liebe, schön das du endlich angekommen bist. C.C. erwartet dich bereits"
Die Frau war wunderschön. Sie hatte seidige Haare und hell blaue Augen. Ihre Wangen waren perfekt, doch ich war viel neidischer auf die reinen blauen Augen. Meine Augenfarbe mochte ich noch nie.
Etwas Schüchternd nickte ich und beschloss mit zuspielen.
"Äh... okay"
Ich lächelte die Frau leicht an.

Für einen Augenblick verlor ich den Faden, als ich die Frau,
die Alice in Empfang nahm, hörte. Ihre Stimme war rein
und glockenhell. Eine Gänsehaut kroch über meinen Rücken.
Zum Glück konnte ich die Frau gerade nicht sehen.
Sonst wäre ich wahrscheinlich auf ziemlich doofe Gedanken
gekommen.

Die Frau half mir aus dem Boot und brachte mich zu einem Haus.
Ich versuchte meine Nervosität durch Schüchternheit zu überspielen.
"C.C. wird sehr begeistert von dir sein. In dir steckt wirklich viel Potential.", schwärmte die Frau und wir betraten eine wunderschöne Halle.
Alles wirkte fantastisch.

Es war ganz einfach, solange ich in den Schatten blieb.
Blöd nur, dass ich irgendwie nicht in die Oberwelt blicken
konnte. Der Ort hier war so grell und strahlend, dass meine
Augen sich einfach nicht an die Helligkeit gewöhnen konnten.
Vielleicht war das aber auch ein Schutzzauber.
Alice war nervös.
Ich tätschelte abwesend ihren Schatten und hoffte, dass sie
das irgendwie spürte.

Ich wurde in einen Raum gebracht und vor einen Spiegel gesetzt.
Auf den Weg dahin durch fuhr mich ein Schauer. Ein wirklich komisches und unangenehmes Gefühl, aber irgendwie vertraut.
Ich dachte nicht weiter drüber nach und setzte mich auf den Stuhl. Die Frau sah mich lächelnd durch den Spiegel an.
Für einen Moment starrte ich mein Spiegelbild an. Ich sah schrecklich aus. Nasse und dreckige Haare, müde Augen, spröde Lippen.
Sah ich immer so aus? In letzter Zeit hatte ich kaum in den Spiegel gesehen.
"Keine Sorge, dass bekommen wir alles hin"
Sie lächelte und wischte über den Spiegel. Nun strahlte mich eine völlig neue Alice an. Sie hatte seidige Haare, die ihr leicht gelockt über der Schulter hingen, strahlende Augen, rote Lippen und eine unfassbar reine Haut. Wow!
"Gefällt es dir?" Ich nickte.

Ich durchforstete die Schattenwelt von Circes 'Hotel'.
Es gab nichts Auffälliges oder Interessantes. Alles war stinknormal,
soweit etwas normal sein kann in unserer Welt. Es war halt normal
für Halbgott-Verhältnisse.
Alice' Schatten war immer ganz dicht bei mir. Ich wollte sie nicht verlieren,
also hatte ich mich quasi mit ihm verbunden. Das war allein schon merkwürdig
genug, wenn man außer Acht ließ, wo wir uns befanden und warum.

Meine Hände waren in einander verkrampft. Die Frau war wirklich nett und hatte bisher nicht versucht mir die Kehle durchzuschneiden oder mich zu essen, trotzdem erinnerte ich mich an Lysanders Worte.
"Wir fangen am besten mit einem Wellnessbad an und dann die Haare", murmelte die Frau un notierte sich was auf ihren Zettel.
"C.C wird danach zu dir kommen und sich um deine göttliche Seite kümmern"
Die Frau lächelte mich an.
Ihre Zähne waren strahlend weiß.

Obwohl die Stimme der Frau mich fast wieder in den Bann
zog, gefielen mir ihre Worte so gar nicht.
Was wollte Circe mit Alice' göttlicher Seite denn anstellen?
Nervös rang ich mit mir. Am liebsten würde ich rausspringen
und die Frau überwältigen. Aber das wäre dumm und würde
uns nichts nützen.
Wo hatte ich Alice da bloß reingeritten?

Ich nickte und ließ mich in eine Art Badezimmer führen.
In den Boden war ein großes Rundes Loch eingelassen. Eine große -mit warmen Wasser gefüllte- Badewanne. Die Frau reichte mir eine Bikini und deutete mir, dass ich erstmal in Ruhe Baden sollte und ließ mich alleine.
Unter anderen Umständen hätte ich es vielleicht genossen, aber nicht mit dem Wissen das eine wahrscheinlich verrückte Frau auf mich wartete.
Nach wenigen Minuten war ich fertig und zog mir den Bademantel über.
Wo war wohl Lysander?
Ich war alleine im Raum, deshalb sah ich mich um.
Dann viel mir erst ein dass ich ihn so niemals finden könnte. Zudem glaubte ich nicht das er mir beim Baden zugesehen hatte. Wahrscheinlich suchte er gerade die Bibliothek oder so.

Ich hatte eine Verbindung zu Alice' Schatten aufgebaut und konnte
ihn so immer wieder finden. Während sie in das Bad gegangen
war, hatte ich mich in der Gegend umgeschaut. Aber ich
entfernte mich nicht weit von ihr.
Das traute ich mich nicht.

Frische Klamotten lagen auf einen Stuhl und ich zog sie an.
Sie passten perfekt und sahen wunderschön aus.
Ich hatte sie gerade fertig angezogen als die Frau wieder kam. Sie lächelte mich an und nahm mein Handgelenk.
"Komm ich zeig dir C.C" Sie lächelte mich an und zog mich durch die Gänge.
So gut es ging folgte ich ihr.

Alice' Schatten bewegte sich und ich kehrte rasch zu ihr zurück, blieb aber auf Abstand, damit Circe mich nicht spüren würde.
Vor einer prachtvollen großen Tür kamen wir zum Stehen.
Ich tastete die Schatten etwas ab.
Nichts. Alles wirkte normal.

Ich legte mir meinen nassen Haare ordentlich über die Schulter, als die Frau dir prächtige Tür öffnete.
Sie schob mich wortlos herein und unsicher blieb ich im Raum stehen.
Als ich die Tür sich schließen hörte, drehte ich mich abrupt um. Die Frau war anscheinend verschwunden.
Ich sah mich um. Wir waren in einer riesigen Bücherei. Am Ende des Saales stand eine Frau und schien in einen runden Spiegel zusehen.
Die ganze Scene erinnerte mich -merkwürdigerweise- an das Märchen Schneewittchen.

Bücher, jede Menge Bücher.
"Bingo", traute ich mich zu flüstern und ich glitt durch die Schatten
an den Regalen entlang. Circes Anwesenheit war deutlich spürbar.
Es nahm mir fast die Luft, ihr so nah zu sein.
Eilig schüttelte ich den Kopf. Zauberei.
"Du schönes Kind, Alice. Sowie Alice im Wunderland."
Ihre Stimme war süß, aber irgendwo schwang die Gefahr mit, die von dieser
Frau ausging.
"Wo ist nur das weiße Kaninchen? Hast du keines dabei? Naja,
auch egal. Ich sehe, dass du großes vollbringen könntest. Komm her!"
Sie winkte Alice zu sich und ich versteckte mich in den Schatten bei den Büchern.
Dort war es sicherer, sollte ich den Schattenlauf nicht weiter aufrecht erhalten können.