das Eingangsposting lautete :

Ich lief mit meiner vollständigen Ausrüstung durch den schattigen Wald in Richtung Fluss.
Da ich Brustpanzer hinderlich fand, trug ich keinen, nur einen Schild und meine Waffen, sowie einen leichten Rucksack mit Verbandszeug und Nektar und Ambrosia.
Mein Team bei dieser Runde "Eroberung der Flagge" war eine Alianz der Kinder der Dunkelheit und ein paar anderen Häusern. Theoretisch konnten wir nur gewinnen.
Ich tauchte in die Schatten und stürmte weiter voran. Der Fluss blinkte schon zwischen den Bäumen hervor.
Es war ziemlich wahrscheinlich, dass das gegnerische Team die Flagge auf Zeus' Faust aufgestellt hatte und dort bewachte.
Ich spang direkt vor dem Fluss aus den Schatten und rannte durch das Wasser.


(Kein Einleitungstext Darin bin ich nicht so Bombe.)

Weswegen tut es ihm leid?
"Nein, ich mag das Dach. Es wirkt alles so ruhig und friedlich."
Ich setzte mich zu Lysanser. Ungerne würde ich ihn noch mehr Anstrengen, da wir ja auch noch zurück mussten.

Alice war wieder direkt neben mir und ich zwang mich dazu, nicht den Arm um sie zu legen und sie nicht anzulächeln. Jede Berührung, jedes Lächeln gab mir das Gefühl, wehrlos und verletzlich zu sein.
Ich spielte am Griff meines Eisenschwertes herum und schwieg.

Lysander neben mir wirkte verschlossen und abweisend weshalb ich vorsichtig etwas zur Seite rutschte. Er sollte sich nicht bedrängt fühlen. Still beobachtete ich die Scenen unter uns. Ein Vater spielte mit seinem Sohn, zwei Frauen joggten und redeten dabei. Alles wirkte so schön normal und gleichzeitig so unreal, als ob ich nur die Spiegelung eines Teiches sehen würde und nicht das echte Leben. Schon mach wenigen Wochen im Camp war die echte Welt mir fremd.

"Manchmal...", begann ich ganz leise, "Manchmal wäre ich gerne niemand. Einfach nicht existent. Sicher wäre das oftmals das Beste. Denkst du sowas auch manchmal?"
Ich sah nach oben in den wolkenverhangenen Himmel, der die Hitze der Mittagssonne nicht die Stadt erreichen ließ.

Ich schwieg kurz und antwortete dann.
"Nein, ich bis zu selbstsüchtig um an sowas zu denken. Ich lebe gerne, aber ich möchte auch die Chance zum Leben haben."
Ich hoffte er verstand mich.

"Du und selbstsüchtig? Ist das dein Ernst?", fragte ich ungläubig und sah zu Alice hin.
Dann wanderte mein Blick wieder über die Stadt.
Ich hatte in meinem Leben schon so viele Orte gesehen, aber kaum eine Großstadt war so laut und unruhig wie New York. Trotzdem war ich irgendwie gerne hier.

"Natürlich.", meinte ich ernst und sah wieder auf die Stadt herunter und sah einen Mann der ein kleines Mädchen an der Hand hatte. Ich lächelte matt.
"Jeder Mensch ist doch selbstsüchtig."

"Vielleicht ist das aber auch besser so", gab ich zu bedenken.
Mein Blick fand das Belvedere Castle und ich beobachtete die winzigkleinen Menschen, die auf dem Aussichtsbalkon den Park bestaunten.
"Wenn jeder an sich selbst denkt", fügte ich noch hinzu, "dann ist zumindest an jeden gedacht."

Ich lachte leise über seine Worte.
"Da hast du recht"
Dann musterte ich ihn kurz und eine Frage brannte mir auf der Zunge, auch wenn es nicht wirklich eine Frage war.
"Schon komisch", fing ich an. "Ich habe das Gefühl dich schon in und auswendig zu kennen, dabei habe ich dich zuletzt mit 8 Jahren gesehen. Das ist mein halbes Leben her..." Den letzten Satz flüsterte ich eher.

"Sowas soll es ja geben...", meinte ich und lächelte.
Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass Alice noch mehr sagen wollte, aber ich beschloss, sie zu nichts zu drängen.
Meine Gedanken wanderten unwillkürlich zu den Waldnymphen im Camp.

Lysander lächelte und ich musste einfach zurück lächeln.
"Ich hab eine Idee", meinte ich und nahm vorsichtig seine Hand.
Dann suchte ich nach einer Tür, die ins Gebäude führte.

"Was denn für eine?", fragte ich vorsichtig, ließ mich aber mitziehen.
"Lissy?"
Wir betraten durch eine Tür das Haus. Offenbar empfanden manche Menschen es für unnötig, Dachtüren abzuschließen.

"Ich möchte etwas Normales machen. Wie durch den Park gehen. Nichts gefährliches", meinte ich und strahlte Lysander an.
Ich wollte wissen wer Lysander war, wie sehr hatte er sich verändert? Ich war schon immer neugierig gewesen.

Spielerisch sah ich Alice geschockt an und hielt mir mit einer Hand die Augen zu.
"Das wird uns sicherlich umbringen!"
Ich lachte.
Wir betraten den Park, nachdem wir irgendwie über die vielbefahrene Straße gekommen waren, durch das Haupttor.

Ich grinste Lysander an.
"Mein Geheimerplan"
Wir erreichten den Park.
"Es ist so schön hier"
Ich versuchte mir den Park alleine am Abend vorzustellen, dann müssten die hunderten Straßenlaternen ihn Märchenhaft erhellen.

"Wenn man mal davon absieht, dass hier ungefähr halb New York durchmarschiert, dann ja."
Ich betrachtete Alice und freute mich darüber, dass sie nicht mehr so traurig aussah.
"Eines Tages kannst du vielleicht mit deinen Kindern hier spazieren gehen."

Üben den Gedanken musste ich lächeln.
"Das wäre schön", sagte ich leise und schloss kurz die Augen um es mir vorzustellen.
Ich, zwei Kinder an der Hand, ein Mann der einen Kinderwagen schiebt. Glücklich, sorgenlos.

"Augen auf! Sonst fällst du!", rief ich und stupste Alice mit der Schulter an.
Eine Menge Menschen waren im Park. Ich beobachtete sie interessiert.
Alleine aus der Art, wie sich jemand bewegt, kann man häufig viel über ihn sagen.
Ich folgte mit den Augen einem einzelnen Mann, der in einem Buch lesend über die Wege wanderte.
Ich vermutete, er war Anwalt, denn er ging aufrecht und mit weitausholenden Schritten. Außerdem zupfte er manchmal an seinem Kragen herum, wie es nur Krawattenträger taten.

Ich öffnete die Augen und stupste Lysander auch spielerisch leicht an.
Dann blickte ich mich um und ignorierte die Menschen um uns.
Mein Blick ging auf die Bäume, vorbeilaufende Hunde und auch auf Enten am See.

Eine Frau stand an einem See und starrte deprimiert ins Wasser.
Offenbar war sie von einem Date versetzt worden oder hatte anderen Stress.
Ein paar Enten schwammen quakend übers Wasser und ein kleines Mädchen warf trockenes Brot in den See.
Alice schien die vielen Menschen nicht weiter zu beachten. Ihr Blick hing an den Bäumen und Tieren.
"Hättest du auch gerne ein Haustier?", fragte ich.

Ich sah auf als Lysander mich etwas fragte und nickte begeistert.
"Ja, ich wollte schon immer einen Hund. Aber mein Dad hält von Haustieren leider nichts.", erklärte ich.
Eine der wenigen Sachen bei denen ich mein Vater nie überreden konnte.
Selbst eine Katze oder auch nur einen Hamster wollte er nie im Haus haben.

"Wieso hält er nichts von Haustieren?"
Ich dachte darüber nach, dass mir niemand verbieten konnte, was ich tun und lassen sollte, als ich jünger gewesen war. Einer der Vorteile wenn man kein Zuhause und keine Eltern hatte.

"Er meint Tiere sollten in der Wildnis leben und nicht in kleinen Häusern."
Dabei hatten wir schon fast eine Villa mit riesigen Garten.
"Zudem findet er sie einfach unpraktisch"
Ich seufzte wieder und mein Blick wanderte über eine große Wiese auf die, die Sonne schien.

"Nicht alle Tiere", meinte ich und folgte ihrem Blick.
Eine große Wiese lag vor uns. Erstaunlicherweise war sie relativ leer.
"Merkwürdig. Wieso sind hier denn fast keine Menschen?"

Mir fiel erst auf wie leer die Wiese war als es Lysander ansprach.
Meine Stirn legte sich in kleine Falten.
"Hm... komisch, du hast recht", stimmte ich ihm zu.
Ich hatte ein komisches Gefühl, dass hatte ich in letzter Zeit aber fast immer.