das Eingangsposting lautete :

"Sonst noch was?", frage ich bevor sie geht.
"Oh ja, da bist du nicht allein" Ich lächelte.
"Komm, wir lassen uns von der ja nicht die Laune
verderben"

"Na gut...", murmelte ich. Da kann ich nichts machen, sie
weiss nichts. "Komm, gehen wir", sagte ich und stand auf.
Ich brauchte ne Beschäftigung. Meine Gedanken wanderten
die ganze Zeit zu Sanj und ein Kloss bildete sich in meinem
Hals, doch ich schluckte ihn einfach herunter. Ging es Dean gut?
Wo war er? Weitere, aber unwichtige Erinnerungen blitzten in
meinem Kopf auf.

Ich nicke kurz, bevor ich aufstehe und wir dann
das Cafe verlassen. Ich sehe mich um und gehe
dann die Straße nach rechts weiter, da ich dort
das Polizeirevier vermute.
Den Weg dort hin sage ich nichts. Ich muss ihm
erst Zeit lassen seine Gedanken zu sortieren.
Dann kommen wir an. Ich öffne die Tür und gehe rein.
Es riecht sehr nach Holz und es ist warm.
Ich sehe mich um, als schon jemand zu uns rüber kommt.
"Kann ich euch helfen?" fragt der Polizist, der Jeremy
ebenfalls etwas besorgt ansieht.
"Ehm..Ja. Ich bin Cloe Moretz und ich bräuchte eine Akte"
erwidere ich. Ich sehe zu Jeremy.
"Kannst du hier warten?" frage ich ihm leise.
Vielleicht würde er ja warten, nicht so wie sein Psycho "ich".

Schweigend gehe ich hinter ihr her und ignoriere
meine Gedanken. Im Gebäude drin kommt gleich ein
Polizist. Besorgt sah er mich an, ich hob nicht einmal den
Kopf. "Klar", murmelt ich und liess mich auf einen Stuhl fallen.
Man bekommt doch nicht einfach so Akten, oder? Ich hätte
mich als irgendwas ausgegeben, aber sie kanns tun wie sie will.

Wir gehen rüber. "Wozu brauchst du Akten und hast
du eine Befugnis?" frage er mit einer rauen Stimme.
"Ich brauche nur meine eigene Akte...ich möchte gerne
wissen, in welchen Keller ich gefangen war...meine
Therapeutin meint ich soll mich damit auseinandersetzen,
nur kann ich mich nicht erinnern wo es war." erkläre ich.
Hoffentlich wirk es.
Er zieht eine Augenbraue hoch. "Was war nochmal dein Name?"
"Cloe Moretz" sage ich nochmal. Er tippt irgendwas in seinen PC.
"Cloe Moretz...17..." er sieht mich an, als wolle er überprüfen
ob ich es auch wirklich bin. Dann schreibt er den Namen auf
einen Zettel. "Hier, das ist das Haus"
"Danke" sage ich, bevor ich sein Kantor verlasse und rüber zu
Jeremy gehe. "Wir können..." murmele ich.

Die nächste Erinnerung war... heftig.
Ich sah Sanj blutüberströmt in seinem Bett.
Mein Herz zog sich zusammen. Er hatte furchtbare
Qualen und was hatte ich dazu gesagt? 'Was für
ne Sauerei' Es ist schrecklich. Und dann habe ich auch
noch seine Leiche verbrannt. Ich zuckte zusammen als
Cloe kam kam langsam auf die Füsse. Ich schleppte mich
nach vorne. "Alles klar, Junge?", fragte mich ein Polizist und hielt mich
fest. Seh ich so beschissen aus? "Ja, bestens. Bin nur müde", log ich. Er nickte. "Okay,
pass auf dich auf"
"Tu ich immer", erwiderte ich und ging raus.
"Hast du alles?"

Es ist mehr als offensichtlich, dass es Jeremy alles
andere als gut geht. Als wir Draußen sind bleibe
ich stehen.
"Wenn du willst, können wir erst eine Pause machen"
meine ich dann. Ich mache mir nämlich ebenfalls Sorgen
und so wie er gerade drauf ist, können wir auch nicht
weiter machen. Im Moment habe ich mehr Angst, dass
er sich etwas an tut, als dass er die Geister verscheuchen wird.

"Sieh mich nicht so an, ich hab schon
Schlimmeres überstanden", meinte ich barsch.
Denkt sie ernsthaft ich würde mir selbst schaden?
Das ist bei mir immer so... erst traurig, dann wütend.
"Nein, nicht nötig", fügte ich hinzu und strafte meine
Schultern. Ich war nicht müde, dafür sorgte das zusätzliche
Blut. "Wo müssen wir hin?"

Ich ziehe eine Augenbraue hoch. Ich hätte besser
nicht fragen sollen, fällt mir jetzt auf.
"Texas" meine ich nachdenklich.
"Wir brauchen also ein Taxi..." dabei mag ich keine Taxen.

"Taxi?" Drauf konnte ich verzichten. Ich wollte selbst fahren.
Ich lief ein Stück, weg vom Polizeirevier. Dann stand ich vor einem
leeren Parkplatz. Mir stach ein Jeep ins Auge- kein neues Modell, das war
gut. Dann gibt's kein GPS. Ich lief auf ihn zu und holte meinen Dietrich aus der
Tasche. Zu einfach. Einige Sekunden schraubte ich herum, dann konnte ich einsteigen.
Ich beugte mich nach unten und öffnete einen Decke. Wie oft hatte ich schon
Autos kurz geschlossen. Ich durchtrennte ein Kabel und rieb es an ein anderes,
bis es ein Funke gab und der Motor an war. Ich rutschte auf den Fahrersitz und wartete wortlos.

"Was...?" gerade als ich fragen möchte was er vor hat,
geht er auch schon und ich ihm hinterher.
Natürlich möchte er einen Wagen stehlen. Das hätte ich
mir auch irgendwie denken können, obwohl mich das
nervös macht. Ich würde das niemals tun.
Trotzdem steige ich dann ich den Wagen und warte darauf,
dass er los fährt.

Ich werde ihn wieder zurück bringen. Hoffentlich.
Aber ich hatte jetzt grösserer Sorgen als Diebstahl.
Ohne was zu sagen stieg Cloe ein und ich fuhr los. Ich weiss wo Texas war.
Es würde eine Weile dauern. Das Autofahren lenkte mich ein wenig ab.

Ich lege ihm den kleinen Zettel neben sein Lenkrad hin.
"Das ist die genaue Adresse" meine ich dann, bevor
ich wieder nach Vorne aus dem Fenster sehe und
es mir etwas bequemer auf den Stuhl mache.
Das kann eine lange Fahrt werden.

Ich sah auf die Adresss. Es war mittlerweile dunkel,
doch das störten mich nicht. Und schlafen wollte und
konnte ich nicht. Cloe sollte aber. Innerlich hoffe ich
dass Mary wieder die Kontrolle übernimmt. Ich wollte
sie, mit ihr reden. Vielleicht würde sie das ja auch, da
ich wieder da bin. Ich machte leise das Radio an. Ich hatte
nämlich keine Liebe zu reden.

Ich spüre die Traurigkeit in ihm, mehr als das.
Ich würde etwas sagen, doch das tue ich nicht.
Wie er reagieren würde weiß ich nicht und ich denke,
dass er nicht möchte, dass ich es auch nur versuche.
Als er das Radio an macht habe ich auch schon meine Antwort.
Dann eben nicht.
Ich lehne meinen Kopf etwas gegen das Fenster und starre
einfach nur die Straße entlang. Die Häuser entlang und irgendwann
den kleinen Wald.

Ich seufzte bei dem Song und wechselte
den Sender. Es klang nämlich richtig nervig.
So, besser. Ich fuhr eine Weile und sah hin
und wieder zu Cloe. Ich möchte diesen Fall
schnell hinter mich bringen. Ich muss zurück
zur Uni. Wo wir gerade bei der Uni sind... war
ich dort gewesen?

Ich sehe zu wie er den Sender wechselt.
"Sag wenn ich fahren soll" meine ich dann. Er sieht
nämlich müde aus und bevor wir noch einen Unfall bauen...
Ich hole aus einen kleinen Beutel den ich dabei habe
Schokolade raus, wo auch immer ich die her habe und
reiche sie zu ihm rüber. "Iss" meine ich einfach nur.

"Klar" Ich war immer noch nicht müde.
Ich wollte etwas tun, mich bewegen.
Ehrlich gesagt hatte ich Lust zum Jagen.
Dampf ablassen. Mit einem "Danke" nahm ich
die Schokolade, machte sie auf und biss ab.
"Du solltest schlafen", meinte ich. Es sei denn sie
vertraut mir immer noch nicht- könnte ich ihr nicht
verübeln.

Es herrscht eine merkwürdige Atmosphäre
hier im Wagen. Irgendwie angespannt und einfach...
ich weiß gar nicht wie ich es beschreiben soll.
Ich sehe zu ihm. "Ich bin nicht müde" meine ich
leicht überrascht. Mehr überrascht über mich, da
es schon Abends ist und es mittlerweile auch dunkel ist.
Komisch.
Vielleicht werde ich bald noch müde.

"Okay", meinte ich und schob mir den
Rest in den Mund. "Sag irgendwas", meinte
ich nach einer ganzen Weile Stille. Ich war
immer noch neugierig. "Erzähl mir was sonst
noch passiert ist, bitte" Vielleicht würden
auch so meine Erinnerungen schneller zurück kommen.

Es ist eine ganze Weile still, bis seine Stimme
wieder zu mir durchdringt und ich aufsehe.
"Ehm...Naja du hast dich mit Dean gestritten,
aber das geht wieder denke ich" meine ich und
muss selber nachdenken, was so passiert ist.
"Weiter ist glaube ich nicht sehr viel passiert...
außer dass du mich hasst und so, aber das weißt
du vermutlich schon und dass du mir auch ziemlich
auf die Nerven gegangen bist."
Das muss ich jetzt einfach mal gesagt haben. Auch
wenn er jetzt vielleicht dieser Jeremy ist.

Ich hörte ihr aufmerksam zu. Dean... oh.
Er wird sich bestimmt gefragt haben, was mit
mir los war. Ich sollte ihn nachher anrufen.
"Ich hasse dich nicht", stellte ich richtig. "Ich hatte
halt immer... Vorurteile, da du für mich anfangs bloß
ein Hindernis... oder so etwas ähnliches warst, aber so
denke ich nicht mehr" Ich seufzte. Diesen Blick...
Den mochte ich überhaupt nicht. "Noch etwas...
Das was ich in den letzten Tagen getan habe, es war
furchtbar aber immer noch ich, vergiss das nicht. Das war
weder eine zweite Persönlichkeit, noch war ich besessen
oder sonst was. Ich war das und ich kann die Schuld nicht
abschieben. Tut mit leid, ich war wirklich unmöglich zu dir"

"Ein Hindernis..." murmele ich. "Wegen Mary?"
Ich sehe ihn nicht mehr an, sondern nach Draußen.
"Keine Sorge, ich mochte dich auch nicht...wegen Mary"
erwidere ich dann. "Aber es ist mir jetzt egal"
Etwas neugierig betrachte ich ihn. "Okay...dann löst irgendwas
deinen Zustand aus"
Auf seine Entschuldigung weiß ich nicht wie ich reagieren soll.

"Ja, wegen Mary..." Ich lächelte kurz.
"Anfangs hatte ich sie nicht leiden können"
Diese Erinnerung... es fühlte sich an, als wären
das Jahre her. Ich warf ihr einen kurzen Blick zu
und nickte. Sie musste es einfach wissen. Wenn
Erinnerungen zurück kamen... das war nicht so,
als würde ich einen Film sehen. Ich wusste, welche
Gefühle ich hatte, was ich gerade dachte und den
ganzen Rest. Es war nun mal ich.
"Könnte man so sagen" Mir war klar, dass
sie mehr darüber wissen wollte. Aber das würde
ich nicht tun.

Ich muss etwas lächeln. "Ich kann mir gut vorstellen,
dass du sie nicht leiden konntest." erwidere ich.
"Keine Ahnung ob es dich beruhigt...ich weiß noch nicht
lange von Mary" meine ich dann. "Und sie auch nicht von mir."
sage ich hinterher.
ich sehe ihn nun wieder an. "Du musst nichts sagen, wenn
du nicht willst" meine ich dann ruhig.

"Ja, sie war mir ziemlich auf die
Nerven gegangen. Aber dann... ich weiss
auch nicht. Sie ließ nicht von mir ab, ich war
echt lange mit ihr unterwegs und ich lernte
sie besser kennen und dann war ich schon verliebt",
erzählte ich. Unseren ersten Kuss, den würde ich
niemals vergessen (haha hat auch irgendwie
80 Play Seiten gedauert bis es endlich passiert ist XD).
Ich atmete hörbar aus. "Dieses eine Thema... über das
möchte ich nicht reden", erklärte ich. Welches war
wohl klar.